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Tesla droht Streik in Deutschland

Dem US-Elektroautobauer Tesla droht ein Streik bei der vor wenigen Monaten übernommenen Automatisierungssparte Tesla Grohmann Automation im rheinland-pfälzischen Prüm: Die Gewerkschaft IG Metall hatte die Aufnahme von Tarifverhandlungen gefordert. „Wir haben vom Unternehmen eine nicht zufriedenstellende Antwort bekommen“, sagte Patrick Georg von der zuständigen IG Metall Trier der „Welt am Sonntag“. Tesla spiele auf Zeit.

„Wir prüfen nächste Woche, ob Streiks möglich sind“, sagte Georg. Die in Deutschland gefertigten Maschinen sind wichtig für die Produktion des geplanten Model 3, die im Juli anlaufen soll. Die IG Metall fordert die Übernahme des Tarifvertrages für die Metallindustrie sowie einen „Zukunftssicherungsvertrag“. Derzeit liege das Lohnniveau bei Tesla Grohmann Automation etwa 25 bis 30 Prozent unter dem Tarifgehalt, sagte der Vorsitzende des Betriebsrates, Uwe Herzig. Ein Angebot von Tesla, den Lohn aller Mitarbeiter um 150 Euro monatlich zu erhöhen, reiche nicht aus. Zudem seien viele Mitarbeiter verunsichert, weil Tesla entgegen früherer Zusagen alle Aufträge anderer Kunden abgebrochen habe, sagte Betriebsrat Herzig. Künftig soll in Prüm ausschließlich für Tesla gefertigt werden. „Was ist, wenn die Wette auf das Elektroauto schiefgeht?“, fragte Herzig in der Zeitung. Die Arbeitnehmer vermuten, dass auch der Gründer Klaus Grohmann das Unternehmen wegen dieses Strategiewechsels entgegen früherer Ankündigungen verlassen hat. „Ich kann mir gut vorstellen, dass er diesen Weg nicht mitgehen wollte“, sagte Herzig. „Angesichts der Veränderung, sich ausschließlich auf Tesla-Projekte zu konzentrieren, haben wir einvernehmlich entschieden, dass nun der richtige Zeitpunkt ist, um die nächste Management-Generation führen zu lassen“, teilte Tesla auf Anfrage der „Welt am Sonntag“ mit. Grohmann war für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Tesla teilte mit, dass man an guten Beziehungen zu den Mitarbeitern interessiert sei. „Wir wollen in Prüm signifikant wachsen und verstehen, dass wir wettbewerbsfähige Löhne zahlen müssen, um das zu erreichen.“ Man arbeite daran, „dass jeder bei Tesla Grohmann Automation fair und wettbewerbsfähig über dem Branchenniveau bezahlt wird“. Dafür wolle man die Mitarbeiter neben ihrem Gehalt mit Aktien entlohnen. Tesla sei davon überzeugt, „dass es wichtig ist, eine offene direkte Beziehung zu unseren Mitarbeitern zu haben“. Tesla hatte im vergangenen November angekündigt, Grohmann Engineering vollständig zu übernehmen. Zum Kaufpreis war Stillschweigen vereinbart worden.

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Deutschland Fernsehen Internet Wirtschaft

Neue Videoformate von ARD und ZDF bei Youtube stoßen auf Kritik

Die neuen Videoangebote des öffentlich-rechtlichen Rundfunks auf digitalen Plattformen wie Youtube stoßen auf Kritik von Wettbewerbsexperten. „Es ist sehr problematisch, dass der deutsche Gebührenzahler die Gewinne von Google und anderen mitfinanziert“, sagte Justus Haucap, Wirtschaftsprofessor aus Düsseldorf und ehemaliger Vorsitzender der Monopolkommission, der „Welt am Sonntag“ (16. April 2017). „Diese Unternehmen benötigen wirklich keine Subventionen, auch keine indirekten.“

