EU-Entwurf sieht weiter Reserveantibiotika für Tierhaltung vor
EU-Entwurf sieht weiter Reserveantibiotika für Tierhaltung vor - Politik in Brüssel
Der EU-Entwurf jedoch würde den Einsatz gestatten, wenn ein Tier von einer "ernsthaften Erkrankung oder dem Tod" bedroht wäre und wenn es für das "Tierwohl" notwendig sei. Sollte dieser Passus von den EU-Ländern verabschiedet werden, könnten die Mittel nahezu unbegrenzt in der Tierhaltung eingesetzt werden, warnen Kritiker. Bereits heute gehörten knapp 20 Prozent der in deutschen Ställen verabreichten Antibiotika zu den Reserveantibiotika. Durch den übermäßigen Einsatz in der Tierhaltung könnten Resistenzen gegen diese oft letzte Mittel entstehen. Am Montag berät der veterinärpharmazeutische Ausschuss des Bundeslandwirtschaftsministeriums über den EU-Entwurf. Ministerin Julia Klöckner (CDU) hat mehrere Industrieverbände um eine Stellungnahme gebeten, aber keine Humanmediziner. Sollte der Entwurf durchkommen, "würde das Ziel, wirksame Antibiotika zur Rettung von Menschenleben zu bewahren, der Produktivität industriellen Tierhaltungen geopfert", sagte Reinhild Benning, Agrarexpertin der NGO Germanwatc, dem "Spiegel".
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