Gesamtmetall-Präsident erwartet „längere Phase der Abkühlung“

Gesamtmetall-Präsident erwartet „längere Phase der Abkühlung“ - bei Kurznachrichten Plus

Gesamtmetall-Präsident erwartet „längere Phase der Abkühlung“ - Wirtschaft in Berlin

Der Präsident des Arbeitsgeberverbandes Gesamtmetall, Rainer Dulger, rechnet nicht mit einem schnell wieder anziehendem Wirtschaftswachstum. "Wir müssen uns auf jeden Fall auf eine längere Phase der Abkühlung einstellen", sagte Dulger dem "Handelsblatt". Der ganze Automobilbereich befinde sich bereits in einer Rezession, also zwei aufeinanderfolgenden Quartalen mit negativem Wachstum.

Wie sehr das auf andere Wirtschaftszweige übergreife, lasse sich derzeit noch nicht sagen. Vor allem um die Autoindustrie macht sich der Gesamtmetall-Präsident Sorgen. "Über die Branche bricht viel herein", sagte er. Es gebe die Debatte um Dieselfahrverbote und nun "sogar einen Feldzug gegen alle Autos" mit Protesten bei der Messe IAA. "Ich bin schockiert, dass in einer Automobilnation wie Deutschland gegen das Auto an sich demonstriert wird", so Dulger. Der Wohlstand des Landes hänge ganz entscheidend von der Autoindustrie ab. Beim Klimapaket der Bundesregierung sehe er nicht nur Kosten, sondern vor allem auch Chancen. "Wenn wir etwas für die Umwelt tun wollen, dann brauchen wir dafür viele neue Technologien." Und diese würden in der Metall- und Elektroindustrie entwickelt. Eindringlich warnte der Wirtschaftsvertreter vor einem ungeordneten Brexit. "Er hätte katastrophale Folgen, zuallererst für die Briten selbst", sagte Dulger. Es drohten echte Versorgungsengpässe, das Land würde zum Erliegen kommen. Aber auch für die Wirtschaft im Rest Europas wären die Konsequenzen "dramatisch". Die Lieferketten würden abrupt abreißen. "Dann haben wir plötzlich halbfertige Autos auf den Werkshöfen stehen, bei denen wichtige Zulieferteile fehlen", warnte der Gesamtmetall-Präsident. "Es wäre vielleicht wie ein Generalstreik, der Europa lahmlegt."

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