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Börse Börsenbericht USA Wirtschaft

US-Börsen legen nach Frankreich-Wahl deutlich zu

Die US-Börsen haben nach der ersten Runde der Präsidentschaftswahl in Frankreich am Montag deutlich zugelegt. Zum Handelsschluss in New York wurde der Dow-Jones-Index mit 20.763,89 Punkten berechnet, ein Plus in Höhe von 1,05 Prozent im Vergleich zum vorherigen Handelstag. Wenige Minuten zuvor war der breiter gefasste S&P 500 mit rund 2.370 Punkten im Plus gewesen (+1,06 Prozent), die Technologiebörse Nasdaq berechnete den Nasdaq 100 zu diesem Zeitpunkt mit rund 5.505 Punkten (+1,19 Prozent).

Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte am Montagabend schwächer. Ein Euro kostete 1,0865 US-Dollar (-0,30 Prozent). Der Goldpreis zeigte sich schwächer, am Abend wurden für eine Feinunze 1.276,64 US-Dollar gezahlt (-0,65 Prozent). Das entspricht einem Preis von 37,78 Euro pro Gramm.

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2. Liga Bundesliga Deutschland Fußball Sport

2. Bundesliga: Stuttgart schlägt Union Berlin 3:1

Der VfB Stuttgart hat am 30. Spieltag in der 2. Bundesliga mit 3:1 gegen den 1. FC Union Berlin gewonnen. Die Berliner spielten zu Beginn mutig nach vorne, doch auch die Gastgeber machten nach kurzer Nervosität Druck und kamen zu Chancen. In der 29. Minute brachte Alexandru Maxim den VfB schließlich in Führung, vier Minuten später legte Simon Terodde nach.

In der 57. Minute gelang Sebastian Polter dann der Treffer für die Gäste, doch in der 68. Minute schoss Daniel Ginczek ein weiteres Tor für den Tabellenführer.

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Frankreich Parteien Politik Wahlen

Front National: Marine Le Pen legt Parteivorsitz nieder

Marine Le Pen legt vorübergehend ihr Amt als Vorsitzende des Front National nieder. Sie werde von nun an nur noch Präsidentschaftskandidatin sein, sagte Le Pen am Montag dem Sender France 2. Sie hatte in der ersten Runde der Präsidentschaftswahl am Sonntag 21,3 Prozent der Stimmen geholt. Damit tritt sie in der Stichwahl am 7. Mai gegen den sozialliberalen Kandidaten Emmanuel Macron an, der auf 24,01 Prozent der Stimmen kam.

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Afghanistan Asyl Deutschland Politik SWH

Gabriel kritisiert Schleswig-Holsteins Abschiebestopp nach Afghanistan

Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) den von der Regierung des schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Torsten Albig (SPD) verhängten Abschiebestopp nach Afghanistan kritisiert. „Wenn wir das als einzige in Europa machen, dann werden wir erleben, dass nur noch bei uns Asyl beantragt wird“, sagte Gabriel den „Kieler Nachrichten“ (Dienstausgabe). Die Haltung der Regierung in Kiel sei zwar ein Ausdruck „großer Mitmenschlichkeit“, sagte Gabriel.

„Aber ich kann deshalb ja nicht die Augen vor der tatsächlichen Lage und auch nicht die Ohren vor den Bitten der afghanischen Regierung verschließen.“ Kabul bitte Berlin „händeringend darum, nicht den Eindruck zu vermitteln, wir würden alle Afghanen aufnehmen“. Es seien nämlich vor allem die besser Gebildeten und etwas Wohlhabenderen, die das Land verließen, so Gabriel. Sie würden aber für Wiederaufbau des Landes gebraucht. Albig bekräftigte seine Haltung in der Afghanistan-Frage. „Wir folgen damit den Bitten von UNHCR, Rotem Kreuz und beider großer christlichen Kirchen“, sagte er der Zeitung. „Solange es in Afghanistan keine dauerhaft sicheren Regionen gibt, werden wir weiterhin als Land für einen allgemeinen Abschiebestopp in Deutschland werben.“ Gabriel dagegen erklärte, das Flüchtlingshilfswerk UNHCR werde in der aufgeheizten innenpolitische Debatte „einseitig zitiert“. Die Zahl der freiwilligen Rückkehrer nach Afghanistan übersteige die Abschiebungen aus Deutschland um ein Vielfaches, sagte Gabriel der Zeitung. „Das zeigt: Es gibt Städte und Gegenden, in die Menschen zurückkehren können und auch wollen.“

