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Bildung Deutschland Politik

Bildungsministerin fürchtet Klassen mit zu hohem Migrantenanteil

Bundesbildungsministerin Johanna Wanka appelliert an die Bundesländer, mit Blick auf erfolgreiche Integration in Schulklassen den Migrantenanteil zu begrenzen. In einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin Focus sagte Wanka: „Ich bin gegen eine starre Quote, denn die regionalen Unterschiede sind groß. Klar ist aber, dass der Anteil von Kindern mit und ohne Migrationshintergrund möglichst ausgewogen sein muss. Es sollte keine Klassen geben, in denen der hohe Migrantenanteil dazu führt, dass die Schüler untereinander vorwiegend in ihrer Muttersprache sprechen und damit eine Integration erschwert wird.“

Wanka betonte zugleich, dass es Fortschritte bei der Integration gebe. „Etwa 90 Prozent der drei- bis sechsjährigen Kinder mit Migrationshintergrund gehen inzwischen in die Kita“, sagte Wanka gegenüber Focus. Die Ministerin forderte die Eltern auf, zu Hause mehr Deutsch zu sprechen: „63 Prozent der vier- und fünfjährigen Kita-Kinder mit Migrationshintergrund sprechen zu Hause nicht Deutsch. Das ist kein kleines Problem, sondern eines, das Auswirkungen auf spätere Leistungen in allen Fächern und damit auf die Chance zur Teilhabe und die Integration hat. Da haben die Eltern eine Bringschuld.“

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Deutschland Politik Wahlen

Union hat laut Umfrage die zuverlässigsten Wähler

CDU/CSU haben mit Blick auf die Bundestagswahl am 24. September die zuverlässigsten Wähler. Das berichtet das Nachrichtenmagazin Focus unter Berufung auf eine INSA-Umfrage. Danach sind 63 Prozent der aktuellen Sympathisanten von CDU/CSU sicher, dass sie am Wahltag die Union wählen werden.

Für die SPD liegt der Wert bei 55 Prozent, für die AfD bei 53 Prozent, Linke bei 49 Prozent und für die Grünen bei 44 Prozent. Dagegen ist nur jeder dritte FDP-Sympathisant (32 Prozent) sicher, dass er im September die Liberalen wählen wird. Wie Focus weiter schreibt, ist der Einzug in den Bundestag für FDP und Grüne mit Blick auf das Wählerspektrum nicht sicher. Danach taxiert INSA den Anteil der sicheren Stimmen bei den Grünen lediglich auf 4,5 Prozent und bei den Liberalen auf vier Prozent. Als wahrscheinlicher Stimmenanteil sind bei den Grünen 6,5 Prozent und bei der FDP sechs Prozent. Der Anteil der maximal möglichen Stimmen wird mit 13 Prozent (Grüne) beziehungsweise zehn Prozent (FDP) angegeben. Bei der Union liegt das Wählerspektrum zwischen 25,5 Prozent (sichere Stimmen), 31 Prozent (wahrscheinliche Stimmen) und 39,5 Prozent (mögliche Stimmen), bei der SPD zwischen 24 Prozent, 31 Prozent und 40 Prozent. Für die Linkspartei hat INSA Werte von 7,5 Prozent, zehn Prozent und maximal 14 Prozent ermittelt, für die AfD von neun Prozent, 11,5 Prozent und 13,5 Prozent. Nach Angaben des Instituts INSA soll die Auswahl der Befragten repräsentativ sein.

