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Deutschland Fernsehen Kultur-Medien Leute

Kölner „Tatort“-Duo will noch mindestens drei Jahre weitermachen

Die Kölner „Tatort“-Ermittler Dietmar Bär und Klaus J. Behrendt alias Freddy Schenk und Max Ballauf wollen sich von der Abschiedswelle anderer langjähriger Kommissare vorerst nicht mitreißen lassen: Noch für mindestens drei Jahre könne man auf das Kölner Duo zählen, erklärten die beiden Schauspieler bei Dreharbeiten für ihren 71. Fall „Bausünden“ in Köln. „Das können wir so unterschreiben“, sagte Bär der „Rheinischen Post“ (Mittwochsausgabe). So lange bestehe ihr aktueller Vertrag mit dem WDR. Was danach kommt, müsse man sehen.

„Das wusste 1997 keiner, und das können wir heute auch nicht sagen“, sagte Klaus J. Behrendt. Seit 20 Jahren stehen die Schauspieler für den Köln-„Tatort“ vor der Kamera. Ihr neuer Fall wird 2018 zu sehen sein. Kürzlich hatten mehrere TV-Ermittler erklärt aufzuhören. Andreas Hoppe steigt beim Ludwigshafener „Tatort“ aus, Sabine Postel und Oliver Mommsen werfen in Bremen das Handtuch, und beim Dortmunder „Tatort“ hört dieses Jahr Stefan Konarske auf, und in Kiel geht Sibel Kekilli. „Das Kommen und Gehen und der Wettbewerb gehören in der Branche dazu, dafür sind in den vergangenen Jahren auch verhältnismäßig viele hinzugekommen“, sagte Bär dazu.

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Deutschland Politik Unternehmen Zugverkehr

SPD-Verkehrspolitiker: Neuer Bahnchef Lutz braucht „klare Haltung“

Der Vorsitzende des Verkehrsausschusses im Bundestag, Martin Burkert (SPD), hat den designierten Bahnchef Richard Lutz zu einer „klaren Haltung“ aufgefordert. Qualität und Pünktlichkeit stünden an oberster Stelle für den Kunden, auch bei der Mitarbeiterzufriedenheit liege noch einiges im Argen, sagte Burkert am Mittwoch im RBB-„Inforadio“. Wichtig sei aber noch etwas anderes: „Ich hoffe sehr, dass er Haltung gegenüber der Politik und dem Eigentümer zeigt.“

Dabei gehe es vor allem um die Rahmenbedingungen für den Güterverkehr. „Wir brauchen günstigere Trassenpreise: Das würde sich sofort auf das Unternehmen niederschlagen.“ Es brauche Änderungen bei der Mehrwertsteuer, der Stromsteuer, also Belastungen, die andere Verkehrsträger nicht hätten, so Burkert. Es seien immer weniger Güter auf der Schiene. Da müsse der neue Bahnchef ansetzen – auch personell. „Wenn man weiß, dass man in den letzten neun Jahren 22 Vorstände für den Güterverkehr hatte, dann fragt sich der geneigte Außenstehende, kann das gut gehen. Und es ist nicht gut gegangen.“ Burkert traut der Chefin der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), Sigrid Nikutta, zu, den Vorstandsposten für den Güterverkehr einzunehmen. Diese Entscheidung müsse Lutz fällen. Dessen Doppelrolle als Vorstandsvorsitzender und Finanzvorstand sieht Burkert kritisch. „Einen solchen `Super-Bahnvorstand` halte ich nicht für zielführend: Das muss ich ganz deutlich sagen. Herr Lutz muss investieren, er braucht Innovation, da kann man nicht immer auf jeden Euro schauen. Deshalb würde ich die beiden Ämter trennen.“

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Börse Börsenbericht Deutschland Livemeldung Wirtschaft

DAX startet im Minus – Energieversorger vorne

Die Börse in Frankfurt hat zum Handelsstart am Mittwoch zunächst Kursverluste verzeichnet. Gegen 09:30 Uhr wurde der DAX mit rund 11.874 Punkten berechnet. Das entspricht einem Minus von 0,74 Prozent im Vergleich zum Handelsschluss am Vortag.

An der Spitze der Kursliste stehen die Papiere der Energieversorger Eon und RWE entgegen dem Trend minimal im Plus. Die Anteilsscheine der Commerzbank, von Infineon und von Thyssenkrupp sind gegenwärtig die Schlusslichter der Liste.

