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Deutschland Energie EU Wirtschaft

Bundestag rügt EU-Kommission wegen Energiepakets

Nur drei Wochen nach der Rüge gegen das Dienstleistungspaket kritisiert der Bundestag erneut die EU-Kommission wegen eines zu tiefen Eingriffs in die nationalen Zuständigkeiten: Der Europaausschuss des Bundestages will laut eines Berichts des „Handelsblatts“ am Mittwoch einen Antrag von Union und SPD verabschieden, in dem er die Brüsseler Vorschläge zum Energie-Binnenmarkt wegen der „Verletzung der Grundsätze der Subsidiarität und der Verhältnismäßigkeit rügt“. Die EU-Kommission hatte Ende November umfangreiche Pläne vorgelegt, um die nationalen Energiemärkte enger miteinander zu verknüpfen. Aus der Fülle von Vorschlägen stoßen den Abgeordneten vor allem drei auf: Sie befürchten zum einen, dass die Kommission Deutschland künftig in zwei unterschiedliche Strompreiszonen aufteilen könnte.

Einheitliche Preise im Land seien aber „eine Frage der wirtschaftlichen und sozialen Einheit“, heißt es in dem Antrag. Zweitens kritisieren die Abgeordneten, dass die Kommission die bisherige freiwillige Zusammenarbeit der Stromnetzbetreiber in grenzüberschreitenden Betriebszentren institutionalisieren und diesen eigene Entscheidungskompetenzen übertragen will. Und schließlich rügen sie die geplante Aufwertung der EU-Regulierungsagentur Acer: Es bestehe die Gefahr, dass künftig „alle Regulierungsfragen auf die Agentur übertragen“ würden. Die erneute Rüge deutet darauf hin, dass der Bundestag seine Prüfrechte für EU-Vorschläge inzwischen ernster nimmt. Zuvor hatte er in den ersten sieben Jahren seit dem Inkrafttreten des Lissabon-Vertrages nur insgesamt drei solcher Subsidiaritätsrügen ausgesprochen.

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Börse Börsenbericht Deutschland Wirtschaft

DAX schließt über 12.200 Punkten

Am Mittwoch hat der DAX zugelegt. Zum Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 12.203,00 Punkten berechnet, ein Plus in Höhe von 0,44 Prozent im Vergleich zum Vortagesschluss. An der Spitze der Kursliste stehen die Papiere der Deutschen Bank, der Deutschen Börse und von RWE. Schlusslichter der Liste sind die Anteilsscheine von Prosieben Sat.1 Media, Infineon und der Commerzbank.

Vom Dow kamen unterdessen negative Vorgaben. Am Nachmittag wurde der Index mit 20.653,29 Punkten berechnet, ein Minus in Höhe von 0,23 Prozent im Vergleich zum vorherigen Handelstag. Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte am Mittwochnachmittag schwächer. Ein Euro kostete 1,0756 US-Dollar (-0,53 Prozent). Der Goldpreis ließ leicht nach, am Nachmittag wurden für eine Feinunze 1.252,42 US-Dollar gezahlt (-0,10 Prozent). Das entspricht einem Preis von 37,44 Euro pro Gramm.

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Deutschland Großbritannien Politik Weltpolitik

May will auch nach Brexit enge Beziehungen zu Deutschland pflegen

Die britische Premierministerin Theresa May will auch nach dem Brexit besonders enge Beziehungen zu Deutschland pflegen. „Deutschland und Großbritannien sind sehr oft mit starker, vereinter Stimme in der Welt aufgetreten“, schreibt sie in einem Beitrag für die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Donnerstagsausgabe). „Wir wissen diese dauerhafte Freundschaft und Partnerschaft zwischen unseren Ländern sehr zu schätzen.“

