Arbeitsmarktexperte sieht höhere Streikbereitschaft
Arbeitsmarktexperte sieht höhere Streikbereitschaft - Wirtschaft in Berlin
"Die Verteilungskonflikte sind zurzeit einfach härter", sagte der Politikwissenschaftler. Dieses Jahr würden die Gewerkschaften versuchen, wieder Steigerungen der Kaufkraft ihrer Mitglieder auszuhandeln und deshalb deutliche Gehaltserhöhungen fordern. Es gehe um die Frage: "Wer trägt die Kosten der Krise - Arbeitnehmer oder Arbeitgeber?" Auch der Fachkräftemangel trägt aus Sicht Schultens zu der höheren Streikbereitschaft bei. Der Politikwissenschaftler Wolfgang Schroeder sprach unterdessen von einer gefühlten Zunahme von Streiks. Der Professor der Universität Kassel erklärte das mit einem Strukturwandel: Früher hätten vor allem Beschäftigte der Industrie gestreikt, "inzwischen erleben wir Streiks vor allem in der kritischen Infrastruktur - bei der Bahn, an Flughäfen und Krankenhäusern", sagte Schroeder dem "Tagesspiegel".
Dort seien die Aufmerksamkeit und die direkte Betroffenheit der am Tarifkampf unbeteiligten Nutzer und Kunden exorbitant.
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