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BAY Deutschland Parteien Politik

FDP-Chef sieht durch Seehofer-Entscheidung Schwächung der Union

FDP-Chef Christian Lindner wertet die Entscheidung von CSU-Chef Horst Seehofer, weitermachen zu wollen, als Schwächung der Union. „Der Zick-Zack-Kurs von Horst Seehofer wird die CSU in Bayern schwächen. Ich sehe nicht, dass so die absolute Mehrheit gehalten wird“, sagte Lindner der „Rheinischen Post“ (Dienstagsausgabe).

„Für die Union insgesamt bestätigt sich, dass ihr eine Erneuerung sehr schwer fällt. Nicht nur in politischen Sachfragen, sondern auch personell.“ Übereinstimmenden Medienberichten zufolge hatte Seehofer am Montag in einer Sitzung des Parteivorstands angekündigt, entgegen früherer Ankündigungen auch nach 2018 weiter CSU-Chef und Ministerpräsident Bayerns bleiben zu wollen. „Seehofer macht weiter“, bestätigte die CSU über den Kurznachrichtendienst Twitter. Der Spitzenkandidat der CSU bei der Bundestagswahl im September soll demnach Bayerns Innenminister Joachim Herrmann werden.

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Deutschland Gemischtes Justiz NRW

Loveparade-Unglück wird doch vor Gericht verhandelt

Das Unglück bei der Loveparade 2010 soll nun doch in einem Strafverfahren vor Gericht aufgearbeitet werden. Mit Beschluss vom 18. April 2017 im Loveparade-Strafverfahren habe man die Anklage gegen alle zehn Angeklagten zugelassen, teilte das Oberlandesgericht Düsseldorf am Montag mit. Der 2. Strafsenat des OLG halte demnach „eine Verurteilung der Angeklagten wegen fahrlässiger Tötung, fahrlässiger Körperverletzung bzw. fahrlässiger Körperverletzung im Amt für hinreichend wahrscheinlich“.

Die 5. Große Strafkammer des Landgerichts Duisburg hatte die Eröffnung des Hauptverfahrens im März 2016 abgelehnt, weil es keinen hinreichenden Tatverdacht bei den Angeklagten gäbe. „Das gegenteilige Ergebnis der Kammer führt der Senat darauf zurück, dass die Kammer zu hohe Anforderungen an die Annahme eines `hinreichenden Tatverdachts` gestellt habe“, teilte das OLG Düsseldorf weiter mit. Die Durchführung der Hauptverhandlung wurde vor einer anderen Strafkammer des Landgerichts Duisburg angeordnet. Bei der Loveparade-Katastrophe in Duisburg waren am 24. Juli 2010 insgesamt 21 Menschen ums Leben gekommen, 541 weitere wurden teilweise schwer verletzt.

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Blitzmeldung Gemischtes

Loveparade-Katastrophe wird in Strafverfahren aufgearbeitet

Die dts Nachrichtenagentur in Halle/Saale verbreitet soeben folgende Blitzmeldung aus Düsseldorf: Loveparade-Katastrophe wird in Strafverfahren aufgearbeitet. Die Redaktion bearbeitet das Thema bereits. Weitere Details werden in wenigen Momenten gesendet.

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Deutschland Unternehmen Wirtschaft

Ifo-Geschäftsklimaindex im April auf 112,9 Punkte gestiegen

Der Ifo-Geschäftsklimaindex ist im April gesteigen: Der Index steht im vierten Monat des Jahres bei 112,9 Zählern, teilte das Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung an der Ludwig-Maximilians-Universität München am Montag mit. Im März war das Konjunkturbarometer auf 112,3 Punkte gestiegen. Beobachter hatten für April nur mit einem leichten Anstieg auf 112,4 Zähler gerechnet.

Der Ifo-Geschäftsklimaindex gilt als wichtigster Frühindikator für die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland. Er basiert auf rund 7.000 monatlichen Meldungen von Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes, des Bauhauptgewerbes, des Großhandels und des Einzelhandels. Die Unternehmen werden gebeten, ihre gegenwärtige Geschäftslage zu beurteilen und ihre Erwartungen für die nächsten sechs Monate mitzuteilen.

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Deutschland Unternehmen Wirtschaft

Ifo-Geschäftsklimaindex im April gestiegen

Der Ifo-Geschäftsklimaindex ist im April auf 112,9 Punkte gestiegen. Das teilte das Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung an der Ludwig-Maximilians-Universität München am Montag mit. Die dts Nachrichtenagentur sendet in Kürze weitere Informationen.

