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1. Liga Deutschland Fußball Sport

FC-Köln-Trainer Stöger sieht enorme Ablösesummen gelassen

Der Cheftrainer des 1. FC Köln, Peter Stöger, sieht die enormen Summen, die heutzutage auf dem Transfermarkt zirkulieren, gelassen. „Ich beklage mich nicht, wenn jemand 60 Millionen Euro für einen Spieler auf den Tisch legen würde, denn ich gehöre nicht zu den Menschen, die in dem Geschäft mittendrin sind und es gleichzeitig anprangern“, sagte Stöger der „Welt“. Zuletzt war über ein millionenschweres Angebot für Kölns Top-Stürmer Anthony Modeste spekuliert worden.

Stöger versicherte vor dem brisanten Duell gegen Werder Bremen, dass seine Mannschaft bis zuletzt um die Qualifikation für den Europacup kämpfen wolle. „Solange wir noch in der Verlosung sind, tun wir alles dafür, den Europacup zu erreichen, das ist doch klar.“ Die Fans in Köln sollten ruhig vom internationalen Wettbewerb träumen, so Stöger.

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1. Liga Deutschland Fußball Sport

Horst Hrubesch erträumt sich „ruhiges Fahrwasser“ für den HSV

Der ehemalige Fußballprofi und DFB-Nachwuchstrainer Horst Hrubesch erträumt sich „ruhiges Fahrwasser“ für den HSV. Er träume „natürlich“ davon, dass der HSV, der immer noch sein „Traumverein“ sei, „die Liga halten kann“, sagte Hrubesch dem „Zeitmagazin“. Er wünsche sich, „dass das Team Stabilität und Konstanz für die nächsten drei, vier Jahre findet, um vielleicht irgendwann wieder die Europacup-Plätze angreifen zu können“. Mit seinen „Tagträumen“ sei er „immer gut gefahren – morgens aufstehen und mir vorstellen, was ich am Tag erreichen kann“.

Als Fußballer habe er zum Beispiel nie davon geträumt, Weltmeister oder Europameister zu werden. „Am Tag vor dem EM-Finale 1980 wusste ich ja nicht mal, ob ich am nächsten Tag spielen würde. Also habe ich erst mal davon geträumt, in der Startaufstellung zu sein. Als ich wusste, ich würde spielen, habe ich dann davon geträumt, ein Tor zu schießen, ich war ja schließlich Stürmer. Ein Traum nach dem anderen.“

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Deutschland Gemischtes Leute

Toni Garrn hat als Kind nie von einer Model-Karriere geträumt

Das deutsche Model Toni Garrn hat als junges Mädchen nie von einer Model-Karriere geträumt: „Ich wusste, dass es der Traum vieler junger Frauen ist, aber ich habe vorher keinen Gedanken daran verschwendet“, sagt Garrn dem „Zeitmagazin Hamburg“. Sie sei auf einem Fanfest zur Fußball-WM 2006 in Hamburg entdeckt worden, habe aber „nie alles auf eine Karte gesetzt. Es war immer klar, dass ich Abitur machen wollte“.

In New York hätten sie keine einstudierten Posen gewollt. „Wer ein 14- oder 15-jähriges Mädchen buchte, wollte auch ein Mädchen sehen. Und wenn ich stundenlang warten musste, habe ich mich einfach auf den Boden gelegt und geschlafen. Erst im Nachhinein habe ich begriffen, dass gerade dieses Natürliche und Unverstellte gut ankam.“ Bei ihren Jobs in New York sei gut auf sie aufgepasst worden: „Ich durfte nicht mal allein auf die Straße, wenn ich nur einen Block weiter einen Termin hatte“, erinnert sich die 24-Jährige. Als Schülerin in Hamburg und Model in New York habe sie „gelernt, zu multitasken“: Sie habe sich im Flugzeug auf Prüfungen vorbereiten müssen oder sei während eines Jobs im Kopf Mathe-Aufgaben durchgegangen. Trotz der Anstrengung sei es für sie „vor allem aufregend“ gewesen.

