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Sänger Campino lobt Merkels Krisenmanagement

Campino, der Sänger der Band Die Toten Hosen, hat das Krisenmanagement von Bundeskanzlerin Angela Merkel gelobt. „Würde jemand diesen Job zurzeit besser machen?“, sagte Campino der „Welt“. Der Rock-Sänger, der die CDU früher in Songs wie „Die Korruption, die Union“ kritisiert hatte, betonte, dass er Merkels Rolle nicht in einem „parteipolitischen Klein-Klein“ beurteile.

„Ich werde mich weder von der CDU noch von einer anderen Partei vereinnahmen lassen. Das habe ich nie gemacht. Ich werde den Teufel tun, das jetzt zu ändern“, sagte er der „Welt“. Merkels Rolle beurteile er nach anderen Kriterien: „Dass die Bundesrepublik in wirren Zeiten wie diesen in vielen Ländern der Welt als letzte stabile Säule Europas wahrgenommen wird, das ist auch Merkels Verdienst.“ Die Europäische Union sei in einem sehr fragilen Zustand. „Es kann durchaus sein, dass sie zerfällt“, sagte Campino: „Ich empfinde, dass Frau Merkel in diesem Punkt gegenwärtig Ruhe und Besonnenheit ausstrahlt, sie versucht, die EU zusammenzuhalten. Ich kann nur hoffen, dass ihr das gelingt.“ Zum zwischenzeitlichen Umfragehoch des SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz sagte Campino: „Ich glaube, dass sich der Hype um den Personenkult `Schulz` schnell legen wird.“

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Bildung Deutschland Politik

Bildungsexperten wollen Kita-Pflicht für Vierjährige

Führende Bildungsexperten haben die Einführung einer Kita-Pflicht für Vierjährige gefordert. Auf diese Weise ließe sich der konstant hohe Anteil der Bildungsverlierer senken, sagte der Vorsitzende des Aktionsrats Bildung, Dieter Lenzen, der „Welt“. Die frühe Förderung sei entscheidend für den späteren Bildungsverlauf.

„Allerdings müssen die Kitas dann auch Bildungseinrichtungen sein und nicht nur Aufbewahrungsanstalten“, sagte der Erziehungswissenschaftler. Während es in den vergangenen zehn Jahren gelungen sei, den Anteil der Abiturienten deutlich zu erhöhen, sehe man am unteren Ende keinen Fortschritt, bemängelte der Präsident der Universität Hamburg. Mit fast 20 Prozent gebe es einen nahezu konstanten Anteil von Bildungsverlierern. Besonders Zuwandererkinder hätten nach wie vor oft große Defizite. „Unter den Bildungsverlierern sind Migranten deutlich überrepräsentiert“, sagte Lenzen. Ein wesentlicher Grund dafür seien die Probleme mit der deutschen Sprache. „Kinder von Zuwandererfamilien können nur mit einer qualitativ guten Frühförderung im Bildungssystem gleichziehen.“ Die ersten Jahre seien entscheidend für den Spracherwerb. Mangelhafte Deutschkenntnisse führten nicht nur zu schlechteren Bildungsabschlüssen, sondern auch zum Entstehen von Parallelgesellschaften, warnte der Chef des Aktionsrats. Dieses Expertengremium, dem neben Lenzen zwölf weitere namhafte Bildungsexperten angehören, wurde 2005 von der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) ins Leben gerufen und hat mehrfach mit Erfolg Bildungsreformen angestoßen. Auch vbw-Präsident Alfred Gaffal hob die Bedeutung einer frühen und intensiven Sprachförderung von Migrantenkindern hervor. „Das schlechte Abschneiden der Jugendlichen mit Migrationshintergrund liegt häufig an ungenügenden Deutschkenntnissen.“ Die Wirtschaftsvereinigung sei deshalb für eine Vorschulpflicht. Auch Ganztagsschulen seien für eine systematische Sprachförderung hilfreich. Die Integration der vielen Flüchtlingskinder ist laut Lenzen „ein bildungspolitischer Achttausender“. Das hiesige Bildungswesen sei auf die große Zahl überhaupt nicht vorbereitet gewesen, sagte der Forscher. „Jeder Monat, der verloren wird, rächt sich später.“ Während Deutschlands Bildungswesen am unteren Ende noch immer ein großes Problem aufweise, gibt es an der Spitze nach Einschätzung des Aktionsrats sichtbare Verbesserungen: Heute mache fast jeder zweite Jugendliche Abitur. Das sei eine deutlich höhere Quote als noch vor zehn Jahren. Mit Blick auf die immer wieder geforderte „Bildungsgerechtigkeit“ attestiert der Experte Deutschland denn auch Fortschritte. Allerdings sei die stark gestiegene Abiturientenquote mit einer Absenkung des Leistungsniveaus erkauft worden. „An den Universitäten ist dies ein wachsendes Problem“, sagte der Hochschulprofessor. So sei die Schulzeit verkürzt worden und parallel im Hochschulbereich im Zuge des Bologna-Prozesses seien die verkürzten Bachelor-Studiengänge eingeführt worden. Somit seien die Studienanfänger jünger und würden dann auch noch schneller durchs Studium geschleust. Manche hätten es schon mit 21 Jahren beendet. Problematisch findet Lenzen auch die hohe Spezialisierung der Schulabgänger. Dies gehe zulasten der allgemeinen Bildung. „So bringt der normale Abiturient heute oft nicht mehr die Mathematikkenntnisse mit, die für ein Betriebswirtschaftsstudium nötig sind.“

