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2. Liga Bundesliga Deutschland Fußball Sport

2. Bundesliga: Stuttgart dreht Partie gegen Nürnberg

Am 31. Spieltag der 2. Bundesliga hat der 1. FC Nürnberg trotz einer zwischenzeitlichen 2:0-Führung am Ende 2:3 gegen den VfB Stuttgart verloren. Die Stuttgarter sind mit aktuell sechs Punkten Vorsprung auf Braunschweig als Tabellenführer auf Aufstiegs-Kurs, Nürnberg befindet sich im Tabellenmittelfeld. Die erste Hälfte gehörte den Gastgebern: Hanno Behrens brachte sie in der 25. Minute in Führung, Cedric Teuchert legte in der 33. Minute nach.

Im zweiten Durchgang brauchte der Tabellenführer nur fünf Minuten, um den 0:2-Pausenrückstand auszugleichen: Simon Terodde traf per Elfmeter in der 47. Minute, Daniel Ginczek per Kopf in der 50. Minute. Kurz vor Schluss konnten die Gäste dann die Partie endgültig drehen: Florian Klein erzielte in der 90. Minute den Siegtreffer. Am 32. Spieltag trifft Stuttgart auf Aue, Nürnberg spielt in Sandhausen. Die Ergebnisse der weiteren Partien: Karlsruher SC – 1. FC Kaiserslautern 1:3, Arminia Bielefeld – SpVgg Greuther Fürth 1:1.

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Deutschland Militär Nordkorea Politik Weltpolitik

Auswärtiges Amt verurteilt erneuten Raketentest in Nordkorea

Das Auswärtige Amt hat den erneuten Raketentest in Nordkorea verurteilt. „Wir verurteilen diesen erneuten Völkerrechtsbruch auf das Schärfste und fordern das Regime in Nordkorea auf, zu internationalen Normen zurückzukehren“, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Samstag. Auch wenn der Test offenbar gescheitert sei, liege „ein klarer Bruch des Völkerrechts“ vor.

„Die gestrige hochrangige Sitzung des UN-Sicherheitsrats hat bekräftigt, dass die internationale Gemeinschaft einig und entschlossen ist, gemeinsam gegen die Bedrohung durch das nordkoreanische Nuklearwaffen- und Raketenprogramm vorzugehen – auch durch weiteren Druck, falls Nordkorea nicht endlich zu einer Deeskalation der Situation beiträgt“, so der Sprecher weiter. Es sei aber klar, „dass dieser Konflikt nicht militärisch, sondern nur auf diplomatischem Weg eingedämmt und langfristig gelöst werden“ könne.

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Deutschland Gesellschaft Nahrungsmittel Wirtschaft

Lieferengpässe und steigende Preise für Erdbeeren erwartet

Deutschland muss sich offenbar auf Lieferengpässe und steigende Preise für Erdbeeren einstellen. „Der ungewöhnlich frostreiche April hat bei vielen Erdbeerbauern erhebliche Schäden verursacht“, sagte Hans-Jörg Friedrich von der Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen Obst und Gemüse der „Welt am Sonntag“. Von Region zu Region seien die zu erwartenden Ernteausfälle unterschiedlich groß.

In der Pfalz seien zehn bis 15 Prozent der Erdbeerblüten erfroren, Landwirte aus anderen Regionen wie zum Beispiel Baden-Württemberg berichteten von deutlich größeren Ausfällen. Vor allem die winterkalten Nächte im April haben den Erdbeeren zugesetzt. Von den Alpen bis zur Küste berichteten Landwirte von erfrorenen Feldfrüchten. Schon jetzt sei klar, dass die Erdbeerernte dieses Jahr rund zehn Tage später als erwartet beginnt und deutlich geringer ausfallen werde, berichtet die Zeitung. Phasenweise, so die Prognosen, könne es zu Engpässen kommen. Verbraucher müssten sich auf höhere Preise einstellen. Dem Bericht zufolge versuchen die Landwirte derweil, die empfindlichen Erdbeerpflanzen durch eine neue Anbauform vor den Wetterkapriolen zu schützen: Sie züchten ihre Erdbeeren in Tunneln heran. „Klimawandel und Ernteverfrühung führen dazu, dass sich der geschützte Anbau in Tunneln immer mehr durchsetzt“, sagte Bernhard Rüb von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen (NRW) der Zeitung. Bundesweit seien von 13.000 Hektar Erdbeeranbaufläche bereits rund 1.800 Hektar unter Tunneln. Allein in den letzten zwei bis drei Jahren habe sich der Einsatz der Zelte in etwa verdoppelt. In NRW erfolgt bereits mehr als ein Fünftel der Erdbeerproduktion unterm Zeltdach.