Großbritannien wolle „Deutschland und allen unseren anderen Freunden auf dem Kontinent ein engagierter Partner und Verbündeter bleiben“. May betonte die intensiven wirtschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Ländern, die sich unter anderem darin äußerten, dass 400.000 Briten für deutsche und 250.000 Deutsche für britische Unternehmen arbeiteten. „Außerdem gibt es komplexe Lieferketten, von denen beide Länder profitieren.“ Deutsche Unternehmen sollten auch künftig die gleichen Möglichkeiten in Großbritannien haben wie britische Unternehmen in der EU. „Wenn unnötige Schranken errichtet würden, wäre das für uns alle schädlich“, schreibt May. Unter Verweis auf den Terroranschlag in London vergangene Woche und den Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt schreibt die britische Regierungschefin: „In gleicher Weise müssen wir eine möglichst enge Sicherheitskooperation aufbauen, damit wir unsere Bürger schützen können.“

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Deutschland Parteien Politik Wahlen

Emnid-Umfrage: Mehrheit gegen Koalition von SPD und Linken im Bund

Eine Mehrheit der Deutschen ist gegen eine Koalition von SPD und Linkspartei auf Bundesebene: Einer N24-Emnid-Umfrage zufolge finden 61 Prozent der Befragten ein solches Bündnis „eher schlecht“, 29 Prozent finden es „eher gut“. Eine mögliche Fortführung der Großen Koalition kommt bei den Deutschen noch am besten an: 26 Prozent der Befragten sind für eine Neuauflage der GroKo, nur 20 Prozent sind für Rot-Rot-Grün. Die Varianten Schwarz-Grün und Schwarz-Gelb kommen jeweils auf 14 Prozent Zustimmung, eine „Ampel-Koalition“ favorisieren sieben Prozent der Deutschen.

Unterdessen glauben 38 Prozent der Deutschen, dass es auch nach der Wahl im Saarland einen Schulz-Effekt für die SPD gibt, 14 Prozent glauben, dieser sei bei bereits verpufft. 33 Prozent der Deutschen glauben, es habe ohnehin nie so etwas wie einen Schulz-Effekt gegeben.

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Deutschland Nahrungsmittel Unternehmen Wirtschaft

Behörde: Zahl der Lebensmittel-Rückrufe 2016 um 50 Prozent gestiegen

148 Lebensmittel wurden 2016 zurückgerufen – etwa 50 Prozent mehr als im Vorjahr. Das geht aus Zahlen des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hervor, über die die Online-Portale der Funke-Mediengruppe berichten. Demnach wurden 2015 insgesamt 100 Lebensmittel zurückgerufen, 2014 gab es 107 Warnungen, 2013 waren es 75 und 83 im Jahr 2012.

Seit Einführung des Meldeportals lebensmittelwarnung.de im Oktober 2011 wurden laut BVL die meisten Lebensmittel zurückgerufen, weil sie mikrobiologisch verunreinigt waren (38 Prozent). Zweithäufigste Rückrufursache waren Fremdkörper wie zum Beispiel Plastikteilchen (27 Prozent). Als weitere Gründe nennt die Statistik Kennzeichnungsmängel (neun Prozent), Grenzwertüberschreitungen (sieben Prozent), unzulässige Inhaltsstoffe (fünf Prozent) und Anderes wie Fehlreifungen oder Verwechslungsgefahr (zehn Prozent). Silke Schwartau von der Verbraucherzentrale Hamburg erklärt sich die Rückruf-Zunahme mit der gestiegenen Bereitschaft der Unternehmen, fehlerhafte Produkte auch tatsächlich zu melden. „Die Rückrufe gab es früher mindestens in gleicher Höhe, aber die Produkte wurden still zurückgerufen, ohne dass es die Verbraucher merkten“, sagte sie der Funke-Mediengruppe.

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Deutschland Geheimdienste Politik Türkei

Zeitung: Ausländische Geheimdienste warnten vor mehr türkischen Spionageaktivitäten

Ausländische Geheimdienstler haben offenbar in den vergangenen Monaten mehrmals ihre deutschen Kollegen gewarnt, dass der türkische Geheimdienst seine Aktivitäten in der Bundesrepublik massiv ausgeweitet hat. Das berichtet die „Welt“. Auch das Bundesamt für Verfassungsschutz beobachtet einen signifikanten Anstieg nachrichtendienstlicher Tätigkeiten der Türkei in Deutschland, wie die Behörde öffentlich erklärt.