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Deutschland NRW Politik Steuern

Kampf gegen Steuerbetrug bringt NRW Milliarden ein

Das Land Nordrhein-Westfalen hat in den vergangenen Jahren rund 2,3 Milliarden Euro Mehreinnahmen im Kampf gegen Steuerumgehung und Steuerbetrug erzielt. Das berichtet die „Neue Westfälische“ (Mittwochsausgabe). Die zusätzlichen Steuereinnahmen konnten demnach vor allem aufgrund von Datenträgern generiert werden, die den Steuerfahndungsbehörden anonym angeboten wurden, und die das Land dann erworben hat.

Die Zahlen gehen aus einer Aufstellung des NRW-Finanzministeriums hervor, die dem Blatt vorliegen. Danach hat das Land bislang elf solcher Datenträger erworben, die Kosten für den Erwerb werden mit 17,9 Millionen Euro beziffert. Wie Finanzminister Norbert Walter-Borjans auf Anfrage der Zeitung erläuterte, sei ein großer Teil der Mehreinnahmen (1,2 Milliarden Euro) nach Selbstanzeigen in die Kassen des Landes geflossen. Die Selbstanzeigen erfolgten offenbar aus Sorge vor Entdeckung nach dem Aufkauf der Steuer-CDs. Mehr als 700 Millionen Euro nahm das Land durch Geldauflagen und Geldbußen wegen Steuerhinterziehung ein, die aufgrund der Auswertung der Datenträger und der Selbstanzeigen verhängt wurden. Bundesweit hätten sich rund 120.000 Bürger selbst angezeigt. „Die daraus resultierenden Mehreinnahmen liegen bundesweit sogar bei 6,3 Milliarden“, so Walter-Borjans weiter. Die Zahl der Selbstanzeigen in NRW mit Bezug zur Schweiz seit 2010 beziffert der Minister auf 23.266. Zurzeit wertet die Steuerfahndung ein weiteres Datenpaket mit insgesamt 5.600 Konten aus, die meisten davon aus Belgien, den Niederlanden und Frankreich. Außerdem haben die Fahnder im Zuge von Ermittlungen gegen eine Schweizer Bank Informationen zu Kontoinhabern mit einem Anlagevolumen von insgesamt rund 100 Milliarden Euro an die nationalen Behörden fast aller europäischen Länder weitergegeben.

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China Deutschland Politik

Konrad-Adenauer-Stiftung besorgt über Einschränkungen in China

Die Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) hat sich angesichts neuer Auflagen für Nichtregierungsorganisationen in China besorgt gezeigt über mögliche Einschränkungen ihrer Arbeit in der Volksrepublik. „Wir haben momentan durchaus Sorge, dass sich der volle Nutzen der bilateralen Beziehungen nicht entfalten kann, wenn unsere Arbeitsmöglichkeiten zu eng gefasst und inhaltlich zu stark limitiert würden“, sagte KAS-Präsident Hans-Gert Pöttering der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Mittwoch). Pöttering versicherte zugleich: „Wir wollen grundsätzlich in China bleiben.“

Die KAS glaube, dass ihre Arbeit in beiderseitigem Interesse sei und „dass die chinesische Seite das auch so sieht“. Die jetzt entstandenen Probleme bedürfen nach den Worten des Präsidenten einer politischen Lösung. Diese sei Voraussetzung, „dass wir in China bleiben können“. Aus dem Auswärtigen Amt hieß es auf Anfrage der Zeitung: „Die chinesische Seite hat uns zugesichert, dass deutsche NGOs und Stiftungen in Zukunft keine Einschränkung in ihren Tätigkeiten hinnehmen müssen.“ Allerdings seien die bestehenden Probleme noch nicht zufriedenstellend gelöst worden. „Wir stehen deshalb mit der chinesischen Seite in intensivem Kontakt und unterstützen die Stiftungen und weitere NGOs bei der Suche nach Lösungen.“ Zu Jahresbeginn ist in China ein Gesetz in Kraft getreten, nach dem sich ausländische Organisationen zusammen mit einem chinesischen Partner registrieren müssen. Laut KAS können dies etwa Unterabteilungen von Ministerien sein. Die Regierung in Peking argumentiert, das Gesetz schaffe einen dringend notwendigen rechtlichen Rahmen für die Arbeit der Organisationen, zu denen auch die Friedrich-Ebert-, die Heinrich- Böll-, die Hans-Seidel- und die Rosa-Luxemburg-Stiftung gehören. Pöttering beklagte: „Bei dem Registrierungsprozess sind viele staatliche Stellen beteiligt, deren Abstimmung untereinander nicht reibungslos funktioniert.“ Die KAS hat nach Angaben ihres Präsidenten mittlerweile „alle notwendigen Unterlagen zu einer Registrierung eingereicht und ist mit möglichen Partnern und zuständigen Behörden eng im Austausch“. Pöttering berichtete, der Leiter des Büros in Shanghai leite derzeit kommissarisch das Büro in Peking. Alle Mitarbeiter vor Ort könnten sich frei bewegen.