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Deutschland Parteien Politik Wahlen

SPD-Linke werben für Rot-Rot-Grün

Angesichts sinkender Umfragewerte setzen sich führende Vertreter des linken Flügels der SPD offen für ein rot-rot-grünes Bündnis ein und gehen damit auf Gegenkurs zum Kanzlerkandidaten Martin Schulz. Der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Axel Schäfer, sagte gegenüber Focus: „Eine GroKo wollen wir nicht. Eine Ampel will die FDP nicht. Also ist Rot-Rot-Grün eine bedeutende Machtoption für uns, vielleicht die einzige, die realistisch ist.“

Schäfer betonte zugleich, es werde vor der Bundestagswahl keine „Koalitionsdeals“ geben. Der Fraktionsvize ist zugleich Mitorganisator des nächsten Treffen von Politikern von SPD, Grünen und Linkspartei, das am Dienstag stattfinden soll und zu dem rund 100 Teilnehmer erwartet werden. Juso-Chefin Johanna Uekermann betonte gegenüber Focus, in der nächsten Bundesregierung müsse es vor allem um eine Politik der sozialen Gerechtigkeit gehen: „Es ist gut, dass auch im Bund wieder Mehrheiten jenseits der Union realistisch werden.“ Der stellvertretende SPD-Vorsitzende Ralf Stegner warnte indes davor, offen für rot-rot-grüne Bündnisse zu werben. Gegenüber Focus sagte Stegner: „Die Wagenknechts, Scheuers und Taubers dieser Republik schicken uns `ne Kiste Schampus, wenn wir jetzt für eine Koalitionsoption werben. Die wüssten das bestens im Wahlkampf gegen uns einzusetzen.“

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Deutschland Frankreich Politik

Ulrich Wickert sieht Frankreich in Identitätskrise

Der frühere Tagesthemen-Moderator und Frankreich-Experte Ulrich Wickert sieht keine Spaltung Frankreichs durch den Terror. Das schreibt Wickert in einem Gastbeitrag für „Bild“ (Samstag). „Der Terror wird dieses Land nicht unterkriegen. Und: Er wird auch diese Wahl nicht entscheiden“, schreibt Wickert in vor der ersten Runde der französischen Präsidentschaftswahlen in „Bild“.

„Nein, nicht der Terror spaltet dieses Land. Frankreich wird vielmehr durch eine schwere Identitätskrise erschüttert“, so Wickert. „Hohe Arbeitslosigkeit, minimales Wachstum, ein riesiger Schuldenberg“, das treibe die Franzosen um, meint Wickert. Politisch, wirtschaftlich und finanziell sei das Land Schlusslicht von Europa. „Die Grande Nation – das war einmal.“ Zu seiner Zeit als Frankreich-Korrespondent hätten große Persönlichkeiten die Politik des Landes bestimmt, erinnert sich Wickert. „Und die Präsidenten, die waren eine Art Königersatz, gaben den Franzosen das Gefühl von Größe. Das ist vorbei. Spätestens mit der Profilierungssucht von Sarkozy und der Profillosigkeit seines Nachfolgers Hollande hat das Amt rapide an Ansehen verloren.“ Wickert hofft auf einen Sieg des unabhängigen Kandidaten Emmanuel Macron. „Macron sieht klar, dass Frankreich reformiert werden muss“, und er habe „einen klaren außenpolitischen Kompass“, meint Wickert. „Er will die europäische Idee vorantreiben. Und zwar mit Deutschland als Partner. Für uns und die Franzosen wäre Macron der beste Präsident.“ Ulrich Wickert leitete von 1984 bis 1991 das Pariser Büro der ARD und moderierte von 1991 bis 2006 die Tagesthemen.

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1. Liga Bundesliga Deutschland Fußball Sport

1. Bundesliga: Hoffenheim rettet Unentschieden in Köln

Zum Auftakt des 30. Spieltages in der Fußball-Bundesliga hat Köln gegen Hoffenheim 1:1 unentschieden gespielt. Die Hoffenheimer waren nach Chancen in der ersten Hälfte überlegen, Köln kam erst kurz vor der Pause besser ins Spiel, drehte danach aber auf. Leonardo Bittencourt besorgte in der 58. Minute den Kölner Treffer, woraufhin Hoffenheim lange Zeit ideenlos agierte – bis Kerem Demirbay in der 93. und damit in letzter Minute ausglich.

