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Afghanistan International Militär Politik

Nato-Chef Stoltenberg erwägt Truppen-Aufstockung in Afghanistan

Die Nato erwägt, ihre Truppenpräsenz in Afghanistan weiter auszubauen. „Die Sicherheitslage in Afghanistan ist eine Herausforderung. Gleichzeitig ist die Stabilisierung des Landes wichtig im Kampf gegen den internationalen Terrorismus. Die Nato beschäftigt sich darum im Augenblick mit der Frage, ob wir die Ausbildungsmission `Resolute Support` mit derzeit rund 13.000 Mann personell weiter aufstocken werden“, sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg der „Welt am Sonntag“.

Es gebe Vorschläge aus Kreisen der Allianz, die in diese Richtung gingen, erklärte der ehemalige norwegische Ministerpräsident weiter. „Wir beraten auch darüber, die Trainingsmission nicht mehr wie bisher von Jahr zu Jahr zu verlängern, sondern um einen größeren Zeitraum. Damit würden wir eine längerfristige Perspektive schaffen“, ergänzte Stoltenberg. Eine Entscheidung in dieser Frage wird nach seinen Worten „voraussichtlich im Juni“ fallen. Hintergrund: Erst vor zehn Tagen fielen mehr als 140 Menschen in der Nordprovinz Balch einem Angriff der Taliban zum Opfer. Die Nato hatte ihren ISAF-Kampfeinsatz, an dem zeitweise bis zu 140.000 Soldaten beteiligt waren, im Jahr 2014 nach 13 Jahren beendet. Seitdem hat sich die Sicherheitslage in Afghanistan rapide verschlechtert. Anfang 2015 startete das Bündnis die Ausbildungsmission `Resolute Support`, bei der es vor allem um die Ausbildung, Beratung und Unterstützung einheimischer Sicherheitskräfte geht. Derzeit sind rund 13.000 Soldaten aus Nato-Ländern und aus Partnerstaaten der Allianz in Afghanistan stationiert, etwa 8.400 von ihnen stellt das US-Militär. Deutschland stellt für `Resolute Support` bisher bis zu 980 Mann. Gleichzeitig kündigte Stoltenberg an, dass die Verteidigungsallianz künftig noch mehr gegen Terrorismus tun wolle: „Die Nato kann sich künftig noch stärker im Kampf gegen den internationalen Terrorismus engagieren. Wir leisten schon jetzt eine Menge, zum Beispiel in Afghanistan und im Irak, aber wir haben das Potenzial, noch mehr zu machen. Das werden wir tun.“ Erste Beschlüsse in diese Richtung sollen nach Angaben des Nato-Chefs bereits beim Treffen der Nato-Staats- und Regierungschefs Ende Mai in Brüssel fallen. Denkbar sei beispielsweise ein stärkerer Einsatz von Awacs-Aufklärungsflugzeugen. Stoltenberg: „Wir beraten gerade darüber, ob die Nato die internationale Koalition gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) noch mehr unterstützen kann. Das könnte beispielsweise dadurch geschehen, dass wir die Awacs-Flugzeuge im türkischen und internationalen Luftraum noch stärker einsetzen.“ Beraten werde derzeit aber auch, „sich künftig möglicherweiseauch stärker in Tunesien und Jordanien zu engagieren.“ Beide Staaten seien „Inseln der Stabilität in einer Region, die von großer Unsicherheit geprägt ist“. Knapp vier Wochen vor dem Treffen der Nato-Staats- und Regierungschefs, an dem auch US-Präsident Trump teilnimmt, bekräftigte Stoltenberg mit Blick auf die Verteidigungsausgaben seine Forderung, die Investitionen in Richtung zwei Prozent der Wirtschaftsleistung bis 2024 zu erhöhen: „Die Vereinbarung von Wales haben auch alle 26 europäischen Staaten mitgetragen. Jetzt sollten alle daran arbeiten, das auch umzusetzen.“ Es gehe dabei nicht darum, „den Vereinigten Staaten eine Freude zu machen“. Stoltenberg: „Europa liegt nicht weit entfernt von Russland und von den Konfliktregionen in Nordafrika und im Nahen Osten. Mehr Investitionen in Verteidigung sind also im ureigenen Interesse Europas.“ In Phasen mit weniger internationalen Spannungen könne man die Ausgaben kürzen. „Steigen die Spannungen wieder, wie jetzt, muss man aber auch bereit sein, mehr zu investieren“, sagte der Nato-Generalsekretär. Er unterstütze die Forderung von US-Außenminister Tillerson, wonach jedes Land Jahrespläne erstellen soll, in denen die Beiträge zur Verteidigung aufgelistet werden: „Ja, das ist eine gute Idee. Diese Pläne sollen keine neuen Ziele vorgeben. Sie sollen lediglich den Alliierten helfen das vereinbarte Ziel zu erreichen, und zeigen, wie man sich bei Einsätzen und bei der Entwicklung von Fähigkeiten engagiert.“ Wie diese Pläne genau aussehen könnten, werde momentan beraten.