Der Ex-Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND), August Hanning, sagte laut „Welt“, dass Mitarbeiter der türkischen Botschaft in Wirklichkeit als Agenten arbeiteten und dass die Informanten vor allem in den vielen türkischen Organisationen und Vereinen in Deutschland geworben würden. „Selbstverständlich operierte der türkische Geheimdienst auch schon zu meiner Zeit in Deutschland. Doch damals ging es vor allem um die kurdische Terrororganisation PKK und die türkische Terrororganisation DHKP-C“, erklärte Hanning, der den BND von 1998 bis 2005 geleitet hatte. „Die Türken wollten sich nicht allein auf die Erkenntnisse des Verfassungsschutzes verlassen. Wir haben diese Spionage nie geduldet.“ Der Geheimdienstkoordinator in der Ära Kohl, Bernd Schmidbauer, sieht einen klaren Unterschied zu früheren türkischen Spionageaktivitäten in Deutschland. „Das ist nicht neu, aber um türkische Oppositionelle ging es damals nicht. Ich habe wegen der Terrorismusbekämpfung auch immer versucht, einen Draht zum MIT zu haben. Mehrfach war ich deshalb in Ankara“, sagte Schmidbauer. Der Grünen-Politiker Hans-Christian Ströbele fordert die Verfolgung und Ausweisung der mutmaßlichen Spitzel des türkischen Geheimdienstes MIT. „Sollten Diplomaten involviert sein, müssen diese ausgewiesen werden.“ Die Aktivitäten des türkischen Geheimdienstes müssten von der Bundesregierung endlich ernst genommen werden.

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Asyl Bildung Deutschland Kriminalität Politik

Flüchtlings-Deutschkurse: BA stellt Strafanzeigen wegen möglicher Betrugsfälle

Bei den von der Bundesagentur für Arbeit (BA) im Jahr 2015 als Soforthilfe organisierten Deutschkursen für Flüchtlinge ist es offenbar zu Gesetzesverstößen gekommen: „In einigen sehr wenigen Fällen sind Strafanzeigen wegen des Verdachts auf versuchten Betrugs gestellt worden“, sagte eine Sprecherin der Behörde dem „Handelsblatt“. Hintergrund ist ein Bericht des Bundesrechnungshofs. Danach soll es bei den Abrechnungen der Einstiegskurse durch einzelne Träger Unstimmigkeiten gegeben haben.

