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Deutschland Politik Wahlen

Forsa-Umfrage: SPD fällt unter 30-Prozent-Marke

Die SPD fällt in der wöchentlichen Sonntagsfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa unter die 30-Prozent-Marke: Sie büßt im Wahltrend, den das Institut für das Magazin „Stern“ und den Fernsehsender RTL erstellt, im Vergleich zur Vorwoche zwei Punkte ein und kommt aktuell auf 28 Prozent. Die Union behauptet ihre 36 Prozent und kann damit ihren Vorsprung auf acht Punkte ausbauen. Die Grünen gewinnen einen Punkt hinzu auf acht Prozent, die AfD verliert einen auf nun ebenfalls acht Prozent.

Bei acht Prozent stagniert weiterhin die Linke. Um einen Punkt zulegen kann die FDP, die jetzt mit sieben Prozent sicher im Bundestag vertreten wäre. Auf die sonstigen kleinen Parteien entfallen zusammen fünf Prozent. Der Anteil der Nichtwähler und Unentschlossenen beträgt 23 Prozent. Bei der Kanzlerpräferenz verbessert sich Angela Merkel (CDU) im Vergleich zur Vorwoche um drei Prozentpunkte, während SPD-Chef Martin Schulz zwei verliert. Wenn der Kanzler direkt gewählt werden könnte, würden sich laut Forsa-Umfrage 47 Prozent aller Wahlberechtigten für Merkel entscheiden und 28 Prozent für ihren Herausforderer Schulz, der damit nun 19 Punkte hinter der amtierenden Kanzlerin rangiert. Für den Wahltrend wurden vom 24. bis 28. April 2017 insgesamt 2.502 Bundesbürger befragt. Die Auswahl der Befragten sei „repräsentativ“, teilte das Institut mit.

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Deutschland Gemischtes Gesellschaft Integration Wissenschaft

Habermas gegen deutsche Leitkultur

Der Philosoph Jürgen Habermas hält eine deutsche Leitkultur für nur schwerlich mit dem Grundgesetz vereinbar. „Eine liberale Auslegung des Grundgesetzes ist mit der Propagierung einer deutschen Leitkultur unvereinbar. Sie verlangt nämlich die Differenzierung der im Lande tradierten Mehrheitskultur von einer allen Bürgern gleichermaßen zugänglichen und zugemuteten politischen Kultur. Deren Kern ist die Verfassung selbst“, schreibt Habermas in einem Gastbeitrag für die „Rheinische Post“ (Mittwochsausgabe).

„Keine Muslima darf dazu genötigt werden, beispielsweise Herrn de Maizière die Hand zu geben.“ Allerdings müsse die Zivilgesellschaft von den eingewanderten Staatsbürgern erwarten, dass sie sich in die politische Kultur einlebten – auch wenn sich das rechtlich nicht erzwingen lasse. Habermas betonte: „Die Eingebürgerten können genauso wie die Alteingesessenen ihre eigene Stimme in den Prozess der Fort- und Umbildung dieser Inhalte einbringen.“ Versuche der rechtlichen Konservierung einer Leitkultur widersprächen nicht nur dem liberalen Grundrechtsverständnis, sie seien auch unrealistisch, schreibt Habermas.

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Deutschland Fernsehen Kultur-Medien Unternehmen

ProSiebenSat.1-Chef: Wenig Hoffnung auf Rückkehr von Raab

ProSiebenSat.1-Chef Thomas Ebeling hält ein TV-Comeback von Entertainer Stefan Raab für unwahrscheinlich: „Ich glaube nicht, dass Stefan Raab in naher Zukunft zurück vor die Kamera will“, sagte der Manager dem „Handelsblatt“. ProSiebenSat.1 könne das inzwischen verkraften. „Uns ist es sehr gut gelungen, seine einstige Präsenz durch unseren eigenen Nachwuchs zu ersetzen“, so Ebeling.

Dennoch habe man weiter Kontakt zu Raab. „Man redet über Ideen und über mögliche gemeinsame Projekte“, sagte der Manager der Zeitung. Raab fehle nicht nur ihm persönlich und dem Sender, sondern wohl auch der ganzen Fernsehnation. Der Entertainer hatte sich Ende 2015 von den Bildschirmen zurückgezogen. Zuvor war er jahrelang ein verlässlicher Quotenbringer für den Münchener TV-Konzern.