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Politik Syrien USA Weltpolitik

Nach Giftgasangriff in Syrien: USA verhängen neue Sanktionen

Nach dem Giftgasangriff im syrischen Chan Schaichun Anfang April haben die USA neue Sanktionen verhängt. Die Strafmaßnahmen richteten sich gegen insgesamt 271 Mitarbeiter einer staatlichen Forschungseinrichtung, die für die Entwicklung und Produktion nicht-konventioneller Waffen verantwortlich sei, teilte das US-Finanzministerium am Montag mit. Bei dem Angriff vom 4. April in der Provinz Idlib waren laut Aktivisten 87 Menschen getötet worden.

Der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) zufolge wurde dabei das Nervengas Sarin oder eine ähnliche Substanz eingesetzt. Die USA machten das Regime von Baschar al-Assad für den Angriff verantwortlich, Assad nannte die Vorwürfe „konstruiert“.

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Autoindustrie Deutschland EU Straßenverkehr Umweltschutz Unternehmen Wirtschaft

Bericht: Bundesregierung blockiert strengere Abgastests

Die Bundesregierung blockiert offenbar schärfere Kontrollen der Autoindustrie in Europa. In zentralen Punkten lehne Berlin laut eines Berichts der „Süddeutschen Zeitung“ (Dienstagsausgabe) eine von der EU-Kommission geplante Reform ab. Als Antwort auf millionenfache Manipulationen, Gefahren für die Umwelt und die Gesundheit der Bürger durch überhöhte Schadstoffwerte fordert die Kommission eine strengere Überwachung der Industrie.

So will Brüssel die nationalen Aufsichtsbehörden wie das Kraftfahrtbundesamt stärker kontrollieren lassen. Das Ziel: Nationale Ämter sollen nicht länger schützend ihre Hand über Hersteller halten können. Um Interessenkonflikte zu vermeiden, sollen Prüfdienste wie der TÜV zudem nicht mehr direkt von Herstellern, sondern über ein Gebührensystem und den Staat bezahlt werden: Beides lehne die Bundesregierung jedoch laut einer Stellungnahme an die Ratspräsidentschaft ab, schreibt die SZ. Es sei keine Überprüfung durch eine von nationalen Behörden unabhängige Stelle erforderlich. Das Gebührensystem löse keine Probleme. Auch härtere Strafen für zu hohe Abgaswerte sieht die Bundesregierung dem Bericht zufolge offenkundig kritisch. Bei Verstößen will Brüssel künftig Strafen von bis zu 30.000 Euro verhängen und das Modell vom Markt nehmen können. Doch Deutschland habe sich zu dem Plan auch mehr als ein Jahr nach Vorlage laut EU-Kreisen nicht positioniert – und verzögerte damit eine Entscheidung, schreibt die Zeitung weiter. Auf einer Sitzung Ende der Woche sollten die Mitgliedstaaten auf Arbeitsebene eigentlich letzte Probleme ausräumen, die zuständigen Minister dann Ende Mai entscheiden. Der Zeitplan sei kaum noch einzuhalten, heißt es laut SZ weiter. Die VW-Affäre habe ein Versagen der Kontrollen in Europa offenbart, kritisiert die europäische Umweltorganisation Transport & Environment. Trotzdem lehnten Deutschland und andere Mitgliedstaaten unabhängigere Kontrollen ab. Die Bundesregierung äußerte sich am Montag zunächst nicht zu den Angaben. Auch an anderer Stelle droht Berlin Vorgaben für bessere Luft zu torpedieren: Laut SZ stemmt sich die Regierung gegen die Festlegung schärferer Vorgaben für Kohlekraftwerke. Nächsten Freitag wollen die EU-Staaten abschließend über neue Standards beraten, sie sollen die jeweils beste verfügbare Technik festschreiben. Deutschland aber gehen die Anforderungen für den Ausstoß von Stickoxid zu weit, sie erfordern teure Nachrüstungen in den Kraftwerken. Damit ist unklar, ob die neuen Standards die nötige Mehrheit finden.

