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Asyl Deutschland Politik Reise Telekommunikation

Innenministerium für Handy-Überprüfungen von Asylbewerbern

Das Bundesinnenministerium fordert Handy-Überprüfungen von Asylbewerbern, um deren Reisewege ermitteln zu können. „Das Auslesen des Mobiltelefons der Asylbewerber zur Feststellung des Reiseweges muss möglich sein“, sagte der parlamentarische Innenstaatssekretär Ole Schröder (CDU) den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Noch lehnt die SPD das ab“, kritisierte der Staatssekretär.

Schröder forderte den „Einsatz von modernster digitaler Technik“ für die Bearbeitung von Asylanträgen. „Wir brauchen ein Asylverfahren 2.0“, so der CDU-Politiker. Auch müssten die Asylprüfer moderne Sprachsoftwares nutzen, um die Herkunft von Asylbewerbern zu ermitteln. Mit Blick auf den Fall des Bundeswehrsoldaten, der ein Doppelleben als Flüchtling führte, kündigte der Innenstaatssekretär Konsequenzen an: „Alle Fälle des Dolmetschers und des BAMF-Mitarbeiters, der über den Asylantrag des vermeintlichen Flüchtlings entschieden hatte, werden neu überprüft.“

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Deutschland EU Großbritannien Politik

Schäuble für harte Haltung bei Brexit-Verhandlungen

Vor dem EU-Gipfel zum Brexit hat Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) eine harte Haltung in den Verhandlungen angekündigt: „Großbritannien darf nach dem Austritt keine Vorteile haben, die andere Länder nicht haben“, sagte Schäuble den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Nichts ist umsonst. Das müssen die Briten wissen.“

Er forderte Großbritannien auf, seine ausstehenden Verpflichtungen gegenüber der EU zu bezahlen. Nach dem Wunsch Schäubles soll Deutschland nach dem Austritt Großbritanniens nicht mehr Geld an die EU zahlen als bisher: „Das Geld im EU-Haushalt muss reichen, es muss effizienter ausgegeben werden als jetzt“, sagte er. „Da ist noch viel Luft nach oben.“ Die EU-Mittel sollten nur für Aufgaben verwendet werden, die Europa insgesamt stärken würden. Aufgaben, von denen nur ein Mitgliedstaat profitiere, solle dieser selbst zahlen.

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Deutschland Parteien Politik SWH Wahlen

INSA-Umfrage: CDU in Schleswig-Holstein klar vor SPD

In der aktuellen Sonntagsfrage des Meinungsforschungsinstituts INSA zur Landtagswahl in Schleswig-Holstein führt die CDU mit 33 Prozent klar vor der SPD, die auf 29 Prozent zurückfällt. Die Grünen kommen in der Umfrage für die „Bild“ auf zwölf Prozent, die FDP auf zehn Prozent. Knapp wird es für Linke und AfD, die in der Umfrage auf jeweils fünf Prozent kommen.

Der SSW erreicht vier Prozentpunkte. (Sonstige: ZWei Prozent) Neben einer Großen Koalition aus CDU und SPD, die zusammen auf 62 Prozent kommt, gibt es den Umfragewerten zufolge auch rechnerische Mehrheiten für eine Jamaika-Koalition aus CDU, Grünen und FDP, die zusammen auf 55 Prozent kommt. Die SPD könnte unter folgenden Konstellationen den Ministerpräsidenten stellen: Küstenkoalition plus Linke aus SPD, Grüne, Linke und SSW mit zusammen 50 Prozent oder eine Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP, die zusammen auf 51 Prozent kommt. „Die CDU hat nicht nur aufgeholt, sondern überholt. Ob es Linke und AfD über fünf Prozent schaffen, ist offen“, sagte INSA-Chef Hermann Binkert. Für die Telefonumfrage hat das Meinungsforschungsinstitut INSA im Auftrag von „Bild“ vom 26. bis zum 28. April 2017 insgesamt 1.004 Bürger in Schleswig-Holstein befragt.

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Deutschland Kriminalität Politik

Bayerns Justizminister Bausback will Fußfessel für Stalker

Um Stalking-Opfer noch besser zu schützen will Bayerns Justizminister Winfried Bausback (CSU) künftig Wiederholungstätern elektronische Fußfesseln anlegen. Der Vorstoß soll bei der Justizministerkonferenz im Juni besprochen werden. „Stalking heißt: Die Täter nehmen den Opfern die Möglichkeit, ihr normales Leben, einen normalen Alltag zu leben“, sagte Bausback der „Bild“ (Samstag).