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Deutschland Fußball Justiz Sport Terrorismus

Festgenommener bestreitet Anschlag auf BVB-Bus

Der im Zusammenhang mit dem Anschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund Festgenommene bestreitet die Tat: Das sagte der Anwalt des 28 Jahre alten Sergej W. dem „Spiegel“. Bislang hatte es geheißen, Sergej W. schweige zu dem Tatvorwurf. Die Bundesanwaltschaft beschuldigt ihn, drei Sprengsätze neben dem Mannschaftsbus des Vereins gezündet zu haben.

Der Anschlag erfolgte kurz vor dem angesetzten Champions-League-Viertelfinalspiel von Borussia Dortmund gegen den AS Monaco. Als Motiv vermuten die Ermittler Habgier. Sergej W. soll mit geliehenem Geld auf einen fallenden Kurs der BVB-Aktie gewettet haben.

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Deutschland Kultur-Medien Leute Musik

Adel Tawil neue Nummer eins der Album-Charts

Der deutsche Musiker Adel Tawil ist mit seinem Album „So schön anders“ die neue Nummer eins der offiziellen deutschen Album-Charts. Das teilte die GfK am Freitag mit. Der britische Singer-Songwriter Ed Sheeran rutscht mit „Divide“ auf den zweiten Platz ab.

Die Singer-Songwriterin Alexa Feser folgt mit „Zwischen den Sekunden“ auf Rang drei. Nach 15 Wochen an der Spitze rutscht Ed Sheeran mit „Shape Of You“ auch in den Single-Charts auf Rang zwei ab. Die neue Nummer eins sind Luis Fonsi feat. Daddy Yankee („Despacito“). Burak Yeter feat. Danelle Sandoval („Tuesday“) kommen auf Bronze. Die offiziellen deutschen Charts werden von GfK Entertainment im Auftrag des Bundesverbandes Musikindustrie ermittelt. Sie decken 90 Prozent aller Musikverkäufe ab.

