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1. Liga Deutschland Fußball Sport

Gladbachs Trainer Hecking setzt nicht unbedingt auf teure Transfers

Borussia Mönchengladbachs Trainer Dieter Hecking sieht seinen Klub nicht zwangsläufig in der Pflicht, die zu erwartenden Abgänge durch teure Transfers aufzufangen. „Wir werden wohl Mo Dahoud und Andreas Christensen verlieren, da werden wir sicherlich versuchen, neue Qualität dazu zu holen. Da müssen wir natürlich nachlegen. Aber ich habe ja auch schon gesagt, dass ich auch in unserem Kader den einen oder anderen sehe, beispielsweise Laszlo Bénes, der aufrücken kann. Warum soll er nicht den gleichen Weg wie Mo gehen?“, sagte Hecking der „Rheinischen Post“ (Mittwochsausgabe).

Die Frage sei: „Bringt es uns etwas, für einen Spieler 15, 20 Millionen auszugeben? Ich habe es ja in Wolfsburg erlebt. Die Erwartungshaltung ist enorm an diese Spieler, die ihr selten gerecht werden können. Durch die hohen Ablösesummen wird man gleich unter Druck gesetzt. Einen Kevin De Bruyne hat so etwas nicht interessiert, andere schon“, sagte Hecking. Seinem Kapitän Lars Stindl würde er eine Nominierung für das Nationalteam wünschen, „um auszuloten, wo er steht, was eventuell noch fehlt oder auch nicht. Ich traue es ihm zu, dabei zu sein, vielleicht nicht mal beim Confed Cup, sondern vielleicht auch bei einem hochwertigen Freundschaftsspiel mit anschließendem Quali-Spiel. Davon könnte Lars sicher profitieren“, sagte Hecking.

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Deutschland Unternehmen Wirtschaft

Zahl der Unternehmensinsolvenzen im Januar um 1,6 Prozent gesunken

Im Januar 2017 haben die deutschen Amtsgerichte 1.664 Unternehmensinsolvenzen gemeldet: Das waren 1,6 Prozent weniger als im Januar 2016, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch mit. Im Wirtschaftsbereich Handel (einschließlich Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen) gab es im Januar 2017 mit 295 Fällen die meisten Unternehmensinsolvenzen. 272 Insolvenzanträge stellten Unternehmen des Baugewerbes.

Im Wirtschaftsbereich Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen wurden 195 und im Gastgewerbe wurden 179 Insolvenzanträge gemeldet. Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger aus beantragten Unternehmensinsolvenzen bezifferten die Amtsgerichte für Januar 2017 auf rund 1,8 Milliarden Euro. Im Januar 2016 hatten sie bei knapp 1,1 Milliarden Euro gelegen. Dieser Anstieg der Forderungen bei gleichzeitigem Rückgang der Zahl der Unternehmensinsolvenzen sei darauf zurückzuführen, dass die Gerichte im Januar 2017 mehr Insolvenzen von wirtschaftlich bedeutenden Unternehmen registrierten als im Januar 2016, teilten die Statistiker weiter mit. Zusätzlich zu den Unternehmensinsolvenzen meldeten 7.535 übrige Schuldner im Januar 2017 Insolvenz an (– 3,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat). Darunter waren 5.635 Insolvenzanträge von Verbrauchern und 1.572 Insolvenzanträge von ehemals selbstständig Tätigen, die ein Regel- beziehungsweise ein Verbraucherinsolvenzverfahren durchlaufen.

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Börse Börsenbericht Deutschland Livemeldung Wirtschaft

DAX startet deutlich im Plus – Autowerte vorne

Die Börse in Frankfurt hat zum Handelsstart am Mittwoch zunächst deutliche Kursgewinne verzeichnet. Gegen 09:30 Uhr wurde der DAX mit rund 12.228 Punkten berechnet. Das entspricht einem Plus von 0,73 Prozent im Vergleich zum Handelsschluss am Vortag.

An der Spitze der Kursliste stehen die Papiere der Autobauer Daimler, BMW und Volkswagen. Auch die Aktien von Continental rangieren im vorderen Bereich der Liste. Die Anteilsscheine von Heidelbergcement, Siemens und Thyssenkrupp sind gegenwärtig die Schlusslichter der Liste.