Die Folge seien Angst, Hilflosigkeit und Ohnmacht. Rund 22.000 Fälle würden pro Jahr in Deutschland angezeigt. Soweit von verurteilten Nachstellungstätern weiterhin die Gefahr von Stalkinghandlungen ausgeht, soll nach dem Willen von Bausback der Einsatz der elektronischen Aufenthaltsüberwachung möglich sein. Gleiches gilt bei schweren und wiederholten Verstößen gegen Kontaktverbote nach dem Gewaltschutzgesetz. Betroffene können beim Familiengericht ein sogenanntes Kontaktverbot erwirken – ab diesem Zeitpunkt darf sich der Stalker in einem bestimmten Umkreis nicht mehr dem Opfer nähern. „Auch wenn klar ist, dass wir solche entsetzlichen Fälle nie vollständig verhindern können – wir sind es den Opfern schuldig, alle Register zu ziehen, die der Rechtsstaat zu bieten hat“, sagte Bausback. „Deshalb fordere ich die elektronische Fußfessel für verurteilte Stalker, von denen weiterhin Stalking-Gefahr ausgeht. Dasselbe gilt für Menschen, die wiederholt und schwer gegen gerichtliche Kontaktverbote nach dem Gewaltschutzgesetz verstoßen – auch wer sich nicht an gerichtliche Kontaktverbote hält, dem gehört gegebenenfalls die elektronische Fußfessel angelegt. Hier muss der Bundesjustizminister handeln. Ich werde das auf der nächsten Justizministerkonferenz Mitte Juni zum Thema machen“, kündigte er an.

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1. Liga Bundesliga Deutschland Fußball Sport

1. Bundesliga: Leverkusen verliert 1:4 gegen Schalke

Bayer 04 Leverkusen hat am 31. Spieltag in der 1. Bundesliga mit 1:4 gegen den FC Schalke 04 verloren. Die Leverkusener starteten mit Druck in die Partie, doch bereits in der 7. Minute brachte Guido Burgstaller Schalke in Führung. Nur drei Minuten später legte Benedikt Höwedes nach, Alessandro Schöpf schoss in der 18. Minute das 3:0.

Auch nach der Pause zeigten sich die Schalker stark, in der 50. Minute gelang Burgstaller ein weiterer Treffer. Erst in der 69. Minute traf Stefan Kießling für die Gastgeber.

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Börse Börsenbericht USA Wirtschaft

US-Börsen schließen uneinheitlich

Die US-Börsen haben am Freitag uneinheitlich geschlossen. Zum Handelsende in New York wurde der Dow-Jones-Index mit 20.940,51 Punkten berechnet, ein Minus in Höhe von 0,19 Prozent im Vergleich zum vorherigen Handelstag. Wenige Minuten zuvor war der breiter gefasste S&P 500 mit rund 2.380 Punkten im Minus gewesen (-0,21 Prozent), die Technologiebörse Nasdaq berechnete den Nasdaq 100 zu diesem Zeitpunkt mit rund 5.580 Punkten (+0,23 Prozent).

Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte am Freitagabend etwas stärker. Ein Euro kostete 1,0894 US-Dollar (+0,19 Prozent). Der Goldpreis konnte profitieren, am Abend wurden für eine Feinunze 1.268,08 US-Dollar gezahlt (+0,30 Prozent). Das entspricht einem Preis von 37,42 Euro pro Gramm.

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Deutschland Frankreich Politik

Merkel setzt auf Macron als starken Präsidenten

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hofft auf einen Sieg von Emmanuel Macron bei der Präsidentschaftswahl in Frankreich: „Ich habe nicht den geringsten Zweifel, dass Emmanuel Macron, wenn er gewählt werde sollte – was ich mir wünsche – ein starker Präsident sein wird“, sagte Merkel dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Sie gehe davon aus, „dass jeder europäische Regierungschef genauso wie die deutsche Bundeskanzlerin die Interessen des jeweiligen Landes und seiner Menschen vertritt“, so Merkel weiter. Die deutsch-französische Freundschaft sei „für beide Länder, aber auch für die Europäische Union unverzichtbar“.