Die Kölner Vereinsführung sah sich unterdessen genötigt, noch während des Spiels sich für die Schmähgesänge einiger seiner Fans zu entschuldigen, die gegen Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp gerichtet waren.

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Börse Börsenbericht USA Wirtschaft

US-Börsen wenig verändert – Microsoft stark

Der Dow hat am Freitag nachgelassen. Zum Handelsende in New York wurde der Index mit 20.547,76 Punkten berechnet, ein Minus in Höhe von 0,15 Prozent im Vergleich zum vorherigen Handelstag. Wenige Minuten zuvor war der breiter gefasste S&P 500 mit rund 2.350 Punkten im Minus gewesen (-0,16 Prozent), die Technologiebörse Nasdaq berechnete den Nasdaq 100 zu diesem Zeitpunkt mit rund 5.440 Punkten (+0,01 Prozent).

Gegen den Trend deutlich im Plus und an der Spitze der Kursliste waren Aktien von Microsoft, auch United Technologies und Home Depot waren stark. Die deutlichsten Kursverluste gab es für Verizon und General Electric. Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte am Freitagabend etwas schwächer. Ein Euro kostete 1,0696 US-Dollar (-0,19 Prozent). Der Goldpreis konnte profitieren, am Abend wurden für eine Feinunze 1.284,74 US-Dollar gezahlt (+0,23 Prozent). Das entspricht einem Preis von 38,62 Euro pro Gramm.

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Deutschland Politik Türkei

18 Deutsche in der Türkei festgenommen

Die türkischen Behörden haben in den vergangenen Monaten 18 Deutsche festgenommen. Teilweise wird deutschen Staatsbürgern bis heute die Ausreise verweigert. Das zeigt die Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage des Bundestagsabgeordneten Özcan Mutlu (49, Grüne), über die die „Bild-Zeitung“ in ihrer Samstagausgabe berichtet.

Demnach sind mindestens 18 Deutsche seit dem Putschversuch im Juli 2016 verhaftet worden, darunter auch Personen mit doppelter Staatsbürgerschaft. Fünf von ihnen sind aktuell in Haft, 13 der Festgenommen sind mittlerweile wieder frei, eine Person darf allerdings die Türkei nicht verlassen, berichtet „Bild“ weiter. Insgesamt bestehen nach Angaben des Auswärtigen Amtes gegen mindestens 17 Deutsche Ausreiseverbote der türkischen Behörden. Allerdings könne „die Bundesregierung nicht ausschließen, dass es weitere Fälle gibt“, heißt es in der Stellungnahme. Grünen-Politiker Mutlu kritisiert in „Bild“: „Die Bundesregierung darf diesen Zustand nicht weiter hinnehmen und muss alles tun, um deutsche Staatsbürgerinnen und Staatsbürger von Willkür und Repressalien durch türkische Behörden zu schützen.“

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2. Liga Bundesliga Deutschland Fußball Sport

2. Bundesliga: Dresden verliert durch Eigentor in Fürth

Zum Auftakt des 30. Spieltages in der 2. Bundesliga hat Fürth gegen Dresden mit 1:0 gewonnen. Ein Eigentor von Dresdens Aias Aosman sorgte in der 74. Minute für die Entscheidung. Der Mittelfeld-Experte wollte nach einer Flanke von Berisha klären, platzierte den Ball dagegen im eigenen Kasten.

Auch ansonsten konnte Dresden nur notdürftig mithalten, der Sieg für die Franken war verdient. Für die Spielvereinigung ging es gegen Dynamo zwar nicht mehr um den Aufstieg, dafür konnte Trainer Janos Radoki, dessen Vertrag erst letzte Woche um zwei Jahre verlängert wurde, seine Eignung unter Beweis stellen. Die weiteren Ergebnisse vom Freitagabend: 1. FC Kaiserslautern – TSV 1860 München 1:0, Fortuna Düsseldorf – FC St. Pauli 1:3.