Im Oktober des vergangenen Jahres starteten ARD und ZDF das neue Programm „Funk“. Es richtet sich den Sendern zufolge an 14- bis 29-jährige Zuschauer. Zurzeit produzieren 60 verschiedene so genannte „Creators“ Beiträge für den Google-Videokanal Youtube oder für die sozialen Netzwerke Facebook, Instagram und Snapchat. Gebündelt werden die Beiträge auch auf einer eigenen Website und einer App. Rund 45 Millionen geben die öffentlich-rechtlichen Sender für die Formate aus. Zwei Sparten-Kanäle, „Einsplus“ und „ZDFkultur“ wurden im Gegenzug eingestellt. Dem Bericht der Zeitung zufolge wird beispielsweise ein Videotagebuch einer Teenagerin gefördert, die ihren Alltag live auf Snapchat und Instagram teilt. Ein weiteres Format sei „Auf Klo“, bei dem Toilettengespräche zweier junger Frauen wiedergegeben werden. „Musstewissen“ seien Hilfsvideos für Mathe-Hausaufgaben. Beim Format „Fickt euch“ würden Fragen zum Thema Sex beantwortet. Wettbewerbsexperte Haucap könne hinter dem Jugendangebot keine Notwendigkeit erkennen. „Es gibt bei Youtube und anderswo eine sehr breite Angebots-Vielfalt“, sagte er der Zeitung. Weniger einzuwenden hätte der Experte, wenn die öffentlich-rechtlichen Sender ihre ohnehin schon produzierten Sendungen hochladen würden. „Aber hier werden ja faktisch extra Sendungen für diese Kanäle produziert“, sagte Haucap. „Einen öffentlich-rechtlichen Youtube-Kanal benötigen wir nicht.“ Die öffentlich-rechtlichen Sender wollten mit „Funk“ ein „identitäts- und demokratiestiftendes, meinungsbildendes Angebot machen“, zitiert die „Welt am Sonntag“ den Konzeptentwurf vom Mai 2015. In den „Funk“-Videos selbst gebe es keine Werbung und keine Produktplatzierungen. „Wir ermöglichen also jungen Talenten, Inhalte zu erstellen, die unabhängig von finanziellen Einflüssen sind“, heißt es bei „Funk“. Allerdings kommen Internetuser mit anderen Werbeformaten allein durch das Aufrufen der betreffenden sozialen Netzwerke in Kontakt.

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Autoindustrie Deutschland Unternehmen Wirtschaft

Stecker-Hersteller Mennekes kritisiert Kaufprämie für Elektroautos

Der Autozulieferer Mennekes kritisiert den staatlichen Zuschuss für den Kauf von E-Autos. „Ladesäulen sind viel wichtiger als diese völlig überflüssige Kaufprämie“, sagte der Geschäftsführende Gesellschafter Walter Mennekes der „Welt am Sonntag“ (16. April 2017). „Die Leute fragen heute nicht, was ein Elektroauto kostet, sondern wo sie tanken können. Das ist die Herausforderung, die angegangen werden muss.“

