Inflation kostet deutsche Sparer bis 2019 weitere 85 Milliarden
Inflation kostet deutsche Sparer bis 2019 weitere 85 Milliarden - Wirtschaft in Berlin
Im kommenden Jahr steigen die Einlagen auf geschätzt 2.480 Milliarden Euro und der Kaufkraftverlust durch die Inflation bei niedriger Verzinsung auf rund 45 Milliarden Euro. Dabei geht der Analyst Arne Holzhausen von 1,8 Prozent bzw. 1,9 Prozent Inflation aus. Im Juli betrug sie nach vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes 2,0 Prozent. Der Chef-Volkswirt der Postbank, Marco Bargel, fordert angesichts der stabilen Teuerungsrate ein Umdenken bei der EZB-Führung. "Stabile Inflation und Wachstum liegen vor, es ist höchste Zeit für ein Ende des Nullzinses", sagte Bargel zu "Bild". "Wenn die Preise noch stärker steigen, wird die Festlegung der EZB zum Risiko. Draghi sollte seine Entscheidung überdenken", sagte Bargel mit Blick auf die Ankündigung des EZB-Präsidenten, die Zinsen erst nach dem Ende des laufenden Anleihen-Kaufprogramms und damit nicht vor Herbst 2019 anzuheben. "Die Geldpolitik der EZB wird der wirtschaftlichen Realität nicht mehr gerecht - schon gar nicht in Deutschland", kritisierte auch Stefan Bielmeier gegenüber "Bild". Der Chefvolkswirt der DZ-Bank erklärte: "Die Konjunktur ist robust, die Inflation steigt nachhaltig. Die EZB muss die Zinsen bald anheben. Es gibt keine stichhaltigen Argumente mehr, die dagegen sprechen."
Schreibe einen Kommentar