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Deu Gemischtes Straßenverkehr Wirtschaft

Städte fordern vom Bund Geld für Brücken-Sanierung

Angesichts tausender maroder Brücken in Deutschland fordert der Deutsche Städtetag den Bund auf, künftig die Sanierung wichtiger Brücken in den Kommunen mitzufinanzieren. Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy sagte der „Rheinischen Post“ (Samstagausgabe): „Dann wären Sanierungen schneller möglich.“

Dedy ergänzte: „Viele kommunale Brücken sind Teil von wichtigen Verkehrsadern und bedeutend für eine ganze Region.“ Bei etlichen seien Sanierungsmaßnahmen dringend erforderlich, „damit Brücken nicht gesperrt werden müssen und lange Umleitungen oder Staus die Folge sind“, so Dedy.

Deshalb müsse nun darüber nachgedacht werden, „ob bedeutsame Brückensanierungen bei kommunalen Brücken, die wichtig für den Verkehrsfluss einer ganzen Region sind, nicht auch regional oder mit Bundeshilfe finanziert werden sollten“.

Ein starker Wirtschaftsstandort Deutschland brauche auch eine intakte Infrastruktur, sagte Dedy.

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Deu Parteien

Ex-FDP-Chef Wolfgang Gerhardt gestorben

Der frühere FDP-Chef Wolfgang Gerhardt ist im Alter von 80 Jahren gestorben. Das teilten Vertreter der Partei am Freitag mit.

Gerhardt war von 1987 bis 1991 Wissenschaftsminister in Hessen, von 1995 bis 2001 FDP-Bundesvorsitzender sowie von 1998 bis 2006 Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion und damit von November 2005 bis April 2006 mit dem Antritt der Regierung Merkel auch Oppositionsführer. Bis 2013 gehörte er dem Bundestag an.

Von 2006 bis 2018 war er Vorstandsvorsitzender der Friedrich-Naumann-Stiftung.

Gerhardt habe die FDP „in schwieriger Phase zusammengehalten und wieder aufgerichtet“, würdigte der Bundestagsabgeordnete Tim Wagner am Freitagmorgen den früheren Parteichef.

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Börse Börsenbericht Deu Livemeldung Wirtschaft

Dax startet im Plus – Autobauer erholen sich, neuer Gold-Rekord

Der Dax ist am Freitag mit deutlichen Aufschlägen in den Handel gestartet. Um kurz nach 9:30 Uhr standen rund 18.650 Punkte auf der Anzeigetafel im Frankfurter Börsensaal, das waren 0,7 Prozent mehr als bei Vortagesschluss.

Papiere von Fresenius legten mit einem Plus von fast vier Prozent am kräftigsten zu, dahinter folgten unter anderem die zuletzt geschundenen Autobauer Volkswagen, BMW, Porsche, Daimler und Mercedes wie auch der Zulieferer Conti. Die am Vortag verkündete Zinssenkung der EZB hat nach Einschätzung von Marktkommentatoren wenig Einfluss, da bereits erwartet.

„Die mittelfristigen Zinssenkungserwartungen haben sich im Anschluss an die Ratssitzung nicht wesentlich verändert“, teilte die Helaba am Freitagmorgen in ihrem Marktausblick mit. Bezogen auf den Dax sieht die Bank vonseiten der technischen Indikatoren „noch keine Entwarnung“. Entscheidend sei im Dax der Bereich von 18.677 bis 18.728 Punkten.

Kurse darüber würden einen Test des unlängst markierten Allzeithochs ermöglichen, so die Helaba.

Die europäische Gemeinschaftswährung war am Freitagmorgen etwas stärker: Ein Euro kostete 1,1085 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,9021 Euro zu haben. Der Goldpreis konnte weiter auf neue Allzeithochs zulegen, am Morgen wurden für eine Feinunze 2.570 US-Dollar gezahlt (+0,4 Prozent) und damit mehr als jemals zuvor. Das entspricht einem Preis von 74,55 Euro pro Gramm.

Der Ölpreis stieg ebenfalls: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Freitagmorgen gegen 9 Uhr deutscher Zeit 72,33 US-Dollar, das waren 36 Cent oder 0,5 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags.

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BAY Deu Gemischtes Terrorismus Unglücke

Islamist wegen geplantem Macheten-Attentat festgenommen

Die Generalstaatsanwaltschaft München hat einen mutmaßlichen Islamisten festnehmen lassen, der ein Attentat auf Bundeswehrsoldaten in der bayerischen Stadt Hof geplant haben soll.

