BDI verlangt weitere Steuerentlastungen für Unternehmen
BDI verlangt weitere Steuerentlastungen für Unternehmen - Politik in Berlin
"Die von der Bundesregierung bereits verabschiedeten steuerlichen Sofortmaßnahmen sind unverzichtbare erste Reaktionen auf die Effekte der Corona-Epidemie", sagte BDI-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang der Zeitung. Weitere steuerliche Anpassungen seien "notwendig, um die Liquidität und den weiteren Bestand von Unternehmen nachhaltig zu sichern". Ein Vorschlag des BDI sieht vor, dass die Unternehmen die Lohnsteuerzahlungen für eine gewisse Zeit aussetzen können. Derzeit würden vielen Unternehmen die Einnahmen wegbrechen, gleichzeitig müssten sie für ihre Mitarbeiter weiter die monatlich fällige Lohnsteuer zahlen, heißt es in dem BDI-Papier. Dies führe zu "erheblichen, teils existenzbedrohenden Liquiditätsproblemen". Kurzfristige Liquidität würde durch eine Verschiebung der Lohnsteuerzahlungen geschaffen. Als möglichen Zeitraum nennt der BDI sechs Monate. "Dies ist eine Liquiditätsspritze, welche die Unternehmen am Leben hält", sagte Lang. Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hatte bereits ermöglicht, dass die Einkommensteuer, Körperschaftsteuer und Umsatzsteuer zinsfrei gestundet werden können. Der BDI fordert zudem, dass der Gesetzgeber die bestehenden Regelungen zum Verlustabzug angesichts der Krise erweitert. Unternehmen sollten einen aktuell entstehenden Verlust sofort, während des laufenden Veranlagungszeitraums und mit Gewinnen des Vorjahres verrechnen dürfen, um kurzfristig Liquidität zu erhalten, heißt es in dem Acht-Punkte-Plan des BDI. Neben den kurzfristigen Krisenmaßnahmen erneuert der Verband seine Forderung nach einer dauerhaften Steuerentlastung der Wirtschaft. Auch nach der akuten Krise sei eine Stärkung der Unternehmen notwendig, wenn diese ihre Tätigkeit wieder in vollem Umfang aufnehmen, sagte der BDI-Hauptgeschäftsführer dem "Handelsblatt". Die Steuerbelastung von Unternehmen solle auf maximal 25 Prozent gesenkt werden.
Schreibe einen Kommentar