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Deutschland EU Politik Russland Türkei Weltpolitik

Putin-Erdogan-Treffen: CDU-Politiker Brok warnt vor Hysterie

Vor dem Treffen von Kremlchef Wladimir Putin mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan hat der CDU-Europaabgeordnete Elmar Brok vor Hysterie gewarnt. „Die Europäer sollten nicht in Nervosität verfallen, nur weil die beiden Präsidenten sich wieder mal verbrüdern und das als öffentliches Theater inszenieren“, sagte der langjährige Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im EU-Parlament der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Mittwoch). Brok riet allen, die einen neuen Machtblock zwischen den starken Männern in Russland und der Türkei gegen Europa fürchten: „Wir sollten alle gelassen bleiben.“

Die Türkei sei aus ökonomischen Gründen abhängig von Europa, zwei Drittel aller Direktinvestitionen in der Türkei stammten aus der EU. Der CDU-Abgeordnete sagte: „Russland kann in wirtschaftlicher Hinsicht Europa nicht ersetzen.“ Zudem habe Europa gegenüber der Türkei ein wichtiges Druckmittel in der Hand, nämlich die Zollunion, die Erdogan erweitern wolle. Sollte die Türkei Europa mit der Annäherung an Russland erpressen wollen, werde dies wirkungslos sein: „Das bringt gar nichts außer Propaganda.“ Die Drohung Erdogans, die Türkei werde sich von der EU abkehren, sollte die EU nicht beim Beitrittsprozess voran machen, sieht Brok gelassen. Er betonte: „Die EU-Beitrittsgespräche mit der Türkei finden seit einem Jahr nicht statt. Und sie werden auch nicht wieder aufgenommen – außer die Türkei macht wesentliche Zugeständnisse bei den Grund- und Menschenrechten und bei der Gewaltenteilung.“ Auch sicherheitspolitisch habe die russisch-türkische Annäherung keine Nachteile für Europa. „Sollte die Türkei aus der Nato herausgehen und sich an Russland annähern, muss sie wissen, in welche Hände sie sich gibt. Erdogan wird dann abhängig von Russland, das wird er nicht mögen“, sagte Brok.

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Asyl Deutschland Integration Politik

Merkel gegen Wahlkampagne mit doppelter Staatsbürgerschaft

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich gegen einen Wahlkampf mit dem Thema doppelte Staatsbürgerschaft ausgesprochen und sich damit gegen einen Teil ihrer eigenen Partei gestellt. „Eine Wahlkampfkampagne wie 1999 wird der Doppelpass nicht werden“, sagte Merkel dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Mittwochsausgabe). Einen Zusammenhang des Referendums in der Türkei zur doppelten Staatsbürgerschaft sehe sie nicht.

Gegen die Linie der Parteispitze hatte der CDU-Bundesparteitag im Dezember dafür votiert, das Staatsbürgerschaftsrecht zu verändern. Merkels Absage an diesen Beschluss hatte in der Partei für Empörung gesorgt. Auch ein von einigen CDU-Spitzenpolitikern gefordertes Islamgesetz lehnte Merkel ab. „Ich halte nichts von einem Gesetz für eine bestimmte Religionsgemeinschaft“, sagte sie. Die Islamkonferenz sei eine gute Möglichkeit, die Integration von Muslimen zu verbessern.

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Arbeitsmarkt Deutschland Gesellschaft Politik

Seehofer will Rentenkommission gegen Altersarmut

CSU-Chef Horst Seehofer hat sich für eine neue Rentenkommission ausgesprochen, die Pläne gegen drohende Altersarmut entwickeln soll. „Wir brauchen eine neue Rentenkommission aus Arbeitgebern, Arbeitnehmern, Wissenschaftlern und Politikern“, sagte Seehofer der „Rheinischen Post“ (Mittwochsausgabe). Seit der Regierung Schröder gelte ja, dass das Rentenniveau sinke, der Staat aber dafür private Vorsorge fördere.

