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Arbeitsmarkt Deutschland Wirtschaft

Zahl der Erwerbstätigen im März um 1,5 Prozent gestiegen

Im März 2017 sind rund 43,8 Millionen Personen mit Wohnort in Deutschland erwerbstätig gewesen: Gegenüber März 2016 nahm die Zahl der Erwerbstätigen um 641.000 Personen oder 1,5 Prozent zu, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Berechnungen am Dienstag mit. Sowohl im Januar 2017 (+ 640.000 Personen) als auch im Februar 2017 (+ 646.000 Personen) war der Anstieg gegenüber dem Vorjahr etwa gleich hoch. Im Vormonatsvergleich stieg die Zahl der Erwerbstätigen im März 2017 nach vorläufigen Ergebnissen um 156.000 Personen oder 0,4 Prozent an, teilten die Statistiker weiter mit.

Der Zuwachs gegenüber Februar 2017 war somit höher als im Durchschnitt der letzten fünf Jahre (+ 129.000 Personen). Saisonbereinigt nahm die Erwerbstätigenzahl im März 2017 gegenüber dem Vormonat um 42.000 Personen oder 0,1 Prozent zu. Nach Ergebnissen der Arbeitskräfteerhebung lag die Zahl der Erwerbslosen im März 2017 bei 1,70 Millionen Personen. Im Vergleich zum Vormonat nahm sie um 9,1 Prozent oder 171.000 Personen ab. Bereinigt um saisonale und irreguläre Einflüsse, betrug die Zahl der Erwerbslosen 1,68 Millionen Personen. Sie war damit um rund 2.000 Personen niedriger als im Vormonat. Die bereinigte Erwerbslosenquote lag im März 2017 bei 3,9 Prozent.

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Deutschland Industrie Politik Russland Unternehmen Weltpolitik

Keine Hoffnung auf Ende der Russland-Sanktionen

Weder bei der russischen Politik noch bei der deutschen Wirtschaft besteht momentan die Hoffnung auf ein Ende der Russland-Sanktionen. „Wir gehen nicht von einer Aufhebung der Sanktionen aus“, sagte Russlands Finanzminister Anton Siluanow dem „Handelsblatt“ (Dienstagsausgabe). Momentan sei keine Verbesserung der Beziehungen des Westens zu Russland zu spüren.

Allerdings könne es „nicht ewig“ so schlecht bleiben. „Der Pragmatismus wird früher oder später siegen“, so Siluanow. Ebenso wie der Vorsitzende des Ost-Ausschusses der deutschen Wirtschaft, Wolfgang Büchele, forderte er „einen neuen Dialog“. Beide äußerten sich in der Zeitung im Vorfeld der Russland-Reise von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die den russischen Präsidenten in dessen Schwarzmeer-Residenz in Sotschi trifft. „Es ist Zeit, die ausgesetzten bilateralen und europäischen Dialogformate zu reaktivieren“, forderte der Ost-Ausschuss-Vorsitzende Büchele. „Denn eine Dauerkonfrontation kommt uns in Europa teuer zu stehen.“ Die deutsche Wirtschaft sehe vor allem beim Thema Industrie 4.0, also der Digitalisierung in der Produktion, „riesiges Potenzial für eine intensivere Zusammenarbeit“. Russlands Finanzminister Siluanow beendete indes einige Hoffnungen für die deutsche Industrie: Für das auch von Siemens verfolgte Großprojekt einer Eisenbahn-Schnelltrasse von Moskau nach Kasan werde aus dem Staatshaushalt kein Geld zur Verfügung gestellt. Siluanow kündigte indes eine deutliche Erhöhung der Kreditaufnahme des russischen Staates auf inländischen Finanzmärkten an und sagte, dass Russland in diesem Jahr für drei Milliarden Dollar Eurobonds an internationalen Kapitalmärkten platzieren werde. Die russischen Staatseinnahmen stiegen, Inflation und Haushaltsdefizit sänken und ausländisches Kapital komme verstärkt zurück nach Russland über den Kauf russischer Aktien und Anleihen.

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Deutschland Politik Russland Weltpolitik

Russland hofft auf positives Merkel-Putin-Treffen

Vor dem Treffen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin am heutigen Dienstag in Sotschi hat dessen Botschafter in Berlin auf ein Signal der Entspannung in einer nach seinen Worten „höchst konfrontativen Situation“ zwischen dem Westen und Russland gehofft. „Dass Angela Merkel nach Russland reist, ist ein gutes und wichtiges Signal. Ich hoffe auf positive Ergebnisse“, sagte Wladimir Grinin der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Dienstag).