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Frankreich Politik Wahlen

Frankreichs Ex-Außenminister Kouchner feiert Macron

Frankreichs ehemaliger Außenminister Bernard Kouchner sieht den Erfolg des unabhängigen Kandidaten Emmanuel Macron in der ersten Runde der französischen Präsidentschaftswahl als Wendepunkt in der französischen Geschichte. „Das ist ein Erdbeben in unserem Land“, sagte Kouchner in der „Bild“-Sendung „Die richtigen Fragen“. Man habe jetzt zwei Kandidaten, „von denen einer bis vor einem Jahr komplett unbekannt war. Keine der großen Parteien ist im Finale“.

Einen Sieg von Marine Le Pen in der Stichwahl am 7. Mai hält Kouchner für ausgeschlossen. Er sei mit Macron zum ersten Mal seit vielen Jahren optimistisch. „Wir sind zurück in der EU. Wir kommen mit ihm zurück nach Europa. Wir sehen den blauen Himmel und nicht nur die Wolken.“ Kouchner war von 2007 bis 2010 französischer Außenminister unter dem damaligen Premierminister François Fillon.

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Börse Börsenbericht Deutschland Livemeldung Wirtschaft

DAX startet nach Frankreich-Wahl kräftig im Plus

Die Börse in Frankfurt hat zum Handelsstart am Montag zunächst kräftige Kursgewinne verzeichnet. Gegen 09:30 Uhr wurde der DAX mit rund 12.321 Punkten berechnet. Das entspricht einem Plus von 2,26 Prozent im Vergleich zum Handelsschluss am Freitag.

Damit haben die Anleger das Allzeithoch vom 10. April 2015 wieder im Blick: An dem Tag hatte der DAX im Tagesverlauf 12.390,75 Punkte erreicht. Am Sonntag fand die erste Runde der französischen Präsidentschaftswahl statt. Die Anleger reagierten offenbar erleichtert darauf, dass Börsenliebling Emmanuel Macron mit dem besten Ergebnis in die Stichwahl einzog. Den jüngsten Umfragen zufolge sind die Chancen, dass sich die Rechtspopulistin Marine Le Pen in der Stichwahl am 7. Mai gegen Macron durchsetzen könnte, eher gering. An der Spitze der Kursliste stehen die Papiere der Commerzbank und der Deutschen Bank stark im Plus, gefolgt von den Aktien von RWE. Die Anteilsscheine von Vonovia, Henkel und Merck sind gegenwärtig die Schlusslichter der Liste.

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Deutschland Parteien Politik

Petry: Diskussion um Zukunft der AfD „nicht vom Tisch“

AfD-Chefin Frauke Petry will weiter über die zukünftige Ausrichtung ihrer Partei diskutieren. Das die Partei die Entscheidung über ihren „Zukunftsantrag“ am Wochenende in Köln nicht treffen wollte, halte sie zwar für einen „Fehler“, die Diskussion sei aber „nicht vom Tisch“, sagte Petry am Montag im ZDF-„Morgenmagazin“. Vor dem Wahlkampf wäre eine Entscheidung aber eine „ehrliche Ansage an den Wähler“ gewesen.

„Ich werde mich in den nächsten Monaten dafür einsetzen, dass sie auf allen Ebenen diskutiert und dann hoffentlich bald gefällt wird“, so Petry weiter. Die AfD-Chefin hatte wenige Tage vor dem Parteitag überraschend angekündigt, „weder für eine alleinige Spitzenkandidatur noch für eine Beteiligung in einem Spitzenteam zur Verfügung“ zu stehen. Auf dem Bundesparteitag wurden dann AfD-Vize Alexander Gauland und das baden-württembergische Vorstandsmitglied Alice Weidel zum Spitzenduo für die anstehende Bundestagswahl gekürt.

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Deutschland EU Frankreich Politik

Lambsdorff erfreut über Abschneiden Macrons bei Frankreich-Wahl

Der Vize-Präsident des Europäischen Parlaments, Alexander Graf Lambsdorff (FDP), hat sich erfreut über das gute Abschneiden des unabhängigen Kandidaten Emmanuel Macron in der ersten Runde der Präsidentschaftswahl in Frankreich geäußert. Für Europa sei der Sieg von Macron eine gute Nachricht, sagte der FDP-Politiker am Montag im ZDF-„Morgenmagazin“. Wenn Macron tatsächlich gewinnen sollte, werde es die größte Herausforderungen für ihn sein, Mehrheiten im Parlament für seine Politik zu finden.

Als „ganz unangenehme Person“ bezeichnete Lambsdorff Front-National-Chefin Marine Le Pen, die wie Macron in die Stichwahl einzog. Er glaube aber nicht, dass der Erfolg Le Pens Rückenwind für die AfD bedeute. Gerade der AfD-Parteitag am Wochenende in Köln habe gezeigt, wie „chaotisch“ es in dieser Partei ablaufe, so der FDP-Europapolitiker weiter.