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EU Großbritannien Politik

EU-Staaten beschließen Leitlinien für Brexit-Verhandlungen

Der Europäische Rat hat am Samstag auf einer Sondertagung im EU-27-Format die Leitlinien für die Brexit-Verhandlungen festgelegt. Die Entscheidung sei einstimmig erfolgt, teilte EU-Ratspräsident Donald Tusk über den Kurznachrichtendienst Twitter mit. In den Leitlinien wird der Rahmen für die Verhandlungen bestimmt.

Außerdem werden darin die allgemeinen Standpunkte und Grundsätze der EU für die Verhandlungen festgelegt. Großbritannien hatte am 29. März 2017 formell den Antrag zum Austritt des Landes aus der Europäischen Union gestellt. Die Verhandlungspartner haben genau zwei Jahre Zeit, die Bedingungen für das Austreten des Vereinigten Königreichs aus der EU zu verhandeln. Ob die Brexit-Verhandlungen noch vor den Neuwahlen in Großbritannien am 8. Juni beginnen, ist noch unklar.

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Deutschland Parteien Politik Wahlen

Lindner: FDP wird sich nicht unterordnen

FDP-Chef Christian Lindner hat beim Parteitag in Berlin deutlich gemacht, dass sich seine Partei nach der Bundestagswahl nicht unterordnen werde. „Wenn man sich einer anderen Partei unterwirft – das haben wir auch schon mal in der Vergangenheit gemacht – verliert man die Selbstachtung“, sagte Lindner dem Sender Phoenix. Mit aller Macht zu regieren sei nicht das Ziel.

„Für Gespräche stehen wir bereit, aber wir wollen wirklich etwas verändern. Klar ist, wer die FDP wählt, bekommt eine andere Richtung in der Regierung oder eine lebendige Opposition. Ein „Weiter so“ in der Regierung tragen wir nicht mit. Auch Opposition ist eine wichtige, staatstragende Positionierung“, sagte Lindner. Die FDP grenze sich in vielen Punkten klar von anderen Parteien ab. „Wir wollen den Leuten sagen: Macht was aus eurem Leben. Wir machen euch stark durch Bildung, wir schützen euch vor Bürokratismus, vor dem Abkassieren, vor dem Bespitzeltwerden durch den Staat“, so Lindner. Auch sei die Partei keine „one man show“, wie einige behaupteten. „Wir haben viele tolle Leute. Wenn es nach mir gehen würde, wären mehr Spielerinnen und Spieler der FDP öffentlich sichtbar, weil das natürlich ein Stück Entlastung wäre und weil wir immer wieder zeigen, dass die FDP auch hinsichtlich ihres Personals so vielfältig ist wie unser Land“, so Lindner. Für das Wahljahr nannte er ein klares Ziel: „Aus dem Land Nordrhein-Westfalen, aus dem Land Schleswig-Holstein, wollen Wolfgang Kubicki und ich die FDP wieder aufrichten. Wer ein Comeback der FDP auch in Berlin will, der hat in Kiel und Düsseldorf schon eine Chance darauf, ein Stück daran mitzuwirken und mitzuhelfen.“ Jede Stimme für die FDP bei den Landtagswahlen zähle „doppelt, nämlich für die Landtage und den Bundestag“.

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EU Großbritannien Politik

Bericht: London blockiert Annahme der EU-Haushaltsüberprüfung

Das Vereinigte Königreich hat in dieser Woche offenbar einen wichtigen Haushaltsbeschluss im Rat der Europäischen Union blockiert. Das berichtet die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ unter Berufung auf interne Ratsdokumente. Die Blockade betrifft demnach die sogenannte „Midterm Review“, die Haushaltsüberprüfung zur Mitte der siebenjährigen Finanzperiode der EU. Die Mitgliedstaaten hatten sich nach langen Verhandlungen mit dem Parlament darauf geeinigt, sechs Milliarden Euro an zusätzlichen Mitteln freizugeben, insbesondere für den Aufbau der neuen Grenz- und Küstenwache und für die Zusammenarbeit mit afrikanischen Staaten gegen irreguläre Migration.

