Journalistenverband will Whistleblower-Schutzgesetz
Journalistenverband will Whistleblower-Schutzgesetz - Politik in Berlin
"Die Information über objektive Missstände würde dann einen Verrat von Geschäftsgeheimnissen rechtfertigen", erläuterte der DJV-Chef. "Behörden würden die Einhaltung der Gesetze kontrollieren und Whistleblowern zur Seite stehen." Eine gesetzliche Regelung hält Überall für überfällig. Denn, so schreibt er: "Wer in Deutschland ehrlich sein will, lebt gefährlich: Sogenannte Whistleblower genießen hierzulande nahezu keinen Schutz, wenn sie auf gesellschaftliche Missstände aufmerksam machen." Den Beschluss des EU-Parlaments begrüßte Überall ausdrücklich. "Für Journalisten wäre es eine gute Nachricht, wenn sie nicht mehr um die Zerstörung des Lebens ihrer Informanten bangen müssten", schreibt er. "Womöglich ist das ein Vorzeichen für die Behandlung des Themas bei den Koalitionsverhandlungen für den Bundestag." Denn nach der "Weichenstellung" der EU-Parlamentarier müssten sich die möglichen Jamaika-Partner fragen, ob Deutschland weiterhin internationale Standards ignorieren und damit in Kauf nehmen wolle, "dass Skandale vertuscht werden können" und Whistleblower auch strafrechtlich verfolgt werden könnten, obwohl sie sich um die Gesellschaft verdient gemacht hätten. "Bestimmt wollen die jetzt in Berlin verhandelnden Politiker solche Vorwürfe nicht auf sich sitzen lassen", so Überall.
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