Kategorien
Börse Börsenbericht Deutschland Livemeldung Wirtschaft

DAX am Mittag leicht im Plus – Deutsche-Bank-Aktie vorne

Die Börse in Frankfurt hat am Freitagmittag leichte Kursgewinne verzeichnet: Gegen 12:30 Uhr wurde der DAX mit rund 12.043 Punkten berechnet. Dies entspricht einem Plus von 0,13 Prozent gegenüber dem vorherigen Handelstag. An der Spitze Kursliste stehen die Anteilsscheine der Deutschen Bank, von Thyssenkrupp und von BASF. Die Aktien von RWE, Beiersdorf und Vonovia sind gegenwärtig die Schlusslichter der Liste.

Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte am Freitagmittag etwas schwächer. Ein Euro kostete 1,0703 US-Dollar (-0,12 Prozent). Der Goldpreis ließ leicht nach, am Mittag wurden für eine Feinunze 1.281,33 US-Dollar gezahlt (-0,04 Prozent). Das entspricht einem Preis von 38,49 Euro pro Gramm.

Kategorien
1. Liga Deutschland Fußball Politik Terrorismus

BVB-Anschlag: SPD will weitere Investitionen in Polizeibehörden

Nach der Festnahme eines dringend Tatverdächtigen im Zusammenhang mit dem Anschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund hat die SPD weitere Investitionen in die Polizeibehörden gefordert. „Der rasche Fahndungserfolg zeigt, dass unsere Sicherheitsbehörden trotz anhaltender terroristischer Bedrohung weiterhin auch einen Rundum-Blick auf alle anderen kriminellen Erscheinungsformen haben“, sagte der innenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Burkhard Lischka, der „Welt“. Das sei für die objektive Sicherheit in Deutschland wichtig, aber auch für das subjektive Sicherheitsempfinden der Bevölkerung ganz entscheidend.

„Damit das so bleibt, sind weitere Investitionen in Personal und Technik bei den Polizeibehörden von Bund und Ländern unerlässlich“, so Lischka.

Kategorien
Deutschland Politik Saudi-Arabien VAE

Merkel reist nach Saudi-Arabien und in die VAE

Bundeskanzlerin Angela Merkel reist nach Saudi-Arabien und in die Vereinigten Arabischen Emirate. Das teilte die stellvertretende Sprecherin der Bundesregierung, Ulrike Demmer, am Freitag mit. Die Reise finde vom 30. April bis 1. Mai 2017 statt.

Der Besuch soll der Vorbereitung des diesjährigen G20-Gipfels in Hamburg dienen. Laut Besuchsprogramm wird Merkel in Riad mit militärischen Ehren begrüßt. Anschließend führt sie Gespräche mit dem saudischen König Salman bin Abdulaziz Al Saud, dem Kronprinzen Mohammed bin Nayef sowie dem stellvertretenden Kronprinzen Mohammed bin Salman. Ferner ist ein Termin mit Vertretern der Zivilgesellschaft geplant. Am 1. Mai 2017 reist die Bundeskanzlerin weiter in die Vereinigten Arabischen Emirate. Auch hier wird sie mit militärischen Ehren begrüßt. Dem schließt sich ein Gespräch im Rahmen eines Mittagessens mit dem Kronprinzen Scheich Mohammed bin Zayed al Nahyan an.

Kategorien
Deutschland Kino Kultur-Medien Leute Musik USA

Filmkomponist Hans Zimmer fühlt sich immer noch als Deutscher

Der deutsche Filmkomponist Hans Zimmer, der den größten Teil seines Lebens im Ausland verbracht hat, hat seine Wurzeln nicht vergessen: „Meine Mentalität, meine Kultur, mein Hintergrund: Am Ende des Tages bin ich doch Deutscher“, sagte er im „hr1-Talk“. Vor zwei Tagen sei er nach Hause gekommen und habe den Kühlschrank aufgemacht und „an Grüne Soße gedacht. Man kann nicht frankfurterischer sein – natürlich gab es keine“, erzählte Zimmer, der in Los Angeles lebt und arbeitet.