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Bildung Deutschland Politik Unternehmen

Linnemann für Wiedereinführung der Meisterpflicht für alle Handwerksberufe

Der Chef der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU/CSU (MIT), Carsten Linnemann (CDU), hat die Wiedereinführung der Meisterpflicht für alle Handwerksberufe gefordert. „Wir müssen für die 53 Gewerke die Meisterpflicht wieder einführen, die 2004 von Rot-Grün abgeschafft wurde“, sagte Linnemann der „Rheinischen Post“ (Mittwochsausgabe). „In diesen 53 Gewerken findet so gut wie keine duale Ausbildung mehr statt“, sagte Linnemann.

„Außerdem geht innerhalb der ersten fünf Jahr nach Gründung die Hälfte dieser Betriebe ohne Meister pleite“, sagte der CDU-Wirtschaftspolitiker. Er will auch die bisherige rechtliche Begründung für die Meisterpflicht ändern. „Der Meisterbrief muss ein Bildungsstandard sein wie die Gesellenprüfung, das Abitur oder der Hochschulabschluss“, sagte Linnemann. „Dann sind wir das Problem der Einmischung von außen los, denn Bildungsstandards unterliegen allein der nationalen Hoheit“, sagte er. Bisher werden Meisterpflicht oder Meisterzwang damit begründet, dass im Handwerk der Schutz vor Gefahren für Gesundheit oder Leben von Dritten gewährleistet sein muss. Meisterzwang oder Meisterpflicht bedeuten, dass es nur Meistern und gleichstellten erlaubt ist, handwerkliche Betriebe zu führen.

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Deutschland Politik Wahlen

Forsa-Umfrage: Abstand zwischen Union und SPD wird wieder größer

Der Abstand zwischen CDU/CSU und SPD wird bei Forsa wieder größer: Im Wahltrend, den das Meinungsforschungsinstitut für das Magazin „Stern“ und den Fernsehsender RTL erstellt, verbessert sich die Union im Vergleich zur Vorwoche um einen Prozentpunkt auf 34 Prozent, während die SPD einen verliert und auf 31 Prozent kommt. Die Werte für die anderen Parteien bleiben dagegen unverändert: Die AfD verharrt bei neun Prozent, Grüne und Linke liegen weiterhin bei jeweils sieben, die FDP bei sechs Prozent. Auf die sonstigen kleinen Parteien entfallen zusammen sechs Prozent.

Der Anteil der Nichtwähler und Unentschlossenen beträgt 23 Prozent. Bei der Kanzlerpräferenz büßt SPD-Kandidat Martin Schulz drei Prozentpunkte ein und liegt jetzt bei 33 Prozent, während Angela Merkel (CDU) im Vergleich zur Vorwoche zwei hinzugewinnt auf 41 Prozent. Für den Wahltrend wurden vom 13. bis 17. März 2017 insgesamt 2.504 Bundesbürger befragt. Nach Angaben des Instituts soll die Auswahl der Befragten repräsentativ sein.

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Arbeitsmarkt Daten Deutschland Gesellschaft Wirtschaft

Reallöhne im Jahr 2016 um 1,8 Prozent gestiegen

Der Reallohnindex in Deutschland ist im Jahr 2016 im Vergleich zum Vorjahr um 1,8 Prozent gestiegen. Das teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch mit und bestätigte damit das vorläufige Ergebnis vom Februar. 2016 ist somit das dritte Jahr in Folge mit einem starken Anstieg des Reallohnindex.