Wie die Ermittlungsbehörde am Freitag mitteilten, habe der Mann vorgehabt, Soldaten während einer Mittagspause anzugreifen und möglichst viele von ihnen zu töten.

Dafür soll sich der aus Syrien stammende 27-jährige Mann erst vor wenigen Tagen zwei Macheten gekauft haben.

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Arbeitsmarkt Deu Gemischtes Wissenschaft

Weniger Wissenschaftler an Hochschulen – mehr Verwaltungspersonal

An den deutschen Hochschulen und Hochschulkliniken nimmt die Zahl der beschäftigten Wissenschaftler ab, gleichzeitig wird Personal in der Verwaltung aufgebaut.

Zum Jahresende 2023 waren insgesamt rund 792.300 Personen beschäftigt, und damit unterm Strich 0,6 Prozent oder 4.800 Personen mehr als ein Jahr zuvor, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag mit. Im nicht-wissenschaftlichen Bereich, also beispielsweise Verwaltung, Bibliothek, technischer Dienst und Pflegedienst, waren Ende 2023 etwa 366.600 Personen beschäftigt und damit 2,1 Prozent mehr als Ende 2022. Im wissenschaftlichen Bereich sank dagegen die Zahl der Beschäftigten um 2.700 oder 0,6 Prozent.

Insgesamt waren dort Ende 2023 rund 425.800 Personen beschäftigt.

Trotz des Rückgangs im wissenschaftlichen Bereich ist das Verhältnis von Studenten je Lehrkraft gegenüber dem Vorjahr leicht von 6,8 auf 6,7 gesunken, weil gleichzeitig die Studierendenzahl von 2.920.300 im Wintersemester 2022/23 auf 2.868.300 im Wintersemester 2023/24 zurückgegangen ist.

Mit 144.200 Beschäftigten war ein Drittel (34 Prozent) des wissenschaftlichen Hochschulpersonals Ende 2023 als Gastprofessoren, Lehrbeauftragte oder wissenschaftliche Hilfskräfte nebenberuflich tätig und zwei Drittel hauptberuflich beschäftigt. Dazu gehörten unter anderem rund 51.900 Professoren und etwa 214.900 wissenschaftliche und künstlerische Mitarbeiter. Gegenüber dem Vorjahr erhöhte sich die Zahl der Professoren dabei um 1,4 Prozent, die Zahl der wissenschaftlichen und künstlerischen Mitarbeiter stieg um 1,2 Prozent.

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Deu Unternehmen Wirtschaft Zugverkehr

Bahn hat Kaufvertrag für Logistik-Tochter Schenker unterschrieben

Die Deutsche Bahn hat am frühen Freitagmorgen einen Vertrag zum Verkauf der Logistiktochter DB Schenker an die dänische Transport- und Logistik-Gruppe DSV unterschrieben.

Wie der deutsche Staatskonzern mitteilte, sei der Unternehmenswert auf 14,3 Milliarden Euro festgesetzt worden. Inklusive der erwarteten Zinserträge bis zum Vollzug ergebe sich damit ein Gesamtverkaufswert in Höhe von 14,8 Milliarden Euro.

Als neuer Eigentümer soll DSV in den kommenden drei bis fünf Jahren Investitionen von rund einer Milliarde Euro in Deutschland vornehmen. Zentrale Funktionen sollten erhalten bleiben, auch am Schenker-Standort in Essen, so die Bahn.

Angeblich wolle der Käufer in Zukunft mehr Arbeitsplätze in Deutschland bieten als in den heute bestehenden Organisationen vorhanden seien.

Die Einigung bedarf der abschließenden Zustimmung durch den Aufsichtsrat der Bahn sowie des Bundes. Ein Abschluss der Transaktion werde nach Erhalt aller regulatorischen Genehmigungen im Laufe des Jahres 2025 erwartet. Die vereinbarten Sozialzusagen, unter anderem zum Schutz von Arbeitsplätzen, gelten für einen Zeitraum von zwei Jahren nach Abschluss der Transaktion, also bis 2027 wenn der Abschluss der Transaktion im Laufe des Jahres 2025 erfolgt.

Der Verkaufserlös soll vollständig im DB-Konzern verbleiben und werde die Verschuldung deutlich reduzieren, so die Bahn.

Der Verkauf an die Dänen sei „die größte Transaktion in der Geschichte der DB“, sagte Bahn-Chef Richard Lutz.