Bereits in seiner Kindheit habe er nur die Musik geliebt: „Ich habe alles hinterfragt, und das mache ich immer noch.“ Möglicherweise gebe es deswegen „eine Menge Regisseure, die wahrscheinlich nie mit mir arbeiten werden, weil ich immer dumme Fragen stellen muss“. Dass er zu den einflussreichsten und bekanntesten Filmkomponisten der Gegenwart zählt, führt Zimmer auf Glück zurück: „Ich habe nie versucht, Karriere mit der Musik zu machen, sondern ich habe Glück gehabt.“ Zimmer wurde bisher zehnmal für den Oscar, zwölfmal für den Golden Globe und zehnmal für den Grammy nominiert. Für die Filmmusik zu „Der König der Löwen“ wurde er 1995 mit einem Oscar ausgezeichnet.

Kategorien
Deutschland International Politik Proteste USA Wissenschaft

Außenminister Gabriel begrüßt „March for Science“

Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) hat den für Samstag geplanten „March for Science“ begrüßt, bei dem sich Demonstranten auf Initiative von US-Wissenschaftlern in Washington sowie weltweit in zahlreichen Städten für die Bedeutung von Wissenschaft und wissenschaftlicher Freiheit einsetzen wollen. „Gerade Deutschland als Hochtechnologieland verdankt seine internationale Vernetzung einer hoch innovativen Forschungslandschaft aus Universitäten, Hochschulen, forschenden Unternehmen und Wissenschaftsorganisationen“, sagte Gabriel am Freitag. Freie Forschung und Lehre seien „tragende Säulen“ einer offenen und modernen Gesellschaft.

„Ich sehe deshalb mit Sorge, wie Wissenschaftsfreiheit zunehmend unter Druck gerät, auch in Europa“, sagte der Außenminister. Gegen „Angriffe auf unser demokratisches Verständnis“ müsse man sich „entschieden zur Wehr setzen. Wir brauchen den freien akademischen Diskurs und sachlich fundierte wissenschaftliche Erkenntnisse zur Gestaltung der Welt von morgen“, so Gabriel weiter.

Kategorien
1. Liga Deutschland Fußball Polizeimeldung Sport Terrorismus

BVB-Anschlag: Erleichterung nach Festnahme

Der Dortmunder Polizeipräsident Gregor Lange hat sich nach der Festnahme eines Tatverdächtigen für den Anschlag auf den Mannschaftsbus des BVB erleichtert geäußert. „Ich bin froh darüber, dass die intensiven Ermittlungen der vergangenen Tage so schnell zu einem Festnahmeerfolg geführt haben“, sagte Lange am Freitag. Er danke dem BKA, der Bundesanwaltschaft und allen beteiligten Ermittlern und Einsatzkräften des Bundes und der Länder.

„Es besteht die berechtigte Hoffnung, dass die von dem Täter ausgehende Gefahr für die Mannschaft des BVB jetzt gebannt ist.“ Der Anschlag habe gezeigt, dass „die Polizei in jeder Lage handlungsfähig“ sei. Auch BVB-Verantwortliche dankten nach der Festnahme den ermittelnden Behörden und äußerten die Hoffnung auf eine schnelle Aufklärung: Man hoffe, dass mit dem Tatverdächtigen „nun der Verantwortliche für den niederträchtigen Anschlag auf unsere Spieler und Staff-Mitglieder gefasst werden konnte“, betonten BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und BVB-Präsident Reinhard Rauball. BVB-Kapitän Marcel Schmelzer äußerte im Namen der Mannschaft die Hoffnung, „dass wir die tatsächlichen Hintergründe des Anschlags erfahren. Für alle, die im Bus saßen, wären diese Informationen wichtig, denn sie würden den Verarbeitungsprozess deutlich erleichtern“. Die Bundesanwaltschaft hatte am Freitagmorgen mitgeteilt, dass ein 28-jähriger Deutsch-Russe im Zusammenhang mit dem Anschlag vorläufig festgenommen wurde. Als Tatmotiv wird Habgier vermutet: Der Beschuldigte wollte offenbar den Kurs der BVB-Aktie manipulieren. Er soll am 11. April über die IP-Adresse des Hotels L`Arrivée 15.000 Verkaufsoptionen in Bezug auf die Aktie erworben haben. Bei einem massiven Verfall der BVB-Aktie hätte der Gewinn nach vorläufigen Berechnungen ein Vielfaches des Einsatzes betragen, so die Bundesanwaltschaft.

