Deutschland überstellt mutmaßlichen Terrorhelfer nach Frankreich

Deutschland überstellt mutmaßlichen Terrorhelfer nach Frankreich - bei Kurznachrichten Plus

Deutschland überstellt mutmaßlichen Terrorhelfer nach Frankreich - Politik in Berlin

Ein Marokkaner, der dem Planer der islamistischen Anschläge in Paris am 13. November 2015 geholfen haben soll, wird wohl demnächst aus Deutschland nach Frankreich überstellt. Es handele sich um Redouane S., der im Dezember 2016 in Niedersachsen festgenommen worden war und seitdem in Haft sitzt, berichtet die "Welt" (Freitag). Der Generalstaatsanwaltschaft Oldenburg liegt der Zeitung zufolge ein Auslieferungsersuchen der französischen Justiz vor.

"Es handelt sich um ein Auslieferungsverfahren, das noch andauert", sagte ein Sprecher der "Welt". Redouane S. war im Mai 2015 als Asylbewerber in die Bundesrepublik eingereist. Nach Erkenntnissen des Bundeskriminalamtes (BKA) soll es sich bei S. um einen Unterstützer der Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) handeln. Von August 2014 bis Frühjahr 2015 soll S. für den Planer der Paris-Anschläge in der Türkei und Griechenland konspirative Wohnungen beschafft sowie für ihn gekocht und geputzt haben. Der Belgier hatte sich zeitweise in Athen versteckt und von dort aus Anschläge in Belgien vorbereitet. Nach den Anschlägen in Paris wurde er bei einem Polizeieinsatz im französischen Saint-Denis getötet. Ein weiterer mutmaßlicher IS-Terrorhelfer, der Algerier Bilal C., wurde laut "Welt" bereits im April von Deutschland an die Justizbehörden in Frankreich überstellt. Ihm droht eine Anklage wegen Beihilfe zum Mord der rund 130 Menschen, die bei den Paris-Anschlägen von den Terroristen getötet wurden. Bilal C. soll die Reiserouten der späteren Paris-Attentäter von Syrien bis nach Westeuropa ausgekundschaftet haben. Zwischen Juni und August 2015 reiste C. als syrischer Flüchtling getarnt auf der sogenannten Balkanroute über die Türkei, Griechenland, Serbien, Ungarn und Österreich bis nach Deutschland. Er soll die nachfolgenden Terroristen dabei fortlaufend über Grenzkontrollen und Regierungsverfahren für Flüchtlinge informiert haben.

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