Bundesbank schraubt Erwartungen nach unten
Bundesbank schraubt Erwartungen nach unten - Wirtschaft in Frankfurt/Main
"Bei der Inflation sehen wir zwar einen erfreulichen Rückgang, aber noch längst keine Entwarnung", sagte Nagel. Wenngleich die Teuerung vor allem von Energie rasch nachlasse, erweise sich die Inflation ohne Energie und Nahrungsmittel, also die sogenannte Kernrate, als "hartnäckig hoch". Insgesamt gehe die am Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) gemessene Inflationsrate von 8,7 Prozent im vergangenen Jahr auf 6 Prozent im laufenden Jahr zurück, und in den kommenden beiden Jahren werde sie laut Bundesbank-Prognose 3,1 Prozent beziehungsweise 2,7 Prozent betragen.
In nächster Zeit kämen dann die nachlassende Inflation, kräftig steigende Löhne und ein robuster Arbeitsmarkt zusammen, daher steige die Kaufkraft der privaten Haushalte nach und nach und sie könnten mehr konsumieren. Allerdings habe die straffere Geldpolitik zu höheren Finanzierungskosten geführt, was die privaten Investitionen besonders im Wohnungsbau dämpfe, so Nagel. Der Bundesbankpräsident warnte, dass sich die hohe Teuerung stärker verfestigen könnte, falls die Löhne und die Unternehmensgewinne noch kräftiger stiegen.
"Entschiedenes geldpolitisches Handeln ist wichtig, um den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Risiken einer dauerhafteren Inflation entgegenzuwirken", sagte der Bundesbankpräsident.
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