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Deutschland Gesellschaft Internet Kriminalität Politik

Netzpolitiker wollen „Runden Tisch“ zum Gesetz gegen Hasskommentare

Die Kritik am Gesetzentwurf von Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) zur Bekämpfung von Hassbotschaften und Falschnachrichten im Internet reißt nicht ab: Politiker von Union, Grünen und FDP fordern nun, einen „Runden Tisch“ zu dem sogenannten Netzwerkdurchsetzungsgesetz einzurichten, um alternative Maßnahmen auszuloten. „Bei einem so vielschichtigen Problem wie Hetze und Hass im Netz ist ein gesamtgesellschaftlicher Lösungsansatz unter Anhörung von Zivilgesellschaft und betroffenen Unternehmen durchaus sinnvoll“, sagte der Grünen-Fraktionsvize Konstantin von Notz dem „Handelsblatt“. Hier brauche es „ausgewogene wie wirksame Antworten“.

Ein „Runder Tisch“ könne dafür „ein erster guter Ort“ sein. Die Vize-Chefin der Unions-Bundestagsfraktion, Nadine Schön (CDU), zeigte sich offen für einen „Runden Tisch“, warnte zugleich aber davor, bei dem Thema auf Zeit zu spielen. „Wichtig ist es mir zu betonen, dass wir schnell aktiv werden müssen. Sollte man auch mit einem Runden Tisch diesem Ziel näher kommen – dann ist mir das recht“, sagte die CDU-Politikerin der Zeitung. „Gleichwohl wurde in den letzten Jahren genug zu dem Thema geredet. Es ist jetzt Zeit zu handeln.“ Deutlich kritischer äußerte sich die Vorsitzende des CSU-Netzrates, Dorothee Bär. „Das Gesetz ist ein Schnellschuss. Das Justizministerium agiert hier nicht als Wahrer der Bürgerrechte, sondern verbietet, was es nicht versteht“, sagte die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur dem „Handelsblatt“. Soziale Netzwerke seien die „Speakers Corner unserer Zeit“, betonte sie, in denen frei und öffentlich gesprochen werden dürfe. „Freiheit ist aber manchmal anstrengend. Das Netzwerkdurchsetzungsgesetz soll jetzt‎ Anstrengung und Freiheit begrenzen“, kritisierte Bär. „Zukünftig droht jedem irgendwie unbequemen Beitrag die Löschung, sobald jemand die Freiheit des Andersdenkenden nicht achtet.“ Die Idee eines „Runden Tisches“ brachte jüngst auch eine breite Allianz von Wirtschaftsverbänden, netzpolitischen Vereinen, Bürgerrechtsorganisationen und Rechtsexperten ins Spiel. Der FDP-Bundesvize Wolfgang Kubicki unterstützt die Forderung. „Die Bundesregierung muss die Warnungen der Fachverbände ernst nehmen. Es kann nicht sein, dass private Unternehmen dazu verpflichtet werden, für die Umsetzung von Recht und Gesetz zu sorgen“, sagte Kubicki der Zeitung. „Wenn Justizminister Heiko Maas es nicht schafft, in seinem Verantwortungsbereich den Rechtsstaat durchzusetzen, sollte er seine Sachen packen.“

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Boxen Deutschland Sport Ukraine

Boxtrainer Wolke: Klitschko soll trotz Niederlage weitermachen

Boxtrainer Manfred Wolke ist der Meinung, dass Wladimir Klitschko trotz der Niederlage gegen Anthony Joshua seine Karriere fortsetzen sollte. „Er soll weitermachen“, sagte Wolke der „Welt“ (Online-Ausgabe). „Wladimir muss aus seinen Fehlern lernen, dann besiegt er auch Joshua.“

