Jugendpsychiater hält Schulöffnungen für dringend geboten
Jugendpsychiater hält Schulöffnungen für dringend geboten - Gemischtes in Wien
Er habe in seiner Klinik eine Zunahme von Fällen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Essstörungen und schweren Depressionen mit Suizidversuchen beobachtet, sagte Plener. Teilweise habe der Andrang zu "einer gewissen Triagierung" geführt, weil "nicht alle stationär aufgenommen werden konnten". Besonders betroffen von psychischen Erkrankungen in der Pandemie seien die Altersgruppen der 15- bis 25-Jährigen, "weil soziale Kontakte mit Gleichaltrigen in dieser Phase entwicklungspsychologisch besonders wichtig sind", so Plener. Der Vorsitzende der Stiftung Deutsche Depressionshilfe, Ulrich Hegerl, forderte unterdessen eine systematische Erfassung der psychischen Auswirkungen der Corona-Maßnahmen. "Derartige unerwünschte Folgen für Menschen mit psychischen oder anderen Erkrankungen müssen ebenso sorgfältig erfasst werden wie die Zahlen der Corona-Statistiken", sagte Hegerl den Funke-Zeitungen: "Nur dann können wir das an Leid und Tod, was wir verhindern, mit dem ins Verhältnis setzen, was wir verursachen." Notwendig wäre nach Ansicht von Hegerl für die Diskussion weiterer Corona-Maßnahmen außerdem ein engmaschig tagendes Expertengremium mit Ärzten aus verschiedenen Fachbereichen sowie Psychologen, Soziologen, Epidemiologen und Gesundheitspolitikern, das in systematischer Weise eine Nutzen-Risikoabschätzung vornimmt.
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