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Deutschland Militär Politik Terrorismus

Oppermann erwartet nach Bundeswehr-Terrorverdachtsfall Aufklärung

SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann hat nach dem Terrorverdacht gegen einen Bundeswehrsoldaten schwere Vorwürfe gegen den Innen- und die Verteidigungsministerin erhoben: Oppermann forderte in der „Welt“ Aufklärung darüber, warum der als Flüchtling getarnte Soldat nicht aufgeflogen war. „Diese skandalösen Vorgänge in der Verantwortung des Innen- und des Verteidigungsministeriums müssen dringend aufgeklärt und für die Zukunft verhindert werden“, sagte Oppermann. „Sonst sind de Maizière und von der Leyen ein Sicherheitsrisiko für Deutschland.“

Der Militärische Abschirmdienst (MAD) habe von den rechtsradikalen und terroristischen Umtrieben des Mannes nichts mitbekommen, klagte Oppermann. Das für die Prüfung von Asylanträgen zuständige Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf), welches dem Innenministerium unterstellt ist, „lässt sich auf unglaubliche Weise überlisten“, erklärte der SPD-Politiker. Zuvor war bekannt geworden, dass sich der Verdächtige im Asylverfahren fälschlicherweise als Syrer ausgeben hatte. Die Entscheidung der CSU, Bayerns Innenminister Joachim Herrmann zum Spitzenkandidat für die kommende Wahl zu machen, bezeichnete Oppermann als „klare Kampfansage an de Maizière“. Mit der Benennung Herrmanns als „Schatten-Innenminister“ würde sich CSU-Chef Horst Seehofer „erneut eine Attacke gegen die Flüchtlingspolitik von Angela Merkel“ erlauben. Oppermann kritisierte de Maizière für seine Politik auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise. Der SPD-Politiker Otto Schily als Bundesinnenminister habe nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 dafür gesorgt, „dass der Staat in einer schwierigen Lage die Kontrolle behalten hat“, sagte Oppermann. Die Bürger hätten das Vertrauen in den Staat behalten. „Diesen Eindruck hatte ich vom CDU-Innenminister im Sommer 2015 nicht.“

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Deutschland Mazedonien Politik Wahlen

Gabriel mahnt schnelle Regierungsbildung in Mazedonien an

Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) hat eine schnelle Regierungsbildung in Mazedonien angemahnt, nachdem am Donnerstagabend in der mazedonischen Hauptstadt Skopje Demonstranten in das Parlamentsgebäude eingedrungen waren. „In Skopje muss jetzt endlich eine Regierung gebildet werden, so wie es die demokratischen Wahlen im Dezember letzten Jahres vorsehen. Dass die bisherige Regierungspartei dies verweigert und dass ihre Anhänger das Parlament stürmen und Abgeordnete schlagen, ist nicht akzeptabel“, sagte Gabriel am Freitag.

Die Geschehnisse vom Donnerstagabend seien nicht mit dem vereinbar, „was wir in der EU von einem Beitrittskandidaten erwarten“. Ein Sprecher des Auswärtigen Amts fügte hinzu, man erwarte, dass die Verantwortlichen in Skopje „ihren Bekenntnissen zu Europa Taten folgen lassen, das Wahlergebnis akzeptieren und es umsetzen lassen“. Diese „klare Botschaft aus Berlin“ habe man am Freitag dem Botschafter Mazedoniens mit auf den Weg gegeben, der ins Auswärtige Amt einbestellt worden sei.

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Deutschland Politik Steuern USA