Außerdem sollte der EU-Haushalt flexibler werden, indem nicht abgerufene Mittel verlängert werden. In EU-Kreisen sei die Blockade als „Vorgefecht“ zu den Verhandlungen über die Austrittskosten im Zuge des Brexit eingestuft, berichtet die Zeitung weiter. Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat sich demnach über das Vorgehen beschwert, als er Premierministerin Theresa May am Mittwoch zu einem Abendessen in London traf. Juncker soll deutlich gemacht haben, dass er unter diesen Umständen nicht bereit sei, vor der Unterhauswahl einen Termin für den Beginn der Brexit-Verhandlungen festzulegen. Am heutigen Samstag wollen die EU-Staaten dafür ihre Leitlinien beschließen. Die britische EU-Vertretung hatte die maltesische Ratspräsidentschaft am Montagabend überraschend aufgefordert, die für Mittwoch vorgesehene Abstimmung über die Annahme der revidierten Finanzplanung von der Tagesordnung zu nehmen. Sie verwies zur Begründung darauf, dass die Regierung wegen der neu angesetzten Parlamentswahl keine weitreichenden Beschlüsse mehr treffen dürfe. Die maltesische Ratspräsidentschaft beugte sich dem Wunsch aus London. Jedoch wird die Argumentation intern als nicht stichhaltig bezeichnet. Schließlich habe London mehreren Elementen der Haushaltsüberprüfung schon zugestimmt, weil sie im verabschiedeten Haushalt für 2017 enthalten gewesen seien. Trotzdem könnten Mittel, die etwa für den libyschen Küstenschutz vorgesehen seien, nun nicht ausgezahlt werden. In Brüssel wird befürchtet, dass May auch nach der Parlamentswahl ihre Zustimmung zur geänderten Finanzplanung als Faustpfand in den Brexit-Verhandlungen einsetzen will, schreibt die Zeitung.

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Deutschland Gesundheit Politik

Gröhe hält jede dritte Krankenhausinfektion für vermeidbar

Bundesgesundheitsminister Herrmann Gröhe (CDU) hält jede dritte Krankenhausinfektion, die sich Patienten zuziehen, für vermeidbar. „Jedes Jahr infizieren sich schätzungsweise 400.000 Menschen im Krankenhaus mit Keimen. Ein Drittel davon wäre vermeidbar. Das kann uns nicht ruhen lassen“, sagte Gröhe der „Rheinischen Post“ (Samstagsausgabe).

Die Hygiene in Krankenhäusern bleibe eine ständige Aufgabe. Deshalb fördere die Regierung die Ausbildung und Einstellung von Hygienepersonal im Krankenhaus bis 2019 mit fast einer halben Milliarde Euro. Gröhe kündigte an, zum G20-Gipfel werde die Regierung eine Bilanz der Antibiotika-Strategie vorlegen. Es gebe Erfolge, erklärte er vorab. „Der Anteil der gefährlichen multiresistenten Keime aus der Gruppe der Staphylococcus aureus, also der MRSA-Keime, konnte in Deutschland seit 2010 mehr als halbiert werden. Wir haben aber noch viel zu tun“, sagte Gröhe der Zeitung.

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Deutschland EU Großbritannien Politik Weltpolitik

EU-Gipfel zu Brexit-Verhandlungen beginnt

Die Staats- und Regierungschefs der 27 EU-Staaten kommen am Samstag in Brüssel zusammen. Gemeinsam sollen die Leitlinien für die anstehenden Brexit-Verhandlungen beschlossen werden. Darin soll geregelt werden, welche Haltung die EU-Staaten gegenüber Großbritannien einnehmen wollen.

„Großbritannien darf nach dem Austritt keine Vorteile haben, die andere Länder nicht haben“, sagte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) den Zeitungen der „Funke-Mediengruppe“. „Nichts ist umsonst. Das müssen die Briten wissen“, sagte Schäuble weiter. EU-Ratspräsident Donald Tusk will in zwei Schritten verhandeln: Zunächst sollen die zentralen Fragen des Austrittes geklärt werden, bevor über die zukünftigen Beziehungen beraten wird. Großbritannien will hingegen alle Regelungen in einem großen Paket verhandeln. Streitpunkt sind auch die Zahlungen, die Großbritannien noch an die EU zu leisten hat. Der Austritt des Vereinten Königreiches aus der Europäischen Union soll am 29. März 2019 vollzogen werden.

