Bundesumweltministerin Hendricks: „Wir brauchen einen Agrarkonsens“
Bundesumweltministerin Hendricks: „Wir brauchen einen Agrarkonsens“ - Politik in Berlin
Am Dienstag kommen in Berlin Vertreter aus Politik, Verbänden, Verwaltung, Wissenschaft und Öffentlichkeit zusammen, um über einen Gesellschaftsvertrag für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucher zu beraten. Hendricks zufolge stehen agrar-, umwelt- und verbraucherpolitische Anliegen bisher oft im Widerspruch zueinander. "Wir brauchen eine Versöhnung in der Agrar- und Umweltpolitik, die die Gesellschaft bislang zu sehr spaltet", sagte die Ministerin und verwies auf positive Erfahrungen in anderen Politikfeldern. "Bei der Atomkraft haben wir es zum Beispiel geschafft, eine Spaltung zu überwinden und einen breiten politischen Konsens mit guten Alternativen zu organisieren. Bei der Kohleverstromung machen wir uns zur Zeit auf den Weg." Der im Sondierungspapier zwischen Union und SPD vereinbarte Ausstieg aus der Nutzung des Pflanzenvernichters Glyphosat markiert Hendricks zufolge einen Anfang bei der Versöhnung von Umwelt- und Agrarinteressen. "Wenn wir jetzt aus der Nutzung von Glyphosat aussteigen und den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln insgesamt deutlich verringern, ist das schon ein erster wichtiger Schritt hin zu einer neuen, nachhaltigen Landwirtschaftspolitik", so Hendricks. Ein weiterer Baustein sei eine Neuordnung der EU-Agrarförderung nach dem Prinzip "öffentliches Geld für öffentliche Leistungen". "Wir wollen die Landwirte für ihre Leistungen für Umweltschutz, Tierwohl und Landschaftspflege fair entlohnen. Mit diesem Ansatz können wir als Umweltschützer auch die Interessen der Landwirtschaft verteidigen", sagte Hendricks. "Denn die EU-Agrargelder wird es im vergleichbaren Umfang nur dann weiter geben, wenn die Gesellschaft auch erkennt, was sie davon hat."
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