Giffey: Interessen von Kindern in Coronakrise zu wenig beachtet

Giffey: Interessen von Kindern in Coronakrise zu wenig beachtet - bei Kurznachrichten Plus

Giffey: Interessen von Kindern in Coronakrise zu wenig beachtet - Politik in Berlin

Die Interessen von Kindern werden in der Coronakrise nach Ansicht von Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) zu wenig berücksichtigt. "Wir können nicht in einem Atemzug den Kindern die Schaukel verwehren und gleichzeitig darüber nachdenken, wie wir schnellstmöglich wieder Bundesliga-Spiele stattfinden lassen", sagte Giffey der "Süddeutschen Zeitung" (Donnerstagsausgabe). Wenn die Bundesliga bevorzugt werde, dann sage dies "etwas aus über die Prioritätensetzung in einer Gesellschaft. Und dass ich eine solche Prioritätensetzung nicht begrüßenswert finde, ist ja wohl klar", so die SPD-Politikerin weiter.

Vor allem Kleinkinder seien mit die größten Leidtragenden der gegenwärtigen Einschränkungen. Deshalb habe sie sich im Kabinett für eine schrittweise Öffnung der Kitas eingesetzt. "Man kann an der Gruppengröße ansetzen oder an den Räumlichkeiten", sagte Giffey. Außerdem will ihr Ministerium bis zu fünf Millionen Euro zur Verfügung stellen, um erforschen lassen, wie ansteckend Kinder tatsächlich sind. Solange das nicht wissenschaftlich geklärt sei, "müssen wir immer vom schlechtesten Fall ausgehen", so die Familienministerin. Dies habe eine direkte Auswirkung darauf, "inwieweit Kitas wieder schrittweise öffnen können", so die SPD-Politikerin weiter. Giffey, die früher Bezirksbürgermeisterin im Berliner Bezirk Neukölln war, will auch weiterhin für den Parteivorsitz der Hauptstadt-SPD antreten. Der Wahlparteitag war für Ende Mai geplant, ist nun aber auf unbestimmte Zeit verschoben. "Unabhängig von dem Termin steht meine Entscheidung, dass ich für meine Stadt Berlin als SPD-Vorsitzende kandidiere", sagte Giffey der "Süddeutschen Zeitung". Dass Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) nun offen gelassen hat, ob er sich noch einmal um das Amt bewerben will, kommentierte die Familienministerin zurückhaltend: "In der Demokratie ist jeder frei, für ein öffentliches Amt zu kandidieren."

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