Bericht: Reichsbürger suchten Kontakt zu russischen Nachtwölfen
Bericht: Reichsbürger suchten Kontakt zu russischen Nachtwölfen - Politik in Berlin
Laut Erkenntnissen des Bundesnachrichtendienstes, die in die Anklage einflossen, sollen die Nachtwölfe unter dem Einfluss des russischen Geheimdienstes FSB stehen. Die deutschen Ermittler gehen davon aus, dass russische Geheimdienste die gewaltsamen Ziele der Reichsbürgervereinigung kannten. Demnach hätte Russland die Reichsbürger jederzeit für "aktive Maßnahmen" nutzen können. So heißen im Geheimdienstjargon offene und verdeckte Operationen, die das politische und gesellschaftliche Geschehen beeinflussen sollen. Indizien für eine direkte Steuerung der Gruppe durch russische Agenten liegen laut Anklage allerdings nicht vor. Das Bundesamt für Verfassungsschutz sieht ausweislich der Anklage aber zumindest ideologisch einen erheblichen Einfluss Moskaus auf die Reichsbürger. So kam die deutsche Behörde zum Schluss, dass Mitglieder der Gruppe russische Propaganda ungefiltert übernommen hätten und in ihr Weltbild einbanden. In einem Dokument, welches der mutmaßliche Rädelsführer offenbar an seine Mitstreiter richtete, heißt es - möglicherweise bezogen auf die erhoffte Mithilfe Russlands bei seinen Umsturzplänen: "Zeigen wir ihnen, dass der deutsche Wolf und der russische Bär ein unschlagbares Team sind." Mehrfach sollen Mitglieder den Plan thematisiert haben, Kämpfer in Russland ausbilden zu lassen. Neben dem 72-Jährigen sind 26 weitere Personen angeklagt.
Die Bundesanwaltschaft wirft ihnen unter anderem die Mitgliedschaft und Unterstützung einer terroristischen Vereinigung vor. Die Angeklagten wollten demnach Bundestagsgebäude stürmen, Politiker als Gefangene nehmen und das politische System der Bundesrepublik beseitigen. Am 29. April beginnt der erste Prozess in Stuttgart.<P>
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