Ford-Deutschland-Chef kritisiert die deutsche Konkurrenz
Ford-Deutschland-Chef kritisiert die deutsche Konkurrenz - Wirtschaft in Berlin
Herrmann wehrte sich auch dagegen, mit Schummel-Konkurrenten in einen Topf geworfen zu werden: "Wichtig ist, dass nicht alle Hersteller über einen Kamm geschoren werden. Es gibt ja in der Branche durchaus Hersteller, die sich an gesetzliche Rahmenbedingungen halten." Bei Ford wurde bisher keine Schummel-Diesel-Software gefunden. Herrmann warnte aber auch davor, die "Automobilindustrie pauschal abzuhandeln". Der Politik warf er vor, die Autobauer mit "teilweise technisch unsinnigen und teuren taktischen Kurzfristmaßnahmen" zu konfrontieren. Das könne Ressourcen blockieren, die für Zukunftstechnologien geplant waren. Diesel- und Benzin-Motoren sollten laut Herrmann nicht vorzeitig abgeschrieben werden. "Wir reden beim Ende des Verbrennungsmotors mit Sicherheit nicht über Jahre, sondern über Jahrzehnte", sagte er der "Bild". Der Ford-Chef wehrt sich zudem dagegen, dass die Politik die Technik vorschreibt: Man müsse "langfristige Emissionsziele regeln, aber nicht die Technologie zur Erfüllung dieser Ziele". Auch bei der E-Mobilität müssten "die Art der Stromerzeugung und die Leistungsfähigkeit der Infrastruktur" betrachtet werden. Hermann appellierte: "Zur Entlastung der Innenstädte und der Luftqualität benötigen wir eine industrieweite und politische Diskussion, um möglichst effektive und schnelle Maßnahmen zur Verbesserung der Situation zu identifizieren ohne Menschen in Ihrer Mobilität zu begrenzen." An die Auto-Branche appellierte der Ford-Chef: "Für den Industriestandort erfordert die rasante Entwicklung ein schnelles Umdenken und Handeln der Hersteller und Zulieferer. Neue Technologien und Berufsfelder werden entstehen. Auch die Hochschulen und Universitäten werden sich dieser Herausforderung stellen müssen."
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