Die Rede ist von Doppelförderungen und Doppelabrechnungen. Die Bundesagentur erklärt die Dopplungen mit dem Wohnortwechsel der Teilnehmer. Diese seien aus einer Erstaufnahmeeinrichtung in eine Sammelunterkunft und dann womöglich in weitere Unterkünfte verlegt worden, aber häufig nicht in derselben Stadt. „Wenn nachvollziehbar wurde, dass die Teilnehmer einen neuen Kurs begonnen hatten, wurde den jeweiligen Trägern die Teilnahme bezahlt“, sagte die Sprecherin. Auch habe es „Fehler in der Verwaltung der Bildungsträger“ gegeben, „für die die kurzfristige Bereitstellung der Kurse auch eine Herausforderung darstellte – vor allem vor dem Hintergrund, dass manche Teilnehmer keine Ausweispapiere aus dem Heimatland vorweisen konnten“. Das habe die korrekte Erfassung des Teilnehmers unter seinem richtigen Namen „manchmal sehr schwierig“ gemacht. Viele Kursanbieter hätten aber „nach unserer Intervention auf Basis digitaler Abgleiche ihre Rechnungen nach unten korrigiert“, betonte die Sprecherin. Etwa was doppelte Meldungen oder Meldungen von Kindern angehe. So seien von mehr als 230.000 ursprünglich gemeldeten Kursteilnehmern letztlich nur noch gut 190.000 abgerechnet worden. Unterdessen nahem parteiübergreifend die BA gegen Kritik des Bundesrechnungshofs an den von ihr organisierten Flüchtlings-Deutschkursen in Schutz. „Die Politik hat es sich zu einfach gemacht, als sie die sprachliche Integration der Bundesagentur aufgeladen hat“, sagte der Bundesvize der Christlich Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA), Christian Bäumler, dem „Handelsblatt“. Die BA sei schon im Hinblick auf ihre eigentlichen Aufgaben personell nicht ausreichend ausgestattet. „Deshalb trägt die Politik für diese Missstände auch die Verantwortung“, betonte Bäumler. „Es wäre zielführender gewesen, die Mittel für Sprachkurse den Kommunen zu geben.“ Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Volker Beck ist überzeugt: „Das Schlamassel hätte die Bundesregierung verhindern können, wenn sie die Integrationskurse für alle Asylsuchenden geöffnet hätte.“ Die Integrationskurse seien ein jahrelang erprobtes und bewährtes Modell für die Vermittlung von Deutschkenntnissen. „Ohne Not sollte man keine Doppelstrukturen schaffen, das rächt sich dann“, sagte Beck dem „Handelsblatt“. Scharfe Kritik kam auch vom FDP-Bundesvize Wolfgang Kubicki. „Was Bund, aber auch Länder oft machen, ist eine sinnlose Förderung ins Blaue hinein. Es werden vielerorts einfach irgendwelche Maßnahmen von privaten Trägern und Verbänden gefördert, ohne dass Ergebnisse evaluiert oder die Qualität von Programmen und Lehrkräften, geschweige denn die Mittelverwendung überprüft werden“, sagte Kubicki dem „Handelsblatt“. „Dieser Aktionismus soll natürlich auch das selbstverschuldete Staatsversagen während der Krise 2015 kaschieren, ist aber auch Ausdruck von Ratlosigkeit wie die Integration von Menschen, die eigentlich nur vorübergehend hier sein sollten, funktionieren soll.“ Dabei seien eine Harmonisierung der verschiedenen Maßnahmen und ein gemeinsames Integrationskonzept aller Akteure längst überfällig. Auch die SPD verteidigte die Bundesagentur gegen Kritik des Bundesrechnungshofs. „Die BA hat umgehend Maßnahmen ergriffen, die auch nach Auffassung des Bundesrechnungshofs dazu beigetragen haben, Unregelmäßigkeiten im Abrechnungsverfahren aufzudecken und abzustellen“, sagte Parteivize Ralf Stegner.

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Deutschland Geheimdienste Politik Türkei

Bericht: Michelle Müntefering auf Liste des türkischen Geheimdienstes

Auf den vom türkischen Geheimdienst MIT übergegebenen Listen steht offenbar der Name der SPD-Bundestagsabgeordneten Michelle Müntefering und der Name einer Berliner CDU-Abgeordneten: Sie würden auf Tabelle 10 des MIT-Dossiers unter der Rubrik „Machzentren und Nichtregierungsorganisationen“, mit denen die Gülen-Bewegung angeblich „gute Beziehungen“ aufgebaut habe, geführt – also nicht als Mitglieder der Gülen-Bewegung, berichten „Süddeutsche Zeitung“, NDR und WDR. Die aus dem Ruhrgebiet stammende SPD-Abgeordnete Müntefering sei am Montag von Beamten des Bundeskriminalamts über die spezielle Einsortierung durch den türkischen Geheimdienst informiert worden. Sie ist seit Jahren Mitglied des Auswärtigen Ausschusses und Vorsitzende der Deutsch-Türkischen Parlamentariergruppe. Die Politikerin war zuletzt im Februar mit einer Parlamentariergruppe des Bundestages in der Türkei.

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Deutschland Immobilien Politik

Bundestagsverwaltung sucht bereits Büros für größer werdenden Bundestag

Die Bundestagsverwaltung hat bereits die Suche nach neuen Büroräumen begonnen – in der Erwartung, dass der nächste Bundestag noch einmal deutlich mehr Abgeordnete umfassen wird als der jetzige. „Die Bundestagsverwaltung ist beauftragt, auf dem Markt bestehende Anmietmöglichkeiten zu prüfen“, teilte die Bundestagsverwaltung der „Welt“ auf Nachfrage mit. Das geänderte Wahlrecht mit seinen zahlreichen Ausgleichsmechanismen kann nach Expertenmeinung zu einer Erhöhung der Zahl der Abgeordneten auf bis zu 700 führen.

