Protestforscher ruft zum Dialog mit Demo-Teilnehmern auf
Protestforscher ruft zum Dialog mit Demo-Teilnehmern auf - Politik in Berlin
Es gebe aber auch einen Teil der Demonstranten, die mit "völlig skurrilen Verschwörungserzählungen" daherkämen. Bei diesen Menschen bleibe "nicht viel mehr als Achselzucken". Rucht war am Samstag selbst auf Corona-Demos in Berlin unterwegs, beobachtete dort die Demonstranten und sprach mit einigen von ihnen. "Rechte Gruppen waren optisch klar in der Minderheit. Aber ihr Auftreten war bemerkenswert", so Rucht. Ihnen sei es auf dieser Demo gelungen, sich fast nahtlos an die anderen Protestierenden anzuschließen. "Die Rechten haben sich da bewegt wie der Fisch im Wasser." Er habe inzwischen "in einem Punkt" seine Meinung geändert, sagte Rucht weiter. Er sei mittlerweile der Ansicht, dass die Ablehnung der Maßnahmen gegen das Coronavirus inzwischen nicht mehr der einzige Kitt der Bewegung sei. Er sagte dazu: "Diese generalisierte Unzufriedenheit, diese Denkfigur des Widerstandes, hat ein großes Potenzial. Das kann auch zu anderen Anlässen wieder in Proteste münden." Anlässe wie ein Terroranschlag oder eine krasse politische Fehlentscheidung könnten die selbsternannten "Widerständler" wieder mobilisieren, so Rucht.
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