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Deutschland Gewalt Politik

Polizeigewerkschaften befürchten Ausschreitungen am 1. Mai

Vor den Demonstrationen zum 1. Mai schlagen die Polizeigewerkschaften Alarm. Sie befürchten Ausschreitungen in Berlin und einen „Testlauf“ für noch größere Krawalle beim G20-Gipfel Anfang Juli in Hamburg, wie Jan Reinecke, Hamburger Landeschef und Vorstandsmitglied vom Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) den Zeitungen der Funke-Mediengruppe sagte. Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Oliver Malchow, beklagte, die Sonderlagen der Polizisten seien eine „riesige Belastung“, andere Aufgaben würden darunter leiden.

Als Beispiele nennen die Gewerkschaften etwa Verkehrskontrollen und den Kampf gegen die Einbruchskriminalität. Bei den tagelangen Großeinsätzen entstünden „Berge von Überstunden, die irgendwann abgegolten werden müssen“, erklärte der Chef der Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt. Er rechnet damit, dass für den G20-Gipfel bundesweit 15.000 Einsatzkräfte zusammengezogen werden müssen. Die Kriminalbeamten kritisieren außerdem, dass Bund und Länder in der Planung zum G20-Gipfel den Fokus „fast ausschließlich“ auf die Sicherung der Straßen legen würden. „Doch die Arbeit der Kriminalpolizei beginnt genau dann, wenn der G20-Gipfel vorbei und die Schutzpolizei von den Messehallen wieder abgerückt ist“, so Reinecke. Dann müssten die Straftaten ermittelt werden, wie etwa Sachbeschädigung, aber auch Anzeigen von Demonstranten gegen einzelne Polizeibeamte etwa nach dem Einsatz von Schlagstöcken. G20-Ermittlungen würden in der Hansestadt dazu führen, dass andere Straftaten in dieser Zeit weniger verfolgt werden: etwa im Bereich Drogenkriminalität oder Geldwäsche.

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EU Griechenland Politik

Griechenland kann noch im Mai mit frischem Geld rechnen

Griechenland kann noch im Mai mit der nächsten Überweisung aus dem laufenden Hilfsprogramm rechnen. „Wenn die griechische Regierung alle Vereinbarungen einhält, könnten die Euro-Finanzminister am 22. Mai die Überprüfung abschließen und danach zeitnah die nächste Rate freigeben“, sagte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Er mahnte: „Je länger das dauert, desto mehr werden Märkte und Wirtschaft verunsichert.“

Die Experten, die in Athen den Fortschritt der Reformen überprüften, würden ihren Bericht in dieser Woche abschließen. Der Internationale Währungsfonds werde seine Beteiligung „auch offiziell in den nächsten Wochen entscheiden“, sagte Schäuble. Er lobte den Fortschritt der Reformen in Griechenland. Die letzten Zahlen seien positiv. Er wisse, dass gerade die erneute Anpassung er Renten schwierig sei.