Und DSV-Chef Jens Lund ließ sich so zitieren: „Wir haben einen klaren Plan, wie wir gemeinsam das weltweit führende Transport- und Logistikunternehmen werden wollen. Hand in Hand und unter einem Dach werden die Mitarbeiter von DSV und Schenker unsere Stärken bündeln, um einen echten Weltmarktführer in der Branche zu schaffen. Dieser strategische Zusammenschluss mit erheblichen Investitionen in die Wettbewerbsfähigkeit wird langfristiges Wachstum sichern und nachhaltige Arbeitsplätze in Deutschland schaffen.“

Die Bahn hatte im Dezember 2023 den Prozess zur Veräußerung von Schenker gestartet.

DSV habe sich mit dem eindeutig wirtschaftlich vorteilhaftesten Angebot durchgesetzt, hieß es. DB Schenker hat rund 72.700 Beschäftigte an über 1.850 Standorten in mehr als 130 Ländern und gehört zu den führenden Logistikdienstleistern weltweit. Das Unternehmen bietet Landverkehr, Luft- und Seefracht sowie umfassende Logistiklösungen.<P>

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Asyl Deu Politik

Kretschmer fordert von Merz Rückkehr an Asyl-Verhandlungstisch

In der CDU gibt es interne Kritik an Parteichef Friedrich Merz und dessen Entscheidung, die Asyl-Verhandlungen mit der Ampel-Regierung und den Ministerpräsidenten vorzeitig abgebrochen zu haben.

„Der Asylgipfel muss fortgesetzt werden – das Problem ist drängend und von entscheidender Bedeutung“, sagte der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) der „Bild“ (Freitagausgabe). „Keine Lösung ist keine Option, der Kanzler muss sich bewegen. Deutschland braucht den Asylfrieden.“

Die Vorschläge lägen auf dem Tisch, erklärte Kretschmer.

Die Hand zur Zusammenarbeit sei ausgestreckt. „Es ist nicht die Zeit für persönliche Befindlichkeiten, sondern für klares und entschlossenes Handeln“, sagte Kretschmer.

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Asyl Deu Politik

Migrationsbeauftragte fördert Tipps für Abschiebe-Verhinderung

Die Bundesregierung unterstützt offenbar in Internetportal, das abgelehnten Asylbewerbern Anleitungen zur Umgehung ihrer Abschiebung anbietet.

Wie die „Bild“ (Freitagausgabe) meldet, förderte die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Reem Alabali-Radovan (SPD), das Projekt im Jahr 2022 mit 777.000 Euro und 2023 mit rund 300.000 Euro. Für dieses Jahr liegen noch keine Zahlen vor. Das Portal gibt unter anderem den Hinweis, dass sich mit einem „zum Abschiebetermin nicht auffindbaren Kind“ die Abschiebung verhindern lasse.

Der innenpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Manuel Höferlin, kritisiert die Förderung und fordert ihr Ende.

„Es kann nicht sein, dass Projekte unterstützt werden, die Menschen zeigen, wie sie die Demokratie und den Rechtsstaat austricksen können. Das ist ein Schlag ins Gesicht der demokratischen Werte.“ Alexander Throm, innenpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion, forderte: „Es sollte kein einziger Cent der Steuerzahler für dieses Projekt fließen – erst recht in diesen Zeiten, in denen wir an jeder Ecke sparen müssen. Da werden abgelehnte Asylbewerber verpflichtet, unser Land zu verlassen – und gleichzeitig tut der Staat alles, damit sie doch bleiben.“

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Deu Politik

Heusgen bestätigt Chefwechsel bei Münchner Sicherheitskonferenz

Der Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, hat Medienberichte bestätigt, wonach der scheidende Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg neuer Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz werden wird. „Ich hoffe sehr, dass mein Nachfolger die globale Ausrichtung der Konferenz wahrt und auch den hohen Anteil von Frauen unter den Teilnehmern und auf den Podien beibehält“, sagte der frühere außenpolitische Berater von Exkanzlerin Angela Merkel und deutsche UN-Botschafter dem „Tagesspiegel“ (Freitagausgabe).

Er bezeichnete die Münchner Sicherheitskonferenz, der er seit 2022 vorsteht, als „eine großartige Veranstaltung, getragen von einem tollen, motivierten Team“. Heusgen wird die nächste Auflage des Treffens im Februar nächsten Jahres noch organisieren und moderieren.

Zuerst hatte das Portal „Politico“ berichtet, dass der Stiftungsrat unter Leitung des früheren Diplomaten Wolfgang Ischinger den Norweger Stoltenberg für den Posten gewonnen hat, um ab 2026 Gastgeber der Sicherheitskonferenz zu sein.