Aber nur rund zehn Millionen Menschen sorgten privat vor. „Das ist zu wenig. Daher muss sich die Politik diesem Themas zuwenden, damit es nicht zu Altersarmut in großem Ausmaß kommt“, betonte Seehofer. Der bayerische Ministerpräsident forderte weiter, der Staat müsse die private Vorsorge deutlich besser fördern, als das heute der Fall sei. Seehofer warnte davor, das Thema Rente einfach auszublenden. „Ich bin auch dafür, dass wir die Rente im Wahlkampf thematisieren. Wir dürfen nicht vor lauter Angst, dass die Menschen das Thema Altersarmut verunsichern könnte, das Thema einfach weglassen.“

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Deutschland Gesellschaft Integration Politik

Integrationsforscher hält Leitkultur-Debatte für notwendig

Der Integrationsforscher Ruud Koopmans hält die von Innenminister Thomas de Maizière angestoßene Leitkultur-Debatte für notwendig. „Nicht nur Deutschland, jedes Land der Erde braucht eine Leitkultur und die stabilen Staaten haben auch alle eine nationale Kultur“, sagte Koopmans der „Welt“. Leider beanspruchten „die Gegner der Leitkultur in der Öffentlichkeit die moralische Deutungshoheit und können die Befürworter erfolgreich entweder als rechts abwerten oder lächerlich machen. Um das aufzubrechen, begrüße ich auch die aktuelle Debatte um die Leitkultur“, sagte der Soziologe weiter.

Für den in Berlin lehrenden niederländischen Professor ist „etwas ganz spezifisch Deutsches der Umgang mit der Vergangenheit. Das historische Erbe des Zweiten Weltkrieges und des Holocaust, das ist deutsche Leitkultur.“ Man könne „nicht deutsch sein, ohne sich für den Holocaust zu schämen“. Es gebe Einwanderer, die als Deutsche behandelt werden wollten, aber mit dem Holocaust nichts zu tun haben wollten, weil es ja nicht ihre Vorfahren gewesen seien. Das hält Koopmans für eine falsche Haltung: „Wenn sie sich antisemitisch äußern oder Israel das Existenzrecht absprechen, können sie nicht gleichzeitig beanspruchen, als Deutsche behandelt zu werden.“

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Deutschland EU Politik Türkei

EU-Berichterstatterin ruft Gabriel zu Umkehr in Türkei-Politik auf

Die Türkei-Berichterstatterin des EU-Parlaments, die niederländische Sozialdemokratin Kati Piri, hat Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) zu einer Umkehr in seiner Politik gegenüber Ankara aufgefordert: „Außenminister Gabriel gefährdet mit seinem Widerstand gegen einen Abbruch der Beitrittsverhandlungen mit der Türkei die Glaubwürdigkeit der EU. Und er missachtet die Meinung der Hälfte der türkischen Bürger, die gegen die Verfassungsreform gestimmt haben“, sagte Piri der „Welt“. Sie glaube nicht, so die Politikerin weiter, dass eine Zusammenarbeit mit der Türkei, die nicht auf gemeinsamen Werten beruhe, den demokratischen Kräften im Land helfe. „Wer die Verletzung der Menschenrechte einfach hinnimmt, arbeitet den Euroskeptikern in die Hände“, sagte Piri.

Vor dem Hintergrund der Äußerungen des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan, der am Dienstag mit einem Abschied der Türkei aus dem Beitrittsprozess gedroht hatte, sagte Piri: „Die EU lässt sich in der Frage der Mitgliedschaft von keinem Land erpressen, auch von der Türkei nicht. Wer der EU beitreten will, muss die Kriterien erfüllen. Das sehe ich bei der Türkei ganz und gar nicht.“ Darum sollten die Verhandlungen abgebrochen werden, so Piri. Die Türkei-Berichterstatterin fordert auch ein Treffen von Erdogan mit den EU-Spitzen: „Die EU-Mitgliedstaaten sollten die Türkei so bald wie möglich zu einem Gipfel einladen. Das Verhältnis zwischen beiden Seiten befindet sich in einer tiefen Krise.“ Man solle bei einem Gipfel darüber reden, „wo die gemeinsamen Interessen liegen, wie sich Fortschritte in wichtigen Fragen erzielen lassen und wie sich die Krise beilegen lässt.“

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Deutschland Finanzindustrie Internet Kriminalität Wirtschaft

Zeitung: Hacker plünderten Konten von Bankkunden

Hackern ist es in den vergangenen Monaten offenbar in einem zweistufigen Angriff gelungen, Konten von Bankkunden zu plündern. Laut eines Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ (Mittwochsausgabe) verschafften sich die Kriminellen erst Login-Daten und Mobilfunknummer, um anschließend SMS umzuleiten. Auf diese Weise konnten die Angreifer Geld auf eigene Konten überweisen.

