Viele Wasserversorger ohne strenge Sicherheitsstandards

Viele Wasserversorger ohne strenge Sicherheitsstandards - bei Kurznachrichten Plus

Viele Wasserversorger ohne strenge Sicherheitsstandards - Politik in Berlin

Ein Großteil der Wasserwerke in Deutschland unterliegt nur geringen Sicherheitsstandards. Das geht aus der Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der Grünen-Innenpolitikerin Irene Mihalic hervor, über die das "Handelsblatt" (Montagausgabe) berichtet. Laut Angaben des Ministeriums gelten von den insgesamt 5.748 Wasserversorgern in Deutschland 47 als sogenannte kritische Infrastruktur, weil sie über dem Schwellenwert von 22 Millionen Kubikmeter verteilter Wassermenge pro Tag liegen.

Das entspricht einem Anteil von 0,82 Prozent. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) legt in der sogenannten "Kritis-Verordnung" Schwellenwerte fest, ab denen öffentliche Institutionen oder Unternehmen als sogenannte kritische Infrastrukturen (Kritis) gelten. Der Schwellenwert für Versorgungsunternehmen beispielsweise in der Sparte Wasser liegt bei der Versorgung von 500.000 Menschen oder mehr. Ab dieser Schwelle gilt ein Wasserwerk als Betreiber einer kritischen Infrastruktur und ist verpflichtet, seine IT angemessen abzusichern. Der verschwindend geringe Anteil der als kritische Infrastruktur eingestuften Wasserversorger werfe Fragen auf, sagte Mihalic dem "Handelsblatt". "Die Trinkwasserversorgung ist einer der wichtigsten Bestandteile der öffentlichen Daseinsvorsorge und muss ganz besonders geschützt werden." Die Bundesregierung müsse daher dringend die Schwellenwerte zur Bestimmung solcher Infrastrukturen überprüfen. "Wir müssen zu einem risikobasierten Ansatz kommen, der auch mittelgroße Versorger stärker berücksichtigt."

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