Deutlich mehr Gewaltdelikte an Schulen in Sachsen-Anhalt
Deutlich mehr Gewaltdelikte an Schulen in Sachsen-Anhalt - Politik in Magdeburg
Der deutliche Anstieg der Zahlen liegt laut Eva Gerth, Landeschefin der Lehrergewerkschaft GEW, an der höheren Bereitschaft der Schulen, Fälle zu melden. "Allerdings merken wir auch an den Anfragen an uns, etwa zu Rechtsschutzthemen, dass der Bedarf größer wird." Gerade während der Corona-Pandemie sei die Hemmschwelle, eigene Positionen auch mit gewaltvollen Mitteln durchzusetzen, gesunken.
"Bei der Maskenpflicht kam es da auch zu Bedrohungen gegenüber dem Schulpersonal." Laut Matthias Rose vom Landeselternrat führt die massive Unterversorgung mit Lehrern zu den aktuellen Problemen: "Die Schulen können ihrem Erziehungsauftrag nicht mehr nachkommen." Auch Gerth bemängelt, dass zu wenig Zeit für Konfliktbewältigung bleibt.
"Die Kollegen sind damit beschäftigt, die Löcher an den Schulen zu stopfen und kommen gar nicht dazu, pädagogisch einzuwirken." Gespräche, Klassenkonferenzen, spezielle Aggressionsprogramme - dafür gebe es kaum Kapazitäten. Und auch Schulsozialarbeiter, die bei Konflikten tätig werden sollen, seien Mangelware.
"Wir haben 400 Sozialarbeiter in Sachsen-Anhalt - für 800 Schulen."
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