Grüne fordern Nennung von 256 DDR-Parlamentariern in Bundestags-Kunstwerk
Grüne fordern Nennung von 256 DDR-Parlamentariern in Bundestags-Kunstwerk - Politik in Berlin
256 Namen von Parlamentariern fehlen - darunter sind Persönlichkeiten wie die 2001 verstorbene Sozialdemokratin Regine Hildebrandt oder Jens Reich vom Neuen Forum. Nach mehreren erfolglosen Bitten bei Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU), das Fehlen zu korrigieren, sind seitens des Bundestags inzwischen die Internet-Präsentation des "Archives" angepasst und die zugehörigen Flyer modifiziert wurden. Den Grünen reicht das aber nicht. Sie kritisieren, dass bislang immer noch nicht darauf hingewiesen werde, dass die 256 "vergessenen" Abgeordneten der frei gewählten Volkskammer zu den demokratisch gewählten Abgeordneten gehören. "Ein Jahr hatte der Künstler Christian Boltanski Zeit, sein Werk zu ergänzen", heißt es in dem Schreiben. "Ein Jahr hatten Sie Zeit, vor Ort eine Einordnung und Ergänzung vorzunehmen, ohne das Kunstwerk selbst zu verändern. Beides ist offensichtlich nicht geschehen", schreibt die Abgeordnetengruppe in dem Brief, über den die Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland" berichten. Die Grünen schlagen deshalb vor, "einen künstlerischen Wettbewerb auszurufen, um im Umfeld des `Archives` die `vergessene` Wahl sowie die darob `vergessenen` Abgeordneten darzustellen und die Umstände des `Vergessens` aufzuarbeiten". "Gerade die Wahl vom 18. März 1990 in der DDR hat eine für ganz Deutschland enorme geschichtliche Relevanz. Die Installation darf nicht weiter eine falsche Geschichte erzählen", sagte der Initiator Gelbhaar den Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland". Schäuble hatte bislang argumentiert, dass es sich beim "Archiv der deutschen Abgeordneten" um ein Kunstwerk und keine wissenschaftliche Arbeit handele. Am 5. April 1990 hatte sich die frei gewählte Volkskammer konstituiert.
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