Die Kanzlerin reagierte damit auf Vorwürfe, französische Präsidenten würden als „der deutsche Pudel“ wahrgenommen. „Dieser Ausdruck ist einfach absurd“, sagte die Kanzlerin. Gleichzeitig zeigte sich die deutsche Regierungschefin nicht grundsätzlich verschlossen gegenüber einer Debatte über materielle neue Anstrengungen der EU. Auf die Frage, ob es auch um mehr deutsches Geld für die EU gehe, sagte sie: „Wir werden sehen, ich kann den Diskussionen mit dem nächsten französischen Präsidenten wirklich nicht vorgreifen.“ Den Menschen gehe es zentral um ihre Arbeitsplätze, um eine gute wirtschaftliche Zukunft und um soziale Absicherung. Darunter fallen nach Ansicht der Kanzlerin der digitale Binnenmarkt, die Förderung der Start-Up-Kultur und Maßnahmen zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit. „All dem steht die Bundesregierung offen gegenüber, aber es geht bei weitem nicht nur um Geld.“ Es gehe vielmehr um die Frage, „wie wir die Bedingungen für florierende Unternehmen und damit neue Chancen für junge Menschen schaffen können“.

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2. Liga Bundesliga Deutschland Fußball Sport

2. Bundesliga: Union Berlin gewinnt 2:1 gegen Sandhausen

Der 1. FC Union Berlin hat am 31. Spieltag in der 2. Bundesliga mit 2:1 gegen den SV Sandhausen gewonnen. Die Partie begann umkämpft, dabei hatten die Berliner leichte Vorteile. In der 33. Minute brachte Philipp Hosiner die Gastgeber dann in Führung.

Auch nach der Pause machte Union Druck, in der 55. Minute schoss Damir Kreilach das 2:0. In der 56. Minute sah der Berliner Sebastian Polter die rote Karte, in der 76. Minute gelang Lucas Höle schließlich ein Treffer für Sandhausen. Unterdessen gewann der FC St. Pauli mit 3:0 gegen den 1. FC Heidenheim, der VfL Bochum schlug Dynamo Dresden mit 4:2.

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Deutschland EU Politik Türkei Weltpolitik

Merkel: Europa und Türkei dürfen sich nicht ganz voneinander abwenden

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat vor einer weiteren Verschlechterung des Verhältnisses zwischen der Türkei und Europa gewarnt: „Insgesamt ist es im deutschen und europäischen Interesse, dass Europa und die Türkei sich nicht vollends voneinander abwenden, nicht zuletzt auch wegen der vielen Menschen mit türkischen Wurzeln, die in Deutschland leben“, sagte Merkel dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Zugleich „treten wir natürlich in den deutsch-türkischen Beziehungen immer für unsere Werte ein“, betonte die Bundeskanzlerin. Die Frage des weiteren Fortgangs des EU-Beitrittsprozesses werde „eventuell“ am Rande des EU-Sondertreffens am Wochenende aufgerufen werden: Klar sei, dass das „äußerst kritische Votum“ der sogenannten Venedig-Kommission des Europarates zur Verfassungsänderung in der Türkei sehr ernst genommen werde, sagte Merkel.

Außerdem müsse die türkische Regierung auf die Kritik der OSZE-Wahlbeobachter an der Durchführung des Referendums reagieren. Im Fall des in der Türkei in Haft sitzenden deutsch-türkischen Journalisten Deniz Yücel versicherte die Kanzlerin, dass sich die Bundesregierung „weiter unablässig für seine Freilassung“ einsetze. Leider sei Yücel nicht der einzige Journalist, der im Gefängnis säße. Zur Forderung der Türkei nach weiteren Wirtschaftshilfen meinte die Kanzlerin: „Im Augenblick können wir uns das schwer vorstellen. Das hat Bundesfinanzminister Schäuble ja deutlich gesagt.“

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Deutschland Politik Weltpolitik

Lammert sieht „verheerende Entwicklung“ im Europarat

Bundestagspräsident Norbert Lammert attestiert dem Europarat in Straßburg den Eindruck einer „verheerenden Entwicklung“: „Jedenfalls nehme ich die aktuelle jüngere Entwicklung als die Zuspitzung einer Situation wahr, die sich seit geraumer Zeit abzeichnet, und die dringend der Klärung und Bereinigung bedarf“, sagte er dem ARD-„Europamagazin“. Hintergrund dafür ist eine Affäre, in der es unter anderem um Geldzuwendungen und sowie teure Geschenke ging, mit ein Mitgliedsstaat Stimmen von Parlamentariern verschiedener Fraktionen und Länder gekauft haben soll. Höhepunkt der Debatte in dieser Woche waren Rücktrittsforderungen an Pedro Agramunt, den Präsidenten der Versammlung des Europarats.