Auch deutsche Kunden waren betroffen. International besteht die Schwachstelle dem Bericht zufolge weiterhin. Der Telekommunikationskonzern O2/Telefonica bestätigte der Zeitung, dass es Anfang des Jahres entsprechende Vorfälle gegeben habe: „Ein krimineller Angriff aus dem Netz eines ausländischen Providers hat Mitte Januar dazu geführt, dass eingehende SMS für vereinzelte Rufnummern in Deutschland unbefugt umgeleitet wurden.“ Der entsprechende Provider sei gesperrt worden, die Kunden informiert, mittlerweile habe die Polizei Ermittlungen aufgenommen. Der Hacker-Angriff bringt vor allem Telekommunikationsanbieter in Erklärungsnot, da die ausgenutzte Schwachstelle seit Ende 2014 öffentlich bekannt ist, schreibt die SZ. Bereits damals wurde gewarnt, dass es für motivierte Kriminelle ein Leichtes sei, auf diese Weise Geld zu klauen. Zuerst müssen die Hacker an sämtliche Daten kommen, die für eine Überweisung nötig sind: Kontonummer, dazugehöriges Passwort und die Handynummer. Dafür verschicken sie zum Beispiel Phishing-Mails. Diese Mails täuschen vor, von einer Bank zu kommen. Tatsächlich kommen sie von Webseiten, die die Angreifer kontrollieren. Jede dort eingegebene Information landet bei ihnen. Doch Überweisungen per Einmalkennwort abgesichert werden – dem sogenannten mTan-Verfahren – reicht dieser Schritt nicht aus: Deshalb nutzen die Hacker eine Schwachstelle im SS7-Netzwerk aus. Über dieses Verfahren tauschen sich Mobilfunkunternehmen weltweit aus. In SS7 enthalten ist eine Datenbank mit dem Namen Home Location Register. Darüber könne man das Handy sowohl orten als auch Rufnummern umleiten. Diese Umleitung können Provider einfach anfordern. Über diesen Zugang ist es den Kriminellen möglich, eine Rufnummer-Umleitung einzurichten. Erst mit diesem zweiten Schritt ist der Angriff komplett. Sie können sich nun zu einem in das Konto des Opfers einloggen, die Überweisung tätigen, die SMS über den Provider auf eine Rufnummer ihrer Wahl umleiten lassen und damit die Überweisung bestätigen. Die Änderung der Rufumleitung durch Dritte kann blockiert werden, erklärt Hendrik Schmidt von IT-Sicherheitsfirma ERNW. „Wenn man Kunde bei Vodafone, O2 oder Telekom ist, sollte es auch nur Vodafone, Telekom oder O2 gestattet sein, Rufnummern umzuleiten – und nicht jeder Organisation, die Zugang zu diesem Netzwerk besitzt.“ Karsten Nohl ist einer der Sicherheitsforscher, die Ende 2014 auf die Schwachstelle in SS7 aufmerksam gemacht haben. Er zeigte, wie es zum Beispiel für Geheimdienste möglich wäre, Nachrichten mitzulesen. Entsprechend vernichtend fällt sein Urteil nun aus: „Die ganze Industrie will dieses Problem lösen. Aber es ist enttäuschend, dass es so viele Jahre gedauert hat und erst ein finanzieller Schaden entstehen musste, bevor etwas unternommen wurde. Die Privatsphäre der Kunden alleine war wohl nicht ausschlaggebend genug.“

