Brandbrief des Mittelstands zur Homeoffice-Verordnung
Brandbrief des Mittelstands zur Homeoffice-Verordnung - Wirtschaft in Berlin
Viele Unternehmen hätten bereits mit Hygienekonzepten, konsequenten Testungen und Schutzmaßnahmen bewiesen, dass "die Aufrechterhaltung des Betriebsablaufs auch gefahrlos möglich ist". Bund und Länder hatten sich am Dienstag darauf verständigt, dass Arbeitnehmer in Bereichen, wo dies möglich ist, Homeoffice anbieten müssen. Der Mittelstand hegt aber Bedenken, ob dies im Rahmen der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) überhaupt umsetzbar ist. "Wenn Unternehmen ihre Dokumentations- und Aufsichtspflichten im Rahmen von Homeofficearbeit erfüllen wollen, müssen sie tief in die Privat- und Intimsphäre ihrer Beschäftigten (Privatwohnung) eingreifen", heißt es in dem Dokument. Es sei aber "mehr als fraglich", ob dies rechtlich überhaupt zulässig sei. "Abermals stehen Unternehmen vor der Wahl: Entweder sie erfüllen ihre Dokumentations- und Aufsichtspflichten und riskieren Verstöße gegen die DSGVO und Konflikte mit ihren Beschäftigten, oder sie missachten ihre Dokumentations- und Aufsichtspflichten, was zwar DSGVO-Streitigkeiten vermeiden kann, aber zu anderen Konsequenzen führt (Bußgelder, Schadenersatz)", schreibt der Unternehmerverband. Neben der Kritik fordert der BVMW steuerliche Erleichterungen für die Arbeit im Homeoffice. So solle die steuerliche Pauschale für Homeoffice-Tage von fünf Euro im Jahr 2020 auf zehn Euro in diesem Jahr verdoppelt werden. Auch sollten Arbeitgeber die Möglichkeit erhalten, eine zweite steuerfreie Corona-Sonderprämie an ihre Mitarbeiter bezahlen zu dürfen.
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