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Deutschland Gesellschaft Politik

Innenminister legt 10-Punkte-Plan für „deutsche Leitkultur“ vor

Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) hat einen 10-Punkte-Katalog für eine deutsche Leitkultur vorgelegt. „Es gibt so etwas wie eine Leitkultur für Deutschland“, schreibt de Maizière in einem Gastbeitrag für die „Bild am Sonntag“. „Ich will mit einigen Thesen zu einer Diskussion einladen über eine Leitkultur für Deutschland. Wer sich seiner Leitkultur sicher ist, ist stark“.

De Maizière führt insgesamt zehn Punkte auf. Im ersten Punkt geht es um eine zur Leitkultur gehörende „bestimmte Haltung“: „Wir sagen unseren Namen. Wir geben uns zur Begrüßung die Hand.“ Und weiter: „Wir sind eine offene Gesellschaft. Wir zeigen unser Gesicht. Wir sind nicht Burka.“ Teil der Leitkultur sei zudem der Leistungsgedanke, so de Maizière: „Wir fordern Leistung. Leistung und Qualität bringen Wohlstand. Der Leistungsgedanke hat unser Land stark gemacht.“ Das Erbe der deutschen Geschichte „mit all ihren Höhen und Tiefen“ gehöre ebenfalls zur deutschen Leitkultur. „Unsere Vergangenheit prägt unsere Gegenwart und unsere Kultur. Wir sind Erben unserer deutschen Geschichte.“ Dies schließe ein besonderes Verhältnis zum Existenzrecht Israels ein. Zur Rolle der Religion schreibt der Innenminister in BamS, sie müsse Kitt und nicht Keil der Gesellschaft sein. „Unser Staat ist weltanschaulich neutral, aber den Kirchen und Religionsgemeinschaften freundlich zugewandt. Kirchliche Feiertage prägen den Rhythmus unserer Jahre. Kirchtürme prägen unsere Landschaft. Unser Land ist christlich geprägt.“ Grundlage für den religiösen Frieden im Land sei der „unbedingte Vorrang des Rechts über alle religiösen Regeln im staatlichen und gesellschaftlichen Zusammenleben“. Zum Patriotismus schreibt de Maizière: „Wir sind aufgeklärte Patrioten. Ein aufgeklärter Patriot liebt sein Land und hasst nicht andere. Auch wir Deutschen können es sein.“ Es habe in der Vergangenheit zwar Probleme mit dem deutschen Patriotismus gegeben. Doch das sei vorbei, vor allem in der jüngeren Generation. „Unsere Nationalfahne und unsere Nationalhymne sind selbstverständlicher Teil unseres Patriotismus: Einigkeit und Recht und Freiheit.“ De Maizière definiert auch, was er unter `wir` versteht: „Wer ist `wir`? Wer gehört dazu? Für mich ist die Antwort klar: Wir – das sind zunächst einmal die Bürgerinnen und Bürger unseres Landes. Nicht jeder, der sich für eine gewisse Zeit in unserem Land aufhält, wird Teil unseres Landes.“ Kritik an dem Begriff Leitkultur wies der Innenminister zurück: „Ich finde den Begriff `Leitkultur` gut und möchte an ihm festhalten.“ Die Leitkultur präge und solle prägen. Sie könne und solle vermittelt werden, schreibt de Maizière in der „Bild am Sonntag“. „Leitkultur kann und soll vor allem vorgelebt werden. Stärke und innere Sicherheit der eigenen Kultur führt zu Toleranz gegenüber anderen. Wenn wir uns klar darüber sind, was uns ausmacht, was unsere Leitkultur ist, wer wir sind und wer wir sein wollen, wird der Zusammenhalt stabil bleiben, dann wird auch Integration gelingen – heute und in Zukunft.“

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Autoindustrie Deutschland Wirtschaft