Aber das Thema Infrastruktur werde leider regelmäßig vergessen. Die Bundesregierung unterstützt den Kauf eines Elektroautos mit bis zu 4.000 Euro. Das selbst gesteckte Ziel von rund einer Million entsprechender Fahrzeuge auf deutschen Straßen bis 2020 wird dadurch nach Expertenmeinung trotzdem nicht erreicht. Mennekes sieht das Elektroauto dennoch mittelfristig vor dem Durchbruch. „Um das Thema kommt keiner mehr herum. Spätestens 2025 werden die deutschen Hersteller bei den Neuvorstellungen mehr Elektroautos präsentieren als Benziner“, sagte der Unternehmer. Denn die CO2-Problematik schwebe wie ein Damoklesschwert über der Autoindustrie. Seine Zuversicht begründete Mennekes mit den Zahlen seines Unternehmens. Die Sauerländer stellen unter anderem den sogenannten Typ2-Secker her, der in Europa Standard ist für die Ladesäulen für Elektroautos. „Die Dynamik ist bereits enorm. Das lässt sich in unseren Zahlen ablesen. Wir verdoppeln derzeit Jahr für Jahr unsere Umsätze im Bereich Elektromobilität.“ Der Mittelständler vergrößere aus diesem Grund seine Produktion – um mit dem Wachstum im Bereich Elektromobilität Schritt halten zu können, wie Mennekes betonte. „Zwar werden bald wohl auch die ganz großen Zulieferer in diesen Bereich einsteigen, zumal wir die Schutzrechte für den Typ2-Stecker freigegeben haben. Aber dann wird links und rechts noch immer genug abfallen für eine Firma wie uns. Außerdem haben wir noch einige neue Ideen in der Schublade, etwa beim Thema Elektrofahrräder.“ Kritik übte Mennekes am fehlenden Engagement der Politik beim Thema Breitbandausbau. „Wir sind ein Mittelständler aus dem tiefsten Sauerland. Und glauben Sie mir: Da gibt es noch so einige Ecken, wo man weder mobil telefonieren kann noch mit dem Smartphone im Internet surfen.“ Für die Unternehmen grenze das an eine Katastrophe, warnte Mennekes. „Kommunikation ist eine Grundvoraussetzung im Wettbewerb. Wir müssen mit der Welt verbunden sein, um international Geschäfte machen zu können. Andernfalls können wir über kurz oder lang den Laden dichtmachen.“ Leider rede die Politik aber immer nur über Breitbandausbau und Übertragungsgeschwindigkeiten statt sich auch tatsächlich dafür einzusetzen und die notwendigen Mittel bereitzustellen. „Damit setzt die Politik Millionen Arbeitsplätze aufs Spiel.“

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Deutschland Politik Syrien Weltpolitik

Von der Leyen für UN-Mandat in Syrien nach Ende des Bürgerkriegs

Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat sich nach einem Ende des Bürgerkriegs in Syrien für ein UN-Mandat ausgesprochen. An dieser Mission müssten sich „dann alle beteiligen“, sagte die CDU-Politikerin der „Welt am Sonntag“ (16. April 2017). „Auch wir werden dann gefragt sein.“

Die syrische Bevölkerung sollte dann „unter dem Dach der Vereinten Nationen geschützt werden“. Nur so seien alle Staaten, „die ihre höchst unterschiedlichen Interessen in Syrien und der Region verfolgen“, wirklich eingebunden. „An einer solchen Blauhelm-Mission wird sich wohl auch Europa beteiligen müssen, und auch Deutschland wird gefragt sein“, sagte die Bundesverteidigungsministerin der Zeitung.

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Computer Deutschland Kriminalität Militär Politik

Von der Leyen schließt Präventivschläge gegen Cyberangreifer aus

Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat Präventivschläge gegen Cyberangreifer ausgeschlossen. Die Gesetzeslage sei da eindeutig, sagte von der Leyen der „Welt am Sonntag“. Darüber hinaus müsse man genau wissen, wer angreifen will.

„Das ist schwierig. Es ist ja nicht wie in der konventionellen Kriegsführung, dass an ihrer Grenze eine feindliche Armee aufzieht.“ Allein die Bundeswehr wehre täglich 4.500 Cyberangriffe ab, so die Bundesverteidigungsministerin. Viele dieser Angriffe seien automatisiert. „Gefährlicher sind die maßgeschneiderten Angriffe, sogenannte APTs – Advanced Persistent Threats. Es handelt sich dabei um komplexe Angriffsformen.“

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Frankreich Politik Wahlen

Macron warnt vor Wahlsieg Le Pens

Der unabhängige französische Präsidentschaftskandidat Emmanuel Macron hat davor gewarnt, dass Frankreich bei einem Wahlsieg von Marine Le Pen in ein „unmittelbares wirtschaftliches Desaster“ abgleiten würde. „Die Zinsen würden nach oben schießen, das Kapital würde das Land verlassen. Und das wäre der schnelle Zusammenbruch des europäischen Projekts, denn die europäische Konstruktion funktioniert nicht ohne Frankreich“, sagte Macron den Zeitungen der Funke-Mediengruppe und der französischen Zeitung „Ouest-France“ (Sonntagsausgaben).