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Deutschland EU Großbritannien Politik Terrorismus

Große Koalition will Terrorbekämpfung vom Brexit ausnehmen

Union und SPD wollen die Bekämpfung des internationalen Terrorismus vom Brexit ausnehmen. Innere und äußere Sicherheit und insbesondere die Terrorismusbekämpfung seien „in geringerem Maße unmittelbar mit der EU-Mitgliedschaft verknüpft, was eine Weiterführung der Zusammenarbeit erleichtern kann“, heißt es nach einem Bericht der „Rheinischen Post“ (Montagsausgabe) in einem ihr vorliegenden Entwurf einer Bundestagsentschließung. Nach dem zwischen Union und SPD abgestimmten Resolutionstext soll der Bundestag im Brexit-Prozess mitreden.

Der Bundestag werde „die Verhandlungen parlamentarisch eng begleiten“, heißt es darin. „Oberstes Ziel“ müsse der Zusammenhalt der EU sein. „Ein `Rosinenpicken` durch das Vereinigte Königreich darf es nicht geben“, fordert der Bundestagsbeschluss. Auch eine sektorale Teilnahme Großbritanniens am Binnenmarkt sei künftig ausgeschlossen. Sollten Übergangsregelungen nötig werden, dürften diese durch Großbritannien nicht dazu genutzt werden, einen „unfairen Wettbewerb, etwa um Unternehmensinvestitionen, zu beginnen“. Deshalb müsse für eine solche Übergangszeit die Beihilfe- und Wettbewerbskontrolle durch die EU-Kommission „vollständig weitergelten“.

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Frankreich Politik Wahlen

Frankreich: Macron und Le Pen in Stichwahl um Präsidentenamt

Bei der Wahl des neuen Staatspräsidenten in Frankreich haben der sozialliberale Kandidat Emmanuel Macron und Front-National-Chefin Marine Le Pen die Stichwahl erreicht. Nach der Auszählung von 97 Prozent der Stimmen kam Macron auf rund 23,9 Prozent, Le Pen lag bei rund 21,4 Prozent, teilte das französische Innenministerium mit. Es folgen der Konservative François Fillon (rund 20 Prozent) und der linke Kandidat Jean-Luc Mélenchon (rund 19,6 Prozent).

Der Kandidat der etablierten Sozialisten, Benoît Hamon, erreichte nur rund 6,4 Prozent der Stimmen. Fillon und Hamon riefen jeweils ihre Wähler dazu auf, in der Stichwahl für Macron zu stimmen. Auch der französische Ministerpräsident Bernard Cazeneuve schloss sich dem an. Die Stichwahl soll am 7. Mai stattfinden.

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Deutschland Parteien Politik Wahlen

Özdemir kritisiert AfD-Wahlprogramm als „rückwärtsgewandt“

Grünen-Chef Cem Özdemir hat das am Wochenende in Köln beschlossene AfD-Wahlprogramm als „rückwärtsgewandt“ kritisiert. „Mit ihrem Bundestagswahlprogramm hat die AfD wieder klar gemacht, in welche Richtung Deutschland nach ihrem Willen gehen soll: Rückwärts“, sagte Özdemir der „Rheinischen Post“ (Montagsausgabe). Im AfD-Programm würden der Klimawandel geleugnet, Alleinerziehende ausgegrenzt, die Rechte von Frauen eingeschränkt und eine antieuropäische Abschottungspolitik beschworen.

Tatsächlich bedeute der Verlust Europas aber den Verlust von Frieden, Stabilität und Wohlstand, betonte Özdemir.

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Deutschland Integration NRW Politik

FDP-Politiker Stamp kritisiert Arbeit der Integrationsräte

Joachim Stamp, FDP-Fraktionsvize im NRW-Landtag, hat die Arbeit der Integrationsräte hart kritisiert.: „Die Integrationsräte bringen nichts. Das ist viel Folklore, aber für die Integration leisten sie wenig“, sagte Stamp der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ (Montagsausgabe). Nach Ansicht des Liberalen sollten die heutigen Integrationsräte durch „Integrationsausschüsse“ ersetzt werden, in denen Migranten und Nicht-Migranten sitzen sollten.

