IG Metall lehnt Empfehlungen der Rentenkommission ab
IG Metall lehnt Empfehlungen der Rentenkommission ab - Wirtschaft in Frankfurt/Main
Die Gewerkschaft fordere im Gegenteil eine Anhebung des Rentenniveaus "in einem ersten Schritt auf 50 Prozent". Um das bezahlen zu können und den Beitragssatz in Grenzen zu halten, könne der Steueranteil erhöht und die Erwerbstätigkeit vor allem von Frauen verbessert werden. Vor allem aber fordert die IG Metall, die Rentenversicherung zu einer Erwerbstätigenversicherung auszubauen, in die neu ins Berufsleben eintretende Beamte, Selbstständige und Freiberufler aufgenommen würden. "Die Weiterentwicklung zu einer Erwerbstätigenversicherung würde für deutlich mehr Einnahmen und damit eine große Entlastung des Systems sorgen", so das IG-Metall-Vorstandsmitglied weiter. Das müsste der Kern einer großen Rentenreform sein, doch die sei nicht in Sicht, der Vorschlag der Kommission "viel zu zaghaft", sagte Urban. Das staatliche Rentensystem werde sich in der aktuellen Corona-Krise wie schon in der Finanzkrise 2008/09 als deutlich stabiler erweisen als alle kapitalgedeckten Renten. "Aufgrund der katastrophalen Entwicklung an den Aktienmärkten werden viele Anbieter ihre Versorgungszusagen nicht halten können", so der Rentenexperte der IG Metall. Man könne "heilfroh über unser Umlagesystem sein". Deshalb hält er auch nichts von einer verpflichtenden Privatvorsorge, wie sie in der Politik nach wie vor diskutiert wird. "Schon der Versuch, mit der Riester-Rente die in die gesetzliche Rente gerissenen Lücken zu füllen, ist gründlich schiefgegangen", sagte Urban der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung".
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