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Deutschland International Politik Syrien Weltpolitik

Trittin: Syrienkonflikt kann nur politisch gelöst werden

Der Grünen-Politiker Jürgen Trittin hofft auf eine politische Lösung des Syrienkonflikts. Das Entscheidende werde sein, ob bei den Gesprächen von US-Außenminister Rex Tillerson in Moskau endlich der Weg zu einer politischen Lösung frei gemacht wird, sagte Trittin am Mittwoch im RBB-„Inforadio“. Hier liege „der Schlüssel auch und gerade für die Beendigung der Leiden der Zivilbevölkerung. Da wird ja weitergestorben“, so der Grünen-Politiker.

Wenn man einen Regimewechsel mithilfe militärischer Übermacht herbeiführe, wie in Libyen, dann werde die Situation „anschließend noch unangenehmer“. Auch deswegen werde sich Präsident Wladimir Putin darauf nicht einlassen. „Am Ende wird es eine politische Lösung geben, nur im Rahmen der Vereinten Nationen. Das wissen auch alle Beteiligten. Das, worum es zur Zeit geht, ist, sich für diesen politischen Prozess militärisch den einen oder anderen kleinen Vorteil zu verschaffen“, sagte Trittin.

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1. Liga Deutschland Fußball Religion Sport Terrorismus

Bericht: Polizei prüft islamistischen Hintergrund nach Anschlag auf BVB-Bus

Nach dem Anschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund am Dienstagabend prüfen Sicherheitsbehörden offenbar, ob die Attacke einen islamistischen Hintergrund haben könnte. Grund hierfür sei, dass am Tatort ein einseitiges Schreiben aufgefunden wurde, welches mit den Worten „Im Namen Allahs, des Gnädigen, des Barmherzigen“ beginne, berichten „Süddeutsche Zeitung“, NDR und WDR. In dem Schriftstück wird demnach Bezug auf den Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt genommen und behauptet, dass deutsche Tornados daran beteiligt seien, Muslime im Kalifat des sogenannten „Islamischen Staates“ zu ermorden. Deshalb stünden ab sofort Sportler und andere Prominente „in Deutschland und anderen Kreuzfahrer-Nationen“ auf einer „Todesliste des `Islamischen Staates`“, berichten die drei Medien.

Dies gelte solange, bis die deutschen Tornados abgezogen und die US-Luftwaffenbasis im pfälzischen Ramstein geschlossen werde. Das Schreiben trage keine Unterschrift, so die drei Medien. Inzwischen haben Behörden des Bundes und des Landes Nordrhein-Westfalen eine intensive Analyse des Schreibens begonnen, Islam-Wissenschaftler und Forensiker sind laut „SZ“, NDR und WDR daran beteiligt. Nach Einschätzung von an der Untersuchung beteiligten Personen sei es aber noch zu früh, eine gesicherte Einschätzung abzugeben. Man sei noch sehr vorsichtig mit der Zuordnung hieß es, der Vorgang sei sehr ungewöhnlich. Als denkbar gelte auch, dass die tatsächlichen Täter bewusst eine falsche Spur legen wollten, so die drei Medien.

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Deutschland Fußball Justiz Sport Terrorismus

„Welt“: Bundesanwaltschaft übernimmt Ermittlungen nach Anschlag auf BVB-Bus

Nach dem Anschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund am Dienstagabend hat nach Informationen der „Welt“ die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe die Ermittlungen übernommen. Das Bundeskriminalamt (BKA) sei mit den Ermittlungen beauftragt worden und habe eine Besondere Aufbauorganisation (BAO) in Berlin eingerichtet, berichtet die Zeitung. Die Mannschaft von Borussia Dortmund war kurz vor der Champions-League-Begegnung gegen die AS Monaco mit drei Sprengsätzen angegriffen worden.

Der BVB-Spieler Marc Bartra sowie ein Polizist wurden verletzt. Das Spiel war eine Viertelstunde vor Anpfiff offiziell abgesagt worden und soll am heutigen Mittwoch um 18:45 nachgeholt werden. Die Polizei will dabei mit verstärkten Kräften für Sicherheit sorgen.

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Deutschland Gesellschaft Unternehmen Wirtschaft

Absatz von Zigaretten im ersten Quartal 2017 rückläufig

Im ersten Quartal 2017 sind in Deutschland 8,1 Prozent weniger Zigaretten versteuert worden als im ersten Quartal 2016. Auch der Absatz von Zigarren und Zigarillos (– 22,5 Prozent) sowie die Menge des versteuerten Feinschnitts (– 16,3 Prozent) gingen zurück, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch mit. Dagegen stieg der Absatz beim Pfeifentabak (einschließlich Wasserpfeifentabak) an: Im Vergleich zum Vorjahresquartal gab es ein Plus von 33,6 Prozent. Insgesamt wurden im ersten Quartal 2017 Tabakwaren im Kleinverkaufswert (Verkaufswert im Handel) von 6,2 Milliarden Euro versteuert.