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Deutschland Frankreich Politik Weltpolitik

Von der Leyen nennt Macron „Hoffnungsträger“

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat sich enthusiastisch über Emmanuel Macron, den Favoriten bei den französischen Präsidentschaftswahlen, geäußert. In der aktuellen Ausgabe des „Spiegel“ sagte die stellvertretende CDU-Vorsitzende: „Macron ist ein Hoffnungsträger, der dafür sorgen könnte, dass unser Nachbar endlich wieder seine alte Gestaltungskraft entwickelt. Er macht nicht den Fehler und sagt, wir müssen bei uns zu Hause nichts ändern, aber wir hätten gerne Eurobonds.“

Macron sei ein „überzeugter, engagierter Verfechter der europäischen Idee, der die europäische Familie stärken und in die Moderne führen“ wolle: „Wir atmen natürlich alle auf, weil sein Vorwahlerfolg endlich wieder Zuversicht für Frankreich und Europa verströmt.“ Von der Leyen hatte 2011 auf dem Höhepunkt der Eurokrise die Vereinigten Staaten von Europa gefordert. Inzwischen nimmt sie Abstand davon: „Die Menschen wollen erst mal sehen, dass Europa konkrete Probleme etwa beim Thema Sicherheit, Klima oder gemeinsame Handelsinteressen erfolgreich bearbeitet. Dann wächst Vertrauen“, sagte sie. Anders vorzugehen hieße „das Pferd vom falschen Ende her aufzuzäumen. Das habe ich in den vergangenen Jahren gelernt“.

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Deutschland Politik Unternehmen Weltpolitik

Merkel: G20 soll sich für fairen Wettbewerb miteinander einsetzen

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Verantwortung der G20-Staaten als größte Wirtschaftsnationen dafür hervorgehoben, weltweit bessere Lebensbedingungen und mehr Chancen für alle zu eröffnen. Ein „fairer Wettbewerb miteinander“ sei die beste Antwort, so Merkel. In ihrem neuen Video-Podcast wies sie zugleich Vorwürfe an Deutschland wegen seiner Außenhandelsüberschüsse zurück: „Wir sind stolz darauf, dass unsere Produkte auf der Welt gefragt sind. Das ist ja unser Anspruch, dafür arbeiten sehr, sehr viele.“

Im Gespräch mit der Unternehmerin Dagmar Köhler-Repp aus Potsdam verwies Merkel auf die verstärkten Investitionen in die Forschung, die Verkehrsinfrastruktur, bei der Digitalisierung und beim Breitbandausbau in Deutschland. Zugleich werde sie sich als G20-Präsidentin weiter dafür einsetzen, nicht nur auf das Wachstum in BIP-Zahlen zu schauen, sondern auch auf das „inklusive Wachstum“. Merkel: „Das heißt, dass möglichst viele Frauen partizipieren können, dass der Aspekt der Nachhaltigkeit, des Klimaschutzes und der Gesundheitsvorsorge eine Rolle spielt.“ Neben der rein ökonomischen Agenda – inklusive der freien Handelsbedingungen – spielten auch gesellschaftliche Fragen eine zentrale Rolle, ganz vorneweg die Bildung, so Merkel. In der kommenden Woche nimmt die Bundeskanzlerin am Business20-Dialogforum mit den Wirtschaftsverbänden in Berlin teil. Das Wirtschaftsforum ist Teil des zivilgesellschaftlichen Begleitprozesses des G20-Gipfels in Deutschland. Auf die Frage, wie Unternehmertum und insbesondere innovative Gründungen in Deutschland gefördert werden könnten, setzte sich Merkel für den Abbau von Bürokratie, Zuschüsse und gezielte Förderprogramme ein. Bei den Start-Up-Gründungen im digitalen Bereich stehe mehr Wagniskapital zur Verfügung und es gebe bessere Abschreibungsregelungen bei Verlusten im Fall von Zusammenschlüssen und Eigentümerwechseln. Zugleich plädierte Merkel dafür, eine Kultur zu entwickeln, die auch nicht erfolgreiche Unternehmensgründungen akzeptiert und anerkennt. „Denn wenn wir keine Unternehmensgründer und Unternehmensführer mehr haben, dann werden wir auch wenig Arbeitsplätze haben“, würdigte Merkel die Bereitschaft, finanzielle Risiken und unternehmerische Verantwortung einzugehen.