Der Verbraucherpreisindex legte im selben Zeitraum um 0,5 Prozent zu. Der nominale Verdienstanstieg betrug 2,3 Prozent. Wie bereits im Vorjahr hatten auch im Jahr 2016 vor allem Beschäftigte mit eher unterdurchschnittlichen Verdiensten überdurchschnittlich hohe nominale Zuwächse. Beispielsweise fiel im Jahr 2016 der Anstieg des monatlichen Bruttoverdienstes bei den ungelernten Arbeitnehmern verglichen mit den übrigen Beschäftigtengruppen überdurchschnittlich hoch aus (+ 3,1 Prozent). Geringfügig Beschäftigte (+ 3,6 Prozent) profitierten deutlich stärker als Teilzeit- (+ 2,8 Prozent) und Vollzeitbeschäftigte (+ 2,2 Prozent) vom nominalen Lohnzuwachs. Unterschiede gab es zudem zwischen Ost- und Westdeutschland. Während bei den Beschäftigten in den neuen Ländern die Verdienststeigerungen bei 2,9 Prozent lagen, erhöhten sich die Nominallöhne bei den Arbeitnehmern im früheren Bundesgebiet um 2,2 Prozent, teilten die Statistiker weiter mit. Bei den Branchen hatte das Gastgewerbe – der Wirtschaftszweig mit den geringsten Bruttoverdiensten – im Jahr 2016 mit + 3,5 Prozent den größten Zuwachs bei den Verdiensten. Die seit Dezember 2016 deutlich gestiegenen Verbraucherpreise haben den Reallohnzuwachs im vierten Quartal 2016 abgeschwächt: Der nominale Verdienstanstieg in Höhe von 2,3 Prozent führte wegen der höheren Verbraucherpreise (+ 1,1 Prozent) nur noch zu einem realen Verdienstzuwachs in Höhe von 1,1 Prozent, so die Statistiker.

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Deutschland Internet NDS Politik Unternehmen

Internet der Dinge: Pistorius will umfassende Haftung für Hersteller

Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) hat eine umfassende Haftung der Hersteller gefordert, falls es durch den Missbrauch internetfähiger Hausgeräte zu Schäden kommt. „Verbrecher, aber auch Geheimdienste machen sich zunehmend den unzureichenden Schutz dieser Geräte zunutze“, sagte er der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Mittwoch). Und je häufiger Fernseher, Kühlschränke oder Heizungsanlage mit dem Internet verbunden seien, umso stärker wachse die Gefahr, dass mit der gekaperten Rechnerleistung dieser Geräte schwere Schäden angerichtet würden.

„Der Eigentümer merkt das im Zweifel nicht einmal. Deshalb müssen die Hersteller verpflichtet werden, hier Schutz zu bieten und im Schadenfall auch zu haften“, sagte Pistorius und erläuterte: „Um das zu vermeiden, werden sie die Sicherheit zwangsläufig erhöhen.“ Denkbar sei ebenfalls eine Verpflichtung, regelmäßige Updates zum Schutz der Geräte vor Missbrauch bereitzustellen. Während es in der analogen Welt klare Haftungsregeln gebe, herrsche bei den Technologien des „Internets der Dinge“ ein „Rechtsvakuum“, sagte der Minister. Selbstverpflichtungen würden daran nichts ändern. „Aus meiner Sicht wurde in dem Bereich auf Kosten der Sicherheit viel zu viel Rücksicht auf die Interessen der Hersteller genommen“, kritisierte Pistorius und forderte die Bundesregierung zum Handeln auf. „Der Schutz dieser Geräte ist überhaupt nicht reguliert.“ Auch jeder Nutzer sei allerdings gut beraten, auf einen Mindestschutz seiner Geräte zu achten und regelmäßige Updates durchzuführen, erklärte Pistorius.