Kategorien
Deutschland Politik Wahlen

Infratest sieht Union deutlich vor SPD

Das Wahlforschungsinstitut Infratest dimap sieht die Union wieder deutlich vor der SPD: Im „Deutschlandtrend“ des Instituts im Auftrag des ARD-„Morgenmagazins“ gewinnen CDU/CSU im Vergleich zur Vorwoche einen Punkt hinzu und kommen auf 35 Prozent der Wählerstimmen, die SPD kommt auf 30 Prozent. Das ist ein Prozentpunkt weniger als im letzten „Deutschlandtrend“. Die Linkspartei verbessert sich um einen Punkt auf acht Prozent, die Grünen verlieren einen Punkt und liegen bei sieben Prozent.

Die AfD erhält zehn Prozent der Stimmen (- ein Prozent). Die FDP würden weiterhin sechs Prozent der befragten Bundesbürger wählen. Für die Umfrage wurden am 18. und 19. April 934 Personen befragt.

Kategorien
Deutschland Parteien Politik

Gauland sieht Perspektive für AfD als Regierungspartei

Im Streit mit AfD-Chefin Frauke Petry um die Ausrichtung der Partei hat AfD-Vize Alexander Gauland seine Bereitschaft zum Eintritt in Regierungskoalitionen erklärt. „Natürlich wollen wir irgendwann auch regieren, sonst wäre ich nicht in der Partei“, sagte Gauland der „Rheinischen Post“ (Freitagsausgabe). Die AfD dürfe sich jedoch nicht der Gefahr aussetzen, als kleiner Partner ausgespielt oder aufgesogen zu werden.

Gauland empfahl der AfD, dem Beispiel der österreichischen FPÖ zu folgen: „Nicht als Anhängsel, aber auf Augenhöhe, dann kann man Verantwortung übernehmen“, unterstrich Gauland.

Kategorien
Deutschland Frankreich Politik Wahlen

Führende deutsche Politiker vor Frankreich-Wahl besorgt

Führende deutsche Politiker haben sich besorgt über die Präsidentschaftswahl in Frankreich geäußert. Falls die Kandidaten „des extremen rechten und des extremen linken Flügels“ in die Stichwahl kämen, wäre dies „ein schwerer Rückschlag für Europa und vor allem auch für die Grenzregion“, sagte Saarlands Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) der „Saarbrücker Zeitung“ (Freitagsausgabe). Sie hoffe daher, dass die Frustration, die in Frankreich spürbar sei, nicht in reinen Protest bei den Wahlen umschlage.