Das waren 0,5 Milliarden Euro oder 7,3 Prozent weniger als im ersten Quartal 2016. Dieser Betrag ergibt sich aus dem Steuerzeichenbezug von Herstellern und Händlern nach Abzug von Steuererstattungen für zurückgegebene Steuerzeichen (Nettobezug).

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Deutschland Fußball Sport Terrorismus

Auch Polizist bei Anschlag auf BVB-Bus verletzt

Bei dem Anschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund am Dienstagabend ist auch ein Polizist verletzt worden. Es handele sich um einen Beamten, der sich zum Zeitpunkt der Explosionen auf einem Motorrad vor dem Mannschaftsbus befand, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Er erlitt bei den Detonationen ein Knalltrauma und einen Schock und sei derzeit nicht mehr dienstfähig.

Gegen 19:15 Uhr waren drei Sprengsätze explodiert, als sich der BVB-Mannschaftsbus auf den Weg ins Stadion zum Champions-League-Viertelfinale gegen die AS Monaco machen wollte. Die Sprengsätze waren offenbar in einer Hecke versteckt gewesen. Die Polizei sprach von einem „gezieltem Angriff auf die Mannschaft des BVB“. Ein weiterer verdächtiger Gegenstand, der in Tatortnähe gefunden wurde, habe sich bei genauerer Untersuchung als Unrat herausgestellt, so die Beamten weiter. Bei dem Anschlag war BVB-Spieler Marc Bartra schwer verletzt worden. Er wurde aufgrund einer gebrochenen Speiche im rechten Handgelenk sowie diverser Fremdkörper im Arm noch am Dienstagabend operiert. Zu der Echtheit und über den weiteren Inhalt eines in Tatortnähe gefundenen Bekennerschreibens konnte die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen bisher keine weiteren Details nennen. Das Spiel war eine Viertelstunde vor Anpfiff offiziell abgesagt worden und soll am heutigen Mittwoch um 18:45 nachgeholt werden. Die Polizei will dabei mit verstärkten Kräften für Sicherheit sorgen.

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Daten Deutschland Unternehmen Wirtschaft

Großhandelspreise im März um 4,7 Prozent gestiegen

Die Verkaufspreise im Großhandel sind im März 2017 um 4,7 Prozent höher gewesen als im März 2016. Die Jahresveränderungsrate hatte im Februar 2017 bei + 5,0 Prozent und im Januar 2017 bei + 4,0 Prozent gelegen, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch mit. Im Vormonatsvergleich blieben die Preise für die auf Großhandelsebene verkauften Waren im März 2017 unverändert. Den größten Einfluss auf die Gesamtentwicklung hatte im März 2017 die Preissteigerung im Großhandel mit festen Brennstoffen und Mineralölerzeugnissen um 16,9 Prozent gegenüber März 2016. Gegenüber dem Vormonat waren diese Preise dagegen um 1,2 Prozent niedriger.

Auch die Preissteigerungen im Großhandel mit Erzen, Metallen und Metallhalbzeug (+ 13,6 Prozent) sowie mit Altmaterial und Reststoffen (+ 35,0 Prozent) spielten eine große Rolle für die Gesamtentwicklung. Hohe Preisveränderungen gegenüber dem Vorjahr gab es außerdem im Großhandel mit lebenden Tieren (+ 16,2 Prozent), mit Getreide, Rohtabak, Saatgut und Futtermitteln (+ 9,1 Prozent) sowie mit Milch, Milcherzeugnissen, Eiern, Speiseölen und Nahrungsfetten (+ 7,3 Prozent). Dagegen waren elektronische Bauteile und Telekommunikationsgeräte um 1,7 Prozent sowie Obst, Gemüse und Kartoffeln um 1,4 Prozent günstiger als im März 2016, teilten die Statistiker weiter mit.

