Hochschulen beklagen Rückzug der Wirtschaft aus Forschungsprojekten
Hochschulen beklagen Rückzug der Wirtschaft aus Forschungsprojekten - Wirtschaft in Berlin
"Es werden zunehmend Projektinhalte reduziert, geplante Forschungsprojekte auf Eis gelegt und bereits genehmigte Förderphasen ersatzlos gestrichen", sagte auch der Präsident der führenden Technischen Universitäten TU9, Wolfram Ressel, Rektor der Uni Stuttgart. Darunter leide auch "die Finanzierung des Universitätsbetriebs insgesamt". Teilweise müssten Mitarbeiter, die über Mittel aus der Wirtschaft finanziert werden, gekündigt werden, Arbeiten von Studierenden und Doktoranden würden "verzögert, unterbrochen oder sogar unmöglich". Um Schaden abzuwenden, fordern sowohl Alt als auch Ressel Corona-Hilfen vom Bund – wie sie bisher nur Forschungsorganisationen wie die Fraunhofer-Gesellschaft bekommen haben. Für diese hatte das Bundesforschungsministerium für 2020 und 2021 einen Fonds über insgesamt 800 Millionen aufgelegt, um wegbrechende Projektmittel aus der Wirtschaft zu ersetzen. Das unterstützen die Grünen: "Aus der Coronakrise darf keine Innovationskrise werden", sagte deren innovationspolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion, Anna Christmann. Es sei "vollkommen unverständlich, warum die Bundesregierung die Hochschulen im Regen stehen lässt". Man müsse "dem Projektsterben bei Forschung und Entwicklung dringend entgegenwirken, um fatale Langzeitfolgen für unseren Innovationsstandort abzuwenden". Diese träfen Wissenschaft und Wirtschaft gleichermaßen.
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