Rund eine Woche vor dem ersten Durchgang der französischen Präsidentschaftswahlen liefert sich der frühere Wirtschaftsminister in den Meinungsumfragen ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Le Pen. Die Chefin des Front National fordert für Frankreich einen Ausstieg aus der Eurozone und will ein Referendum über einen Austritt des Landes aus der EU durchführen. Für die Stichwahl am 7. Mai werden Macron gute Chancen auf einen Sieg eingeräumt. Zuvor hatte auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier vor einem Wahlerfolg Le Pens gewarnt. Er wolle den Franzosen zurufen: „Hört nicht auf die Sirenengesänge derer, die euch eine große französische Zukunft nach der Beseitigung all dessen versprechen, was heute auch zu Frankreich gehört – ein Garant europäischer Stabilität und Grundpfeiler der Europäischen Union zu sein“, sagte Steinmeier den Zeitungen. Diese EU möge schwierig sein – „aber sie ist für uns alle ein Gewinn, auch für Frankreich“.

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Deutschland Gesundheit Politik Unternehmen

Ernährungsminister Schmidt dringt auf rasches Tabak-Werbeverbot

Ernährungsminister Christian Schmidt (CSU) hat den Bundestag dazu aufgerufen, den Widerstand gegen das von der Regierung beschlossene Tabak-Werbeverbot aufzugeben. „Deutschland ist das einzige Land in Europa, in dem Tabakwerbung im Außenbereich noch erlaubt ist“, sagte Schmidt den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Wir haben über 120.000 Tabak-Tote im Jahr und immense gesundheitliche Folgekosten des Rauchens.“

Der Gesetzentwurf liege im Bundestag, so Schmidt: „Ich fordere alle Fraktionen auf, sich noch vor der Bundestagswahl darauf zu verständigen.“ Tabakwerbung erzeuge Sucht, betonte Schmidt. „Da gibt es für mich auch keinen Unterschied zwischen Tabak und Cannabis.“ Zum Schutz gerade von Jugendlichen müsse klare Kante gezeigt werden. Im Übrigen sei das Tabak-Werbeverbot völkerrechtlich vereinbart. Der Gesetzentwurf, den das Kabinett schon im April 2016 beschlossen hat, ist bisher im Bundestag nicht zur Abstimmung gekommen. Grund ist der Widerstand vor allem in Teilen der Unionsfraktion. Zu den Kritikern gehört unter anderem der Parlamentarische Geschäftsführer Michael Grosse-Brömer. Dem Entwurf zufolge soll von 2020 an die Werbung auf Plakaten und Litfaßsäulen verboten werden – auch für E-Zigaretten. Im Kino soll die Reklame ebenfalls deutlich eingeschränkt werden: Nur noch bei Filmen, die für Zuschauer ab 18 Jahren freigegeben sind, sollen Tabakfirmen werben dürfen. Verboten wäre mit der Verabschiedung des Entwurfs auch das kostenlose Verteilen von Zigaretten, Tabak zum Selbstdrehen und für Wasserpfeifen, zum Beispiel auf Festivals.

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Deutschland EU Politik

Göring-Eckardt: „Merkel löst keine positiven Emotionen für Europa aus“

Die Grünen-Spitzenkandidatin Katrin Göring-Eckardt macht Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) für die Europaskepsis in der Bevölkerung verantwortlich. „Frau Merkel ist immer nur im Reparaturbetrieb. Die Kanzlerin löst keine positiven Emotionen für Europa aus. Das rächt sich. Wenn man selbst keine Begeisterung ausstrahlt, begeistert man auch keine Menschen“, sagte Göring-Eckardt der „Bild am Sonntag“.

