EZB-Bankenaufseher kritisiert Zögerlichkeit bei faulen Krediten
EZB-Bankenaufseher kritisiert Zögerlichkeit bei faulen Krediten - Wirtschaft in Frankfurt/Main
Einige wenige hätten bereits damit begonnen, das Pleiterisiko ihrer Kunden neu einzustufen, andere Banken bildeten zumindest vorsorglich eine pauschale Risikovorsorge für ihren Kreditbestand. Daneben gebe es aber auch "die Optimisten", so Enria weiter. "Die ziehen es vor, nichts zu tun, solange sie kein konkretes Indiz dafür haben, dass ein Kunde von ihnen pleite geht." Mit diesen Instituten diskutiere die Aufsicht "intensiv". Die EZB-Bankenaufseher hatten die potenziellen Belastungen aus der Covid-19-Krise für die Banken simuliert. In einem Extremszenario könnte der Bestand an faulen Krediten auf 1,4 Billionen Euro steigen und damit das Niveau der letzten Krise noch übertreffen. "Es ist noch zu früh, um dieses Extremszenario auszuschließen", mahnte Enria. Die Corona-Pandemie könnte dem EZB-Bankenaufseher zufolge auch die Konsolidierung unter Europas Banken beschleunigen. Aus seiner Sicht wäre das wünschenswert, EU-Staaten sollten sich grenzüberschreitenden Fusionen daher nicht in den Weg stellen und bestehende Hürden abbauen. National zersplitterte Bankenmärkte hält er für ineffizient. "Wenn man stärkere Banken will, die den europäischen Privathaushalten und Unternehmen besser dienen, muss man größer denken", so Enria.
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