WDR wehrt sich gegen „Spiegel“-Bericht
WDR wehrt sich gegen „Spiegel“-Bericht - Politik in Köln
Man habe keine Ausschnitte eines offenbar verdeckt mitgeschnitten Videos veröffentlichen müssen, um das noch zu beweisen, so der Sender am Samstag. "Wenn man sich entscheidet, solches Material zu verwenden, braucht man einen triftigen Grund und den hatten wir nicht." NRW-Innenminister Reul habe nämlich in einem WDR-Interview schon zugegeben, dass man den Brandschutz als Rechtsgrundlage herangezogen habe, obwohl es darum ursprünglich gar nicht gegangen sei. Also habe die Fachredaktion den angebotenen Beitrag mit der verdeckten Aufnahme "mit Verweis auf die journalistische Sorgfaltspflicht abgelehnt". Der "Spiegel" hatte berichtet, dass es der Bericht aber trotzdem für zweieinhalb Stunden in die ARD-Mediathek geschafft hatte, und erst dann wieder gelöscht wurde. Wie das trotz der angeblichen Ablehnung durch die Fachredaktion möglich war, erklärte der WDR am Samstag nicht. Dafür, dass der Sender das Video auch weiterhin nicht zeigen will: Weil "das Video ohnehin in Teilen im Netz kursiert", wie es in der Mitteilung des WDR vom Samstag heißt. Keine Stellung nahm der WDR in seiner Mitteilung vom Samstag zu weiteren Details des "Spiegel"-Berichts, wonach eine hausinterne Schlichtungsausschuss den Beitrag in seinem Abschlussbericht als "journalistisch einwandfrei" bezeichnet habe. Und dass WDR-Programmdirektor Jörg Schönenborn bei der Löschung "eine Rolle spielte", wie eine interne Mail nahelege. Auch der hausinterne Justiziar soll laut "Spiegel"-Bericht geurteilt haben, das Informationsinteresse könne es rechtfertigen, die Äußerung Laschets zu publizieren. Der Hamburger Journalistikprofessor Volker Lilienthal sagte dem "Spiegel": "Landesrundfunkanstalt und Landesregierung haben sich gut eingerichtet und arrangiert." In dieser harmonischen Beziehung würden Journalisten wie der Autor des Beitrags offenbar als "Störenfriede" wahrgenommen.
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