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Deu Gemischtes Gesellschaft Leute Literatur Tiere

Autor Andreas Winkelmann: Menschen gefährlicher als wilde Tiere

Thriller-Autor und Abenteurer Andreas Winkelmann würde im Wald lieber einem Bären als einem fremden Mann begegnen. „Wenn ich vor einer Sache Angst habe, dann ist das der Aufenthalt in großen Menschengruppen“, sagte der 55-Jährige der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Freitagausgabe).

Wildtiere seien berechenbarer als Menschen. Durch seine Arbeit wisse er, dass einer von 25 Menschen Psychopath sei, sagte Winkelmann der NOZ. „Nur die wenigsten werden zu Mördern, aber es gibt einen gewissen Anteil und da braucht es nicht viel – zur falschen Zeit am falschen Ort.“

Deshalb beinhalteten seine Werke keine Monster, erklärt er. „Die wahren Monster sind unter uns Menschen.“

Auch privat sucht Winkelmann den Nervenkitzel, etwa beim Bergsteigen oder beim Abstieg in Canyons. „Ich nehme in Kauf, dass es zu gefährlichen Situationen kommen kann.“

Dreimal sei er bereits abgestürzt. „Ich versuche, die Gefahren realistisch einzuschätzen. Ich bin ja nicht lebensmüde“, so der Schriftsteller.

„Ich weiß aber auch, dass es sich lebendig anfühlt, in solchen Situationen auf sich selbst angewiesen zu sein, Entscheidungen zu treffen, die nur mich betreffen und mit den Konsequenzen zu leben. Das macht für mich ein Abenteuer aus“, sagte er der NOZ. „Vielleicht habe ich sieben Leben, aber dann wird es jetzt langsam eng.“

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Deu Politik

Union verlangt von Scholz Druck auf Usbekistan bei Abschiebungen

Im Zuge des Migrationsabkommens mit Usbekistan erwartet die Union von Kanzler Olaf Scholz (SPD), auch bei Abschiebungen nach Afghanistan mit dem zentralasiatischen Land zu kooperieren. „Wenn Usbekistan bereit ist, ein Migrationsabkommen mit Deutschland zu schließen, sollte der Bundeskanzler zudem Druck in einem weiteren wichtigen Punkt machen“, sagte der CSU-Justizpolitiker Volker Ullrich den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagausgaben).

Usbekistan sei ein direkter Nachbarstaat von Afghanistan. „Am besten wäre es also, das Migrationsabkommen enthielte auch Lösungen, wie sich über Usbekistan Abschiebungen nach Afghanistan abwickeln ließen.“

Scholz, Bundesinnenministerin Nancy Faeser und der Sonderbevollmächtigte der Bundesregierung für Migrationsabkommen, Joachim Stamp (FDP), reisen am Sonntag nach Usbekistan.

Dort wollen sie ein Migrationsabkommen mit dem zentralasiatischen Land schließen, das Rückführungen dorthin sowie die Einwanderung von Fachkräften nach Deutschland regelt.

„Vom Migrationsabkommen mit Usbekistan erwarte ich, dass die Migration mit solchen Vertragsstaaten in Zukunft geordnet, übersichtlich und in einem rechtsstaatlichen Rahmen abläuft“, sagte Ullrich. „Die irreguläre Migration muss schon an der Quelle gestoppt werden“, fügte der rechtspolitische Sprecher der CSU im Bundestag hinzu.

Am Freitag unterzeichnet die Bundesregierung mit Kenia ein entsprechendes Abkommen. Kenias Präsident William Ruto wird dazu in Berlin erwartet.

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Arbeitsmarkt Deu Unternehmen Wirtschaft

IW: Lohnfortzahlung bei Krankheit kostet über 76 Milliarden Euro

Die deutschen Arbeitgeber haben im vergangenen Jahr mit 76,7 Milliarden Euro für die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall eine Rekordsumme ausgegeben. Das geht aus einer noch unveröffentlichten Studie des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor, über die die „Rheinische Post“ (Freitagausgabe) berichtet.

„Damit haben sich die Kosten binnen 14 Jahren verdoppelt“, schreibt das Institut. Der hohe Beschäftigungsstand, starke Lohnerhöhungen, aber auch der unverändert hohe Krankenstand ließen für das laufende Jahr keine Trendumkehr erwarten.

Das Institut beruft sich auf Daten des Bundesarbeitsministeriums und der Betriebskrankenkassen sowie auf eigene Schätzungen.

