Bundesregierung erwägt Reform der Wirtschaftsprüfer-Aufsicht
Bundesregierung erwägt Reform der Wirtschaftsprüfer-Aufsicht - Politik in Berlin
Dabei werde auch geprüft, "ob die Verschwiegenheitspflicht zwischen Behörden im Hinblick auf das Ziel einer verbesserten Zusammenarbeit der Behörden eingeschränkt werden soll". Die Apas unterliegt strengen Vorschriften, welche Informationen sie teilen darf. Bevor die Bundesregierung ihre Reformpläne genauer ausarbeitet, will sie die weitere Aufklärung des Wirecard-Skandals abwarten. Es sei "zunächst eine gründliche und umfassende Sachverhaltsaufklärung zu den Vorkommnissen um die Wirecard AG erforderlich", schreibt Nußbaum. Laut Antwort aus dem Bundeswirtschaftsministerium verfügt die Wirtschaftsprüferaufsicht über 67 Planstellen, davon seien allerdings 15 "vakant". Es arbeiten also 52 Beschäftigte bei der Apas. Das sei "grundsätzlich ausreichend", um "eine effektive Berufsaussicht" zu gewährleisten, schreibt der Wirtschaftsstaatssekretär. Die Aufsicht ist demnach nicht darauf ausgelegt, Betrügereien aufzudecken. "Die Inspektionen der Apas bei Wirtschaftsprüfungsgesellschaften beinhalten keine erneute Durchführung einzelner Abschlussprüfungen bei Unternehmen von öffentlichem Interesse, auch nicht in Teilbereichen", heißt es in der Antwort. Linken-Finanzpolitiker De Masi sieht dringenden Handlungsbedarf: "Die Aufsicht hat sich in ihrer staatlichen Aufgabe, Finanzkriminalität zu unterbinden, in eine fatale Abhängigkeit von den großen Prüfungs- und Beratungsunternehmen begeben", sagte er dem "Handelsblatt".
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