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Deutschland Gemischtes Gewalt International Religion Syrien

EKD-Chef Bedford-Strohm will „sofortigen Waffenstillstand“ in Syrien

Der Vorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, hat nach dem mutmaßlichen Giftgasangriff im syrischen Chan Scheichun die internationale Staatengemeinschaft aufgefordert, für einen „sofortigen Waffenstillstand“ in Syrien zu sorgen. „Solche entsetzlichen Verbrechen machen sprachlos und zornig“, sagte Bedford-Strohm der „Rheinischen Post“ (Online-Ausgabe). Er forderte: „Sofortiger Waffenstillstand: Dafür muss die internationale Staatengemeinschaft jetzt alles tun. Das Sterben in Syrien muss aufhören.“

Bei dem Angriff am Dienstag in der Provinz Idlib waren mehr als 70 Menschen ums Leben gekommen. Eine Sitzung des UN-Sicherheitsrats zum mutmaßlichen Giftgasangriff war am Mittwoch ohne Ergebnis zu Ende gegangen.

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Deutschland Gemischtes NRW Terrorismus

Bericht: NRW-Innenministerium warnt Polizisten vor IS-Messerangriffen

In einem internen Schreiben warnt das NRW-Innenministerium Polizisten vor möglichen Messerangriffen durch Sympathisanten des „Islamischen Staates“ (IS). Das berichtet das „Westfalen-Blatt“ (Donnerstagsausgabe). Demnach hat das Ministerium die Information am 22. März herausgegeben.

Darin heißt es, der IS propagiere Messerattacken auf Polizeibeamte. Dazu veröffentlichte das Ministerium Standbilder aus einem Internetvideo mit dem Titel „Greif sie an“. Auf dem Film ist das Signet von „Amaq“ zu erkennen, der Propagandaagentur des IS. Das ansonsten professionelle Video hat Untertitel in fehlerhaftem Deutsch und in arabischer Sprache. In dem Film treten zwei vermummte IS-Kämpfer auf. Einer stellt den Angreifer dar, der andere das Opfer. Zu Beginn wird erklärt, welche Messer sich am besten eignen. Dann wird beschrieben, wie der Polizist abgelenkt wird, damit er die Hand mit dem Messer nicht wahrnimmt. Erklärt wird auch, gegen welche Körperteile der Angriff geführt werden muss, um ein schnelles Verbluten des Opfers zu erreichen. Es werden drei Varianten beschrieben, „die auch durch ungeübte und zu allem entschlossene Täter umsetzbar sind“, heißt es in der Warnung des Innenministeriums.

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Daten Deutschland Industrie Unternehmen Wirtschaft

Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe im Februar gestiegen

Der preisbereinigte Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe ist im Februar 2017 saison- und arbeitstäglich bereinigt um 3,4 Prozent höher gewesen als im Vormonat. Das teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Angaben am Donnerstag mit. Für Januar 2017 ergab sich nach Revision der vorläufigen Ergebnisse ein Rückgang von 6,8 Prozent gegenüber Dezember 2016 (vorläufiger Wert: – 7,4 Prozent).

Der preisbereinigte Auftragseingang ohne Großaufträge im Verarbeitenden Gewerbe lag im Februar 2017 saison- und arbeitstäglich bereinigt um 2,2 Prozent höher als im Vormonat. Im Februar 2017 erhöhten sich die Aufträge aus dem Inland im Vergleich zum Vormonat um 8,1 Prozent. Die Auslandsaufträge waren auf dem Niveau des Vormonats. Dabei fielen die Auftragseingänge aus der Eurozone um 2,4 Prozent, während die Auftragseingänge aus dem restlichen Ausland um 1,6 Prozent gegenüber Januar 2017 anstiegen. Bei den Herstellern von Vorleistungsgütern lag der Auftragseingang im Februar 2017 um 8,5 Prozent höher als im Vormonat. Bei den Herstellern von Investitionsgütern gab es einen Anstieg von 0,3 Prozent. Im Bereich der Konsumgüter stiegen die Aufträge um 2,7 Prozent. Der preisbereinigte Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe lag nach vorläufigen Angaben im Februar 2017 saison- und arbeitstäglich bereinigt um 1,3 Prozent höher als im Vormonat, teilten die Statistiker weiter mit. Für Januar 2017 ergab sich nach Revision der vorläufigen Ergebnisse ein Anstieg von 2,1 Prozent gegenüber Dezember 2016 (vorläufiger Wert: + 3,7 Prozent).