Grinin rief Deutschland und Frankreich dazu auf, ihren Einfluss auf Kiew zu nutzen und das Minsker Abkommen am Leben zu erhalten. Alle vier Beteiligten an Minsk hätten sich dafür ausgesprochen, dass die Lösung des Konflikts in der Ostukraine gemäß der damaligen Verabredungen erfolgen solle. „Leider passiert nichts auf der ukrainischen Seite“, sagte Grinin. „Ich hoffe, dass unsere deutschen und französischen Partner im Normandie-Format entsprechenden Druck auf Kiew ausüben.“ Der Botschafter führte weiter aus: „Wir würden gerne auch mit entsprechendem Druck aus Washington rechnen.“ Dass die Amerikaner „sehr aktiv in der Ukraine sind“, sei „kein Geheimnis“. Stattdessen werde Russland für das Stagnieren des Friedensprozesses verantwortlich gemacht. Grinin wies Anschuldigungen wegen staatlich gelenkter Beeinflussung von Wahlen und digitaler Meinungsmanipulation zurück. „Solche Vorwürfe hören wir praktisch jeden Tag“, sagte er, „aber es gibt keine Beweise“. Viele Behauptungen seien „frei von jeden Anhaltspunkten“. Es gebe so viele dieser „absurden Ideen“, dass man sie gar nicht alle dementieren könne. „Man sollte Hunde bellen lassen“, erklärte Grinin und zeigte sich überzeugt: „Die Menschen haben mehr Verständnis für Russland, als die Medien den Anschein erwecken.“ Mit Blick auf den neuen US-Präsidenten Donald Trump zeigte sich Grinin abwartend. „Weder ich noch, glaube ich, jemand anderes kann hier eine eindeutige Einschätzung geben“, sagte der Diplomat auf die Frage nach der Einstellung des Amerikaners Russland gegenüber. „Auch uns sind sehr kontroverse Aussagen des neuen US-Präsidenten aufgefallen“, sagte Grinin und fügte hinzu: „Ich hoffe, dass es so einer starken Persönlichkeit wie Trump gelingt das durchzusetzen, was er ursprünglich wollte, auch Russland gegenüber.“ Global betrachtet plädierte Grinin für ein Umdenken. „Das größte Problem unserer Zeit besteht in den Ansprüchen auf Exklusivität, Aufdrängung eigener Lebensvorstellungen und Werte, insbesondere mit Gewalt, denn eben das hat die Weltentwicklung aus dem Gleichgewicht gebracht.“ Auch das Völkerrecht müsse strikt beachtet werden, forderte der Russe. Nach wie vor liege Putins Vorschlag eines gemeinsamen Wirtschaftsraums von Lissabon bis Wladiwostok auf dem Tisch, erinnerte Grinin und wünschte sich „einen Aufbau der Zusammenarbeit auf Augenhöhe“.

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Deutschland Gesellschaft Parteien Politik

Herrmann unterstützt Leitkultur-Thesen

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) unterstützt die Thesen für eine Leitkultur des Bundesinnenministers Thomas de Maizière (CDU). „Bundesinnenminister de Maizière hat Recht, die Notwendigkeit einer deutschen Leitkultur hervorzuheben“, sagte Hermann der „Welt“, fügte aber hinzu: „Wir brauchen aber nicht nur Worte, sondern auch eine klare Umsetzung: Wer sich als Zuwanderer nicht in Deutschland integrieren will, muss in letzter Konsequenz unser Land verlassen. Denn nicht zuletzt der starke Flüchtlingszustrom der letzten Jahre hat große Teile der Bevölkerung verunsichert.“