Daimler kündigt niedrigere Preise für E-Autos an

Nach Einschätzung von Daimler-Enwicklungsvorstand Ola Källenius werden Elektroautos in Zukunft deutlich preiswerter sein als die heutigen teuren angebotenen Modelle. Der gebürtige Schwede sagte „Bild am Sonntag“: „Die Kosten werden sinken. In den nächsten 5 bis 7 Jahren werden wir Elektroautos deutlich preiswerter anbieten können. Bis man ein Elektroauto mit einer Reichweite von 500 Kilometern für 10.000 Euro kaufen kann, wird es wahrscheinlich über 10 Jahre dauern.“

Während die Preise sinken, soll die Reichweite der Elektroautos deutlich steigen. Källenius kündigte an, dass der Autokonzern in spätestens zwei Jahren einen Elektro-Mercedes mit neuen Batterien mit 500 Kilometer Reichweite vorstellt. Källenius glaubt nicht, dass das Elektroauto den Diesel oder Benziner in Zukunft ganz ersetzen wird: „In der fernen Zukunft werden wir uns in Richtung Null-Emission bewegen. Wir planen bei Mercedes im Jahr 2025 mit einem Gesamtabsatz von batteriebetriebenen elektrischen Fahrzeugen von bis zu 25 Prozent. Auch nach 2025 werden moderne Verbrennungsmotoren mit elektrifizierten Komponenten wie 48V-Bordnetz und Startergeneratoren eine wichtige Rolle für Mercedes spielen.“ Auch die Stuttgarter setzen in der Zukunft auf autonome und selbst fahrende Autos. Erst Prototypen seien fertig, die ersten Modelle sollen zwischen 2020 und 2025 angeboten werden. Diese Autos könne man losschicken, um die Kinder um 23 Uhr aus der Disco abholen zu lassen: „Auch das wird es in Zukunft geben“, so Källenius. Und auch an fliegende Autos glaubt der Entwicklungschef: „Ich kann mir vorstellen, dass noch vor Ende der Dekade in Pilotprojekten in einigen Mega-Citys fliegende Autos wie Drohnen zum Beispiel Menschen vom Flughafen in die Innenstadt transportieren werden.“

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Arbeitsmarkt Asyl Deutschland Politik

CDU will Grünen bei Asylbewerberleistungsgesetz entgegenkommen

Die CDU will die Vorrangprüfung bei der Beschäftigung von Asylsuchenden komplett abschaffen und 100.000 Langzeitpraktika für Flüchtlinge („Einstiegsqualifizierungen“) einrichten. Das geht aus einem Brief des Vorsitzenden der Bundestags-AG Arbeit und Soziales, Karl Schiewerling, an die CDU-Fraktionsführung hervor, der „Bild am Sonntag“ vorliegt. Die Vorschläge sollen ein Angebot an die Grünen sein, die gemeinsam mit der Linken im Bundesrat das Asylbewerberleistungsgesetz blockieren.

Das Gesetz sieht vor, für in Sammelunterkünften lebende Asylbewerber die Sozialleistungen um zehn Prozent zu kürzen. Am 16. Mai gibt es dazu das nächste Vermittlungsgespräch. Die sogenannten Einstiegsqualifzierungen sind betriebliche Praktika mit einer Dauer von mindestens sechs und maximal zwölf Monaten. Mit ihrem Kompromissvorschlag greift die CDU zwei Forderungen auf, die die Grünen Anfang 2016 gestellt hatten (Drucksache 18/7653).

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Arbeitsmarkt Deutschland Politik

Nahles will neues Teilzeitgesetz

Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) drängt auf ein neues Teilzeitgesetz. „Die lebenslange Hinzuverdienerrolle der deutschen Ehefrau ist nicht mehr zeitgemäß. Deshalb brauchen wir das Rückkehrrecht in Vollzeit. Ich will in diesem Gesetz einen Rechtsanspruch auf zeitlich befristete Teilzeit schaffen. Das bedeutet: Der Arbeitnehmer muss dem Arbeitgeber sagen, wie lange er seine Stunden reduzieren will und kann danach in Vollzeit zurückkehren“, sagte Nahles „Bild am Sonntag“.