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Autoindustrie Deutschland Politik

Grüne drängen auf Klarheit für deutsche Automobilwirtschaft

Die Grünen im Bundestag drängen auf Klarheit für die deutsche Automobilwirtschaft. Beim Umstieg von Verbrennungsmotoren auf E-Autos sei Planungssicherheit notwendig, damit Deutschland nicht den Anschluss verliere, sagte Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Donnerstag). Hintergrund: Unter anderem der Bundesrat hat sich dafür eingesetzt, von 2030 an europaweit nur noch emissionsfreie Autos neu zuzulassen.

Es gehe um den Umstieg auf saubere Motoren. „Das ist schlicht die Zukunft der Autobranche“, sagte Göring-Eckardt. Mit Städten voll Smog gebe China den Takt vor, auch Indien und die USA setzten bereits verstärkt auf E-Autos. Die deutsche Autobranche könne es sich gar nicht leisten, zukünftig von diesen Märkten abgehängt zu werden. „Also geht es darum, dass Planungssicherheit besteht, dass Wettbewerb funktioniert und dass auch nach 2030 noch Autos in Deutschland produziert werden.“ Die Grünen sagen nach den Worten der Fraktionsvorsitzenden nicht, dass Diesel und Benziner ab dem Jahr 2030 nicht weiter fahren dürfen, „sondern nur, dass bei Neuzulassungen von da an ausschließlich abgasfreie Autos grünes Licht bekommen“. Das sei ein klares Signal an die Autobranche: „Stellt eure Angebotspalette allmählich um. Wir Grüne haben Vertrauen, dass die Wirtschaft das packt.“

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Bildung Deutschland Politik Wissenschaft

Wanka will strukturschwache Regionen gezielt fördern

Zur Ost-Ministerpräsidentenkonferenz mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am Donnerstag im sächsischen Bad Muskau will Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) ein 150 Millionen Euro schweres Programm für Innovationen in strukturschwachen Regionen auflegen. „Bis Ende 2019 ist es speziell für den Osten gedacht, wo es weniger Forschungsinvestitionen durch die Wirtschaft gibt. Spätestens ab 2020 sollen alle strukturschwachen Regionen in Deutschland profitieren“, sagte Wanka der „Rheinischen Post“ (Donnerstagsausgabe).

Das Programm „Wandel durch Innovation“ soll noch in diesem Jahr starten. Gefördert werden sollen zum Beispiel Kooperationen von Hochschulen und Forschungseinrichtungen mit kleinen und mittleren Unternehmen. Bei dem Programm gebe man „thematische Anregungen. Aber die Menschen in den Regionen sind frei, auch ein eigenes Thema zu finden und umzusetzen“, betonte Wanka. Das könnten zum Beispiel der Strukturwandel in Bergbauregionen sein oder die hochwertige medizinische Versorgung auf dem Land.

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EU Finanzindustrie Wirtschaft

EU-Finanzminister beraten Abbauprogramm für faule Bankkredite

Die EU-Finanzminister wollen bei ihrem Treffen am Samstag über Maßnahmen beraten, wie die vielen faulen Kredite bei europäischen Banken zügig abgebaut werden können. Der Vorschlag zur Schaffung einer europäischen Bad Bank werde dabei aber keine große Rolle spielen, berichteten mehrere Insider dem „Handelsblatt“. Stattdessen solle über Möglichkeiten diskutiert werden, wie die EU den betroffenen Ländern dabei helfen könne, nationale Bad Banks ans Laufen zu bringen.

