Dürre: Versicherer wollen Förderung von Allwetterpolicen
Dürre: Versicherer wollen Förderung von Allwetterpolicen - Politik in Berlin
"Man kann auch hinterfragen, warum der Gesetzgeber zwar die Versicherungssteuer für Policen gegen Hagel, Sturm, Starkregen, Überschwemmung und Frost von 19 auf 0,3 Prozent gesenkt hat, nicht aber bei Versicherung gegen Trockenheit", so Langner, der im Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) die Kommission Sachversicherung Landwirtschaft leitet. "Wir Versicherer wären jedenfalls in der Lage, eine erhöhte Nachfrage an Mehrgefahrenversicherungen zu bedienen." Langner verwies auf die Regelungen europäischer Nachbarstaaten. "Drei Viertel der EU-Staaten – etwa Frankreich, Italien, Spanien, Polen, Österreich oder Niederlande – bezuschussen Mehrgefahrenpolicen, die alle Wetterrisiken einschließen, also auch Trockenheit. Die Förderung liegt teilweise bei 70 Prozent, und dadurch werden die Policen für die Bauern erschwinglich." In Deutschland, so Langner gegenüber dem RND, seien fünf Millionen Hektar gegen Hagelschäden versichert, aber nur rund 5.000 Hektar gegen Dürreschäden. "Trockenheit ist ein sogenanntes Kumulrisiko. Das bedeutet, sie kommt zwar nicht allzu häufig und regelmäßig vor. Wenn es dann aber mal für längere Zeit nicht regnet, sind davon gleich mehrere Regionen betroffen und der Schaden ist entsprechend groß", begründet Langner die hohen Versicherungskosten. "Und zwar sowohl beim einzelnen Landwirt als auch für die gesamte Volkswirtschaft. Das macht es für die Versicherer sehr schwer, ausreichend Risikokapital vorzuhalten." Anders sei dies bei Hagelschäden. "Die treten zwar häufiger auf, sind jedoch meist regional begrenzt", so Langer.
Schreibe einen Kommentar