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Arbeitsmarkt Deutschland Wirtschaft

IG-Metall-Umfrage: Über 96 Prozent für Erhalt von Arbeitszeitgesetz

Die Arbeitnehmer in den IG-Metall-Branchen lehnen es laut einer Beschäftigtenbefragung der Gewerkschaft fast geschlossen ab, Begrenzungen der Arbeitszeit aufzuheben. Das berichtet der „Spiegel“. Demnach gaben in der Umfrage, an der weit über eine halbe Million Arbeitnehmer teilgenommen haben, mehr als 96 Prozent der Befragten an, weiterhin ein Arbeitszeitgesetz zu wollen, welches Höchstarbeitszeiten und Ruhezeiten verbindlich regelt.

Selbst unter denjenigen, die nach eigener Aussage mehr als 48 Stunden wöchentlich arbeiten, sehen gut 90 Prozent die Notwendigkeit einer gesetzlichen Begrenzung der Arbeitszeit. „Das ist auch eine klare Ansage an die Politik: Wer die bestehenden Schutzregeln schleifen will, hat die Beschäftigten in Deutschland geschlossen gegen sich“, sagte IG-Metall-Vorstand Jörg Hofmann mit Blick auf den Bundestagswahlkampf. Das Thema wird auch die Tarifrunde 2018 in der Metallindustrie prägen, deren Schwerpunkt aufseiten der IG Metall neue Regelungen zur Arbeitszeit sein sollen. Zum zweiten Mal nach 2013 befragte die Gewerkschaft nicht nur ihre Mitglieder, sondern alle Beschäftigten in den Betrieben der IG-Metall-Branchen zu Arbeitszeitfragen, aber auch allgemeinen politischen Themen wie Rente oder Bildung. Die Ergebnisse dienen der IG Metall unter anderem als Grundlage für ihre Anforderungen an die Wahlprogramme der Parteien.

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Deutschland Politik

Bericht: Bundesregierung korrigiert Wachstumsprognose nach oben

Die Bundesregierung will ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum in diesem Jahr offenbar leicht nach oben korrigieren. Die Experten von Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) sagen für 2017 ein Plus von 1,5 Prozent voraus, berichtet der „Spiegel“ in seiner am Samstag erscheinenden Ausgabe. Im Januar war die Bundesregierung in ihrem Jahreswirtschaftsbericht noch von einem Wachstum von 1,4 Prozent ausgegangen.

Für das nächste Jahr wird mit einem Wachstum von 1,7 Prozent gerechnet. Die Beamten von Zypries orientieren sich damit im Wesentlichen an der Frühjahrsprognose der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute, die kürzlich für 2018 eine Zunahme des Bruttoinlandsprodukts von 1,8 Prozent in Aussicht gestellt hatten. Die Zahl der Erwerbstätigen dürfte bis 2018 auf rund 44,5 Millionen steigen. Vergangenes Jahr waren im Schnitt 43,5 Millionen Personen beschäftigt. Die Prognose wird derzeit zwischen Wirtschafts-, Finanzministerium und Bundeskanzleramt abgestimmt. Deshalb kann es bis zur Veröffentlichung in der nächsten Woche noch zu kleineren Änderungen kommen.

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Deutschland Nahrungsmittel Unternehmen Wirtschaft

Kleine Brauer gründen eigenen Verband

Ein Dutzend kleiner Bierhersteller hat einen alternativen Brauerbund gegründet – als Gegengewicht zu den Konzernbrauereien. Der „Verband deutscher Kreativbrauer“ wolle sich am Wochenende in der nordbayerischen Rhönregion erstmals präsentieren, auch ein eigenes Siegel auf den Flaschen sei geplant, berichtet der „Spiegel“ in seiner am Samstag erscheinenden Ausgabe. Dem „Diktat des Reinheitsgebotes“ wollen die Mitglieder ein „Natürlichkeitsgebot“ entgegensetzen, so Oliver Wesseloh von der Kehrwieder-Brauerei in Hamburg.