Eine der dringendsten Fragen sei, wohin sich die deutsch-europäische Identität entwickelt. „Darauf sind wir schlüssige Antworten schuldig. Selbstverständlich stehen wir in Deutschland für eine offene und tolerante Gesellschaft. Aber ebenso klar sind unsere Wurzeln, die wir bewahren müssen. Unser Grundgesetz und unsere Rechtsordnung, unsere gemeinsamen Traditionen und Werte – all das fußt in der christlich-abendländischen Kultur. Unsere Identität müssen wir unbedingt bewahren.“ Hermann lobte in diesem Zusammenhang das bayerische Integrationsansatz. Er baue auf eine starke Verpflichtung zur deutschen Leitkultur und auf eine klare Absage von Multi-Kulti. „Nur mit den festen Leitplanken einer deutschen Leitkultur kann die Integration in Deutschland dauerhaft funktionieren. Nur damit können wir uns auch die notwendige Akzeptanz in der Bevölkerung sichern. Wohin falsch verstandene Liberalität führen kann, zeigt uns beispielsweise Frankreich mit deutlich erstarkten Rechtsextremen einerseits und andererseits unhaltbaren Zuständen in sogenannten `No-Go-Areas` in Vororten von Paris.“

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Deutschland Parteien Politik Wahlen

INSA: Mehrheit wünscht sich Fortsetzung der großen Koalition

Die Deutschen wünschen sich eine Fortsetzung der Großen Koalition aus Union und SPD. Wie die Zeitung „Bild“ berichtet, sprechen sich 43,6 Prozent der Befragten in einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts INSA dafür aus, dass die CDU/CSU nach der Bundestagswahl im September an der neue Regierung beteiligt ist. Davon wünschen sich 25,1 Prozent eine Kanzlerschaft der Union unter Angela Merkel.

Mit 47,4 Prozent ist der Wunsch einer Regierungsbeteiligung der SPD noch größer. Allerdings sind davon mit 20,8 Prozent deutlich weniger für eine sozialdemokratische Regierungsführung mit Martin Schulz an der Spitze. Die Betrachtung der kleineren Parteien ergibt: 26,8 Prozent wünschen sich von den Grünen, dass sie an der künftigen Bundesregierung beteiligt wird. Die FDP erzielt einen Wert von 23,5 Prozent und die Linke von 18,2 Prozent. Auf große Anlehnung trifft die AfD: 59,7 Prozent der Deutschen sind dagegen, dass die Partei in den Bundestag kommt. Einen Einzug in das Parlament wünschen sich 17,6 Prozent.

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Börse Börsenbericht USA Wirtschaft

Dow-Jones-Index schließt kaum verändert

Die US-Börsen haben am Montag kaum verändert geschlossen. Zum Handelsende in New York wurde der Dow-Jones-Index mit 20.913,46 Punkten berechnet, ein Minus in Höhe von 0,13 Prozent im Vergleich zum vorherigen Handelstag. Wenige Minuten zuvor war der breiter gefasste S&P 500 mit rund 2.390 Punkten im Plus gewesen (+0,37 Prozent), die Technologiebörse Nasdaq berechnete den Nasdaq 100 zu diesem Zeitpunkt mit rund 5.635 Punkten (+0,98 Prozent).

Der Nikkei-Index hatte zuletzt zugelegt und mit einem Stand von 19.310,52 Punkten geschlossen (+0,59 Prozent). Da die meisten europäischen Börsen wegen eines Feiertages geschlossen waren, verzeichneten die US-Börsen nur wenige Impulse. Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte am Montagabend etwas stärker. Ein Euro kostete 1,0902 US-Dollar (+0,06 Prozent). Der Goldpreis zeigte sich schwächer, am Abend wurden für eine Feinunze 1.256,82 US-Dollar gezahlt (-0,89 Prozent). Das entspricht einem Preis von 37,06 Euro pro Gramm.

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BER Deutschland Gemischtes Proteste

Mai-Krawalle in Berlin: Zusammenstöße mit Polizei bei Demonstration

In Berlin ist es zu Zusammenstößen zwischen linksextremen Demonstranten und der Polizei gekommen. Während eines nicht angemeldeten Demonstrationszuges mit rund 8.000 Teilnehmern im Stadtteil Neukölln kam es immer wieder zu Rangeleien mit der Polizei. Die Organisatoren des Zuges hatten jede Kooperation mit den Behörden abgelehnt, die die Demonstration dennoch stattfinden ließen.

Demonstranten warfen Steine und Flaschen auf die Polizisten. Vereinzelt lieferten sich Randalierer Jagdszenen mit der Polizei: Mehrere Menschen wurden festgenommen. Die Beamten gingen mit Pfefferspray und Schlagstöcken gegen Randalierer vor. Mit einem Hubschrauber beobachtete die Polizei die Lage aus der Luft.