Derzeit sind es 630 Abgeordnete. Die Gesamtzahl der bereits genutzten Büros für den Deutschen Bundestag beträgt aktuell 5.000. Die Situation wird dadurch verschärft, dass zahlreiche Bauprojekte nicht planmäßig vorankommen, schreibt die Zeitung weiter. Besonders eklatant sind demnach die Verzögerungen am Erweiterungsbau des Marie-Elisabeth-Lüders-Haus. Dazu teilte die Verwaltung mit: „Nach Auskunft des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung (BBR) soll die Erweiterung des Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses frühestens 2020 an den Deutschen Bundestag übergeben werden. Derzeit gibt es Überlegungen, eine Verwaltungsliegenschaft für die Abgeordneten bereitzustellen.“ Ursprünglich sollte das Gebäude bereits 2013 übergeben werden. Grund für die Verzögerung ist eine undichte Bodenplatte, die wieder entfernt werden muss. „Für die Beseitigung des Schadens an der Bodenplatte wurden 16 Millionen Euro vorsorglich veranschlagt“, teilte das BBR mit. Unabhängig davon sind aktuell statt der geplanten 190 Millionen Euro 223 im Haushalt eingeplant. Auch eine Erweiterung des „Bandes des Bundes“ in Richtung Osten kommt nicht voran. Im Wettbewerbsverfahren wurde 2009 ein Entwurf gekürt, der den Abriss des Gewerkschaftshauses am Schiffbauerdamm, das sich im Besitz der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi befindet, vorsieht. Die Verhandlungen zwischen der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) und Verdi sind noch immer nicht abgeschlossen. „Wir befinden uns mit der Bima in einem konstruktiven Verhandlungsprozess. Ziel ist es, das Konzept Band des Bundes umzusetzen“, sagte eine Gewerkschaftssprecherin. Zu einem möglichen Abschluss machte sie keine Angaben.

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Deutschland EU Großbritannien Politik

McAllister sieht „rote Linien“ bei Brexit-Verhandlungen

Nach Ansicht des Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses im EU-Parlament, David McAllister (CDU), müssen bei den anstehenden Brexit-Verhandlungen „rote Linien“ eingezogen werden. „Dazu gehört, dass die Rechte der über drei Millionen EU-Bürger, die im Vereinigten Königreich leben, konsequent garantiert werden“, sagte McAllister der „Saarbrücker Zeitung“ (Donnerstag). McAllister betonte, dass das mit Blick auf den Arbeitsmarkt, die Gesundheitsvorsorge und die soziale Absicherung gelte.

Das EU-Parlament werde in der kommenden Woche eine Resolution verabschieden, „um den Ton der Verhandlungen mit vorzugeben und um deutlich zu machen, wo für uns rote Linien sind, die nicht überquert werden dürfen“. Der CDU-Politiker ergänzte, auf alle Beteiligten warte eine „gigantische Herausforderung“. Bei den Verhandlungen mit dem Vereinigten Königreich würden alle 27 Mitgliedstaaten „als Block“ auftreten und die drei EU Institutionen sich eng abstimmen. „Es wird keine Nebenabsprachen einzelner Mitgliedstaaten geben“, erklärte McAllister.

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Bildung Deutschland Gemischtes

Honorarprofessuren werden selten an Frauen verliehen

Nur zehn Prozent der Honorarprofessuren in Deutschland gehen an Frauen. Laut Statistischem Bundesamt gibt es insgesamt 1.714 Ehrentitel, davon entfallen 179 auf Frauen, berichtet die „Zeit“. Besonders wenige Honorarprofessorinnen gibt es demnach in Bayern und Baden-Württemberg, wo nur jeder 20. Ehrentitel an eine Frau verliehen wird.

Diese Werte liegen noch deutlich unter der Zahl der hauptamtlichen Professuren, die je nach Hochschule zwischen 20 und 40 Prozent auf Frauen entfallen. Dies sind Ergebnisse einer Recherchekooperation der „Zeit“ und des „Bayerischen Rundfunks“. Honorarprofessuren sollen die regulären Professoren in der Lehre unterstützen; der Titel wird etwa Rechtsanwälten, Unternehmern, Politikern oder Künstlern verliehen, um Berufspraxis in die Hochschulen zu tragen. Einheitliche Kriterien, wer den Titel verdient, gibt es nicht. Die Regeln seien vielerorts aufgeweicht, kritisierte Stefan Hornbostel, Leiter des Instituts für Forschungsinformation und Qualitätssicherung in Berlin. Wolfgang Herrmann, Präsident der Technischen Universität München, kündigte an, aufgrund der Recherche tätig zu werden: Er wolle über eine Initiative für mehr Honorarprofessorinnen nachdenken.