In Großbrauereien übliche technische Verfahren – etwa zur Verlängerung der Haltbarkeit – sollen im Kodex der Kleinen unzulässig sein. Bierhistorisch belegte natürliche Zutaten wie Koriander seien hingegen erlaubt. Mitglied werden können nur konzernunabhängige Brauereien, deren Eigner aktiv mitarbeiten und die keine exklusiven Lieferverträge etwa mit Gaststätten schließen. Bereits der gemeinsame Gründungssud könnte in Bayern die Lebensmittelkontrolleure auf den Plan rufen: Er enthält Kümmel und Wacholder.

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Deutschland Fußball Sport

Mutmaßlicher BVB-Attentäter muss in U-Haft

Der Mann, der in Verdacht steht, am 11. April den Anschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund verübt zu haben, muss in U-Haft. Der Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs hat am Freitag auf Antrag der Bundesanwaltschaft Haftbefehl gegen den 28-jährigen deutschen und russischen Staatsangehörigen Sergej W. erlassen. Der Beschuldigte sei dringend verdächtig, den Anschlag verübt zu haben.

Der Beschuldigte war am Freitag vorläufig festgenommen worden. Er wurde am Nachmittag dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt, der den Vollzug der Untersuchungshaft angeordnet hat.

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Börse Börsenbericht Deutschland Wirtschaft

DAX legt zu – BMW und Lufthansa vorne

Zum Wochenausklang hat der DAX noch einmal zugelegt. Zum Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 12.048,57 Punkten berechnet, ein Plus in Höhe von 0,18 Prozent im Vergleich zum Vortagesschluss. Papiere von BMW, Lufthansa und Deutsche Bank gehörten zu den größten Kursgewinnern, Infineon, Beiersdorf und Prosieben waren hingegen gegen den Trend mit am stärksten im Minus.

Die im SDax notierten Aktien von Bundesligist Borussia Dortmund konnten am Freitag mit rund drei Prozent deutlich zulegen, nachdem bekannt geworden war, dass der mutmaßliche Attentäter vom 11. April auf sinkende Kurse spekuliert hatte und festgenommen wurde. Bei dem Anschlag war BVB-Spieler Marc Bartra schwer verletzt worden – der Kurssturz blieb aber zunächst aus. Vom den US-Börsen kamen am Freitag negative Vorgaben. Am Nachmittag wurde der Dow kurz nach 17 Uhr mit 20.559 Punkten berechnet, ein Minus in Höhe von 0,10 Prozent im Vergleich zum vorherigen Handelstag. Der breiter gefasste S&P 500 war mit rund 2.350 Punkten 0,15 Prozent im Minus, die Technologiebörse Nasdaq berechnete den Nasdaq 100 zu diesem Zeitpunkt mit rund 5.440 Punkten (-0,05 Prozent). Der Nikkei-Index hatte zuletzt zugelegt und mit einem Stand von 18.620,75 Punkten geschlossen (+1,03 Prozent). Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte am Freitagnachmittag etwas schwächer. Ein Euro kostete 1,0694 US-Dollar (-0,20 Prozent). Der Goldpreis stieg leicht an, am Nachmittag wurden für eine Feinunze 1.284,20 US-Dollar gezahlt (+0,19 Prozent). Das entspricht einem Preis von 38,61 Euro pro Gramm.

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Deutschland HES Justiz Politik Religion

Kopftuchstreit mit Hessischem Justizministerium geht weiter

Das hessische Justizministerium hat am Freitag Beschwerde gegen die Eilentscheidung des Verwaltungsgerichts Frankfurt eingelegt, die es eines einer Rechtsreferendarin erlaubt hatte, in ihrem juristischen Vorbereitungsdienstes ein Kopftuch tragen. Das berichtet die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ in ihrer Samstagsausgabe. Der Referendarin ist es so möglich, vor Gericht oder als Sitzungsvertreterin der Staatsanwaltschaft mit Kopftuch aufzutreten.