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Deutschland Militär Politik

Von der Leyen wehrt sich gegen Kritik

Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) ist dem Eindruck entgegengetreten, sie wolle sich mit ihrer Kritik an Strukturen der Bundeswehr aus dem Ministeramt verabschieden. „Im Gegenteil, gerade weil mir die Truppe am Herzen liegt, habe ich die Reformen und Trendwenden angeschoben und gegen Widerstand durchgehalten“, sagte die CDU-Politikerin der „Bild“ (Mittwoch). „Jetzt gehen wir dieses harte Thema an. Das geht nicht, ohne dass wir die Probleme aussprechen und lösen. Das wird dauern, noch viel aufwirbeln, uns in Atem halten und diesen Weg gehe ich zusammen mit der Bundeswehr.“

Die Ministerin widersprach zugleich Vorwürfen, sie wolle sich mit ihrer harschen Reaktion auf die jüngsten Skandale in der Truppe wegducken. Von der Leyen: „Ich trage die Gesamtverantwortung für alles, was in der Bundeswehr passiert. Das gilt für die Auslandseinsätze von Afghanistan über den Irak bis nach Mali. Das gilt für die Reform des Rüstungswesens und die Trendwenden bei Haushalt und Personal. Meine Verantwortung ist, belegte Missstände abzustellen, das tue ich gerade.“ Sie fügte hinzu: „Ich habe das Haltungsproblem benannt mit Blick auf die konkreten Vorgänge von Pfullendorf über Bad Reichenhall bis Illkirch. Missstände sind dort zu lange ignoriert worden bis es zum Eklat kam, weil sich Soldaten an den Wehrbeauftragten oder mich gewandt haben. Der Soldat in Mali und Afghanistan hat nichts davon, wenn er dort Großes leistet und hier zu Hause die Leute das Vertrauen in die Bundeswehr verlieren, weil jeden Monat neue Fälle von Rechtsextremismus, Schikane und Gewalt gegen Soldatinnen hochkommen, die teilweise über Jahre gegärt haben. Das beschädigt die ganze Truppe, deshalb müssen wir die Probleme benennen, offen legen und die Ursachen angehen. Dazu habe ich Donnerstag über 100 Führungskräfte, Generale und Admirale nach Berlin gebeten.“

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BAY Deutschland Geheimdienste Parteien Politik

Bayerns AfD-Landeschef klagt gegen Beobachtung durch Verfassungsschutz

Bayerns AfD-Landesvorsitzender Petr Bystron reicht gegen die Anordnung seiner Beobachtung durch das bayerische Landesamt für Verfassungsschutz eine Verwaltungsklage gegen das Land Bayern ein. Bystron halte die seit April laufende Beobachtung für ein „taktisches Wahlkampfmittel“ der Landesregierung, berichtet die „Bild“. Der AfD-Politiker bemängele in der Klage, dass die Anordnung lediglich auf wenigen Zitaten basiere, die „aus dem Zusammenhang gerissen“ worden seien und so eine Bedeutung bekämen, die ihnen nicht zukomme.

Bystron verweise zudem darauf, dass die Behörde ihm noch Ende März 2017 schriftlich bescheinigt habe, dass keinerlei Anhaltspunkte für eine Beobachtung vorlägen. Der stellvertretende AfD-Bundesvorsitzende Alexander Gauland unterstützt Bystrons Klage. „Diese Schmierenkomödie beweist, zu welcher Bedrohung die AfD Bayern unter Führung von Herrn Bystron für die CSU geworden ist“, sagte Gauland. Das Landesamt für Verfassungsschutz erklärte hingegen, Bystron habe zuletzt mehrfach „eine ausgeprägte Nähe zur rechtsextremistischen `Identitären Bewegung` (IB) erkennen lassen“. Man werde „zudem darauf schauen müssen, wie sich die AfD dazu stellt, ob sie sich klar von der Linie Bystrons absetzt oder sich diese zu eigen macht“.

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Deutschland Militär Politik

Ex-General Ramms nimmt Bundeswehr in Schutz

Ex-General Egon Ramms hat die Bundeswehr vor der Kritik von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen in Schutz genommen. „Die Bundeswehr als Ganzes hat weder ein Haltungs- noch ein Führungsproblem“, sagte der ehemalige Oberbefehlshaber des Nato-Kommandos in Brunssum der „Bild“ (Mittwoch). Der Vorwurf der Verteidigungsministerin sei ihm „zu pauschal“.