Der Bundesregierung insgesamt warf die Grünen-Fraktionsvorsitzende vor, „sich an einem Europa der Hinterzimmer“ beteiligt zu haben: „Die große Idee von Europa wurde viel zu lange auf Politiker reduziert, die in Limousinen vorfahren, in die Kamera lächeln und bis tief in die Nacht in Hinterzimmern über Krisen beraten. Und wenn etwas schief gelaufen ist, war im Zweifel Brüssel Schuld. Kein Wunder, dass sich niemand mit so einer EU identifiziert.“

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Deutschland Politik Umweltschutz

Grüne wollen bundesweit einheitliches Müllsystem einführen

Die Grünen wollen bei einer möglichen Regierungsbeteiligung nach der Bundestagswahl ein neues Müllsystem einführen und den Gelben Sack abschaffen. „Mülltrennen soll einfacher werden. Wir Grünen wollen ein bundesweit einheitliches Müll- und Recyclingsystem. Wir wollen die deutschlandweite Wertstofftonne einführen. In die kommt alles rein, was recycelt werden kann: von der Bratpfanne bis zum Joghurtbecher“, sagte Spitzenkandidatin Katrin Göring-Eckardt der „Bild am Sonntag“.

Allein dadurch könne man „450.000 Tonnen Müll im Jahr zusätzlich recyceln“. Den Gelben Sack „schaffen wir ab“, so die Vorsitzende der Grünen-Fraktion im Bundestag. „Die Kommunen setzen die Müllabfuhr und das Recycling dann um. Das Recycling koordiniert künftig eine Stelle unter staatlicher Aufsicht.“ Die Spitzenkandidatin übte gleichzeitig Selbstkritik am bisherigen Wahlkampf ihrer Partei: „Wir haben die Bedeutung unserer Themen bislang nicht richtig vermitteln können. Wir gehen jetzt direkt zu den Leuten, auch an die Haustür. So drehen wir den Trend um.“ Göring-Eckardt will beim Kampf gegen das Umfragetief konsequent auf Öko-Themen setzen: „Wenn ich mir die Klimaerhitzung anschaue, dann ist die Kacke wirklich am Dampfen, selbst wenn das gerade nicht Tischgespräch Nummer eins in Deutschland ist.“ Klimaschutz sei auch eine Überlebensfrage für die deutsche Industrie: „Wenn wir weiter auf den Verbrennungsmotor statt E-Mobilität setzen, dann werden wir links und rechts von Amerikanern, Indern und Chinesen überholt.“ Den anderen Parteien im deutschen Bundestag sprach Göring-Eckardt die ökologische Kompetenz ab: „Wir sind die einzige Adresse, wenn es um Umwelt, Natur und Klima geht. Bei 70 Minuten Martin Schulz kommt das Wort Klima nicht einmal vor. Ex-Umweltministerin Angela Merkel hat das Thema vergessen. Und dass die FDP Umweltschutz nur als störend empfindet, ist genauso bekannt wie, dass die Linke für die Braunkohle steht.“

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Deutschland Politik USA

Göring-Eckardt wirft US-Präsident Trump „Rambo-Mentalität“ vor

Grünen-Spitzenkandidatin Katrin Göring-Eckardt hat US-Präsident Donald Trump eine „Rambo-Mentalität“ vorgeworfen und die Bundesregierung aufgefordert, in der Krise mit Nordkorea mäßigend auf Trump einzuwirken. „Es ist Aufgabe der Nato und von Deutschland, mäßigend einzuschreiten. Bundeskanzlerin Merkel muss dem US-Präsidenten deutlich machen, dass es keinerlei militärische Eskalation geben darf und Trump allein dastehen würde“, sagte Göring-Eckardt der „Bild am Sonntag“.