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Deutschland Justiz NRW Politik Unglücke

Kraft erleichtert über OLG-Entscheid zu Loveparade-Unglück

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft hat sich erleichtert über die Entscheidung des Oberlandesgerichts Düsseldorf zum Duisburger Loveparade-Unglück gezeigt: „Als jemand, der engen Anteil genommen hat an der Loveparade-Katastrophe, bin ich sehr erleichtert über die Entscheidung, dass es nun doch zu einer juristischen Aufarbeitung kommt. Die ursprüngliche Ablehnung eines gerichtlichen Strafverfahrens war eine schwere Belastung für die Angehörigen und Familien der Opfer“, sagte Kraft der „Neuen Westfälischen“ (Dienstagsausgabe). Das wisse sie aus vielen Gesprächen, „aber auch aus den Begegnungen mit den vielen Verletzten und Traumatisierten, die noch heute unter den Folgen des Unglücks leiden.“

Vor diesem Hintergrund sei es gerade für sie alle, aber auch das Gerechtigkeitsempfinden allgemein eine wichtige Nachricht, „dass die Frage der Schuld nun doch von einem Gericht aufgearbeitet wird.“ Dies sei ein wichtiger Schritt, „das immer noch unfassbare Geschehen vom 24. Juli 2010 zu verarbeiten“. Auch der Anwalt der Loveparade-Opfer, Gerhart Baum, begrüßte die Entscheidung des Oberlandesgerichts in Düsseldorf. „Das ist eine Ohrfeige für das Landgericht“, sagte er dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Dienstagsausgabe). „Diese Fehlentscheidung ist jetzt korrigiert worden. Wir hoffen, dass das Verfahren jetzt zügig fortgeführt wird, um die individuelle strafrechtliche Schuld festzustellen“, sagte der frühere Bundesinnenminister. „Die strafrechtliche Verantwortlichkeit: Darauf haben die Opfer ein Anrecht, und darauf warten sie mit wachsender Unruhe und mit Zorn.“ Baum forderte auch eine Aufarbeitung des Organisationsverschuldens der Polizei, der Stadt Duisburg und des Veranstalters. Dieses müsse dringend politisch aufgearbeitet werden, sagte er. Jürgen Widera von der Opferstiftung Duisburg, sagte dem „Kölner Stadt-Anzeiger“: „Es ist eine große Erleichterung. Die lange Wartezeit, die unglaublich lange Hängepartie war schlecht für alle Betroffenen.“

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Computer Deutschland Unternehmen Wirtschaft

Acatech-Präsident präsentiert Digitalisierungs-Leitfaden für Unternehmen

Henning Kagermann, Ex-Vorstandschef des Software-Konzerns SAP, will am Dienstag mit der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (Acatech) einen neuen Anlauf unternehmen, um Defizite von Unternehmen bei der Digitalisierung einzudämmen: Kagermann präsentiert auf der Hannover Messe einen mit Unternehmen und Forschungsinstituten gemeinsam entwickelten Leitfaden, mit dessen Hilfe die Firmen ihren derzeitigen Stand bei der digitalen Vernetzung überprüfen und abschätzen können, welchen Mehrwert sie daraus ziehen können, berichtet das „Handelsblatt“. Den Anwendern des Maturity Index wird ein solcher Leitfaden an die Hand gegeben, mit dessen Hilfe sie den Stand ihrer IT, dessen Konnektivität und Analysefähigkeit testen können. Ganz am Ende einer sechsstufigen Skala stehen dann die Einsatzmöglichkeiten von intelligenten und teilautonomen Systemen, die schon in Richtung Künstliche Intelligenz gehen.