Er hatte ohne vorherige Absprache – gemeinsam mit zwei weiteren Europaratsabgeordneten – Syriens Machthaber Baschar al-Assad in Damaskus besucht. Außerdem wirft man ihm zu viel Nachsicht mit autokratischen Regimen im Falle von Menschenrechtsverletzungen vor. Nachdem Agramunt sich geweigert hatte, zurückzutreten, entzog ihm das Präsidium mit den Stimmen aller Fraktionen das Vertrauen, was im Europarat allerdings nicht zu einer Amtsenthebung führt. Lammert wies mit Sorge darauf hin, wie etwa mit Berichten über Menschenrechtsverletzungen oder Verletzungen der Rechtsstaatprinzipien in einzelnen Mitgliedsstaaten, umgegangen wurde: „Mindestens lässt sich ja nicht übersehen, dass es in den vergangenen Jahren nicht nur Blockaden von betroffenen Ländern in der Umsetzung von Beschlüssen der parlamentarischen Versammlung des Europarates gegeben hat, um sich vor Ort einen eigenen begründeten Eindruck über die Berechtigung oder Nichtberechtigung von Vorwürfen zu machen. Sondern, dass es dann anschließend auch erstaunliche Entwicklungen in und zwischen den Delegationen der parlamentarischen Versammlung gegeben hat, um auf diese Weise zustande gekommene Berichte entweder nicht zur Abstimmung zu stellen oder zurückzuweisen.“ Lammert begrüßt daher den Beschluss des Europarats vom Freitag, dubiose Vorgänge in den eigenen Reihen aufklären zu lassen. „Das kann man am besten dadurch tun, dass man offensichtlich nicht selbst Betroffene und Sachverständige, externe Experten, mit der Aufklärung dieser Vorwürfe und Vermutungen beauftragt. Und das ist offensichtlich so beschlossen.“

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Deutschland Unternehmen Wirtschaft

Managergehälter: Aktionäre greifen Aufsichtsräte an

Vertreter von Großaktionären und Stimmrechtsberater erhöhen den Druck auf deutsche Konzerne, ihre Vorstandsvergütung zu überarbeiten. „Wir können fast keinem Vergütungssystem eines deutschen Konzerns uneingeschränkt zustimmen“, urteilt Thomas von Oehsen von der US-Aktionärsberatung ISS laut „Spiegel“. Der ISS empfiehlt dem Magazin zufolge den Aktionären bei zwei Drittel der bisher analysierten Unternehmen, bei der Hauptversammlung mit Nein zu stimmen, wenn die Gehaltssysteme zur Abstimmung gestellt werden.

„Wir werden künftig auch auf die Abwahl von Aufsichtsräten drängen, wenn Exzesse nicht angemessen korrigiert werden“, drohte auch Hans-Christoph Hirt, Kochef des britischen Investors und Aktionärsberaters Hermes. Bereits 2016 hatte Hermes die Vergütungssysteme von 15 deutschen Konzernen abgelehnt. „Nur wenn Aufsichtsräte für die Managervergütung zur Rechenschaft gezogen werden, wird sich etwas ändern“, glaubt Amra Balic, bei der Fondsgesellschaft Blackrock zuständig für Fragen der Unternehmensführung. Der US-Investmentgigant will in den Hauptversammlungen gegebenenfalls die Mitglieder des Vergütungsausschusses im Aufsichtsrat nicht entlasten. Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz kritisiert die üppigen Altersbezüge für Vorstände. „Wie die Pensionszusagen für Vorstandsmitglieder zustande kommen, ist häufig intransparent und wir halten sie in vielen Fällen auch für unangemessen hoch“, sagte die Vergütungsexpertin Christiane Hölz.

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Deutschland Gesundheit Politik

SPD will wegen Narkosemittel-Engpass Gesetz nachbessern

Angesichts der Versorgungsprobleme mit wichtigen Narkosemitteln will die SPD ein gerade erst beschlossenes Gesetz ändern. „Wir brauchen eine unbürokratische Lösung“, sagte SPD-Fraktionsvize Karl Lauterbach dem „Spiegel“. Er fordert, dass sich niedergelassene Ärzte künftig auch über Krankenhausapotheken mit knapp gewordenen Arzneien versorgen dürfen, wenn Lieferengpässe bei lebensnotwendigen Medikamenten auftreten.

Bisher sind die Mediziner auf den Handel angewiesen. Falls deutsche Hersteller nicht liefern können, sollen Klinikapotheken ihrerseits im Ausland Arzneien kaufen dürfen, so Lauterbach. Erst im März hatte der Bundestag ein Gesetz zur Stärkung der Arzneimittelversorgung verabschiedet. Das sieht auch eine neue Meldepflicht bei Lieferproblemen vor, um einen Versorgungsnotstand zu vermeiden. „Wir sollten dieses Gesetz nun ergänzen“, sagte Lauterbach. Hintergrund der Debatte ist der aktuelle Engpass bei Narkosemitteln mit dem Wirkstoff Remifentanil, der bevorzugt bei ambulanten Operationen verwendet wird.

