40-mal mehr Coronafälle in palästinensischen Flüchtlingslagern

40-mal mehr Coronafälle in palästinensischen Flüchtlingslagern - bei Kurznachrichten Plus

40-mal mehr Coronafälle in palästinensischen Flüchtlingslagern - Politik in Amman

Die Zahl der registrierten Corona-Infektionen in palästinensischen Flüchtlingslagern ist in nur zwei Monaten auf mehr als das 40-Fache gewachsen. "Die Zahl der Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus explodiert aktuell geradezu", sagte Philippe Lazzarini, der neue Chef des UN-Hilfswerks für die palästinensischen Flüchtlinge UNRWA, der "Welt" (Donnerstagausgabe). Bis Juli seien unter den 5,6 Millionen Flüchtlingen, die das UNRWA betreue, nur 200 Fälle gezählt worden.

Heute seien es schon 9.000 registrierte Infektionen. Besonders beunruhigend sei die Tatsache, dass man jetzt auch erste Fälle im Gazastreifen registriert habe, sagte Lazzarini. Weil das Gebiet von der Außenwelt weitgehend abgeschnitten ist, sei es bisher auch weniger anfällig für die Ausbreitung des Virus gewesen. "Wenn sie nun auch auf Gaza übergreift, könnte das dramatische Folgen haben. Der Küstenstreifen ist besonders eng besiedelt und nur schwer medizinisch zu versorgen", sagte Lazzarini. Wegen der Ausbreitung des Virus brauche das UNRWA dringend mehr Hilfe von der internationalen Gemeinschaft. Es fehlten Desinfektionsmittel und Schutzausrüstung für medizinisches Personal. Gebraucht würden auch mehr Lehrer und eine bessere Infrastruktur für digitalen Unterricht. Die Agentur der Vereinten Nationen ist für die Gesundheitsversorgung, die Bildung und die Ernährung palästinensischer Flüchtlinge in den von Israel besetzten Gebieten sowie den Nachbarstaaten Jordanien, Libanon und Syrien zuständig.

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