Dazu könne man auch eine „europäische Blaupause“ erarbeiten, hieß es in Brüssel. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) unterstützt diese Vorschläge, während er eine europäische Bad Bank ablehnt. Die notleidenden Kredite seien ein „Problem in einigen Mitgliedstaaten“ und „kein europäisches Phänomen“, heißt es in einem Positionspapier des Bundesfinanzministeriums, welches der Zeitung vorliegt. Der Vorschlag einer europäischen Bad Bank sei deshalb „nicht zweckmäßig“, da es sehr unterschiedliche Rahmenbedingungen in den Ländern gebe. Stattdessen könne es ein europäisches Programm „mit verbindlichen Abbauzielen“ für faule Kredite geben. Dazu soll es eine „Empfehlung für nationale Bad Banks“ geben, wie Schäubles Beamte schreiben. Dies könne „auf Basis einer einheitlichen, von der EU-Kommission gebilligten Blaupause“ geschehen. Grundlage für die Diskussion der EU-Finanzminister soll ein Arbeitspapier des maltesischen Finanzminister Edward Scicluna sein, der derzeit den EU-Finanzministerrat leitet. Das „dauerhaft hohe Niveau notleidender Kredite“ stelle „für die Lebensfähigkeit“ der betroffenen Banken „ein Risiko“ dar und wirke sich „lähmend“ auf die Finanzierung der Volkswirtschaften aus, heißt es in dem Papier, berichtet das „Handelsblatt“. Banken in der EU haben faule Kredite in einem Gesamtumfang von 920 Milliarden Euro in ihren Bilanzen angehäuft. Direkt betroffen sind in erster Linie Griechenland, Zypern, Portugal und Italien. Das ungelöste Problem mit den faulen Krediten beeinträchtige aber auch „die gesamte Wahrnehmung des europäischen Bankensektors an den Märkten, insbesondere innerhalb der Europäischen Bankenunion“, heißt es in dem Papier. Für die Lösung des Problems spiele die Restrukturierung des Bankensektors, das jeweilige nationale Insolvenzrecht und die Vollstreckungsverfahren bei säumigen Schuldnern sowie ein professionelles Management der nationalen Bad Bank eine wichtige Rolle. „Zuständigkeiten in diesen Bereichen auf nationaler Ebene“ müssten „klar benannt werden mit einem Zeitplan für die Lieferung“ nötiger Maßnahmen, heißt es in dem Papier des maltesischen Finanzministers.

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Deutschland Parteien Politik

Oppermann lobt FDP-Chef Lindner und sieht „Überschneidungen“

In der Debatte um mögliche Koalitionsoptionen hat SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann den FDP-Vorsitzenden Christian Lindner ausdrücklich gelobt. „Herr Lindner bemüht sich, nicht länger am Rockzipfel von Frau Merkel zu hängen und Brücken zu anderen Parteien aufzubauen. Das finde ich richtig, denn es gibt bei manchen Themen sicher Überschneidungen“, sagte Oppermann der „Rheinischen Post“ (Donnerstagsausgabe).

Zu einer Koalition sei es aber noch ein weiter Weg. Auf die Frage, ob er nach dem Rückschlag im Saarland ein Ampelbündnis einer rot-rot-grünen Koalition bevorzugen würde, antwortete Oppermann: „Ich mache für die SPD und niemanden sonst Wahlkampf. Wir wollen stärkste Kraft im Bundestag werden und den Kanzler stellen. Wir können grundsätzlich mit allen koalieren außer der AfD. Aber Sie haben recht, die Linkspartei macht sich nicht gerade interessant für uns.“

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Militär Politik Ukraine Weltpolitik

OSZE: Erschwerte Bedingungen bei Überprüfung der Waffenruhe in Ostukraine

Die OSZE klagt über erschwerte Bedingungen bei der Überprüfung der Waffenruhe in der Ostukraine. Auf dem Gebiet, das von den ukrainischen Regierungstruppen kontrolliert wird, werde ihr die Arbeit erschwert, sagte der Direktor des OSZE-Büros für demokratische Institutionen und Menschenrechte, Michael Georg Link, der „Heilbronner Stimme“ (Donnerstag). „Leider nehmen die Zugangsbehinderungen für die OSZE-Beobachter zu. Auch werden die Beobachter immer häufiger Bedrohungen und Einschüchterungen ausgesetzt.“