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Deutschland Politik Terrorismus

Bericht: Sicherheitsbehörden ermittelten gegen potenzielle NSU-Nachfolger

Deutsche Sicherheitsbehörden haben seit 2013 offenbar gegen eine potenzielle Nachfolgegruppe des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) ermittelt. Das geht aus geheimen Unterlagen hervor, über die der „Spiegel“ berichtet. Neun Neonazis aus Deutschland und Osteuropa sollen demzufolge nach der Selbstenttarnung des NSU im November 2011 über die Tötung vor allem von Roma diskutiert haben.

Die Verdächtigen sollen ihre Aktion, wohl in Anlehnung an den NSU, als „Zweiten Frühling“ bezeichnet haben. Auf einer DVD mit einem NSU-Bekennervideo stand das Wort „Frühling“. Verfassungsschützer von Bund und Ländern hätten die Verdächtigen jahrelang in einer gemeinsamen Operation namens „Mazoleti“ beobachtet, schreibt der „Spiegel“ weiter. Von März 2013 an habe der Generalbundesanwalt gegen die Gruppe ermittelt. Sie habe aus hochrangigen und seit vielen Jahren aktiven Neonazis bestanden. Einer von ihnen hatte dem Bericht zufolge Kontakt zu einem späteren NSU-Mitglied. Anfang 2016 hätten die Behörden ihre Ermittlungen eingestellt. Sie wollen sich laut „Spiegel“ nicht zu dem Vorgang äußern. Der Verfassungsschutz will die Verdächtigen und ihr Milieu jedoch weiter im Blick behalten.

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Deutschland EU Politik Straßenverkehr

Pkw-Maut: Grüne werfen Dobrindt Täuschung der Öffentlichkeit vor

Die Grünen werfen Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) eine Täuschung der Öffentlichkeit vor. Hintergrund ist ein Schreiben von EU-Verkehrskommissarin Violeta Bulc an den Fraktionsvize der Grünen im Bundestag, Oliver Krischer, berichtet der „Spiegel“: Darin schreibe Bulc, das Vertragsverletzungsverfahren gegen die von Dobrindt geplante Pkw-Maut werde so lange weitergeführt, bis die damit verbundenen Gesetze „zufriedenstellend geändert sind“. Weiter schreibt Bulc: „Ich kann Ihnen daher versichern, dass die Kommission diese Gesetze nach der endgültigen Verabschiedung erneut auf ihre Übereinstimmung mit dem EU-Recht prüfen wird.“

Dobrindt hatte in den vergangenen Monaten den Eindruck vermittelt, die Ende März von Bundestag und Bundesrat verabschiedeten, überarbeiteten Gesetze hätten den Segen aus Brüssel. „Nun stellt sich heraus, dass die Bedenken der EU-Kommission keineswegs ausgeräumt sind und sie das Gesetzespaket erneut prüfen wird“, sagte Krischer. Er hoffe, dass die Kommission bei ihrer vorherigen Rechtsauffassung bleibe und die „bürokratische, ausländerfeindliche und teure Maut“ stoppe. Entscheiden wird am Ende wohl der Europäische Gerichtshof, weil Österreich gegen die Maut klagen will.

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Geheimdienste Libanon Politik

Geheimdienste: Hisbollah leidet unter schwerer finanzieller Krise

Die Hisbollah befindet sich westlichen Geheimdiensten zufolge offenbar in der schwersten finanziellen Krise seit ihrer Gründung. Die offen vom Iran finanzierte schiitische Miliz leide unter den kostspieligen Kriegen in Syrien, im Libanon, im Jemen und im Irak, berichtet die „Welt“ unter Berufung auf Geheimdienstkreise. Zudem leide die Hisbollah unter immer schärferen Sanktionen.

Um den Bankrott abzuwenden, fährt die Organisation dem Bericht zufolge einen harten Kurs. Sie habe einen Teil ihrer rund 80.000 Angestellten entlassen und Ex-Mitglieder, die im syrischen Bürgerkrieg starben, enteignet. Die Hisbollah drängt zudem laut dem Bericht immer mehr Schiiten im Süden Libanons zum Verkauf ihres Eigentums oder zwinge diese zu „Spenden“. Im Libanon habe die Miliz zudem Grenzübergänge zu Syrien übernommen, um dort anstatt des libanesischen Staates Zölle zu erheben. In Südamerika seien ihre Aktivisten außerdem in Drogenhandel und Geldfälschung involviert, heißt es in dem Bericht weiter.