Weißer-Ring verlangt bessere Prävention von Kindesmissbrauch
Weißer-Ring verlangt bessere Prävention von Kindesmissbrauch - Politik in Berlin
Notwendig wären konkrete Maßnahmen zur personellen Verstärkung von Justiz und Polizei auf Landesebene. "Die Politik müsste in jedem Bundesland eine Landeszentralstelle Kindeswohl einrichten", schlägt Ziercke vor. "Dort sollte psychologisch geschultes Personal Informationen über Kindesgefährdungen entgegennehmen und ein Team von Mitarbeitern der Gesundheitsämter, von Kinderärzten, Therapieexperten, Staatsanwälten und Kriminalbeamten diese Informationen bewerten." Der frühere BKA-Chef sieht Nachholbedarf in Jugendämter und Kindertagesstätten. "Wir benötigen besser ausgebildetes Personal", sagte Ziercke. "Und wir müssen diesen Menschen durch bessere Bezahlung einen höheren Anreiz schaffen, in diesen Einrichtungen beruflich tätig zu werden." Der Weiße Ring fordert, Betreiber sozialer Netzwerke im Internet zu verpflichten, Erkenntnisse über Kindesmissbrauch zur Anzeige zu bringen. "Der Weiße Ring schaut sehr kritisch auf die Entwicklung im Internet, wo sich an vielen Stellen rechtsfreie Räume zu entwickeln scheinen", so Ziercke. "Wir unterstützen deshalb den Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Bekämpfung des Rechtsextremismus und der Hasskriminalität, der sich nicht nur gegen Hass und Hetze stellt, sondern ausdrücklich auch die Netzwerkbetreiber verpflichtet, die Verbreitung von Kinderpornografie an das Bundeskriminalamt zu melden."
Schreibe einen Kommentar