Schäuble nennt US-Steuerpläne „eindrucksvoll“

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) sieht keine Notwendigkeit, auf die angekündigten Steuersenkungen für Unternehmen in den USA zu reagieren. „Deutschland hat noch immer wettbewerbsfähige Steuersätze für Unternehmen. Ich spüre keinen Druck, jetzt die Körperschaftsteuer zu senken“, sagte Schäuble den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Die Ankündigung seines US-Kollegen, die Steuern drastisch von 35 Prozent auf 15 Prozent zu senken, nannte der Minister „eindrucksvoll“. Er sei gespannt, wie das gelingen werde. Der Minister warnte davor, die Sozialbeiträge in Deutschland weiter steigen zu lassen. „Die Abgabenlast für die Wirtschaft ist vertretbar, sie sollte aber auch nicht steigen“, sagte Schäuble. Die Beiträge für die Sozialversicherungen seien zwar hoch, dies liege aber daran, dass die „sozialen Sicherungssysteme extrem leistungsfähig sind“. Die beitragssteigernden Beschlüsse der Großen Koalition verteidigte er: „Das war alles richtig.“ Den Spielraum für Steuersenkungen nach der Bundestagswahl bezifferte Schäuble weiterhin auf 15 Milliarden Euro. „15 Milliarden Euro Entlastung können wir uns leisten. Wir werden auch den Soli schrittweise abschaffen.“ Für Menschen, die wenig oder keine Einkommensteuer zahlen, seien Qualität und Sicherheit der Sozialversicherungen wichtiger als niedrigere Steuern, sagte der Minister.

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Deutschland Politik Wahlen

Kubicki: Gute Chancen für Jamaika-Koalition in Schleswig-Holstein

FDP-Bundesvize Wolfgang Kubicki sieht gute Chancen für eine schwarz-gelb-grüne Koalition nach der Landtagswahl in Schleswig-Holstein am 7. Mai. „Meine Vermutung, meine Witterung geht dahin, dass `Jamaika` nach der Wahl am Wahrscheinlichsten sein wird, weil andere Konstellationen nicht über die benötigten Mehrheiten verfügen“, sagte Kubicki dem Sender Phoenix auf dem FDP-Bundesparteitag in Berlin. Eine Koalition mit der SPD sei für ihn weder erwünscht noch realistisch: „Die Sozialdemokraten werden nicht stark genug werden, um mit uns gemeinsam eine Regierung zu bilden.“

Er könne sich keine Zusammenarbeit mit der SPD in Schleswig-Holstein vorstellen, so Kubicki. Die Distanz zum amtierenden Ministerpräsidenten Torsten Albig sei relativ groß, weil er „sehr viel salbungsvoll sagt, ohne inhaltlich Konzeptionelles auf die Waage zu bringen“. Ähnlich kritisch äußerte sich Kubicki zu Ralf Stegner, dem Landes- und Fraktionsvorsitzenden der SPD Schleswig-Holstein: „Ich habe ein sehr ambivalentes Verhältnis zu Ralf Stegner, der fleischgewordenen Fröhlichkeit der SPD. Aber wenn man Albig hört in seinen Reden, lernt man Stegner schätzen.“ Mit Blick auf die Bundestagswahl zeigte sich Kubicki zuversichtlich, dass die Freien Demokraten über die Fünf-Prozent-Hürde kommen. „Warten wir mal die Wahlen in den Ländern ab. Wenn wir Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein hinter uns haben, wird über die Frage `Kommt die FDP noch in den Deutschen Bundestag` keiner mehr nachdenken“, sagte Kubicki.

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Deutschland NRW Politik Wahlen

Löhrmann beklagt „aggressive gesellschaftliche Stimmung“

Die Spitzenkandidatin der Grünen in NRW, Sylvia Löhrmann, hält eine aggressiver gewordene Grundstimmung in der Gesellschaft für die Ursache für das Umfrage-Tief der Grünen. „Wir erleben derzeit eine in Teilen aggressive gesellschaftliche Stimmung. Zu Beginn dieser Legislaturperiode gab es noch keinen Brexit, keine AfD und keinen Donald Trump. Es ist nicht mehr so einfach für die Grünen, mit ihren Themen durchzudringen“, sagte Löhrmann der „Rheinischen Post“ (Freitagsausgabe).