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Deutschland Gemischtes Gewalt Polizeimeldung Proteste

Mai-Demo: Dutzende Festnahmen nach Gewaltausbruch in Apolda

Im thüringischen Apolda ist es zu heftigen Ausschreitungen zwischen rechten Randalierern und der Polizei gekommen. Etwa 100 Menschen seien festgenommen worden, teilte eine Sprecherin der Polizeiinspektion Jena mit. Die genauen Zahl war zunächst unklar.

Nach Angaben der Polizei stieg eine große Gruppe von Rechtsextremen aus einem Zug, vermummte sich und feuerte große Mengen Pyrotechnik ab. Zudem wurden aus der Gruppe heraus Flaschen und Steine nach Polizisten vor Ort geworfen. „Es ist gleich zur Sache gegangen“, so ein Sprecher. Einige Personen hätten erheblichen Widerstand geleistet. Die Gruppe war zunächst Teil eines Aufmarsches rechter Gruppen in Halle an der Saale gewesen. Dort hatte wegen umfangreicher Gegendemonstrationen der Marsch jedoch abgesagt werden müssen. Wegen des Polizeieinsatzes kam es zu kurzzeitigen Behinderungen im Zugverkehr, verletzt wurde niemand. Es wurden Verfahren wegen Landfriedensbruch eingeleitet.

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Deutschland Nordkorea Politik USA Weltpolitik

Trump zu Treffen mit Kim Jong-un bereit

US-Präsident Donald Trump ist zu einem direkten Treffen mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un bereit. Das sagte er in einem Interview mit dem Nachrichtensender Bloomberg. „Wenn es angebracht wäre, mich mit ihm zu treffen, würde ich das absolut tun, ich würde mich geehrt fühlen, es zu tun“, sagte Trump.

„Wenn es unter den richtigen Umständen passieren würde. Aber ich würde es tun“, fügte er hinzu. Bislang hatte die US-Regierung direkte Verhandlungen mit dem Regime lediglich im Rahmen der Sechs-Parteien-Gespräche geführt, auch unterhalten die USA keine Botschaft in Nordkorea. Zuletzt hatten die militärischen Spannungen zwischen dem Regime und den USA massiv zugenommen: Das Weiße Haus hatte eine Trägerkampfgruppe ins Gelbe Meer verlegt und das Regime vor weiteren Atom- und Raketentests gewarnt.

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Deutschland Gemischtes Unglücke Zugverkehr

Zugverkehr: ICE entgleist in Dortmund

Bahnsteig. Es lagen zunächst keine Informationen über Verletzte vor. Nach Angaben der Bundespolizei sprangen drei der sieben Wagen des Zuges aus den Gleisen, sowohl der Zug als auch das Gleisbett wurden erheblich beschädigt.

Der ICE hatte wegen des Verkehrshaltes in Dortmund nur eine geringe Geschwindigkeit. Der Unfall ereignete sich im Bereich einer Weiche, die Bahn teilte über den Kurznachrichtendienst Twitter zunächst lediglich mit, es sei zu einer Weichenstörung gekommen. Der Bahnhof wurde gesperrt, die genaue Unglücksursache war unklar. Durch die Sperrung des Dortmunder Bahnhofes kommt es zu erheblichen Verspätungen und Teilausfällen im Zugverkehr.

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Blitzmeldung Gemischtes

Zugunglück: ICE entgleist bei Dortmund

Die dts Nachrichtenagentur in Halle/Saale verbreitet soeben folgende Blitzmeldung aus Dortmund: Zugunglück: ICE entgleist bei Dortmund. Die Redaktion bearbeitet das Thema bereits. Weitere Details werden in wenigen Momenten gesendet.

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Deutschland Frankreich Gemischtes Gewalt Polizeimeldung Proteste

Vier verletzte Polizisten bei Mai-Krawallen in Paris

In Paris sind mindestens vier Beamte bei schweren Mai-Krawallen verletzt worden. Eine Gruppe von Beamten sei von „mehreren Dutzend“ Demonstranten mit „zahlreichen Molotow-Cocktails“ attackiert worden, sagte Innenminister Fekl. Einer der Beamten habe schwere Verbrennungen im Gesicht erlitten, ein anderer sei an der Hand schwer verletzt worden.