Scharfe Kritik übte die Vorsitzende der Grünen-Fraktion im Bundestag an Trump nach dem Zünden der größten nicht-atomaren Bombe in Afghanistan und den militärischen Drohungen gegen Nordkorea: „Trump plustert sich auf, spielt auf eine falsche und gefährliche Art Weltpolizist.“ Der Einsatz der MOAB-Bombe sei eine Machtdemonstration gewesen.

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Deutschland Gemischtes Gesellschaft Religion

Umfrage: Mehrheit glaubt nicht an friedlichere Welt durch den Glauben

Eine Mehrheit der Deutschen glaubt nicht, dass der Glaube die Welt friedlicher macht: Das zeigt eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid für die „Bild am Sonntag“. Abgefragt wurde, was Glaube bewirken kann. „Er macht die Welt friedlicher“ bejahten 29 Prozent.

69 Prozent sagten, der Glaube „spalte“ die Menschen. 46 Prozent sagten, der Glaube verleite zu Terror und für 40 Prozent führt er zu Intoleranz. 67 Prozent stimmten jedoch auch der Aussage zu, dass der Glaube Trost spende, 53 sagten, er gebe dem Leben einen Sinn. Der Glaube „versetzt Berge“ bejahten 36 Prozent. 30 Prozent der Befragten sehen ihren eigenen Glauben durch Terror gestärkt, 27 sehen ihn geschwächt. „Ich habe keinen Glauben“ sagten 25 Prozent (weiß nicht, keine Angabe: 17 Prozent). Unter den katholischen Befragten sagten 50 Prozent, dass der Terror ihren Glauben stärkt, von den evangelischen Befragten sagten das 37 Prozent. Margot Käßmann, Botschafterin der Evangelischen Kirche für das Reformationsjahr 2017 forderte als Reaktion auf den Terror „Gewaltfreiheit, aber nicht Tatenlosigkeit“. Es gehe „um kreativen Widerstand gegen den Terror. Das heißt: den Tätern Verachtung entgegenbringen, unsere Freiheit nicht einschränken, zum Gottesdienst und ins Fußballstadion gehen, statt sich zu verkriechen“, so Käßmann in der Zeitung. Hamed Abdel-Samad, deutsch-ägyptischer Politikwissenschaftler, sieht den Islam als eine Wurzel des Terrorismus: „Der Glaube, in diesem Fall der Islam, ist Teil des Problems und kann kein Teil der Lösung sein. Ich verstehe, dass manche Religionsvertreter aus Verlegenheit sagen, der Terror habe nichts mit Religion zu tun. Die Wahrheit ist: Der Terror hat eine Religion, und das ist der Islam. Ohne den heiligen Hass, die Verherrlichung des Kriegs und die Entmenschlichung von Nicht-Gläubigen im Koran wäre es nie zu dieser Form des brutalen Terrors gekommen.“ Für die Umfrage hat Emnid am 12. April 507 Personen befragt. Nach Angaben des Instituts soll die Auswahl der Befragten repräsentativ sein.

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1. Liga Deutschland Fußball Sport Terrorismus

Bericht: BVB-Anschlag hätte deutlich mehr Schaden anrichten können

Die Spieler und Betreuer von Borussia Dortmund sind beim Bombenangriff auf den Mannschaftsbus offenbar nur knapp einer größeren Katastrophe entkommen. Wenn die Detonation auch nur eine Sekunde früher erfolgt wäre, hätte es zu deutlich mehr Personenschäden kommen können, berichtet die „Bild am Sonntag“ unter Verweis auf Sicherheitskreise. Ein Ermittler der Besonderen Aufbauorganisation (BAO) „Pott“ des Bundeskriminalamtes sagte der Zeitung: „Wären die Splitterbomben nur eine knappe Sekunde früher gezündet worden, hätte der Bus eine regelrechte Breitseite bekommen. Es hätte dann bestimmt viele Schwerverletzte und möglicherweise auch Tote gegeben.“

Terrorexperte Peter R. Neumann warnte indes vor weiteren Angriffen. „Für keine der Theorien gibt es bislang Beweise und die tatsächlichen, sehr gefährlichen Täter, sind auf freiem Fuß. Es muss oberste Priorität haben, die Verantwortlichen zu finden, denn es ist in der Tat nicht auszuschließen, dass es zu weiteren Anschlägen kommen kann“, sagte Neumann der Zeitung.

