Bundesanwaltschaft ermittelt kaum gegen islamistische Frauen
Bundesanwaltschaft ermittelt kaum gegen islamistische Frauen - Gemischtes in Karlsruhe
Im laufenden Jahr kamen zwei neue Ermittlungsverfahren gegen mutmaßliche Dschihadistinnen hinzu. Generalbundesanwalt Peter Frank hatte Ende vergangenen Jahres angekündigt, auch verstärkt gegen dschihadistische Frauen vorgehen zu wollen, die sich in Syrien oder in den Irak etwa der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) angeschlossen haben. Diese Frauen sollen sich nach ihrer Rückkehr künftig wegen IS-Mitgliedschaft oder Unterstützung verantworten müssen. Sie hätten, so sagte Chefankläger Frank am Donnerstag in Karlsruhe, den IS durch ihre Tätigkeit als Ehefrauen und Mütter "von innen heraus gestärkt". Laut Verfassungsschutz sind rund 970 Islamisten aus Deutschland in den vergangenen Jahren nach Syrien oder in den Irak gereist. Rund ein Fünftel der ausgereisten waren Frauen oder Mädchen. Etwa zehn deutsche Frauen befinden sich derzeit unter Terrorverdacht in der Region in Gefangenschaft lokaler Sicherheitsbehörden, darunter auch die 17 Jahre alte Linda W. aus Sachsen. In der vergangenen Woche hatte ein irakisches Gericht in Bagdad eine deutsche Dschihadistin zum Tode verurteilt. Die 50-jährige Lamia K. aus Mannheim soll IS-Mitglied gewesen sein, und Terroristen bei Anschlägen geholfen haben.
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