Politologe: Trump ist mit seiner Diplomatie gescheitert
Politologe: Trump ist mit seiner Diplomatie gescheitert - Politik in Bonn
Es sei für den nordkoreanischen Diktator auch schon ein Prestigeerfolg gewesen, dass Donald Trump sich überhaupt mit ihm auf Gipfelebene getroffen habe. Das habe sein Regime "enorm" aufgewertet. Die Treffen zwischen Donald Trump und Kim Jong-un in den vergangenen zwei Jahren und den damit einhergegangenen Friedensprozess bewertete Hacke als komplett gescheitert und sieht die Schuld hierfür auch beim US-Präsidenten. "Was Donald Trump getan hat, war `Fake Diplomacy`." So führe man keine Verhandlungen mit einem Diktator. "Das hätte man ganz anders einfädeln müssen." Als Gegenbeispiel nannte Hacke die Ostpolitik unter Willy Brandt. "Es geht um die Kernfrage, ob man als Demokratie normale Beziehungen mit einer Diktatur unterhalten kann." Der damalige Bundeskanzler Willy Brandt habe in den 1970er Jahren die Beziehungen zur Sowjetunion, Polen und der DDR in einem langwierigen und schwierigen Prozess vorangebracht. "Diese Ostpolitik war klug, umsichtig und später auch erfolgreich." Das sei das Gegenteil von der "gedankenlosen und übereilten" Art und Weise, mit der Trump versucht habe, sein Prestige durch eine Vereinbarung mit Nordkorea aufzuwerten. Als Verlierer der jüngsten Entwicklungen sieht Hacke Südkorea. "Trump hat große Hoffnungen geweckt, dass sich die Dinge radikal verändern würden, und nun eskaliert der Konflikt nur weiter ohne merkliche Verbesserungen."
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