Die Polizisten setzten Tränengas ein. Der Zwischenfall ereignete sich am Rande eines von einem Gewerkschaftsbündnis organisierten Protestzuges, der sich gegen die Rechtspopulistin Marine Le Pen richtete. In Frankreich findet am Sonntag die zweite und entscheidende Runde der Präsidentschaftswahlen statt.

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Deutschland Parteien Politik Unternehmen

SPD konkretisiert Ideen zur Wirtschaftspolitik für Bundestagswahl

Bislang hat sich SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz in Sachen Wirtschaftspolitik eher bedeckt gehalten. Nun aber gibt es ein erstes Papier, dass auf das SPD-Wahlprogramm in Sachen Mittelstand, Handwerk und Start-ups abzielt. Verfasst hat es SPD-Fraktionsvize Hubertus Heil.

„Eine SPD-geführte Bundesregierung wird unter dem Titel „Innovationsmotor Mittelstand“ ein wirtschaftspolitisches Programm umsetzen, das unsere mittelständischen Unternehmen wirksam unterstützt“, heißt es in dem Vier-Seiten-Konzept, das der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (F.A.Z./Dienstagsausgabe) vorliegt. Heil schlägt ein Neun-Punkte-Programm vor: Erster Punkt ist die Fachkräftesicherung; dazu fordert Heil eine verpflichtende Berufsorientierung für alle Siebtklässler, eine bessere digitale Ausstattung der Berufsschulen, spezielle Jugendberufsagenturen und den Abbau der Gebühren für Techniker- und Meisterkurse. Zweiter Schwerpunkt des Papiers sind Digitalisierung und Innovation. Heil will beispielsweise neue Innovationsagenturen, um Mittelständler mit Start-ups und Hochschulen zu vernetzen, und einen unbürokratischen Investitionszuschuss für die digitale Ausstattung von mittelständischen Unternehmen. Genau wie Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) setzt er auch auf einen Forschungsbonus für kleine und mittlere Unternehmen, was einem Einstieg in eine steuerliche Forschungsförderung entspricht. Entlastet werden soll der Mittelstand aber auch über eine Senkung der Stromsteuer und die Abschaffung von „unnötigen Berichtspflichten“.

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Deutschland Militär Politik Terrorismus

Grüne halten von der Leyens Bundeswehr-Kritik für „bizarr“

Der Verteidigungsexperte der Grünen, Omid Nouripour, hat Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) vorgeworfen, rechtsextreme Tendenzen in der Bundeswehr nicht wahrgenommen zu haben. Wenn von der Leyen nun von „falsch verstandenem Korpsgeist“ in der Truppe spreche, sei „es bizarr, dass die Ministerin dies erst jetzt merkt. Sie ist schließlich schon vier Jahre im Amt“, sagte Nouripour der „Saarbrücker Zeitung“.

Nouripour forderte von der Leyen auf, den Fall des offenbar rechtsextremen Bundeswehroffiziers Franco A. „gründlichst aufzuklären“ und alle Informationen auf den Tisch zu legen. „Sie muss in der Truppe aufräumen“, betonte der Grünen-Politiker. In den vergangenen Jahren sei der Fokus zu wenig auf Rechtsextremismus in der Bundeswehr gelegt worden. „Denn zuletzt hat man vor allem versucht, nicht von Dschihadisten unterwandert zu werden.“ Das sei zwar richtig. „Aber man muss das eine tun, ohne das andere zu unterlassen“, so Nouripour.

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Deutschland Gesellschaft Integration Politik

SPD-Chef Schulz kritisiert de Maizières Leitkultur-Vorstoß

SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz hat den Leitkultur-Vorstoß von Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) scharf kritisiert. „Die deutsche Leitkultur ist Freiheit, Gerechtigkeit und ein gutes Miteinander, so wie es im Grundgesetz steht“, sagte der SPD-Parteivorsitzende der „Süddeutschen Zeitung“. Am 1. Mai hätten Gewerkschaften und SPD „eine Reihe von Vorschlägen gemacht“, wie man zu einem „besseren Miteinander“ in der Gesellschaft kommen könne.

Zugleich griff Schulz den Bundesinnenminister wegen der Affäre um einen Bundeswehr-Offizier an, der sich als Syrer getarnt ins Asylsystem einschleichen konnte: „Der Innenminister sollte jetzt keine Scheindebatten führen, die nur den Eindruck erwecken, er wolle von den schweren Versäumnissen im Fall Franco A. ablenken.“