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Deutschland Politik

Scholz: Nordirland braucht einen Sonderstatus in der EU

Der Europaabgeordnete Helmut Scholz hält vor dem Hintergrund des Brexit eine Sonderregelung auf der irischen Insel für notwendig. „Ich glaube, dass es sinnvoll wäre, Nordirland einen Sonderstatus in der EU zu geben, um die auch seitens der EU mit dem Karfreitag-Abkommen eingegangenen Verpflichtungen für den Friedensprozess in Nordirland einzuhalten und zugleich die in den vergangenen Jahren geknüpften Beziehungen beider Teile der Insel über die Landesgrenze hinweg zu erhalten“, erklärte der Europaabgeordnete der Linken im Gespräch mit der Tageszeitung „Neues Deutschland“ (Online-Ausgabe). Zudem sollte ein spezielles Komitee sowie eine Arbeitsgruppe aus Abgeordneten der nationalen Parlamente und des Europaparlaments zu diesem speziellen Aspekt der Austrittsverhandlungen eingerichtet werden.

Mit dem Brexit würde Nordirland, das Teil des Vereinigten Königreichs ist, ebenfalls aus der EU ausscheiden. Damit gäbe es faktisch erneut eine Grenze zwischen dem EU-Mitgliedsstaat Irland und dem Landesnorden.

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Deutschland Frankreich Parteien Politik Unternehmen

Macron will im Fall eines Wahlsiegs schnell Reformen angehen

Im Fall eines Wahlsiegs will der französische Präsidentschaftskandidat Emmanuel Macron nach eigenen Worten schnell mit Reformen beginnen. „Ich werde von Beginn meiner Amtszeit an schwierige Reformen angehen“, sagte Macron der französischen Tageszeitung „Le Figaro“, die wie „Die Welt“ zum europäischen Zeitungsverbund LENA gehört. Ab diesem Sommer wolle er das Arbeitsrecht reformieren, anschließend Arbeitslosenversicherung, Ausbildung und Rente.

Das Arbeitsrecht wolle er, ähnlich wie Ex-Premier Manuel Valls es im vergangenen Jahr versucht hatte, per Notverordnung reformieren. „Das Thema ist reif, und ich möchte mich da auch nicht in langwierigen Debatten verlieren“, sagte Macron. „Wir brauchen diese Reform einfach von Beginn an, um dann von ihr zu profitieren.“ Alle anderen Reformen wolle er per Gesetz angehen. Seiner Gegenkandidatin Marine Le Pen warf er vor, mit uneinlösbaren wirtschaftlichen Versprechen um Stimmen zu werben. Le Pen wolle die Ausgaben in allen Bereichen massiv erhöhen. „In dieser Hinsicht liegt sie mit der extremen Linken auf einer Linie“, sagte Macron. „Dabei verschweigt sie, dass das nur geht, wenn sie entweder die Steuern erhöht oder unseren Schuldenberg höher werden lässt, und damit die Steuern unserer Kinder.“ Er selbst wolle dagegen Haushalte und Unternehmen um jeweils zehn Milliarden Euro entlasten. „Ich habe in Sachen Steuern ganz simple Prinzipien“, sagte Macron. „Um sie senken zu können, muss man auch die Staatsausgaben senken.“

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Deutschland Gesundheit Parteien Politik

Gröhe weist Schulz-Äußerung über „Zwei-Klassen-Medizin“ zurück

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) hat die Ankündigung des SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz scharf kritisiert, wonach er gegen die „Zwei-Klassen-Medizin“ in Deutschland vorgehen werde. „Klassenkämpferische Neidparolen sind in unserem Gesundheitswesen, das zu den besten der Welt gehört, völlig unangemessen“, sagte Gröhe in einem Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Samstag). Die Schulz-Äußerungen zeigten die „Ahnungslosigkeit des Kandidaten“.

In Deutschland haben laut Gröhe alle Versicherten unabhängig von ihrem Geldbeutel dieselbe Chance, „eine komplizierte Operation oder Behandlung zu bekommen, wenn dies geboten ist“. Die gesetzliche und private Versicherung hätten im Wettbewerb ihre Leistungen weiter verbessert. „Und die beitragsfreie Mitversicherung von Kindern gibt es beispielsweise nur in der gesetzlichen Versicherung“, betonte der Gesundheitsminister. Die privaten Krankenversicherungen forderte der CDU-Politiker auf, gerade auch Ältere mit Beitragserhöhungen nicht zu überfordern. Den Versicherungen mache die lange Niedrigzinsphase zu schaffen. Für die Zukunft müssten Konzepte entwickelt werden, damit Beitragssprünge wie in den vergangenen Jahren vermieden werden.