Und das in den verschiedenen Einsatzbereichen Entwicklung, Produktion, Logistik, Service, Marketing und Vertrieb. Diverse Studien beziffern das Wertschöpfungspotenzial einer durchgehend vernetzten industriellen Produktion allein für die deutsche Wirtschaft auf 100 bis 150 Milliarden Euro in den kommenden fünf Jahren. Acatech-Präsident Kagermann versteht daher den Maturity Index auch als Weckruf für immer noch große Teile der Industrie. „Ich will es ja nicht schlecht reden, die Situation hat sich auch leicht verbessert“, sagte er der Zeitung. „Aber gut ist sie nach wie vor nicht, trotz aller Bemühungen. Vielen Firmen fehlen handfeste Leitfäden und manchmal auch das Bewusstsein für die Radikalität der digitalen Transformation.“

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Deutschland Gesellschaft Gewalt Politik Russland

Kofler besorgt über Berichte zu Verfolgung Homosexueller in Tschetschenien

Die Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe, Bärbel Kofler, hat sich besorgt über Berichte über die Verfolgung von Homosexuellen in der autonomen russischen Republik Tschetschenien gezeigt. „Die Berichte werfen ein Schlaglicht auf unhaltbare Zustände“, erklärte Kofler am Montag. „Hinzu kommt, dass für diejenigen, die verfolgt werden, auch in anderen Teilen Russlands die Verfolgung offenbar nicht endet.“

Sie schließe sich der Forderung an die russische Regierung, den Meldungen nachzugehen und den Betroffenen bei Bedarf sofort die notwendige Unterstützung zu gewähren, an, so die Menschenrechtsbeauftragte weiter. „Die Äußerungen von russischer Seite, die bisher bekannt geworden sind, lassen nicht darauf schließen, dass diese Angelegenheit mit dem erforderlichen Maß an Engagement betrieben wird. Dies finde ich umso bedauerlicher, da sich die Lage der Menschenrechte in allen Teilen der Russischen Föderation verschlechtert hat. Davon sind insbesondere Minderheiten betroffen, zu denen LGBTI-Personen gehören“, sagte Kofler. „Unhaltbar ist auch, dass diejenigen, die über Menschenrechtsverletzungen berichten, selbst zum Ziel werden. In Russland fallen Journalistinnen und Journalisten immer wieder Mordanschlägen zum Opfer“, kritisierte sie.

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Börse Börsenbericht Deutschland Wirtschaft

DAX schließt erstmals über 12.400 Punkten

Der DAX hat am Montag erstmals über 12.400 geschlossen. Zum Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 12.454,98 Punkten berechnet, ein Plus in Höhe von 3,37 Prozent im Vergleich zum vorherigen Handelstag. Marktbeobachtern zufolge hatte der Einzug des sozialliberalen Kandidaten Emmanuel Macron in die Stichwahl um das Amt des französischen Staatspräsidenten die Stimmung an den Börsen entscheidend verbessert.

Vom Dow kamen unterdessen positive Vorgaben. Am Nachmittag wurde der Index mit 20.741,00 Punkten berechnet, ein Plus in Höhe von 0,94 Prozent im Vergleich zum vorherigen Handelstag. Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte am Montagnachmittag schwächer. Ein Euro kostete 1,0867 US-Dollar (-0,29 Prozent). Der Goldpreis zeigte sich schwächer, am Nachmittag wurden für eine Feinunze 1.273,25 US-Dollar gezahlt (-0,91 Prozent). Das entspricht einem Preis von 37,67 Euro pro Gramm.

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Asyl Deutschland Integration Kriminalität Politik

Expertin: Anstieg der Kriminalität von Zuwanderern war zu erwarten

Für die Kriminologin Wiebke Steffen ist der Anstieg der Kriminalität durch Zuwanderer eine vorübergehende Entwicklung, die in dieser Form zu erwarten war. „Junge Männer unter 30 zählen zu den kriminell aktivsten Gruppen“, sagte die frühere Vorsitzende der Kommission Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (KPK) der „Heilbronner Stimme“ (Montag). Als Ursachen für die steigenden Gewalttaten zählt die Kriminologin auch die räumliche Enge in den Unterkünften und fehlende Bleibeperspektiven auf.