Die hessische Justizministerin Eva Kühne-Hörmann (CDU) sagte der Zeitung, es gehe „um eine grundsätzliche Frage, nämlich die weltanschauliche Neutralität staatlicher Institutionen“. Gerade in der globalisierten Gesellschaft, in der Menschen aus vielen Ländern der Welt, mit unterschiedlichen kulturellen Biografien und auch mit verschiedenen Religionen zusammenlebten, müsse die staatliche Ordnung mehr denn je Wert auf ihre weltanschauliche Neutralität legen. Sie fügte hinzu: „Dies gilt im besonderen Maß im Gerichtssaal. Hier dürfen wir gar nicht erst den Anschein religiöser Voreingenommenheit aufkommen lassen.“ Für die Verfahrensbeteiligten, für die ihre Gerichtsverhandlungen ohnehin schon mit großer Anspannung verbunden seien, „ist diese Neutralität bei einer Frau mit Kopftuch auf der Richterbank eben nicht mehr ohne Weiteres zu erkennen.“ Wer im Namen des Volkes agieren wolle, „darf eben auch visuell keine Befa ngenheit ausstrahlen.“, sagte die Justizministerin der F.A.Z. „Wer aus der grundsätzlichen Offenheit unserer Gesellschaft den Schluss zieht, jeden erkennbaren Freiraum für sich zu beanspruchen, hat das wesentliche Prinzip der weltanschaulichen Toleranz nicht verstanden, im schlimmeren Fall nicht akzeptiert“. Man dürfe es nicht zulassen, dass aus dem Gerichtssaal eine Art „kulturelle Kampfzone“ gemacht werde. Sie wolle niemandem pauschal eine Befangenheit unterstellen, aber das rechtsstaatliche Verfahren legitimiere das Ergebnis. Und für dieses Verfahren „ist die staatliche Neutralität ganz wesentlich.“ Zur Frage, ob Anwältinnen vor Gericht Kopftuch tragen dürften, äußerte die Justizministerin, dass sich der Verfahrensbeteiligte in der Regel den Anwalt selbst aussuchen könne. Das Prinzip des gesetzlichen Richters hingegen, bei dem es gerade zum Schutz der Neutralität und Unvoreingenommenheit im Voraus und nachträglich überprüfbar festgelegte Zuständigkeiten gibt, gebe diese Wahlfreiheit gerade nicht her.

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1. Liga Deutschland Fußball Sport Terrorismus

BVB will Sicherheitsvorkehrungen drastisch erhöhen

Als Konsequenz aus dem Anschlag auf das Team von Borussia Dortmund will der Verein die Sicherheitsvorkehrungen drastisch erhöhen. „Wir werden viel Geld in die Hand nehmen, um die Sicherheitssituation der Mannschaft weiter zu verbessern“, sagte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke der „Süddeutschen Zeitung“. Unter anderem werde jetzt eine eigene Abteilung Sicherheit im Unternehmen Borussia Dortmund eingerichtet.

„Ich habe in den letzten Tagen bereits Vorstellungsgespräche mit Sicherheits-Experten geführt, die wir dafür einstellen wollen, etwa mit früheren GSG-9- und BKA-Leuten“, sagte Watzke und fügte hinzu: „Die Entwicklungen zwingen uns offenbar dazu, Sicherheitsmaßnahmen in ganz neuem Stil zu ergreifen.“ Weiter sagte der BVB-Geschäftsführer: „Die Situation als einziger börsennotierter Fußball-Klub hat uns vielleicht zu einem besonderen Ziel gemacht. Man kann aber auch als Klub ohne jeden Bezug zum Wertpapiermarkt zur Zielscheibe etwa von Erpressungen werden.“ Dennoch werde der Verein in den nächsten Wochen auch prüfen, „ob wir auch Restriktionen im Bereich des Handels unserer Aktien oder von anderen Papieren rund um unsere Aktie einführen müssen“.