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Deutschland Parteien Politik

Union will Migranten-Grenze für Schulklassen zum Thema machen

Nach dem Vorstoß von Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) wollen führende Unionspolitiker die Begrenzung des Migrantenanteils in Schulklassen vorantreiben und als Thema im Wahlkampf setzen. Gegenüber dem Nachrichtenmagazin Focus erklärte der innenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Stephan Mayer, er sei „zuversichtlich, dass das Thema im gemeinsamen Wahlprogramm platziert wird“. Mayer nannte auch einen Richtwert für eine Begrenzung.

„Wenn der Philologenverband mahnt, dass jenseits eines Migrantenanteils von 35 Prozent kein guter Lernerfolg für alle machbar ist, sollten wir diese Warnung ernst nehmen“, sagte der Innenpolitiker. Wanka hatte gegenüber Focus in der vorigen Woche gefordert, die Bundesländer müssten in Schulklassen für einen „ausgewogenen“ Anteil von Kindern mit und ohne Migrationshintergrund sorgen, damit die Integration gelingt. Die stellvertretende CDU-Vorsitzende Julia Klöckner will ebenfalls dafür werben, Schulklassen mit einem zu hohen Migrantenanteil zu verhindern. Gegenüber Focus sagte Klöckner: „Wir brauchen Regelungen, die die Bundesländer in ihrer Zuständigkeit treffen, um eine bessere Balance der Klassenstruktur zu gewährleisten.“ CDU-Präsidiumsmitglied Jens Spahn sagte dem Magazin: „Wie sollen die Kinder von Migranten in Deutschland ankommen, wenn in den Pausen auf den Fluren überwiegend türkisch, arabisch oder russisch gesprochen wird?“ Johanna Wanka habe recht: „Integration gelingt nur, wenn in der Klasse und auf den Fluren deutsch gesprochen wird und wenn Lehrer, Kinder und Eltern miteinander in Kontakt kommen.“ Spahn verwahrte sich gegen Kritik an dieser Idee: „Statt der üblichen Empörungswelle wäre es schön, wenn wir da endlich mal einen Schritt weiterkamen, so schwer es in der Umsetzung ist.“

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Asyl Deutschland Politik Schweiz

Unionspolitiker fordern Kontrollen an deutsch-schweizerischer Grenze

In der Union mehren sich Forderungen, Kontrollen an der deutsch-schweizerischen Grenze einzuführen. Wie der „Spiegel“ in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, stellte die Bundespolizei dort in den ersten drei Monaten dieses Jahres 1880 unerlaubte Einreisen fest. Das sind mehr als drei Mal so viele wie im Vorjahreszeitraum, obwohl es im Gegensatz zur österreichischen Grenze dort bisher keine stationären Kontrollen gibt.

„Wenn die Zahl der Migranten über das Mittelmeer weiter zunimmt, kommen wir um Kontrollen auch an der deutsch-schweizerischen Grenze nicht herum“, sagte der CDU-Innenpolitiker Armin Schuster im „Spiegel“. Sein CSU-Kollege Stephan Mayer forderte, „an beiden Grenzen, in Bayern und Baden-Württemberg, engmaschig zu kontrollieren. Wenn es sein muss auch im Alleingang ohne den Segen der EU.“ In Berlin sorgt zudem eine neue Entwicklung für Beunruhigung. So gibt es Hinweise, dass über die zentrale Mittelmeerroute vermehrt Flüchtlinge nach Italien kommen, die früher wohl die Balkanroute gewählt hatten. Zuletzt stieg die Zahl der Menschen aus Bangladesch, die auf diesem Weg Europa erreichen. Sie sind die zweitgrößte Gruppe von Migranten, die in diesem Jahr über Libyen nach Italien gekommen sind. Auch Migranten aus Pakistan kamen zuletzt häufiger über die zentrale Mittelmeerroute. Insgesamt haben vom 1. Januar bis zum 23. April bereits 36851 Migranten Italien erreicht, ein Anstieg von 45 Prozent zum Vorjahreszeitraum.