Trotz einer neuen Waffenruhe in der Ostukraine werden seit Tagen wieder Feuergefechte gemeldet. „Die Verletzungen finden auf beiden Seiten statt“, sagte Link dazu. In dem Konflikt kritisierte der OSZE-Direktor sowohl die Ukraine als auch Russland bei der Umsetzung der Waffenruhe: „Es fehlt der politische Wille zur Umsetzung.“ Zuletzt war die Zahl der Asylgesuche von Personen aus der Ukraine in Deutschland rückläufig. Der OSZE-Direktor sieht darin allerdings keinen Beleg für eine Entspannung der Sicherheitslage. Die meisten Menschen hätten den Donbass innerhalb der Ukraine verlassen, andere seien nach Russland oder Polen geflohen. „Zurück bleiben diejenigen, denen die Möglichkeit und Kraft zur Flucht fehlt – oftmals ältere und kranke Menschen.“ Wenn es der Ukraine nicht gelinge, mehr Wohlstand für die Bürger zu schaffen, „werden ihr mittelfristig noch mehr Menschen den Rücken zukehren“, sagte Link.

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Deutschland Geheimdienste Politik Türkei

Bundesregierung: Ermittlungen gegen 20 mutmaßliche türkische Spione

In Deutschland laufen nach Angaben der Bundesregierung Ermittlungsverfahren gegen 20 mutmaßliche türkische Spione. „Derzeit wird gegen insgesamt 20 Beschuldigte sowie gegen unbekannt wegen des Verdachts der geheimdienstlichen Agententätigkeit im Auftrag der türkischen Regierung ermittelt, soweit es um die Ausspähung von Anhängern der Gülen-Bewegung geht“, heißt es laut „Welt“ in einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linke-Bundestagsabgeordneten Sevim Dagdelen. Dagdelen greift die deutschen Behörden scharf an: „Das rechtsstaatlich völlig inakzeptabel laxe Vorgehen gegen Ditib wegen Spionage hat dazu geführt, dass sich Erdogans Spitzel-Imame in die Türkei absetzen und sich der Strafverfolgung entziehen konnten“, sagte sie der „Welt“.

Die Vorwürfe gegen die Imame waren bereits im Dezember bekannt geworden. Trotz der seit Jahren wachsenden Schwierigkeiten wurden laut der Antwort der Bundesregierung im vergangenen Jahr für Islamprediger der Ditib insgesamt 345 Visa ausgestellt, 2015 waren es noch 240 Visa, im Jahr zuvor 200. Im Vergleich zum Jahr 2011 hat sich die Anzahl der Visa sogar mehr als verdoppelt: Damals wurde 160 Gesuchen stattgegeben. Die aus der Türkei entsandten Imame predigen in den etwa 800 Moscheen, die der Dachverband hierzulande betreibt. Die meisten von ihnen bleiben fünf Jahre. Ditib äußerte sich auf eine Anfrage der „Welt“ nicht zu der personellen Aufstockung.

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Deutschland Gesellschaft Parteien Politik Religion

Petry: AfD „Garant jüdischen Lebens in Zeiten antisemitischer Migration“

Nach Ansicht von AfD-Bundessprecherin Frauke Petry dient die AfD dem Schutz jüdischen Lebens in Deutschland: Ihre Partei sei „einer der wenigen politischen Garanten jüdischen Lebens auch in Zeiten illegaler antisemitischer Migration nach Deutschland“, sagte Petry der „Welt“. „Die AfD weist immer wieder auf die Gefahren solcher Entwicklungen hin, die sich durch den massenhaften illegalen Zuzug in den vergangenen Jahren noch verstärkt haben.“ Petry verwies darauf, dass der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, vor einiger Zeit vor dem Tragen der jüdischen Kippa in einigen „Problemvierteln“ gewarnt habe.