Gleichzeitig steige der Druck durch die Familien in den Heimatländern, die eine finanzielle Unterstützung einforderten. „In vielen Unterkünften sind nur noch junge Männer übriggeblieben. Dort ballt sich ein sozialer Sprengsatz.“ Den aktuellen Anstieg der Kriminalität hält Steffen für vergleichbar mit den 1990er Jahren. Damals habe es ebenfalls Schwierigkeiten mit der Integration von Asylbewerbern und Spätaussiedlern gegeben. „Es hat Jahre gedauert, bis die Problemgruppe gemerkt hat, wo es langgeht“, sagte Steffen. Inzwischen habe sich die Situation stark verbessert. Das erwartet sie auch bei der aktuellen Zuwanderung. Im Vergleich zu den 1990er Jahren sieht Steffen gleichzeitig viele Vorteile für eine gelingende Integration. Die Willkommenskultur bereite einen guten Nährboden, gleichzeitig sei das Netz an Sprach- und Integrationsangeboten deutlich besser. „Da hat die Politik stark dazugelernt“, findet Steffen. „Die Kommunen sind bereit, Geld in die Hand zu nehmen.“ Im Anstieg der Kriminalität sieht die Expertin einen wichtigen Hinweis auf Probleme. Sie rät dennoch zur Gelassenheit. „Wir sind ein Einwanderungsland. Die Integration wird auch diesmal gelingen.“ Befragungen von Flüchtlingen zeigten, dass es eine sehr hohe Integrationsbereitschaft gebe. Die Bereitschaft vieler Betriebe, Flüchtlinge einzustellen, sei nach wie vor groß. Wichtig sei dafür eine langfristige Bleibeperspektive. „Ein unsicherer Status wie eine Duldung ist ein fatales Signal“, sagte sie.

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Frankreich Politik Wahlen

Frankreich: Hollande will in Stichwahl für Macron stimmen

Der amtierende französische Staatspräsident François Hollande will in der Stichwahl um seine Nachfolge für den sozialliberalen Kandidaten Emmanuel Macron stimmen. Macron sei der Kandidat, der die Werte verteidige, die eine Einigung der französischen Gesellschaft ermöglichten, erklärte Hollande am Montag. Marine Le Pen, gegen die Macron in der Stichwahl in knapp zwei Wochen antritt, bezeichnete Frankreichs Präsident hingegen als „ein Risiko“ für das Land.

Ein Sieg der Front-National-Chefin würde das Land spalten und könne zur Isolierung Frankreichs sowie zum Bruch mit der EU führen. Die Stichwahl soll am 7. Mai stattfinden, Macron gilt dabei als Favorit.

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Deutschland EU Frankreich Politik Wahlen

Altmaier nach Wahl in Frankreich optimistisch für Europa

Kanzleramtsminister Peter Altmaier hat sich nach der ersten Runde der französischen Präsidentschaftswahl optimistisch für Europa geäußert: Dass Marine Le Pen nur Zweitplatzierte geworden sei und Emmanuel Macron das beste Ergebnis erzielt habe, habe „Demokraten in ganz Europa erleichtert, auch mich persönlich“, sagte der CDU-Politiker der „Saarbrücker Zeitung“ (Dienstagsausgabe). Für den zweiten Wahlgang hoffe er auf einen Sieg Macrons. „Das wäre ein klares und überzeugendes Signal für ein starkes Frankreich in einem starken Europa und mit Deutschland als Partner. Es wäre auch eine klare Absage an jede Form von Nationalismus, Protektionismus und Intoleranz.“

Deutschland und Frankreich müssten als Kerne Europas die Stabilität der Eurozone weiter sichern und die Wettbewerbsfähigkeit aller EU-Länder vorantreiben, sagte Altmaier. „Seit gestern bin ich optimistisch, dass es gelingt.“ Altmaier bedauerte das Abschneiden des konservativen Kandidaten François Fillon, lobte aber, dass dieser „staatsmännisch“ reagiert und seine Anhänger zur Wahl Macrons in der nächsten Runde aufgerufen habe. Die Tatsache, dass die etablierten Parteien insgesamt so schlecht abschnitten, erklärte sich Altmaier mit „politischem Verdruss“, der sich im Nachbarland aufgebaut habe. In Deutschland sei die politische Mitte viel stärker und die Ränder viel schwächer. „Das liegt nach meiner Überzeugung auch an der guten wirtschaftlichen Lage und dem höheren Maß an sozialer Gerechtigkeit“, so der Minister.