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EU Großbritannien Politik

May sieht beim Brexit kein Zurück mehr

Die britische Premierministerin Theresa May sieht in der formellen Austrittserklärung an die EU einen „historischer Moment, von dem es kein Zurück mehr gibt“. Das sagte May am Mittwoch im Unterhaus des britischen Parlaments. „Großbritannien verlässt die Europäische Union.“

Man wolle ein Großbritannien schaffen, dass „stärker und fairer“ als heute sei. „Unsere besten Tage liegen vor uns.“ May bekannte sich zu „den liberalen Werten Europas“. Auch wenn das Vereinigte Königreich die EU verlasse, wolle man ein Partner der Europäischen Union bleiben. Des Weiteren kündigte May ein Handelsabkommen mit der EU an. Zuvor hatte der britische EU-Botschafter Tim Barrow den offiziellen Austrittsbrief in Brüssel an EU-Ratspräsident Donald Tusk überreicht. Die Verhandlungspartner haben genau zwei Jahre Zeit, die Bedingungen für das Austreten Großbritanniens aus der EU zu verhandeln. Eine Verlängerung wäre nur mit der Zustimmung der übrigen EU-Staaten und der Londoner Regierung möglich.

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EU Großbritannien Politik

Großbritannien beantragt EU-Austritt

Großbritannien hat am Mittwoch formell den Antrag zum Austritt des Landes aus der Europäischen Union gestellt. Der britische EU-Botschafter Tim Barrow überreichte den offiziellen Austrittsbrief am Mittag in Brüssel an EU-Ratspräsident Donald Tusk. Die britische Premierministerin Theresa May hatte das Schreiben bereits am Dienstagabend unterzeichnet.

Damit löst die britische Regierung Artikel 50 des EU-Vertrags aus und macht den Weg für die Brexit-Verhandlungen frei: Die Verhandlungspartner haben genau zwei Jahre Zeit, die Bedingungen für das Austreten Großbritanniens aus der EU zu verhandeln. Eine Verlängerung wäre nur mit der Zustimmung der übrigen EU-Staaten und der Londoner Regierung möglich. Ausgangspunkt für den Brexit war ein Referendum: Am 23. Juni 2016 stimmten 51,89 Prozent der britischen Wähler für den EU-Austritt des Vereinigten Königreichs.

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EU Großbritannien Politik

Großbritannien übergibt Brexit-Antrag an die EU

Großbritannien hat am Mittwoch formell den Antrag zum Austritt des Landes aus der Europäischen Union gestellt. Der britische EU-Botschafter Tim Barrow überreichte den offiziellen Austrittsbrief, den die britische Premierministerin Theresa May am Dienstagabend unterzeichnet hatte, am Mittag in Brüssel an EU-Ratspräsident Donald Tusk. Die dts Nachrichtenagentur sendet in Kürze weitere Informationen.

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Asyl Deutschland Integration Politik Steuern

Steuerzahlerbund kritisiert Arbeitsagentur nach Rechnungshofbericht

Der Präsident des Bundes der Steuerzahler, Reiner Holznagel, hat die Bundesagentur für Arbeit (BA) im Zusammenhang mit Deutschkursen für Flüchtlinge scharf kritisiert: Hintergrund ist ein Bericht des Bundesrechnungshofs, der der BA erhebliche Mängel bei der Ausführung und Abrechnung der Kurse vorwirft. „Wenn es sich um Doppelförderungen und Doppelabrechnungen handelt, dann handelt es sich eindeutig um Betrug. Ich fordere ein scharfes Überprüfen sämtlicher Maßnahmen sowie Konsequenzen auf Seiten der Träger“, sagte Holznagel dem „Handelsblatt“.

Der Steuerzahler dürfe hier nicht betrogen werden.