Zudem gehöre es „für die AfD zum politischen Selbstverständnis, an die Grauen des Holocaust zu erinnern“, sagte Petry. Sie reagierte in dem Interview auf Kritik des Präsidenten des Jüdischen Weltkongresses, Ronald Lauder, der die AfD in der „Welt“ als „Schande für Deutschland“ bezeichnet hatte. Lauder drückte die Hoffnung aus, dass die AfD „bald von der politischen Bühne verschwindet“. Hierzu sagte Petry: „Die AfD wurde von den Bürgern demokratisch in inzwischen elf Landtage gewählt. Ronald Lauder ist bestimmt Demokrat genug, um diesen Wählerwillen anzuerkennen.“

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Deutschland Industrie Unternehmen USA Wirtschaft

Metallindustrie sieht Trumps protektionistische Ankündigungen gelassen

Der Präsident des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall, Rainer Dulger, sieht in den Bestrebungen von US-Präsident Donald Trump, die internationalen Handelsbeziehungen zu überprüfen, keine Bedrohung für die deutsche Industrie: „Ich rate weiterhin zu Gelassenheit. Die deutschen Metall- und Elektro-Unternehmen haben Hunderttausende von Arbeitsplätzen in den USA geschaffen und unsere Produkte werden sicher nicht gekauft, weil sie so viel billiger sind als die Konkurrenz“, sagte Dulger den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Und mit BMW und Mercedes sei die deutsche Industrie auch einer der größten Exporteure von in den USA hergestellten Autos, stellte Dulger klar.

Trump wirft Deutschland, China und anderen Ländern unfaire Handelspraktiken zu Lasten der USA vor. Ausländischen Firmen, auch aus der deutschen Stahlindustrie, hält er angebliche Dumping-Preise vor. 2016 war das Handelsdefizit der USA auf 481 Milliarden Dollar gestiegen. Deutschland als einer der weltweit wichtigsten Exporteure kam 2016 auf einen Handelsüberschuss von 252 Milliarden Euro. Für Gesamtmetall-Präsident Dulger sind die Vorwürfe des US-Präsidenten sachlich unbegründet: Es stimme nicht, dass in den USA alle deutsche Autos fahren und in Europa niemand US-Wagen, sagte er. In Europa seien mit Ford und General Motors große US-Hersteller aktiv, „die deutlich mehr Fahrzeuge bei uns verkaufen als wir in den USA“. Dulger betonte: „Wenn Präsident Trump sich das Prinzip des weltweiten Handelns erklären lassen will, können wir das also nur begrüßen.“

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Deutschland Internet Politik Unglücke

Bericht: Rund vier Millionen Deutsche nutzen Warn-Apps

Rund vier Millionen Deutsche verfügen inzwischen über Warn-Apps auf ihren Mobiltelefonen, um im Katastrophenfall umgehend informiert zu werden. Das melden die Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Wie das Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme in Berlin mitteilte, nutzen inzwischen rund 2,5 Millionen Bürger das System „Katwarn“.

Die vom Bund betriebene Warn-App „Nina“ weist derzeit rund 1,5 Millionen Nutzer auf. „Jeden Monat kommen Zehntausende hinzu“, sagte der zuständige Präsident des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), Christoph Unger, den Funke-Zeitungen. Die App „Biwapp“, betrieben von der Lüneburger Agentur „Marktplatz“, erreicht laut eigenen Angaben knapp 100.000 Nutzer in zwei Dutzend Landkreisen. Damit so viele Bürger wie möglich über das Smartphone im Katastrophenfall gewarnt werden, strebt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz Kooperationen mit den anderen Anbietern an. „Wir wollen, dass nationale Warnungen auf allen Warn-Apps automatisch ausgespielt werden – ganz gleich, wie die Warn-App heißt“, sagte BBK-Präsident Unger. Ein erster Schritt soll eine zeitnahe Kooperation zwischen den Anbietern von „Biwapp“ und „Nina“ sein. Der Chef des Bundesamtes verzeichnet zugleich eine Rückkehr zu den auf Dächern installierten Warnsirenen in Städten und Gemeinden: „Jetzt beobachten wir, dass Kommunen in der ganzen Bundesrepublik zunehmend wieder Sirenen als zusätzliches Warnmittel aufbauen“, sagte Unger.

