Israels Botschafter in Berlin: Muslime müssen sich gegen Terror engagieren
Israels Botschafter in Berlin: Muslime müssen sich gegen Terror engagieren - Politik in Berlin
Er höre das Argument mancher Islamverbände in Deutschland, dass eine Teilnahme an den geplanten Großdemonstrationen gegen islamistischen Terrorismus den Islam an sich stigmatisiere, sagte Hadas-Handelsman: "Das kann ich nicht nachvollziehen." Wer an den Demonstrationen teilnehme, trete vielmehr der Stigmatisierung des Islams entgegen. Am Sonnabend werden in Köln bis zu 10.000 Menschen erwartet, die in der Innenstadt an einer Anti-Terror-Demo teilnehmen wollen. Eine Woche später ist eine Großdemonstration in Berlin geplant. Der umstrittene türkische Islamverband Ditib boykottiert den Kölner Friedensmarsch, zu dem muslimische Wissenschaftler und Aktivisten aufrufen. Forderungen nach "muslimischen Anti-Terror-Demos" griffen zu kurz, stigmatisierten Muslime und verengten den internationalen Terrorismus auf sie, erklärte Ditib, der als Verband der türkischen Behörde für religiöse Angelegenheiten unterstellt ist. Diese Begründung wies Israels Botschafter in Deutschland zurück. Wer an den Demonstrationen teilnehme, der trete vielmehr der Stigmatisierung des Islams entgegen. Der Islam sei leider bereits stigmatisiert, sagte Hadas-Handelsman: "Leider empfinden viele Menschen nicht nur in Israel, sondern auch in Deutschland und anderswo auf der Welt inzwischen ein Gefühl der Bedrohung, wenn sie jemandem begegnen, den sie als Muslim identifizieren - egal, ob das der Wahrheit entspricht oder nicht." Hadas-Handelsman verglich die Anti-Terror-Kundgebungen mit Demonstrationen gegen Rechtsextremismus: "Wer als Deutscher in Deutschland gegen Rechtsextremismus demonstriert, der stigmatisiert doch auch nicht die deutsche Gesellschaft insgesamt als rechtsextrem. Der erhebt doch nur seine Stimme und wehrt sich."
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