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Deutschland Familien Gesellschaft Politik Straßenverkehr

CDU-Wirtschaftsrat will Führerscheinentzug für Unterhaltsverweigerer

Der CDU-Wirtschaftsrat hat verschärfte Strafmaßnahmen bis hin zum Führerscheinentzug gegen Väter und Mütter gefordert, die nicht für ihre Kinder bezahlen. „Die Kommunen müssen die gesamte Palette nutzen können, die auch privaten Gläubigern zum Eintreiben von Schulden offensteht“, sagte Generalsekretär Wolfgang Steiger der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Mittwoch). Die Maßnahmen sollten von der Pfändung neugekaufter Flachbildschirme bis zum sichergestellten Führerschein reichen.

Ein Autohaus könne zum Beispiel für überfällige Auto-Raten eine Zwangsvollstreckung plus Schufa-Eintrag erwirken. Ein solches Vorgehen müsse auch Kommunen möglich sein. Die aktuelle Praxis, dass der Staat für säumige Eltern einspringt und diese Außenstände viel zu selten wieder eintreibt, fördere eine „Verdrücker-Mentalität“, warnte Steiger. Die angekündigte Kontenabfrage reiche auf keinen Fall aus, auch die Finanzämter müssten einbezogen werden. Steiger nannte es „inakzeptabel“, dass Kommunen in 450.000 Fällen pro Jahr einspringen und Unterhaltsvorschuss zahlen müssen, weil Elternteile sich ihren Verpflichtungen „schamlos entziehen“. Diesem Missstand, der manche Großstädte immer tiefer in rote Zahlen treibe, werde bisher „viel zu lasch“ begegnet. Außerdem würden die 450.000 Empfänger in den aktuellen Gerechtigkeits-Debatten als Armutsgefährdete mitgezählt und verzerrten so die Bilanzen. Der CDU-Wirtschaftsrat stellte zugleich klar, dass der Staat bei nachgewiesener Hilfsbedürftigkeit von Müttern oder Vätern eintreten müsse. Dies gelte „selbstverständlich auch nach Trennungen, wenn erstmal zwei Hausstände zu gründen sind“. Laut Steiger sind „dafür, aber nur dafür, Sozialleistungen da“.

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Deutschland Gesellschaft Politik

Bericht: Entwurf des Armutsberichts stärker gekürzt als bekannt

Der Armuts- und Reichtumsbericht ist innerhalb der Bundesregierung offenbar stärker abgeschwächt worden als bisher bekannt. Mehrere Passagen zum Einfluss von Lobbyisten, von Armut und Reichtum auf die Demokratie entfielen, berichtet „Zeit-Online“. Berichtsentwürfe zeigen demnach, dass im Zuge der Abstimmung des Ursprungstextes im Arbeits- und Sozialministerium sowie mit den anderen Ressorts weite Bereiche umformuliert und verkürzt wurden.

So wurde auch eine Passage umformuliert, in der es hieß, hohe Ungleichheit könne nicht nur den gesellschaftlichen Zusammenhalt beeinträchtigen, sondern auch das Wirtschaftswachstum dämpfen. Deshalb sei die „Korrektur von Verteilungsergebnissen“ eine „wichtige gesellschaftliche Aufgabe“. In der vorläufigen Endfassung steht nun, die Auswirkungen großer sozialer Ungleichheit auf das Wirtschaftswachstum eines Landes seien empirisch nicht eindeutig belegt. Der Kölner Armutsforscher Christoph Butterwegge warf der Bundesregierung systematische Schönfärberei vor. Um eine nationale Debatte über die Kluft zwischen Arm und Reich in Gang zu setzen und politische Gegenmaßnahmen anzustoßen, müsse die Regierung in ihrem Bericht einräumen, „dass die soziale Spaltung aus einer Zangenbewegung resultiert: Denen `da unten` wurde seit der Jahrtausendwende mehr Druck gemacht, die `da oben` wurden langfristig entlastet“, schreibt Butterwegge in einem Kommentar auf „Zeit-Online“ und nennt als Beispiele dafür einerseits gelockerten Kündigungsschutz oder liberalisierte Leiharbeit, andererseits die Entlastung Wohlhabender von Steuern und Abgaben. „Der Fünfte Armuts- und Reichtumsbericht gleicht angesichts dieser Tendenz zur sozialen Spaltung einer Beruhigungspille.“ Jede Bundesregierung muss gemäß eines Parlamentsbeschlusses „in der Mitte der Wahlperiode“ einen Armuts- und Reichtumsbericht vorlegen. Der Entwurf des Fünften Berichts wurde seit Herbst 2016 im Arbeitsministerium und den anderen Ressorts überarbeitet. Die Befassung des Kabinetts damit verzögerte sich nach Informationen der Zeitung dadurch um etwa ein halbes Jahr.