Der einstige Trainer von Henry Maske und Axel Schulz redet Klitschko ins Gewissen, dass er sich ein Beispiel an George Foreman nehmen solle. Der Schwergewichtler aus den USA war mit 45 Jahren und 299 Tagen der älteste Weltmeister in der Königsklasse. „Was George konnte, kann Wladimir auch“, sagte Wolke weiter. Noch hat sich Klitschko nicht entschieden, ob er die Option für einen Rückkampf gegen den 14 Jahre jüngeren Weltmeister aus England wahrnehmen wird. Im großen Altersunterschied sieht Boxtrainer Ulli Wegner jedenfalls kein Problem. „So habe ich Wladimir noch nie boxen sehen. Er hat mich begeistert und gezeigt, dass er dem Alter trotzen kann“, sagte der Boxlehrer aus Berlin. „Wladimir soll sein Glück noch einmal versuchen, um mit einem Sieg abzutreten.“ Anderer Meinung ist hingegen der frühere Schwergewichtler Jürgen Blin. Der Ex-Europameister aus Hamburg, der 1971 in Zürich von Muhammad Ali ausgeknockt wurde, empfiehlt Klitschko, die „Laufbahn zu beenden. Er hat alles erreicht und sollte sich hüten, noch mehr Schläge einzustecken. Nichts ist wichtiger als die Gesundheit“. Blin hatte im Londoner Wembley-Stadion hautnah miterlebt, wie Klitschko im Kampf gegen Joshua dreimal angezählt wurde. Auch Matchmaker Jean-Marcel Nartz sagte: „Wladimir sollte Schluss machen. Er war gut gegen Joshua, aber leider nicht gut genug. Eine größere Chance als in der sechsten Runde, wo er Joshua hätte ausknocken müssen, wird er gegen ihn nicht mehr bekommen.“ Nartz fügte hinzu: „Joshua hat gegen Wladimir seinen Meisterprüfung gemacht. Er wird jetzt noch stärker auftrumpfen.“

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Deutschland EU Politik Türkei

Schulz stellt europäische Wirtschaftskooperation mit Türkei infrage

SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz hat die europäische Wirtschaftskooperation mit der Türkei infrage gestellt. „Auf der einen Seite treibt die türkische Regierung die innenpolitische Konfrontation voran, auf der anderen Seite bittet sie Europa um wirtschaftliche Zusammenarbeit“, sagte Schulz den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „So kann es nicht weitergehen, das Thema muss jetzt auf den Tisch. Was in der Türkei läuft, ist in keiner Weise vereinbar mit den Prinzipien der europäischen Kooperation.“

Die türkische Regierung entferne jeden Missliebigen aus dem öffentlichen Dienst, drangsaliere Oppositionsparteien und Medien und denke an ein Referendum über die Todesstrafe, kritisierte Schulz. Der SPD-Chef betonte: „Eine solche Abstimmung darf unter den Türkischstämmigen in Deutschland nicht stattfinden.“ In Deutschland könne man nicht über ein Instrument abstimmen lassen, welches dem Grundgesetz widerspreche. Schulz ließ zugleich erkennen, dass er keinen Stopp der EU-Beitrittsverhandlungen erwartet. Zwar komme ein Beitritt „unter den jetzigen Bedingungen sicher nicht in Betracht“. Aber man müsse „den Menschen die Wahrheit sagen: Die Beitrittsverhandlungen können nur einstimmig gestoppt werden“.

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Daten EU Wirtschaft

BIP im Euroraum im ersten Quartal um 0,5 Prozent gestiegen

Das saisonbereinigte Bruttoinlandsprodukt ist im Euroraum im ersten Quartal 2017 im Vergleich zum Vorquartal um 0,5 Prozent gestiegen. In der Europäischen Union insgesamt stieg es um 0,4 Prozent, teilte das Statistische Amt der Europäischen Union (Eurostat) nach einer vorläufigen Schnellschätzung am Mittwoch mit. Im vierten Quartal 2016 war das BIP im Euroraum um 0,5 Prozent und in der EU28 um 0,6 Prozent gestiegen.

Im Vergleich zum entsprechenden Quartal des Vorjahres ist das saisonbereinigte BIP im ersten Quartal 2017 im Euroraum um 1,7 Prozent und in der EU28 um 1,9 Prozent gestiegen, nach + 1,8 Prozent beziehungsweise + 1,9 Prozent im Vorquartal, teilten die Statistiker weiter mit.

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1. Liga Deutschland Fußball Sport

Calmund: Leverkusen muss im Abstiegskampf Kämpfertugenden zeigen

Der ehemalige Manager von Bayer 04 Leverkusen, Reiner Calmund, hat die Mannschaft seines Ex-Klubs dazu aufgefordert, im Abstiegskampf Kämpfertugenden in den Vordergrund zu stellen. „Es kommt nicht auf Technik, Kunststücke und gute Dribblings an“, sondern es gehe es „um die Nerven, um den Kampf“, sagte Calmund der „Welt“. Nur sei das alles nicht so einfach, „wenn du ein Team hast, von dem du glaubst, dass es die Qualität für das obere Tabellendrittel hat. Doch nun hängen die Jungs unten drin und müssen sich mit einem Thema beschäftigen, das ihnen fremd ist“, erläuterte der ehemalige Leverkusen-Manager zur akuten Abstiegsgefahr.