Nach Angaben der Ministerin würden 750.000 Teilzeitbeschäftigte gern mehr arbeiten. „Gerade für Frauen wird die Teilzeit oft zur Falle: Der Lohn reicht nicht, die Rente ist gering, und bei der Karriere werden sie von den Männern in Vollzeit ausgebremst“, so Nahles. Wie schwierig es ist, Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren, weiß Nahles aus eigener Erfahrung. Die Ministerin hat sich im Januar 2016 von ihrem Ehemann getrennt, die gemeinsame Tochter kommt im Sommer zur Schule. „Dann wird es noch komplizierter! Meine Tochter Ella wird zu Hause in der Eifel eingeschult. In der Kita wird sie bis halb vier betreut, in der Schule aber nur noch bis halb zwei. Zum Glück habe ich Unterstützung von meiner Mutter. Es bleibt trotzdem eine Riesenherausforderung“, sagte Nahles. Die Ministerin gab zu, manchmal erschöpft zu sein: „Ich bin teilweise echt müde. Gestern Abend bin ich beim Vorlesen von `Petronella Apfelmus` direkt mit eingeschlafen.“

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Deutschland Politik

Umfrage: Jeder Vierte sieht Presse- und Meinungsfreiheit bedroht

Gut jeder vierte Bundesbürger sieht die Presse- und Meinungsfreiheit in Deutschland bedroht. Das zeigt eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid für „Bild am Sonntag“. Sieben Prozent sagen darin, die Presse- und Meinungsfreiheit in Deutschland sei gegenwärtig „sehr bedroht“, 21 Prozent sagen „eher bedroht“.

28 Prozent sehen gar keine Bedrohung der Presse- und Meinungsfreiheit, 41 Prozent sagen, sie sei „eher nicht bedroht“. In Ostdeutschland ist die Zahl derjenigen, die gar keine Bedrohung sehen mit 19 Prozent deutlich geringer als in Westdeutschland, wo dies 30 Prozent sagen. Nach der zeitlichen Entwicklung gefragt, sagen 57 Prozent, dass es heute eher mehr Presse- und Meinungsfreiheit gäbe als vor zehn Jahren. „Heute eher weniger“ sagen 20 Prozent (weiß nicht, keine Angaben: 23 Prozent). Bei dieser Einschätzung treten zwischen Ost und West keine nennenswerten Unterschiede auf. Stephan Scherzer, Hauptgeschäftsführer des Verbands Deutscher Zeitschriftenverleger, mahnt in „Bild am Sonntag“: „Presse- und Meinungsfreiheit geht alle an. Die zur Schau getragene Verachtung für Journalisten, aber auch die hassvollen Beschimpfungen und Bedrohungen von Andersdenkenden, verändern schleichend das Klima, den freien und offenen Dialog.“ Für die Umfrage hat Emnid am 27. April genau 501 Personen befragt. Die Auswahl der Befragten sei „repräsentativ“, teilte das Institut mit. Fragen: „Ist die Presse- und Meinungsfreiheit in Deutschland Ihrer Ansicht nach gegenwärtig gar nicht bedroht, eher nicht bedroht, eher bedroht oder sehr bedroht?“ / „Gibt es in Deutschland heute eher mehr oder eher weniger Presse- und Meinungsfreiheit als vor 10 Jahren?“

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Deutschland Parteien Politik

Spitzenpolitiker von Union und FDP sondieren schon für Schwarz-gelb

Führende Politiker von CDU, CSU und FDP sondieren bereits für eine bürgerliche Koalition nach der Bundestagswahl im Herbst. CSU-Verkehrsminister Alexander Dobrindt sagte der „Bild am Sonntag“: „Wir haben die Chance in Deutschland auf eine konservativ-liberale Mehrheit. Wir dürfen das Land nicht Rot-Rot-Grün überlassen und dazu brauchen wir die Kräfte aller bürgerlichen Parteien.“

Dobrindt traf sich am Mittwoch in Berlin mit Finanzstaatssekretär Jens Spahn (CDU) und FDP-Chef Christian Lindner. Spahn sagte nach dem Treffen zu BamS: „Wir drei kennen und schätzen uns seit vielen Jahren. Die Zeit ist reif für eine bürgerliche Regierung.“ Lindner äußerte sich vorsichtiger: „Wenn man freundschaftlich verbunden ist, spricht man natürlich auch über die Zukunft. Die FDP ist aber nicht mehr so blauäugig wie 2009.“ Auch Lindner hatte in seiner Parteitagsrede trotz spitzer Kritik an der Pkw-Maut noch auffallend lobende Worte für Dobrindt gefunden.