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Deutschland Politik Wahlen

Emnid-Umfrage: SPD verliert deutlich in der Wählergunst

Die SPD verliert laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid deutlich in der Wählergunst. Im Sonntagstrend, den das Institut wöchentlich für die „Bild am Sonntag“ erhebt, büßt die SPD gegenüber der Vorwoche zwei Zähler ein und kommt auf 31 Prozent. Der Abstand zur Union, die erneut 35 Prozent erreicht, wächst somit auf vier Prozentpunkte.

Linke (neun Prozent) und FDP (sechs Prozent) gewinnen jeweils einen Zähler hinzu. Die Grünen liegen wie in der Vorwoche bei sieben Prozent. Auch die AfD bleibt unverändert und erreicht neun Prozent. Auf die sonstigen Parteien entfallen drei Prozent. Für den Sonntagstrend wurden zwischen dem 6. und 12. April insgesamt 2.436 Personen befragt.

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Gemischtes Kino Leute USA

Scott Eastwood: „Mit meinem Vater legt man sich besser nicht an“

Laut Schauspieler Scott Eastwood, Sohn von Hollywood-Legende Clint Eastwood, ist sein berühmter Vater in Sachen Erziehung streng gewesen. „Mein Vater ist in jeder Hinsicht `old school`. Um Noten ging es ihm zwar nie. Aber als ich fünfzehn war, sagte er: `Such dir einen Job. In dem Alter geht man arbeiten`“, so Scott Eastwood in der „Bild am Sonntag“.

Sein Vater habe immer deutliche Ansagen gemacht, so sei er selbst erzogen worden. „Er hat mich abgehärtet und mich so aufs Leben vorbereitet. Ich war auch immer bedacht, keinen Ärger mit ihm zu bekommen, denn mit meinem Vater legt man sich besser nicht an!“ Scott Eastwood ist aktuell im achten Teil der Filmreihe „The Fast and the Furious“ in den Kinos zu sehen.

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1. Liga Bundesliga Deutschland Fußball Sport

1. Bundesliga: Leverkusen erkämpft Unentschieden gegen FC Bayern

Im Samstagabendspiel des 29. Spieltags der Bundesliga hat Bayer Leverkusen ein Unentschieden gegen den FC Bayern München erkämpft: Am Ende stand es 0:0. Die Bayern sind dennoch weiter mit klarem Vorsprung an der Tabellenspitze. Leverkusen rangiert im Tabellenmittelfeld, muss aber mit nur vier Punkten Vorsprung auf Platz 16 aufpassen, nicht in den Tabellenkeller zu rutschen.

Die Werkself hatte Glück, dass es die Bayern im ersten Durchgang nicht geschafft haben, in Führung zu gehen. Gerade in der Schlussphase der ersten Halbzeit setzten die Gäste die Leverkusener gehörig unter Druck. Auch in der zweiten Hälfte war der FCB die bessere Mannschaft. Ab der 59. Minute musste Leverkusen auch noch in Unterzahl spielen, da Tin Jedvaj mit der Gelb-Roten Karte vom Platz gestellt wurde. In Überzahl erhöhten die Bayern noch mehr den Druck. Die Gastgeber konnten aber immer mal wieder für Entlastung sorgen und verhinderten so, dass sie komplett hinten rein gedrängt wurden. In der Schlussphase spielten beide Mannschaften auf Sieg: Auch Leverkusen spielte mutig nach vorne. Im Endeffekt dürfte die Werkself mit dem Punktgewinn in Unterzahl aber zufrieden sein. Am 30. Spieltag müssen die Bayern gegen Mainz ran, Leverkusen tritt beim SC Freiburg an.