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Deutschland Frankreich Parteien Politik

Lafontaine: Stichwahl wird zu Stärkung des Front National führen

Die Stichwahl um das Amt des französischen Staatspräsidenten in knapp zwei Wochen wird nach Ansicht des ehemaligen Vorsitzenden der Linkspartei, Oskar Lafontaine, zu einer weiteren Stärkung des rechtsextremen Front National führen. Dies gelte auch, wenn Emmanuel Macron über Marine Le Pen siegen sollte, so Lafontaine in einem Gastkommentar für die Tageszeitung „Junge Welt“: Macron stehe „für eine Fortsetzung der Austeritätspolitik“, gerade deshalb werde er von den „neoliberalen Einheitsparteien“ in Deutschland unterstützt. „Die Fortsetzung der bisherigen Politik wird den europäischen Zusammenhalt weiter schwächen.“

Lafontaine, der im März als Spitzenkandidat für Die Linke bei der Landtagswahl im Saarland angetreten war, bezeichnete das gute Abschneiden des französischen Linkskandidaten Jean-Luc Mélenchon als „ermutigend“. Mélenchon habe erkannt, dass Europa eine neue Wirtschafts- und Währungsordnung benötige: „Der durch Währungs- und Lohndumping begünstigte deutsche Exportnationalismus zerstört den europäischen Zusammenhalt“, so Lafontaine. Wäre die französischen Parti Socialiste bereit gewesen, Mélenchon zu unterstützen, hätte eine Stichwahl mit Le Pen verhindert werden können, kritisiert Lafontaine.

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Börse Deutschland Finanzindustrie Kriminalität Unternehmen Wirtschaft

Aktionärsvereinigung beklagt Zunahme von Börsenkursmanipulationen

Der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), Marc Tüngler, beklagt eine Zunahme von Kursmanipulationen an den Börsen. „Leider müssen wir in den letzten Jahren erkennen, dass die Beeinflussung und auch Manipulation von Kursen – nach unserer Wertung – immer öfter auftreten“, sagte er der „Heilbronner Stimme“ (Dienstagsausgabe). „Allerdings und zum Glück nicht in Kombination mit so schrecklichen Straftaten wie in dem aktuellen Fall“, sagte Tüngler bezüglich des Anschlags auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund.

„Bisher ging es allein um die Verbreitung von Gerüchten oder tendenziösen Analysen, um damit den Kurs in die gewünschte Richtung zu bringen.“ Die Kontrollmechanismen seien in den letzten Jahren deutlich ausgeweitet und erheblich engmaschiger geworden, erklärte Tüngler weiter. „Gerade diese Regeln haben es nun ja auch vermocht, den Täter ausfindig und dingfest zu machen, was eine erhebliche Präventionswirkung haben sollte.“ Zur Frage, ob man schärfere Regeln brauche, sagte Tüngler: „Hier braucht es aber keiner neuen Regeln, sondern vielmehr eine konsequentere Verfolgung und Anwendung der einschlägigen und vorhandenen Vorschriften.“ Eine Möglichkeit, solche Straftaten zu verhindern, sehe er nicht: „Allerdings müssen wir uns auch darüber im Klaren sein, dass selbst für den Fall, dass die börsenrechtlichen Regeln noch feinmaschiger ausgestaltet werden, wir derart widerliche und erschreckende Straftaten, die bereits gemäß Strafgesetzbuch mit der Höchststrafe bewährt sind, wohl nicht werden verhindern können.“