Sofern erkrankte Beschäftigte innerhalb von bis zu drei Tagen ein ärztliches Attest vorlegen, wird das Gehalt für bis zu sechs Wochen vom Arbeitgeber weitergezahlt. Die Bescheinigung kann bei Atemwegserkrankungen auch nach telefonischem Kontakt durch den Arzt ausgestellt werden.

Die Frist beginnt von Neuem, sollten Beschäftigte an einem anderen Leiden erkranken. Währt die Genesung länger als sechs Wochen, zahlen die Krankenkassen ein Krankengeld in Höhe von 70 Prozent des regelmäßigen Bruttoentgelts, längstens bis zum Ende der 72. Woche.

„Haben die Arbeitgeber im Jahr 2023 laut Sozialbudget 64,9 Milliarden Euro an Bruttoentgelten für ihre erkrankten Mitarbeiter gezahlt, dann mussten sie weitere 11,9 Milliarden Euro für ihren Anteil am Sozialversicherungsbeitrag aufwenden“, so das Institut.

Insgesamt ergeben sich demnach Kosten für die Unternehmen von 76,7 Milliarden Euro.

Studienautor Jochen Pimpertz erklärte den Anstieg mit dem weiterhin hohen Beschäftigungsstand und deutlich gestiegenen Löhnen und Gehältern. „Beide Faktoren erklären aber nur einen Teil der Entwicklung. Denn auch der Krankenstand ist gestiegen: Verzeichnete der Dachverband der Betriebskrankenkassen (BKK) im Jahr 2010 noch durchschnittlich 13,2 Kalendertage, an denen ihre beschäftigten Mitglieder ein ärztliches Attest vorlegten, so waren es im Jahr 2022 bereits 22,6 Tage“, schreibt Pimpertz.

Die Daten einer monatlichen Stichprobe der teilnehmenden Betriebskrankenkassen legten nahe, dass der Krankenstand im Jahr 2023 kaum gesunken sei.

Das Institut plädiert deshalb dafür, die Möglichkeiten der Krankschreibung ohne direkten persönlichen Kontakt mit einem Arzt wieder mehr einzuschränken.

„Grundsätzlich ließe sich die Möglichkeit zur telefonischen Krankschreibung auf den Hausarzt oder einen in Deutschland ansässigen Arzt beschränken“, so die Studie. Treten Atemwegserkrankungen während eines Auslandsurlaubs auf, sollte Beschäftigten der persönliche Kontakt mit einem ortsansässigen Arzt zugemutet werden können.

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Asyl Deu Politik

CDU-Politiker Radtke warnt Union vor Überbetonung von Zuwanderung

Der designierte Chef des CDU-Arbeitnehmerflügels, Dennis Radtke, warnt seine Partei vor einer Überbetonung des Themas Zuwanderung. „Als CDU dürfen wir uns nicht selbst verengen auf Migrationsdebatten“, sagte Radtke der „Süddeutschen Zeitung“ (Freitagausgabe).

„Es gibt – auch wegen der Fehler der SPD – eine große Repräsentanzlücke in der Arbeitnehmerschaft. Da müssen wir als CDU reingehen.“

Dass Arbeiter bei den jüngsten Wahlen am häufigsten für die AfD gestimmt hätten, habe auch soziale Ursachen. „Ich halte die Analyse, die Migration sei die Mutter aller Probleme und der einzige Motor für die AfD, für unterkomplex – gerade in der Industriearbeiterschaft. Dort geht es um Ängste – vor dem Jobverlust, vor einem Abstieg“, sagte Radtke.

„Wir müssen alles dafür tun, dass Arbeiter nicht weiter zu den politischen Extremen rennen.“

Der 45-jährige Europaabgeordnete Radtke soll an diesem Samstag zum neuen Chef des Arbeitnehmerflügels der Union (CDA) gewählt werden, als Nachfolger des langjährigen Vorsitzenden Karl-Josef Laumann. Die CDA ist die parteiinterne Vertretung der Arbeitnehmer in der CDU.

Radtke, der als parteiinterner Kritiker von Friedrich Merz gilt, bestreitet, dass er ein schwieriges Verhältnis zum CDU-Vorsitzenden habe. „Ich bewerbe mich am Samstag als CDA-Vorsitzender – und nicht als potenzieller Schwiegersohn von Friedrich Merz“, sagte Radtke der SZ. „Unser Arbeitsverhältnis – und darauf kommt es an – ist absolut anständig.“

Dass er als Friedrich-Merz-Widersacher oder Anti-Merz beschrieben werde, sei nur „eine Schublade“.