Grünen-Chefin Simone Peter erklärte, die Franzosen seien durch die Eurokrisenpolitik, Terroranschläge und den Wahlkampf verunsichert. Sie hoffe, dass das nicht zu Stimmengewinnen für den Front National führe. „Sonst wird Le Pens angekündigter `Nationaler Aufstand` nicht nur für Frankreich zum Problem, sondern auch zur akuten Gefahr für Europa“, so Peter. Der FDP-Europapolitiker Alexander Graf Lambsdorff sprach von einer „wahren Schicksalswahl für Europa“. Ein Europa ohne Großbritannien sei vorstellbar, „ohne Frankreich würde die EU aber auseinanderbrechen“. Ähnlich äußerte sich der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Michael Roth (SPD): „Ohne unseren wichtigsten Partner geht in Europa fast nichts.“ SPD-Generalsekretärin Katarina Barley betonte, sie rechne beim ersten Wahlgang mit einem Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen vier Kandidaten. „Ich hoffe, dass Marine Le Pen mit ihrem europafeindlichen und offen rassistischen Wahlkampf die Herzen vieler Franzosen nicht erreichen wird“, sagte Barley der Zeitung. Schon bei den Wahlen in den Niederlanden seien die Rechtspopulisten damit gescheitert. Links-Fraktionschefin Sahra Wagenknecht sprach von einem regelrechten „Wahlkrimi“, was auch an der Aufholjagd des linken Kandidaten Jean-Luc Mélenchon liege. Sie sei überzeugt, „dass eine Mehrheit der Franzosen kein `Weiter so` und auch keine fremdenfeindliche Politik einer Marine Le Pen möchte“, sagte Wagenknecht. „Dies ist die Chance für Mélenchon, der als einziger Kandidat für einen Politikwechsel hin zu mehr sozialer Gerechtigkeit, Demokratie und Frieden steht.“

Kategorien
Börse Börsenbericht Deutschland Livemeldung Wirtschaft

DAX startet vor Frankreich-Wahl kaum verändert

Die Börse in Frankfurt hat zum Handelsstart am Freitag zunächst kaum Kursveränderungen verzeichnet. Gegen 09:30 Uhr wurde der DAX mit rund 12.039 Punkten berechnet. Das entspricht einem Plus von 0,10 Prozent im Vergleich zum Handelsschluss am Vortag.

Am Sonntag findet die erste Runde der französischen Präsidentschaftswahl statt. Den jüngsten Umfragen zufolge gibt es einen Vierkampf um den Einzug in die Stichwahl. Die besten Chancen werden der Rechtspopulistin Marine Le Pen und dem Börsenliebling Emmanuel Macron zugerechnet. An der Spitze der Kursliste stehen die Papiere von Thyssenkrupp, Heidelbergcement und Linde. Die Anteilsscheine von Beiersdorf, Infineon und ProSiebenSat.1 sind gegenwärtig die Schlusslichter der Liste.

Kategorien
Autoindustrie Deutschland Politik Straßenverkehr

VW-Abgasskandal: 3.276 Dienstwagen der Bundesregierung betroffen

3.276 Dienstwagen der Bundesregierung sind vom VW-Abgasskandal betroffen und müssen nachgerüstet werden. Das teilte das Bundesverkehrsministerium auf Anfrage der Grünen im Bundestag mit, berichtet die „Neue Osnabrücker Zeitung“ (Freitag). Das Bundesverteidigungsministerium muss die meisten Diesel-Fahrzeuge in die Werkstatt schicken.

Allein hier sind 1.272 Fahrzeuge betroffen. Beim Bundesfinanzministerium sind es laut Auflistung der Regierung 1.074. Aus der Antwort geht weiter hervor, dass es sich bei rund 40 Prozent der betroffenen Fahrzeuge um VW Passat handelt. Insgesamt sind in Deutschland etwa 2,6 Millionen Fahrzeuge vom Abgasskandal betroffen. Im September 2015 hatte Volkswagen eingeräumt, Abgaswerte durch eine spezielle Software im Auto manipuliert zu haben. Die Mehrzahl der Diesel ist nach Angaben von Volkswagen bereits im Zuge einer Rückrufaktion umgerüstet worden. Autofahrer, die ihren Diesel nicht in die Werkstatt bringen, riskieren die Zulassung. Darauf weist auch das Bundesverkehrsministerium in der Antwort hin. Unklar ist bislang noch, welche Auswirkungen die Umrüstung auf betroffene Fahrzeuge hat. Grünen-Verkehrsexperte Oliver Krischer kritisierte in der Zeitung: „Hat der Wagen nach dem Software-Update einen höheren Verbrauch oder schlechtere Fahreigenschaften, dann ist das das Problem der Fahrzeugbesitzer.“ Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) schiebe „in bester Eintracht mit VW die Folgen des Skandals einfach auf die Autobesitzer ab“.

