Ermittler warnen vor Risiko für Zeugen im Wirecard-Skandal
Ermittler warnen vor Risiko für Zeugen im Wirecard-Skandal - Wirtschaft in München
Die Ermittler sorgen sich insbesondere um die Sicherheit ihres einzigen Kronzeugen, der ebenfalls am kommenden Donnerstag vernommen werden soll. Als mögliche Gefahr sehen die Ermittler das Umfeld des geflohenen Ex-Wirecard-Vorstands Jan Marsalek. Dieser solle über "sehr gute Geheimdienstkontakte in mehrere Länder, insbesondere nach Russland" verfügen. Daher solle die "Möglichkeit eines Eingreifens von dritter Seite nicht unterschätzt werden". Zudem fürchten die Ermittler, das Trio könne im Umfeld der Sitzung "untereinander Kontakt aufnehmen und möglicherweise Aussagen absprechen". Oder versuchen, aufeinander Einfluss zu nehmen - vor allem auf den Kronzeugen. Dessen Bereitschaft, weiter mit den Behörden zusammenzuarbeiten, könnte "durch Kontakt mit beispielsweise einem ehemaligen Vorgesetzten für die Zukunft erheblich leiden". Die Staatsanwaltschaft warnt daher: "Unsere Ermittlungen sind insoweit massiv gefährdet." Die Parlamentarier beharren dennoch, auch über die Parteigrenzen hinweg, auf einer persönlichen Befragung der beschuldigten früheren Wirecard-Managers. Man habe im Untersuchungsausschuss die Bedenken der Staatsanwaltschaft sorgfältig geprüft. Gleichwohl: "Eine persönliche Vernehmung ist deutlich effizienter als eine Schalte", sagte Jens Zimmermann (SPD) den Redaktionen. So sieht es auch die Union. "Es kann nicht sein, dass wir bei unseren wichtigsten Wirecard-Zeugen auf den persönlichen Eindruck verzichten", sagte Matthias Hauer (CDU) SZ, NDR und WDR. Auch die Obleute von FDP, Linken und Grünen halten daran fest, "dass eine Vernehmung bei Anwesenheit der Zeugen im Sitzungssaal erforderlich ist".
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