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Deutschland Parteien Politik

Emnid: SPD fällt auf 29 Prozent

Kurz vor de wichtigen Landtagswahlen in Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen fällt die SPD in der bundesweiten Wählergunst laut einer Emnid-Umfrage weiter zurück. Im Sonntagstrend, den das Meinungsforschungsinstitut wöchentlich für „Bild am Sonntag“ erhebt, verliert die Partei ganze zwei Zähler und kommt auf 29 Prozent. Der Abstand zu CDU/CSU, die wie in der Vorwoche bei 36 Prozent liegen, wächst damit auf sieben Prozentpunkte.

Linke und AfD erreichen beide erneut 9 Prozent. Die Grünen steigen um einen Punkt auf 7 Prozent, die FDP legt ebenfalls einen Zähler zu und kommt auf 6 Prozent. Auf die sonstigen Parteien entfallen wie in der Vorwoche 4 Prozent. Für den Sonntagstrend hat Emnid zwischen dem 20. und 26. April genau 2.439 Personen befragt. Frage: „Welche Partei würden Sie wählen, wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahlen wären?“ Die Auswahl der Befragten sei „repräsentativ“, teilte das Institut mit.

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Autoindustrie Deutschland USA Wirtschaft

Erstes VW-Strafurteil in den USA fällt am 26. Juli

Das erste US-Strafurteil im Dieselskandal fällt nach einem Bericht von „Bild am Sonntag“ voraussichtlich am 26. Juli. Ein VW-Ingenieur muss bis dahin weiter eine elektronische Fußfessel tragen. Der entscheidende Gerichtstermin in Detroit sollte ursprünglich bereits am kommenden Mittwoch stattfinden.

Die Verteidigung hatte eine Verlegung der Verhandlung beantragt, da ihr Prozessunterlagen nicht rechtzeitig vorgelegt worden seien, bestätigte der Frankfurter Anwalt der BamS auf Anfrage. Das US-Justizministerium reagierte auf eine Anfrage nicht. Der Ingenieur hatte im vergangenen Jahr als erster VW-Manager gestanden, am Stickoxid-Betrug beteiligt gewesen zu sein. Obwohl er mit den Ermittlern kooperierte und umfangreich aussagte, drohen ihm bis zu fünf Jahre Haft und 250.000 Dollar Geldstrafe.

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Arbeitsmarkt Deutschland Politik

Arbeitsministerin lädt zu Lohngipfel ein

Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) will mit einem Gipfel im Juni für höhere Löhne im Dienstleistungsbereich sorgen. „Wir brauchen in Deutschland einen Pakt für anständige Löhne. Dazu werde ich Vertreter von Arbeitgebern, Gewerkschaften, Wohlfahrtsverbänden, Kirchen und der Koalition am 19. Juni ins Arbeitsministerium einladen“, sagte Nahles „Bild am Sonntag“.