Kategorien
Deutschland Nahrungsmittel Unternehmen Wirtschaft

Bier-Export steigt zum dritten Mal in Folge

Deutsches Bier erfreut sich zunehmender Beliebtheit im Ausland: Die deutschen Brauer verzeichneten 2016 zum dritten Mal in Folge steigende Exportzahlen, berichtet die „Heilbronner Stimme“ (Freitag) unter Verweis auf Angaben des Deutschen Brauer-Bundes. Die Ausfuhren machen demnach mittlerweile einen Anteil von 17,4 Prozent vom Ausstoß aus und lagen im letzten Jahr bei 16,5 Millionen Hektolitern (2015: 16 Millionen Hektoliter; 16,7 Prozent vom Ausstoß). Konkrete Auswirkungen auf den Export hätten bislang weder der Brexit noch die Wirtschaftspolitik des neuen US-Präsidenten Donald Trump.

Auch im Inland sieht der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bundes, Holger Eichele, trotz des „enormen Preisdrucks im Handel“ weiteres Wachstumspotential vor allem bei alkoholfreiem Bier. „Wenn wir von größeren Mengen sprechen“, sagte Eichele der Zeitung, „sehe ich vor allem bei alkoholfreien Bieren und alkoholfreien Biermischgetränken sowie regionalen Bierspezialitäten Wachstumspotenzial.“ Insgesamt haben deutsche Brauereien in Jahr 2016 rund 95,8 Millionen Hektoliter Bier inklusive alkoholfreier Sorten abgesetzt. Damit lang der Absatz rund 100.000 Hektoliter über dem Ergebnis von 2015 (95,7 Millionen Hektoliter). Damit hält Deutschland nach wie vor die Spitzenstellung als größte europäische Braunation und liegt mit großem Abstand vor Russland, Großbritannien, Polen und Spanien.

Kategorien
Deutschland Integration Politik

FDP-Generalsekretärin Beer kritisiert Debatte um Doppelpass

FDP-Generalsekretärin Nicola Beer hält nichts von der jüngst nach dem Türkei-Referendum aufgeflammten Debatte um den Doppelpass. „Die Diskussion darüber, den Doppelpass abzuschaffen, ist eine reflexartige Pseudo-Reaktion, die zu kurz springt“, sagte Beer dem „Handelsblatt“. Man wisse doch gar nicht, wie viele der Türken, die für das Referendum gestimmt haben, einen Doppelpass haben.

Entscheidend sei auch nicht der Pass, sondern die Einstellung zu unserer Gesellschaft. „Die Diskussion geht am Thema vorbei, denn nicht der Doppelpass stellt die hier lebenden Deutsch-Türken vor ein Loyalitätsproblem, sondern die Möglichkeit, überhaupt für beide Länder abstimmen zu können“, sagte Beer. „Jemand der zwei Pässe hat, sollte sich daher entscheiden müssen, wo er abstimmt“, forderte sie. Das gelte für EU-Bürger bei der EU-Wahl schon lange. „Das sollte generell gelten.“ Beer plädierte zudem für weniger Nachsicht bei der Integration der hier lebenden Deutsch-Türken. „Dazu gehört, dass sich alle an die gleichen Regeln halten müssen und nicht etwa der kulturelle Hintergrund strafmildernd wirkt“, sagte sie. In der Vergangenheit hatte es sehr vereinzelt Fälle gegeben, in denen sich der kulturelle Hintergrund des Kriminellen strafmildernd ausgewirkt hatte. Beer forderte zudem, dass es unterbunden werden müsse, dass muslimische Vereine, Moscheen und Organisationen aus dem Ausland staatlich finanziert und personell ausgestattet werden. „Es darf zudem nicht zugelassen werden, dass ausländische Regierungen in Deutschland Einfluss nehmen“, sagte sie und forderte für Deutschland ausgebildete Imame und Lehrer für den Islamunterricht in deutschen Schulen, der in deutscher Sprache, nach deutschen Lehrplänen unter deutscher Schulaufsicht stattfinden solle.

