Giegold beklagt „Halbherzigkeit“ bei Bekämpfung von Steueroasen
Giegold beklagt „Halbherzigkeit“ bei Bekämpfung von Steueroasen - Politik in Brüssel
Das Geld werde dringend für Bildung, Klimaschutz und Digitalisierung benötigt. "Wir können uns diese Halbherzigkeit nicht mehr leisten", so der Grünen-Politiker. Die bestehende EU-Liste zur Brandmarkung von Steueroasen bezeichnete Giegold als "mutlos". Die wichtigsten Steueroasen, wie die Britischen Jungferninseln, tauchten dort nicht auf. "Das wäre aber sachlich richtig. Alle Staaten, die Briefkastenfirmen, Steuerhinterziehung und korrupten Geldern eine Heimstatt bieten, müssen letztlich auch gelistet werden", forderte der Grünen-Politiker und kritisierte gleichzeitig die "mangelnde Bereitschaft" vieler Institutionen, die notwendigen Schritte einzuleiten. Anstelle des in Europa bestehenden einstimmigen Steuerrechts sei ein Mehrheitsverfahren nötig. "Wenn wir da nicht weiterkommen, muss man sich mit den Staaten, die guten Willens sind, zusammenschließen, um mit denen gemeinsam härtere Regeln auf den Weg zu bringen." Das Grundproblem liege darin "dass es offensichtlich immer noch Regierungen gibt, denen es nicht so sehr darauf ankommt, dass alle gleichermaßen ihre Steuern bezahlen", so Giegold. Zudem seien bestimmte Einkommensarten vom automatischen Steuersystem nicht erfasst, sodass komplexe Strukturen von Briefkastenfirmen möglich seien. "Diese Schlupflöcher müssen konsequent gestoppt werden." So könnten die Bürger wieder den Eindruck bekommen, dass der Rechtsstaat für alle gleichermaßen gelte.
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