Grünen-Chef kritisiert Behörden im Fall Tönnies

Grünen-Chef kritisiert Behörden im Fall Tönnies - bei Kurznachrichten Plus

Grünen-Chef kritisiert Behörden im Fall Tönnies - Politik in Berlin

Grünen-Chef Robert Habeck wirft den Behörden im Fall Tönnies vor, mit zweierlei Maß zu messen. Der Vorfall in Rheda-Wiedenbrück zeige auch, dass Quarantäneregeln offensichtlich nicht für alle gleichermaßen gelten würden, sagte Habeck den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagausgaben). Während alle Schulen und Kitas im Kreis Gütersloh auf unbestimmte Zeit geschlossen worden seien, habe ausgerechnet der Fleischbetrieb als Herd des Infektionsausbruchs nicht sofort vollständig stillgestanden.

"Dass die Ansage lautet: `Schülerinnen und Schüler bleibt zu Hause`, der Schlachtbetrieb aber wohl bald wieder hochgefahren werden soll, ist ein Unding", sagte der Grünen-Chef. "Für die Fehler im System der Fleisch-Industrie zahlen nun die Schwächsten der Gesellschaft – unsere Kinder." Habeck bewertet den Corona-Massenausbruch am Tönnies Stammwerk in Ostwestfalen als Teil eines strukturellen Problems der Fleischindustrie. "Das System des `immer mehr und immer billiger` muss beendet werden", sagte er. Der Grünen-Vorsitzende forderte bessere Arbeitsbedingungen für Schlachthofmitarbeiter, einen gesetzlichen Stopp für Werkverträge und einem Umbau der EU-Agrarförderung. Daneben müsse es künftig einen Mindestpreis für Fleisch "als untere Schamgrenze" geben. "Es geht nicht um schwarze Schafe, sondern ums gesamte System."

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