Das anstehende Spiel beim stark abstiegsgefährdeten Konkurrenten Ingolstadt sei deshalb ein „Schlüsselspiel“ für Leverkusen, so Calmund weiter: „Wenn sie das verlieren, brennt die Luft.“ Drei Spieltage vor Saisonende liegt Leverkusen mit 36 Punkten nur drei Zähler vor dem Relegationsrang. Eine Niederlage am Samstag beim 17. Ingolstadt würde die Werkself wohl in unmittelbare Abstiegsgefahr bringen.

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Börse Börsenbericht Deutschland Livemeldung Wirtschaft

DAX am Mittag vor Fed-Zinsentscheid leicht im Minus

Die Börse in Frankfurt hat auch am Mittwochmittag leichte Kursverluste verzeichnet: Gegen 12:30 Uhr wurde der DAX mit rund 12.484 Punkten berechnet. Dies entspricht einem Minus von 0,19 Prozent gegenüber dem vorherigen Handelstag. An der Spitze der Kursliste stehen die Anteilsscheine von Fresenius, Bayer und der Deutschen Telekom.

Die Aktien der Deutschen Lufthansa, von Thyssenkrupp und von RWE sind gegenwärtig die Schlusslichter der Liste. Am Abend steht der Zinsentscheid der US-Notenbank Fed an. Marktbeobachter erwarten aber keine Zinserhöhung. Die US-Notenbank hatte ihren Leitzins erst im März um 0,25 Prozentpunkte angehoben. Dieser bewegt sich aktuell in der Spanne zwischen 0,75 und 1,00 Prozent. Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte am Mittwochmittag etwas schwächer. Ein Euro kostete 1,0912 US-Dollar (-0,15 Prozent). Der Goldpreis war kaum verändert, am Mittag wurden für eine Feinunze 1.254,14 US-Dollar gezahlt (-0,04 Prozent). Das entspricht einem Preis von 36,95 Euro pro Gramm.

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Deutschland EU Frankreich Politik Wahlen

Macron-Berater kündigt EU-Reformen bei Wahlsieg an

Emmanuel Macrons Chefberater Jean Pisani-Ferry hat im Falle eines Siegs bei den französischen Präsidentschaftswahlen weitreichende Reformen der Europäischen Union angekündigt: „Die EU kann nicht so bleiben, wie sie ist. Spätestens nach den Wahlen im September in Deutschland werden wir uns sehr genau anschauen müssen, was schief gelaufen ist und was man besser machen könnte“, sagte Pisani-Ferry der Wochenzeitung „Die Zeit“. Als Beispiel für eine solche Reform nannte er ein gemeinsames Budget der Mitgliedsländer der Währungsunion, um Investitionen anzuschieben.

Der Ökonom kritisierte in diesem Zusammenhang, dass in der deutschen Debatte der Eindruck erweckt werde, Frankreich wolle sich auf Kosten Deutschlands sanieren. „Wir wollen nicht an das Geld deutscher Steuerzahler. Das ist eine deutsche Obsession. Frankreich hat sich ebenso wie Deutschland an jedem Hilfsprogramm für die Krisenländer beteiligt. Wir haben verstanden, dass Deutschland nicht der Zahlmeister Europas sein will und kann.“ Das Problem sei allerdings, dass die „deutsche Obsession“, es ginge nur ums Geld, den Blick dafür verstelle, was man in Europa verändern müsste, damit die Währungsunion funktioniere, sagte er. Die Agenda 2010 von Gerhard Schröder kann aus Sicht von Pisani-Ferry nicht uneingeschränkt als Vorbild für Frankreich dienen. „Jedes Land muss seinen Weg finden. Die deutschen Reformen sind auch schon wieder mehr als ein Jahrzehnt her, und seither hat sich die Arbeitswelt sehr stark verändert. Damals hatte die digitale Ökonomie mit ihren untypischen Beschäftigungsverhältnissen noch nicht die Bedeutung, die sie heute hat.“ Außerdem gebe es Folgen der Agenda-Politik, die man in Frankreich nicht erleben wolle. „Die Ungleichheit in Deutschland ist stark gewachsen, sie ist viel größer als in Frankreich.“ Pisani-Ferry wechselte Anfang 2017 in das Wahlkampfteam von Macron. Dort gilt er als Chefvolkswirt und war für große Teile des Wahlprogramms des Präsidentschaftskandidaten verantwortlich.