Nur ordentliche Löhne könnten den Fachkräftemangel beheben. Nahles will vor allem für Altenpfleger eine bessere Bezahlung durchsetzen: „Wer Dienst am Menschen leistet – zum Beispiel in Pflegeberufen – muss besser bezahlt werden, dazu brauchen wir einen `Tarifvertrag Soziales`“. Nach Angaben der Ministerin sind vor allem Arbeitnehmer im Bereich Gesundheit und Soziales, in Einzel- und Versandhandel, in der Logistik oder in der Gastronomie von stagnierenden oder sinkenden Einkommen betroffen. Ihre Löhne seien von der guten Entwicklung abgekoppelt. Nahles: „Mit dem riesigen Niedriglohnsektor in Deutschland dürfen wir uns nicht abfinden. Es gibt Millionen Deutsche, die viele Jahre hart arbeiten, und trotzdem nicht zurechtkommen. Das zerreißt eine Gesellschaft und schadet der Konjunktur. Je mehr Arbeitnehmer anständig verdienen, desto größer ist das Wachstum unserer Wirtschaft.“ Nahles kritisierte die Millionengehälter der Manager und forderte die Aufsichtsräte auf, „solche Auswüchse zu stoppen“. Sie könne den Frust der Menschen beispielsweise über die Rentenzahlungen an Ex-VW-Chef Martin Winterkorn verstehen: „Diese extrem hohen Managergehälter haben nichts mehr mit Leistung zu tun. Das verletzt das gesamte Gerechtigkeitsgefüge unserer sozialen Marktwirtschaft. Das hat gar nichts mit Neid zu tun, sondern mit einer tief empfundenen Ungerechtigkeit.“ Sie habe „bisher noch keinen direkten Zusammenhang erkennen können zwischen Rekord-Höhe des Gehaltes und gutem Management“. So habe Opel-Chef Neumann deutlich weniger verdient als andere in der Autobranche und trotzdem einen exzellenten Job gemacht.

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Deutschland EU Politik

SPD-Kanzlerkandidat Schulz kritisiert Ergebnisse des EU-Gipfels

SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz kritisiert die Ergebnisse des EU-Gipfels als „unzureichend“. Schulz sagte „Bild am Sonntag“: „Die Staats- und Regierungschefs müssen angesichts des Brexits und der Aufrüstungspolitik von US-Präsident Donald Trump endlich ein Signal des Aufbruchs geben. Da reicht kein Klein-Klein.“

Gleichzeitig lobte Schulz die harte Verhandlungsstrategie beim Brexit: „Es ist gut, dass es keine Sonderrechte für Großbritannien geben soll.“

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Gemischtes Kuba Luftfahrt Unglücke

Passagierflugzeug über Kuba abgestürzt

Über dem Westen Kubas ist am Samstag ein Passagierflugzeug vom Radar verschwunden und laut lokaler Medienberichte abgestürzt. Der kolumbianische Fernsehsender NTN24 berichtete zunächst, die Maschine sei vom Radarschirm verschwunden. Bei dem verschwundenen Flugzeug handele es sich um eine Antonow An-26 der staatlichen kubanischen Fluggesellschaft Aerogaviota.

Maschinen solchen Typs haben üblicherweise Platz für bis zu 44 Personen an Bord, darunter fünf Besatzungsmitglieder. Wie viele Personen tatsächlich im Flugzeug waren, war zunächst unbekannt. Die Verbindung brach demnach ab, als die Maschine, die in Baracoa im Osten Kubas gestartet war, im Westen der Insel über der Provinz Pinar del Río unterwegs war. Das Portal Cibercuba sprach davon, dass lokale Behörden den Absturz bereits bestätigt hätten und dass es Tote gebe.

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1. Liga Bundesliga Deutschland Fußball Sport

1. Bundesliga: Bayern gewinnen gegen Wolfsburg und sind Meister

Am 31. Spieltag in der Fußball-Bundesliga hat der FC Bayern gegen den VfL Wolfsburg mit 6:0 gewonnen und sich damit vorzeitig die Meisterschaft der Saison 2016/17 gesichert. Die Bayern waren in allen Belangen haushoch überlegen, zu den Gastgebern sah es nach mehr als einer Klasse Unterschied aus. Besonders gegen Ende präsentierte sich der VfL wie ein Absteiger und zeigte eine desolate Leistung.

Für die Bayern traf David Alaba in der 19. Minute, Robert Lewandowski legte mit einem Doppelschlag in der 37. und 45. Minute nach. In der zweiten Halbzeit konnten Arjen Robben (66.), Thomas Müller (80.) und Joshua Kimmich (85. Minute) das meisterhafte Ergebnis komplett machen. Es ist für die Bayern der fünfte Meistertitel in Folge und der 27. Meistertitel insgesamt.