Auch der Wahlkampf in NRW habe sich in den letzten Wochen verändert: „Wir erleben in den letzten Wochen eine starke Polarisierung. Der Wahlkampf in NRW ist zum Lagerwahlkampf geworden. Der Rechtsruck der Politik kommt nicht nur von der AfD. Auch die CDU und die FDP sind weiter nach rechts gerückt.“

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Deutschland Parteien Politik

Lindner fordert auf FDP-Parteitag mehr ökonomische Bildung

FDP-Chef Christian Lindner fordert mehr ökonomische Bildung in den Schulen. „Die Schule ist ein Zulieferbetrieb für das Leben. Und zum Leben gehört die Wirtschaft“, sagte Lindner am Freitag auf dem Bundesparteitag seiner Partei in Berlin.

Er befürchte, dass es einen „wirtschaftlichen Analphabetismus“ gebe, da Jugendliche sonst nicht SPD-Chef Martin Schulz „bejubeln“ würden. Lindner griff auch die Bundesregierung scharf an: Die Große Koalition habe mit einer „übergroßen Mehrheit“ keine „großen Probleme“ gelöst, sondern eher neue Probleme geschaffen. Insbesondere kritisierte er Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) und dessen Pkw-Maut. Des Weiteren kritisierte der FDP-Chef Diskussionen über Flügel innerhalb seiner Partei: „Wir haben keine Wirtschaftsflügel oder andere Flügel. Die FDP hat keine Flügel. Entweder du bist liberal oder du bist es nicht“, sagte Lindner. Auf dem dreitägigen 68. ordentlichen Bundesparteitag der FDP will die Partei unter anderem über das Programm für die Bundestagswahl im September diskutieren und dieses auch beschließen. Außerdem stehen Präsidiums- und Bundesvorstandswahlen an. Dem Vernehmen nach dürfte Lindner klar als Parteivorsitzender bestätigt werden. FDP-Bundesvize Wolfgang Kubicki hatte seine Partei zuletzt vor einem „sozialistischen Ergebnis“ bei der Wiederwahl von Parteichef Lindner gewarnt.

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Börse Börsenbericht Deutschland Livemeldung Wirtschaft

DAX am Mittag kaum verändert – Euro stärker

Die Börse in Frankfurt hat auch am Freitagmittag kaum Kursveränderungen verzeichnet: Gegen 12:30 Uhr wurde der DAX mit rund 12.452 Punkten berechnet. Dies entspricht einem Plus von 0,06 Prozent gegenüber dem vorherigen Handelstag. An der Spitze der Kursliste stehen die Anteilsscheine der Commerzbank, der Deutschen Post und von Continental.

Die Aktien von Vonovia, RWE und von Fresenius sind gegenwärtig die Schlusslichter der Liste. Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte am Freitagmittag stärker. Ein Euro kostete 1,0939 US-Dollar (+0,61 Prozent). Der Goldpreis konnte profitieren, am Mittag wurden für eine Feinunze 1.267,03 US-Dollar gezahlt (+0,22 Prozent). Das entspricht einem Preis von 37,24 Euro pro Gramm.

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Deutschland Luftfahrt Unternehmen Wirtschaft

Air Berlin macht 2016 knapp 782 Millionen Euro Verlust

Die Fluggesellschaft Air Berlin hat im Geschäftsjahr 2016 unter dem Strich einen Verlust von 781,9 Millionen Euro gemacht. Das teilte der Konzern am Freitag mit. Im Vorjahr hatte das Minus 446,6 Millionen Euro betragen.

„Die unscharfe Marktposition, das stark saisonabhängige Streckennetz sowie die hohen operativen Kosten der alten Air Berlin haben zu diesen hochgradig unbefriedigenden Finanzergebnissen geführt“, sagte Air-Berlin-Chef Thomas Winkelmann. Der Umsatz fiel von 4,08 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2015 auf 3,79 Milliarden Euro im Jahr 2016. Der Umsatzrückgang im Geschäftsjahr 2016 sei vor allem auf die Kapazitätsreduzierung in Höhe von vier Prozent sowie den Rückgang der Erlöse pro Passagier um 3,8 Prozent zurückzuführen, so die Fluggesellschaft.