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Deutschland Justiz Politik Terrorismus

Bericht: Staat bekommt kaum Zugriff auf Terrorfinanzen

Die vom Staat eingefrorenen Geldbeträge zur Finanzierung des islamistischen Terrorismus sind minimal. Das geht laut eines Berichts der „Berliner Zeitung“ (Donnerstagsausgabe) aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion hervor. Darin schreibt der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesjustizministerium, Christian Lange (SPD), an den stellvertretenden Linksfraktionsvorsitzenden Jan Korte: „Nach den der Deutschen Bundesbank von inländischen Kreditinstituten und Justizvollzugsanstalten übermittelten Meldungen sind in Deutschland Gelder von 19 natürlichen Personen mit einem Gesamtvolumen von aktuell 8.959,19 Euro eingefroren.“

Grundlage für das Einfrieren in Deutschland ist eine EU-Verordnung von 2002, die nach den Anschlägen vom 11. September 2001 erlassen wurde. Korte schreibt die mangelnde Durchschlagskraft Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) und Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) zu. Die Zahlen belegten, wie sehr sie daneben lägen, sagte er der „Berliner Zeitung“. „Ihre Maßnahmen, um dem Terrorismus seine finanziellen Grundlagen zu entziehen, haben mit der realen Problemlage nichts zu tun. Zumal Experten darauf hinweisen, dass die Anschläge der letzten Monate von den Terroristen selbst finanziert wurden.“ Es sei deshalb Zeit, die Ergebnisse dieser Gesetzgebung im Affekt, die seit Jahren praktiziert werde, gründlich zu überprüfen. „Wer den Terror nachhaltig bekämpfen will, muss in funktionierende Nachbarschaften und Schulen investieren, in Sozialarbeiter, in De-Radikalisierungsprogramme und nicht zuletzt in ausreichend Personal bei Behörden und Gerichten“, so Korte.

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Deutschland Politik Russland Syrien Weltpolitik

Guttenberg: Assad und Putin ziehen Westen mit „Nasenring durch die Arena“

Nach dem Giftgas-Angriff auf syrische Zivilisten in Chan Schelschun kritisiert der ehemalige Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) die Zurückhaltung der westlichen Regierungen: „Ein ums andere Mal wird der Westen vom Diktatorenduo Assad und Putin mit dem Nasenring durch die Arena gezogen“, sagte zu Guttenberg der „Bild“ (Donnerstag). Die Leisetreterei gegenüber Moskau sei, mit Ausnahme von Kanzlerin Angela Merkel, atemberaubend: „Solange Schutzmächte wie die russische und iranische Regierung nicht Konsequenzen ihres Handelns spüren, wird Assad ungebremst weiter seine Landsleute abschlachten.“ Auch Wolfgang Ischinger, der Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz, mahnt: „Dieser grauenhafte Vorgang zeigt, wie kurzsichtig und falsch die Politik von Russlands Regierungschef Putin war und ist, auf Kooperation mit dem Massenmörder Assad zu setzen. Wenn sich jetzt die Zeichen mehren, dass auch die USA bereit sind, die Herrschaft von Assad auf Dauer zu akzeptieren, wäre das eine verhängnisvolle Entwicklung und würde weitere islamistische Rebellenbewegungen auf den Plan rufen. Wer ISIS mit Assad bekämpfen will, schafft neue Rebellen, neue Gewalt und keinen Frieden.“

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Börse Börsenbericht USA Wirtschaft

US-Börsen schließen mit Verlusten

Die US-Börsen haben am Mittwoch nachgelassen. Zum Handelsende in New York wurde der Dow-Jones-Index mit 20.648,15 Punkten berechnet, ein Minus in Höhe von 0,20 Prozent im Vergleich zum vorherigen Handelstag. Wenige Minuten zuvor war der breiter gefasste S&P 500 mit rund 2.350 Punkten im Minus gewesen (-0,24 Prozent), die Technologiebörse Nasdaq berechnete den Nasdaq 100 zu diesem Zeitpunkt mit rund 5.420 Punkten (-0,33 Prozent).

Der Nikkei-Index hatte zuletzt zugelegt und mit einem Stand von 18.861,27 Punkten geschlossen (+0,27 Prozent). Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte am Mittwochabend etwas schwächer. Ein Euro kostete 1,0675 US-Dollar (-0,06 Prozent). Der Goldpreis ließ leicht nach, am Abend wurden für eine Feinunze 1.255,51 US-Dollar gezahlt (-0,06 Prozent). Das entspricht einem Preis von 37,81 Euro pro Gramm.