„Deren Stellung sollte mit der kommunaler Schul- oder Sozialausschüsse gleichgestellt sein. Das würde zu mehr Verbindlichkeit führen.“ Stamp forderte darüber hinaus ein Ende der „ritualisierten Funktionärs-Dialoge“ über Integration. Die hätten mit dem Alltag der Menschen nichts zu tun. „Alltäglich ist, dass gerade Jugendliche mit Migrationshintergrund es schwerer haben bei Bewerbungen oder bei der Wohnungssuche. Und dass sich dann auch Zugewanderte aus der dritten Generation nicht anerkannt und nicht als Deutsche fühlen“, meinte Stamp. Die hohe Zustimmung von Türken, die in NRW leben, für Erdogan mache eine neue Integrationspolitik nötig. Stamp forderte unter anderem eine von Prominenten begleitete Einbürgerungskampagne, ein Bekenntnis zum Grundgesetz bei der Einbürgerung, eine Schulpflicht für Flüchtlinge bis zum 25. Lebensjahr sowie mehr Integrationsarbeit „mitten in den Milieus vor Ort“.

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Daten Deutschland Luftfahrt Politik Reise

Datenschutzbeauftragte für Verschiebung von Beschluss zu Fluggastdatengesetz

Kurz vor dem Bundestagsbeschluss über ein Fluggastdatengesetz am Donnerstag hat die Bundesbeauftragte für den Datenschutz, Andrea Voßhoff, eine Vertagung der Entscheidung im Parlament verlangt. Die abschließende Beratung sei „verfrüht“, heißt es in einem Schreiben der Datenschutzbeauftragten an den Bundestag, aus dem die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montag) zitieren. Das Vorhaben kombiniere zwei grundsätzliche Datenschutzprobleme im Sicherheitsbereich, kritisierte Voßhoff: Es schaffe zum einen eine weitere Vorratsdatenspeicherung, bei der jährlich Fluggastdaten zu etwa 170 Millionen Passagieren in Deutschland unterschiedslos abgeglichen und über fünf Jahre gespeichert würden.

Zudem würden sämtliche Flugreisende mit abstrakten Gefährderprofilen abgeglichen. „Die Daten dienen dem Generieren von Verdächtigen, also dem Aufspüren von Reisenden, die eine Gefahr darstellen könnten und den Sicherheitsbehörden noch nicht bekannt sind“, heißt es in dem Schreiben. Ob ein solcher Abgleich mit der europäischen Grundrechtecharta vereinbar sei, „ist noch nicht geklärt“, monierte Voßhoff. Mit dem Fluggastdatengesetz wollen Bundesregierung und Koalition eine EU-Richtlinie umsetzen. Demnach werden Fluggesellschaften verpflichtet, die Daten aller Passagiere internationaler Flüge von und nach Deutschland rechtzeitig vor dem Abflug an ein Informationssystem zu übermitteln, das vom Bundeskriminalamt unterhalten wird. Die Informationen sollen mit anderen Datenbeständen abgeglichen und mit den Sicherheitsbehörden anderer EU-Mitgliedsstaaten ausgetauscht werden können. Voßhoff äußerte nicht nur rechtliche Zweifel an einzelnen Regelungen und an der geplanten Ausweitung auf innereuropäische Flüge, sondern verwies auch darauf, dass der Europäische Gerichtshof in Kürze grundsätzliche Aussagen zur Verarbeitung von Fluggastdaten treffen werde. Dies könne erhebliche Auswirkungen auf das deutsche Gesetz und die zugrunde liegende EU-Richtlinie haben. Deshalb solle das Gesetz bis dahin nicht verabschiedet werden.

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Asyl Deutschland Integration Politik Religion

Özoguz: Gezielter gegen Antisemitismus muslimischer Flüchtlinge vorgehen

Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Aydan Özoguz (SPD), unterstützt den Vorschlag des Präsidenten des Zentralrats der Juden (ZdJ), gezielter gegen Antisemitismus muslimischer Flüchtlinge vorzugehen. Die Herausforderung sei, Menschen deutsche Geschichte zu vermitteln, „die wenig über den Holocaust wissen und von denen viele aus Ländern kommen, in denen Konflikte mit Israel zu pauschalen negativen Ansichten über Juden geführt haben“, sagte die Staatsministerin den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Der Besuch einer Gedenkstätte wäre deshalb eine gute Ergänzung des Integrationskurses, erste positive Erfahrungen gibt es bereits.“

Solche gemeinsamen Besuche und Gespräche in jüdischen Gedenkstätten gingen mitten ins Herz und wohl kaum jemand werde dabei nicht nachdenklich, so die SPD-Politikerin. „Die Besuche sollten allerdings von Experten gut vorbereitet sein“, erklärte die Flüchtlingsbeauftragte. Schuster hatte zuvor gesagt: „Vielleicht ließe es sich einrichten, dass Kursteilnehmer eine KZ-Gedenkstätte oder ein jüdisches Museum besuchen.“