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Deutschland Kino Politik SAH

Sachsen-Anhalt fördert Kinofilme mit Millionen

Sechs der zwölf Filme, die am Freitag in das Rennen um den deutschen Filmpreis gehen, sind zumindest teilweise in Sachsen-Anhalt gedreht worden. „Ich freue mich, dass sich der Film- und Medienstandort Sachsen-Anhalt so gut entwickelt hat“, sagte der für Filmförderung zuständige Staatskanzlei-Chef Rainer Robra (CDU) der „Mitteldeutschen Zeitung“ (Freitagsausgabe). Die sechs Produktionen wurden mit fast drei Millionen Euro unterstützt.

Das Geld kommt von der Mitteldeutschen Medienförderung (MDM), einer Gesellschaft, die 1998 von Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen sowie von MDR und ZDF gegründet wurde. Im vergangenen Jahr verteilte sie 15,5 Millionen Euro, die größtenteils an deutsche Filmproduktionen gingen. 2,8 Millionen Euro steuert Sachsen-Anhalt derzeit zum Budget bei. Ab 2018 sollen es sogar 3,1 Millionen Euro werden. Das Geld wird dabei zwar als Darlehen ausgegeben, allerdings werden die Kredite nur selten abbezahlt. „Etwa sieben bis zehn Prozent der unterstützten Projekte zahlen ihr Darlehen zurück“, sagte MDM-Sprecher Oliver Rittweger der Zeitung. Nur bei den kommerziell erfolgreichen Kinohits, wie etwa der „Bibi und Tina“-Reihe, die auch in Querfurt (Saalekreis) gedreht wurde, bekommt die MDM also Geld wieder. Rittweger verweist allerdings auf den sogenannten Regionaleffekt. „Projekte werden von uns nur dann unterstützt, wenn mindestens 100 Prozent der Fördersumme auch in Mitteldeutschland investiert werden“, erklärt er. In Sachsen-Anhalt seien für jeden Euro Fördermittel sogar bis zu drei Euro im Land investiert worden, schreibt die Zeitung.

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Deutschland Politik Wahlen

Forschungsgruppe Wahlen: SPD verliert deutlich

Die SPD lässt im aktuellen ZDF-„Politbarometer“ deutlich in der Wählergunst nach: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, käme sie laut der Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen auf 29 Prozent (- drei). Die Union aus CDU und CSU könnte zwei Punkte zulegen auf jetzt 37 Prozent. Sowohl die Linke mit neun Prozent als auch die Grünen mit acht Prozent und die FDP mit sechs Prozent könnten sich um jeweils einen Punkt verbessern.

Die AfD würde einen Punkt abgeben auf acht Prozent. Die anderen Parteien würden zusammen drei Prozent erreichen (- eins). Damit gäbe es neben einer Großen Koalition auch eine Mehrheit für CDU/CSU, Grüne und FDP – für Rot-Rot-Grün oder eine Koalition aus SPD, Grünen und FDP würde es nicht reichen. Für die Umfrage wurden vom 25. bis 27. April 2017 insgesamt 1.328 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte telefonisch befragt. Die Auswahl der Befragten sei „repräsentativ“ für die wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland, teilte das Institut mit.

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Arbeitsmarkt Bildung Deutschland Gesundheit Politik

Gröhe will Schulgeld für Physiotherapie-Ausbildung abschaffen

Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) will das Schuldgeld für die Physiotherapie-Ausbildung abschaffen. „Junge Menschen, die sich für einen solchen Mangelberuf entscheiden, dürfen künftig kein Schulgeld mehr bezahlen müssen“, sagte Gröhe der „Rheinischen Post“ (Freitagsausgabe). Der Minister betonte: „Gerade sind wir dabei die Pflegeberufe zu modernisieren und das Schulgeld für die Altenpflegeausbildung überall abzuschaffen. Wir müssen aber auch andere Mangelberufe wie die Physiotherapeuten in den Blick nehmen.“