Natürlich gebe es Soldaten mit rechtsextremem Gedankengut. Aber der MAD ermittle nur in 280 Fällen, das seien weniger als zwei Prozent der in der Bundeswehr dienenden Zeit- und Berufssoldaten. „Rechtsextreme gibt es in der Gesellschaft auch. Und die Bundeswehr ist ein Spiegelbild der Gesellschaft. Der weit überwiegende Teil der Soldaten steht fest auf dem Boden des Grundgesetzes“, sagte Ramms.

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Deutschland Gemischtes Gesundheit Gewalt

Studie: Ärzte werden immer häufiger Opfer von Gewalt

Ärzte werden immer häufiger Opfer von Gewalttaten ihrer Patienten. Das belege eine Studie der Bundesärztekammer, sagte Ärztepräsident Frank Ulrich Montgomery der „Bild“ (Mittwoch). Danach seien 91 Prozent der Hausärzte bei der Arbeit schon einmal Opfer von aggressivem Verhalten gewesen.

„In Notfallambulanzen und in den Praxen wird Gewalt gegen Ärzte zunehmend zum Problem“, sagte Montgomery. „Patienten wollen nicht akzeptieren, wenn sie nicht sofort behandelt werden oder nicht so behandelt werden, wie sie es für richtig halten.“ Von Justizminister Heiko Maas forderte Montgomery, in das Gesetz zum Schutz von Polizisten und Rettungssanitätern gegen Gewalt deshalb auch Ärzte aufzunehmen. „Gewalt gegen Ärzte muss stärker bestraft werden als heute“, sagte Montgomery.

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Börse Börsenbericht USA Wirtschaft

US-Börsen legen zu – Euro stärker

Die US-Börsen haben am Dienstag zugelegt. Zum Handelsende in New York wurde der Dow-Jones-Index mit 20.949,89 Punkten berechnet, ein Plus in Höhe von 0,17 Prozent im Vergleich zum vorherigen Handelstag. Wenige Minuten zuvor war der breiter gefasste S&P 500 mit rund 2.385 Punkten im Plus gewesen (+0,05 Prozent), die Technologiebörse Nasdaq berechnete den Nasdaq 100 zu diesem Zeitpunkt mit rund 5.640 Punkten (+0,20 Prozent).

Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte am Dienstagabend stärker. Ein Euro kostete 1,0924 US-Dollar (+0,23 Prozent). Der Goldpreis stieg leicht an, am Abend wurden für eine Feinunze 1.256,56 US-Dollar gezahlt (+0,09 Prozent). Das entspricht einem Preis von 36,98 Euro pro Gramm.

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Deutschland Gesellschaft Integration Politik

Seehofer: Endlich Leitkultur-Debatte auf Bundesebene

CSU-Chef Horst Seehofer hat die neue Leitkultur-Debatte begrüßt. „Ich sage: Endlich findet diese Diskussion jetzt auch auf Bundesebene statt“, sagte Seehofer der „Rheinischen Post“ (Mittwochausgabe). Der bayerische Ministerpräsident betonte: „Das Bekenntnis zur Leitkultur ist eine der Voraussetzungen für gelingende Integration. Die Leitkultur ist in unserem Bayerischen Integrationsgesetz längst verankert. Das ist notwendig für die kulturelle Identität im Land.“

SPD-Generalsekretärin Katarina Barley kritisierte unterdessen Innenminister Thomas de Maizière (CDU) für seine Leitkultur-Thesen. „Sein Auseinanderdividieren in ein Wir und ein Nicht-wir ist das exakte Gegenteil von dem, was wir brauchen“, sagte sie der „Westdeutschen Zeitung“. Und Leitkultur ausgerechnet beim Thema Bildung auszumachen, sei schäbig. „Gerade nach NRW kommen seit Jahrhunderten Menschen mit dem Ziel, für sich und ihre Kinder ein besseres Leben zu erreichen. Und die wissen ganz genau, dass für ihre Kinder der Aufstieg über Bildung erfolgt. Aber seit Roland Koch schreckt die CDU nicht vor dem Reflex zurück, im Wahlkampf Stimmung gegen Ausländer zu machen und am sozialen Kitt zu kratzen.“