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Autoindustrie Deutschland Gesellschaft Politik Straßenverkehr Umweltschutz

Umweltbewusstseinsstudie: Autofahrer zum Umstieg bereit

Rund die Hälfte der Autofahrer, die täglich oder mehrmals in der Woche mit dem Wagen zur Arbeit fahren, können sich vorstellen, häufiger öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. Das geht aus der Umweltbewusstseinsstudie hervor, die Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) heute in Berlin vorstellen wird und die der „Rheinischen Post“ (Mittwochsausgabe) vorliegt. In Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern erklärten 61 Prozent ihre Bereitschaft zum Umstieg.

Bei bis zu 100.000 Einwohnern waren es 49 Prozent, und in Kommunen mit bis zu 20.000 Einwohnern konnten sich 46 Prozent einen entsprechenden Umstieg vorstellen. „Die Studie zeigt: Die Menschen wollen nicht mehr so stark auf das Auto angewiesen sein“, sagte Hendricks der Zeitung. Die SPD-Politikerin verwies darauf, dass die Mehrheit der Autofahrer sich auch vorstellen könne, häufiger zu Fuß zu gehen oder mit dem Fahrrad zu fahren. So sind der Studie zufolge rund drei Viertel der regelmäßigen Autofahrer bereit, häufiger zu Fuß zu gehen. Einen Umstieg aufs Rad können sich etwa zwei Drittel vorstellen. Hendricks betonte, die Menschen seien bereit, auf das Auto zu verzichten, aber sie bräuchten gute Alternativen. „Das bestärkt uns in unserem Einsatz für die nachhaltige Stadt der kurzen Wege. Wir brauchen dringend mehr Mittel für den öffentlichen Personennahverkehr und neue, bessere Radwege in den Städten.“

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Deutschland Fernsehen Leute Unternehmen Wirtschaft

„Tagesschau“-Sprecherin Rakers will neue Fernsehformate entwickeln

Die „Tagesschau“-Sprecherin Judith Rakers gründet gemeinsam mit der Produktionsfirma Endemol Shine Germany ein Unternehmen: Mit der Firma Jukers Media will Rakers neue Fernsehformate entwickeln und produzieren. Die Gründung kündigt Marcus Wolter, Chef von Endemol Shine Germany, in einem Gespräcj mit der „Welt“ an. Geplant seien Dokumentationen, Talk-Formate, aber auch Shows.

Geschäftsführer des Joint Ventures sind Rakers und der Fernsehproduzent Matthias Pfeffer. Für sie sei die Gründung des Gemeinschaftsunternehmens „der nächste logische Schritt“, sagte Rakers der „Welt“: „Die Produktionsfirma gibt mir die Möglichkeit, Formate zu entwickeln, die maßgeschneidert zu mir passen und mit denen ich mich identifiziere.“ Konkrete Fernsehformate wollte Rakers auf Nachfrage nicht nennen: „Wir sprudeln geradezu vor lauter Ideen.“ Marcus Wolter sieht in Rakers „eine der renommiertesten Medien-Persönlichkeiten Deutschlands“. Neben der „Tagesschau“ moderiert sie die Talksendung „3 nach 9“ mit Giovanni di Lorenzo. Rakers drehte auch Reportagen, die sich beispielsweise mit Armut in Hamburg und dem Leben in einem Frauengefängnis beschäftigen. Endemol Shine Germany ist der größte senderunabhängige Produzent von Fernsehformaten in Deutschland. Wolter hält den deutschen Entertainmentmarkt für „wesentlich mutiger als sein Ruf“. Neue Mitbewerber wie Netflix und Amazon befeuerten die Produktion von spannenden neuen Formaten. Unter den Produzenten herrsche derzeit „fast so etwas wie eine Goldgräberstimmung“. Für falsch hält Wolter allerdings die „Inflation von Shows, die über die klassischen 90 Minuten hinausgehen“.

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Arbeitsmarkt Deutschland Gesellschaft Wirtschaft

Kinderarmut in Deutschland 2016 weiter gestiegen

In Deutschland sind mehr als zwei Millionen Minderjährige auf staatliche Grundsicherung angewiesen. Das geht aus neuen Daten der Bundesagentur für Arbeit hervor, aus denen die „Westdeutsche Allgemeine Zeitung“ (Mittwochsausgabe) zitiert. Ende 2016 lebten demnach 2.003.805 Unter-18-Jährige in Bedarfsgemeinschaften, sprich in Familien, die Hartz IV beziehen.