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Asyl BAY Deutschland EU Integration Österreich Politik Schweiz

Seehofer: „Durchwinken der Flüchtlinge darf es nicht mehr geben“

Angesichts der neuen Flüchtlingsbewegungen auf dem Mittelmeer will der bayerische Ministerpräsident und CSU-Chef Horst Seehofer Grenzkontrollen beibehalten und notfalls auch den Brenner-Pass abriegeln: „Wir müssen die Außengrenze gemeinsam schützen, das Durchwinken der Flüchtlinge darf es nicht mehr geben“, sagte Seehofer der „Rheinischen Post“ (Mittwochsausgabe). „Deshalb müssen auch die Grenzkontrollen, etwa an der deutsch-österreichischen oder deutsch-schweizerischen Grenze, bleiben. Der Brenner muss notfalls dicht gemacht werden.“

Der bayerische Ministerpräsident schlug eine EU-Mission an der europäischen Außengrenze vor. „Italiener und Griechen allein können nicht für Europa das Problem lösen. Ein kraftvolles EU-Engagement muss kommen.“ Die CSU werde weiterhin die Obergrenze für Flüchtlinge als Instrument betrachten, allerdings relativierte Seehofer die alleinige Bedeutung der Obergrenze in der Flüchtlingspolitik. „Die Obergrenze ist der Unterfall einer Begrenzung. Ein weiterer Unterfall ist die Bekämpfung der Fluchtursache“, sagte Seehofer. Im Zusammenhang mit dem deutschen Soldaten, der sich als syrischer Flüchtling ausgegeben hatte, forderte der CSU-Vorsitzende eine erneute Überprüfung eines Teils der Flüchtlinge. „Wir müssen allein aus Sicherheitsgründen bei den anerkannten Asylbewerbern, deren Identität nicht zweifelsfrei nachgewiesen ist, noch mal genau hinschauen.“

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BAY Deutschland Gemischtes Kino Leute

Uschi Glas mag München „noch genauso wie zu Schätzchen-Zeiten“

Die Schauspielerin Uschi Glas ist auch fast 50 Jahre nach ihrem Film „Zur Sache, Schätzchen“ noch von der bayerischen Landeshauptstadt begeistert: „Ich mag München noch genauso wie zu Schätzchen-Zeiten“, sagte Glas dem „Zeitmagazin München“. Es sei eine sichere Stadt geblieben. „Das merke ich vor allem, wenn Kolleginnen nach München kommen. Die staunen darüber, wie frei man sich als Frau bewegen kann – wie selbstverständlich alles ist und wie sauber.“

Zum Beispiel, dass man ohne Bedenken nach einem Theaterbesuch alleine mit der U-Bahn nach Hause fahren könne. „Für uns ist das natürlich ganz normal, aber das ist nicht überall so, und für eine Frau finde ich es wichtig und toll.“ Mit den Kollegen aus „Zur Sache, Schätzchen“ habe sie immer noch Kontakt: „Den Hauptdarsteller Werner Enke und die Regisseurin May Spils treffe ich immer noch regelmäßig.“ Und weiter: „Wenn Werner, May und ich zusammenkommen, ist das jedes Mal eine Art Zurückdrehen in die alte Zeit. In das alte München“, so Glas. „Wir haben immer lustige Gespräche, treffen uns im Englischen Garten, laufen um den Kleinhesseloher See und kehren dann im Seehaus ein.“

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Bildung Deutschland Gemischtes

Bildungsforscher sieht Rückkehr zum G9 kritisch

Der Bildungsforscher Olaf Köller sieht die in mehreren Bundesländern geplante Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium (G9) kritisch. „Eine Rückkehr zum G9 dürfte keine positiven Effekte haben“, heißt es in einer 45-seitigen Meta-Studie des Forschers im Auftrag der Stiftung Mercator, die der „Zeit“ vorab vorliegt. Köller, Direktor des Leibniz-Instituts für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik in Kiel, hat für die Meta-Studie alle belastbaren Studien zu G8 und G9 zusammengetragen und durch neue Zahlen ergänzt.