Radtke kritisierte die Forderung von Hubertus Heil an die unabhängige Mindestlohnkommission aus Fachleuten und Tarifpartnern, sie müsse sich an EU-Empfehlungen orientieren. Heil wolle die entsprechende EU-Richtlinie nutzen, „um die Forderungen von Kanzler Scholz und anderen aus der SPD nach 15 Euro Mindestlohn intellektuell zu unterfüttern“, sagte Radtke. „Damit aber politisieren die Sozialdemokraten den Mindestlohn weiter, das werden wir jetzt in jedem Bundestagswahlkampf erleben. Die SPD sagt dann 15 Euro, Frau Wagenknecht 17 Euro, die AfD vielleicht 16,50. Das bringt uns doch nicht weiter. Wir dagegen wollen den Mindestlohn wieder entpolitisieren.“

Zudem wandte sich Radtke gegen Forderungen nach einer Rente mit 70. „Jetzt eine neue Debatte über das Rentenalter aufzumachen, halte ich nicht für klug. Auf dieser Debatte über die Rente mit 70 liegt kein Segen. In manchen Berufen mögen die Leute so lange arbeiten wollen, für andere aber ist das undenkbar“, sagte Radtke.<P>

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Börse Börsenbericht USA Wirtschaft

US-Börsen legen zu – Ölpreis steigt stark

Die US-Börsen haben am Donnerstag zugelegt. Zu Handelsende in New York wurde der Dow mit 41.097 Punkten berechnet, ein Plus in Höhe von 0,6 Prozent im Vergleich zum vorherigen Handelstag.

Wenige Minuten zuvor war der breiter gefasste S&P 500 mit rund 5.595 Punkten 0,8 Prozent im Plus, die Technologiebörse Nasdaq berechnete den Nasdaq 100 zu diesem Zeitpunkt mit rund 19.425 Punkten 1,0 Prozent im Plus.

Der Ölpreis stieg unterdessen stark: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Donnerstagabend gegen 22 Uhr deutscher Zeit 72,23 US-Dollar, das waren 2,3 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags.

Marktbeobachtern zufolge zeigen sich die Anleger gerade angesichts optimistischer Worte von Fed-Chef Jerome Powell investitionsfreudig. Vor allem im Tech-Bereich wird mit rosigen Aussichten gerechnet.

Die europäische Gemeinschaftswährung war am Donnerstagabend stärker: Ein Euro kostete 1,1069 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,9034 Euro zu haben.

Der Goldpreis konnte deutlich profitieren, am Abend wurden für eine Feinunze 2.557 US-Dollar gezahlt (+1,8 Prozent).

Das entspricht einem Preis von 74,28 Euro pro Gramm.

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Politik USA Wahlen

Trump lehnt weiteres TV-Duell gegen Harris ab

Donald Trump will sich kein weiteres TV-Duell mit Kamala Harris liefern. „Es wird keine dritte Debatte geben“, verkündete der republikanische Präsidentschaftskandidat am Donnerstag auf seiner Plattform „Truth Social“.

„Wenn ein Preisboxer einen Kampf verliert, sind die ersten Worte aus seinem Mund, `Ich will einen Rückkampf`“, schrieb der ehemalige US-Präsident. Umfragen zeigten „eindeutig“, dass er die Debatte gegen Kamala Harris am Dienstag gewonnen habe.

Harris habe daraufhin sofort eine zweite Debatte gefordert.

Sie und Joe Biden hätten die USA „zerstört, mit Millionen von Kriminellen und Geistesgestörten, die in die USA strömen. Völlig unkontrolliert und ungeprüft, und mit einer Inflation, die unsere Mittelschicht in den Ruin treibt“, so Trump.

Harris sei bei der Fox-Debatte nicht aufgetaucht und habe sich geweigert, bei NBC und CBS aufzutreten, schreibt er.

Bei der Debatte am Dienstag hatte sich Trump 90 Minuten lang mit der demokratischen Kandidatin Kamala Harris heftige Wortgefechte geliefert. Themen waren unter anderem Trumps Corona-Management während seiner Amtszeit und sein Umgang mit China.

Harris hatte etwa für Steuerentlastungen für niedrige Einkommen und kleine Betriebe geworben und Trump unterstellt, am Ende seiner Amtszeit die höchste Arbeitslosigkeit seit Jahrzehnten und das größte Handelsdefizit hinterlassen zu haben.