Kategorien
Arbeitsmarkt Deutschland Wirtschaft

2,8 Millionen Beschäftigte haben befristeten Job

In Deutschland haben 2,8 Millionen Menschen einen befristeten Job. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor, die der „Rheinischen Post“ (Freitagsausgabe) vorliegt. Vor allem Frauen und junge Menschen arbeiten in befristeten Beschäftigungsverhältnissen.

Während 7,6 Prozent der weiblichen Beschäftigten einen Arbeitsvertrag auf Zeit haben, sind es bei den Männern 6,5 Prozent. Zudem hat mehr als jeder fünfte Berufstätige zwischen 15 und 24 Jahren eine befristete Beschäftigung. Bei den 25- bis 34-Jährigen sind es 13,1 Prozent. Auch Ausländer verrichten mit 13 Prozent etwa doppelt so oft einen befristeten Job wie Deutsche, wie ebenfalls aus der Antwort der Bundesregierung hervorgeht. Aus Sicht der Linken ist die Situation nicht hinnehmbar: „Befristete Arbeitsverträge wirken wie die Anti-Baby-Pille“, kritisierte Jutta Krellmann, gewerkschaftspolitische Sprecherin der Linksfraktion. Zukunftsplanung oder die Gründung einer Familie bedürften jedoch der Sicherheit eines unbefristeten Jobs. Die Linke fordert, dass das unbefristete Arbeitsverhältnis wieder die Regel wird. Der Anteil der Befristungen fällt in den einzelnen Branchen unterschiedlich aus. Die meisten verzeichnet die Sparte Erziehung und Unterricht mit 12,7 Prozent, gefolgt vom Gastgewerbe, wo jeder zehnte Arbeitnehmer einen Job auf Zeit hat, und vom Gesundheits- und Sozialwesen mit 8,8 Prozent befristeter Beschäftigung.

Kategorien
Deutschland Politik Religion

Mazyek kritisiert „antimuslimische Debatte“ nach Türkei-Referendum

Der Zentralrat der Muslime in Deutschland mahnt die etablierten Parteien, nicht „antidemokratische und antimuslimische Standpunkte“ der AfD zu übernehmen. Die Diskussion um das Wahlverhalten der in Deutschland lebenden Türken beim Verfassungsreferendum habe diese Entwicklung in der Politik noch einmal verschärft, sagte der Zentralratsvorsitzende Aiman Mazyek der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Freitag). „Da werden plötzlich Dinge gesagt, die so auch von der AfD kommen könnten – und zwar leider vereinzelt auch von den etablierten Parteien“, kritisierte Mazyek.

Als Beispiel nannte er Forderungen nach einem speziellen Bekenntnis der Deutsch-Türken zum Grundgesetz. „Das Grundgesetz sieht nicht vor, dass sich Doppelstaatler oder hier geborene deutsche Muslime ausdrücklich zur Verfassung bekennen müssen. Warum wird nun ausgerechnet bei Deutsch-Türken jetzt Gesinnungsschnüffelei betrieben“, fragte Mazyek und ergänzte: „Das ist die verklausulierte Aufforderung, die sonst aus AfD-Kreisen stammt: `Wenn es euch hier nicht gefällt, dann geht doch.`“ Der Zentralratsvorsitzende führte als Gegenbeispiel an: „Immer mehr Deutschen missfällt offenkundig leider unsere freiheitliche Demokratie, würden wir sie deshalb außer Landes deportieren wollen?“ Mazyek hat die hohe Zahl an Deutsch-Türken, die für die Verfassungsänderung gestimmt haben, indes nicht überrascht. Der demokratische Anstand gebiete es jetzt, diese Gruppe nicht zu beschimpfen. So erhielten nur radikale Kräfte auf beiden Seiten Auftrieb, sagte er.