Dabei analysierte er, ob Schüler in G8-Zweigen gestresster seien, sich weniger außerschulisch engagierten, und schlechter auf das Studium vorbereitet seien. Dies sei nicht der Fall. „Wir regen uns in Deutschland über Donald Trump auf, der die Ergebnisse der Klimaforschung leugnet, doch Politiker und Eltern, die wieder G9 wollen, verhalten sich genauso postfaktisch“, sagte Köller der Zeitung: Der Bildungsforscher warnte vor einem „Einknicken der Politik vor dem Bürgertum“. Zwar hätten sich auch die Hoffnungen der G8-Befürworter nicht erfüllt und die Reform „keine großen positiven Effekte“ gehabt, eine Rückkehr zum G9 sei aber immens teuer. Laut der Mercator-Analyse ließen sich hinsichtlich der fachlichen Leistungen „keine konsistenten Unterschiede zwischen G8- und G9-Abiturienten nachweisen“ – dies lasse den Schluss zu, dass „in kürzerer Zeit genauso erfolgreich gelernt werden“ könne wie zuvor in neun Jahren. Zwar seien die Absolventen von G8 jünger als die Absolventen von G9, allerdings im Schnitt nicht, wie erwartet worden war, ein Jahr, sondern lediglich zehn Monate – da G8-Schüler nach einem Auslandsaufenthalt häufiger eine Klasse wiederholten. Trotzdem gebe es „keine empirischen Hinweise“ darauf, dass die G8-Jugendlichen spürbar schlechter aufs Studium vorbereitet seien.

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EU Polen Politik

Timmermans: EU-Mitgliedsstaaten sollen „Klartext“ mit Polen reden

Der Vizepräsident der EU-Kommission, Frans Timmermans, hat die Regierungen der EU-Mitgliedsstaaten aufgefordert, entschiedener gegen die „Aushöhlung der Demokratie“ in Polen aufzutreten. Er gehe davon aus, „dass wir die Lage in Polen im Mai im Allgemeinen Rat der EU besprechen werden“, sagte Timmermans der Wochenzeitung „Die Zeit“. Die Mitgliedsstaaten sollten dort „Klartext sprechen, damit die polnische Regierung die Kritik auch von anderen hört, nicht nur von mir“.

Die EU-Kommission wirft der polnischen Regierung vor, gegen Grundwerte der Union zu verstoßen. Mit Blick auf die geplante Reform der Justiz in Polen sagte Timmermans: „Was in Polen geschieht, ist eine fundamentale Bedrohung für den Rechtsstaat.“ Wenn die Justiz nicht mehr unabhängig sei, „wenn sie Anweisungen der Regierung befolgen muss, dann gibt es nicht nur für die Menschenrechte ein Problem. Dann gibt es auch ein Problem für den europäischen Binnenmarkt“. Die EU-Kommission hat ein sogenanntes Rechtsstaatsverfahren gegen Polen eingeleitet. Timmermans kritisierte, dass die anderen Mitgliedsstaaten sich hierzu bislang nicht geäußert haben: „Jedes Mitgliedsland glaubt, wir lebten in einem Glashaus. Wenn ich einen Stein schmeiße, dann kommen zwei zurück.“

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Deutschland Gemischtes Militär Terrorismus

„Zeit“: Franco A. womöglich kein Einzeltäter

Im Fall des Bundeswehrsoldaten Franco A., der sich als Flüchtling ausgegeben hatte, um womöglich einen Anschlag zu verüben, verdichten sich laut eines Berichts der „Zeit“ die Anzeichen dafür, dass er kein Einzeltäter war, sondern einem rechtsextremen Netzwerk angehörte. Recherchen hätten ergeben, das sich die Ermittler besonders für einen Mann namens Maximilian T. interessierten, schreibt die Zeitung. Er soll ebenso wie Franco A. im Jägerbataillon 291 im elsässischen Illkirch als Oberleutnant dienen.

Neueste Erkenntnisse ordnen Maximilian T. laut „Zeit“ eine handschriftliche Liste zu, auf der Prominente genannt werden, die als Anschlagsziele gelten. Aufgeführt werden unter anderem Justizminister Heiko Maas (SPD), Ex-Bundespräsident Joachim Gauck, die Linken-Aktivistin Anne Helm sowie Philipp Ruch vom Zentrum für Politische Schönheit. Neben der Liste sollen die Ermittler einen Notizzettel gefunden haben, der offenbar von Franco A. stammt, schreibt die Zeitung weiter.