Trotz des anhaltenden Wirtschafts-Aufschwungs waren das 3,3 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die Quote der Kinder und Jugendlichen in der Grundsicherung stieg bundesweit von 13,6 auf 14,1 Prozent. In NRW fiel der neuerliche Anstieg der Kinderarmut mit 3,8 Prozent auf 564.000 noch deutlicher aus. Die höchste Hilfe- oder Armutsquote gab es Ende 2016 in Gelsenkirchen, dort leben mittlerweile vier von zehn Kindern (39,6 Prozent) in Hartz-IV-Haushalten. Die jüngste Entwicklung hängt laut Bundesagentur für Arbeit in NRW eng mit der Zuwanderung zusammen, denn für den Anstieg sorgten vor allem mehr ausländische Kinder in der Grundsicherung, darunter viele Flüchtlinge. Doch auch die Langzeitarbeitslosigkeit halte viele Kinder dauerhaft in der Grundsicherung. Der Jugendforscher Klaus Hurrelmann kritisierte, dass bisher „fast alle Hilfsprogramme auf die Eltern und nur ganz wenige direkt auf die Kinder“ zielten. „Das ist der große Konstruktionsfehler“, sagte er der Zeitung. Er sprach sich dafür aus, dass der Staat die Kinder außerhalb ihrer Familien fördert, damit der in vielen Hartz-IV-Familien niedrige Bildungsstand der Eltern nicht weitergegeben werde. Zwar tue man vielen engagierten Eltern damit Unrecht. „Wir wissen aber auch, dass die oberen 20 Prozent der Gesellschaft zu 80 Prozent wollen, dass ihre Kinder Abitur machen, von den unteren 20 Prozent wollen das nur 20 Prozent“, sagte er. Man müsse die Eltern motivieren, ihre Kinder dabei zu unterstützen, einen höheren Bildungsabschluss zu erzielen als sie selbst. Das sei „pädagogisch höchst anspruchsvoll“.

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Arbeitsmarkt Deutschland Parteien Politik

AfD-Vorstandsmitglied Poggenburg kritisiert Rentenpläne im Wahlprogramm

Vor dem AfD-Parteitag am 22. und 23. April hat Bundesvorstandsmitglied André Poggenburg aus Sachsen-Anhalt die Rentenpläne im Entwurf des Wahlprogramms scharf kritisiert: „Eine Fokussierung auf kapitalgedeckte Renten benachteiligt einen Großteil unserer Bevölkerung maßgeblich. Dem erteilen wir eine klare Absage“, sagte Poggenburg der „Welt“. Damit wendet sich der Landes- und Fraktionsvorsitzende der AfD in Sachsen-Anhalt gegen die im Programmentwurf verankerte Forderung, die betriebliche und private Altersvorsorge gesetzgeberisch zu stärken.

Dem hält Poggenburg entgegen: „Gerade diejenigen, die wenig verdienen, haben keine Möglichkeit, zusätzlich noch privat Geld zurückzulegen.“ Nötig sei „eine gerechte Volksrente, die auch die Bedürfnisse der kleinen Leute berücksichtigt“. Hierbei plädiert Poggenburg für ein Modell nach dem Muster der Bürgerversicherung, die Beamte und Selbstständige einbezieht: „Wir wollen eine Erwerbstätigenversicherung, in die ausnahmslos alle einzahlen.“ Auf Ablehnung stößt bei Poggenburg auch die Wahlprogramm-Forderung, den Bezug einer abschlagsfreien Rente nicht mehr wie bisher vom Erreichen eines bestimmten Lebensjahres abhängig zu machen, sondern davon, ob man eine bestimmte Zahl von Beitragsjahren vorweisen kann. AfD-Chef Jörg Meuthen hatte hierfür unlängst die Zahl von 45 Jahren ins Spiel gebracht. Poggenburg weist dies zurück: „Wir können nicht alle Menschen über einen Kamm scheren“, sagte Poggenburg. Wer schwere körperliche Arbeit verrichte, könne „nicht mit 70 Jahren noch auf einer Baustelle arbeiten“. Daher wolle „die AfD-Sachsen-Anhalt das Renteneintrittsalter dauerhaft bei 65 festschreiben“.