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Deutschland Politik Wahlen

Lafontaine nennt Bedingungen für Zusammenarbeit mit SPD

Der Vorsitzende der Linksfraktion im Saarland, Oskar Lafontaine, hat Bedingungen für eine politische Zusammenarbeit mit der SPD auf Bundesebene genannt. Ob die SPD für die Linkspartei koalitionsfähig sei, „hängt davon ab, welchen Kurs Schulz einschlägt“, sagte Lafontaine der „Bild“ (Mittwoch). „Nur wenn er Rentenkürzungen und Lohndrückerei rückgängig macht, ist ein Bündnis möglich. In Österreich hat ein Durchschnitts-Rentner 800 Euro mehr im Monat. Fast die Hälfte der Deutschen hat wegen der Agenda 2010 heute weniger Einkommen als 1999.“

Mit dem neuen SPD-Chef Martin Schulz habe er einen „guten Gesprächskontakt“, betonte der ehemalige Bundesfinanzminister. Für den Umfrage-Aufschwung der SPD sieht Lafontaine zwei Gründe: „Die Merkel-Müdigkeit spielt eine Rolle.“ Und: „Martin Schulz hat der SPD neue Hoffnung gegeben.“ Mit Blick auf die am Sonntag anstehende Landtagswahl im Saarland ergänzte Lafontaine: „In der Landespolitik stimmen wir in vielen Fragen überein.“ Deshalb falle es ihm auch nicht schwer eine SPD-Spitzenkandidatin zur Ministerpräsidentin zu wählen. Wichtig sei aber eine „faire Zusammenarbeit auf Augenhöhe“.

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Deutschland Politik Religion Türkei

Bundesregierung hält trotz Spitzel-Affäre an Dialog mit Ditib fest

Auch nach den Spionage-Vorwürfen gegen Imame der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (Ditib) hält die Bundesregierung an der Zusammenarbeit mit dem größten islamischen Verband in Deutschland fest. Dies betreffe sowohl die weitere finanzielle Förderung als auch die Teilnahme der Ditib an der Deutschen Islamkonferenz, berichtet der „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Mittwochsausgabe). In einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion, die der Zeitung vorliegt, positioniert sich die Regierung ablehnend zu einer Überwachung der Ditib durch das Bundesamt für Verfassungsschutz.

Dafür gebe es keine gesetzliche Grundlage. Die Vorwürfe der Spionage richteten sich „aktuell lediglich gegen von Diyanet nach Deutschland entsandte und bei Ditib eingesetzte Imame“. Der Grünen-Politiker Volker Beck warf der Regierung zu große Nachgiebigkeit gegenüber der Ditib vor. Beck, religionspolitischer Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, sagte der Zeitung, es fehle der Bundesregierung am Willen, „die Machtstrukturen innerhalb der Ditib zu durchdringen“ und die Mechanismen für die Steuerung des Verbands und seiner Unterorganisationen durch die türkische Regierung zu verstehen.

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Deutschland Politik Wahlen

SPD-Linke sieht mit Schulz gute Chancen für Rot-Rot-Grün

Der Sprecher der Parlamentarischen Linken in der SPD-Bundestagsfraktion, Matthias Miersch, sieht mit dem neuen SPD-Chef Martin Schulz gute Chancen für einen rot-rot-grünen Regierungswechsel im Bund. „Die Chancen, dass es im September für Rot-Rot-Grün reicht, stehen gut. Die Zeit ist reif für einen echten Wechsel“, sagte Miersch dem „Handelsblatt“.

Er fügte hinzu: „Schulz hat keine Berührungsängste, wenn eine solche Koalition möglich werden sollte.“ Laut Miersch hat Schulz „gute Gesprächskontakte“ zu denen, die in der SPD eine rot-rot-grüne Koalition auf den Weg bringen wollten. Einen „Freifahrtschein“ für Rot-Rot-Grün gebe es aber nicht. Teile der Linkspartei hätten immer noch ein massives Problem mit der SPD. „Das muss sich ändern, wenn wir zusammen regieren wollen.“ Die Linkspartei zeigte sich offen für Rot-Rot-Grün. „Natürlich sind wir bereit, für bessere Lebensbedingungen für alle Menschen auch politische Verantwortung zu tragen“, sagte der Vorsitzende der Linkspartei, Bernd Riexinger, der Zeitung. Regieren sei aber kein Selbstzweck. „Entscheidend ist, ob die SPD wirklich den Mut hat, die soziale Spaltung zu stoppen und die Umverteilung von unten nach oben endlich umzukehren.“ Halbherzige Schritte genügten da nicht. „Wir brauchen eine zukunftsfeste Rentenreform, armutsfeste Löhne und Investitionen in Pflege, Gesundheit und Bildung“, forderte der Linken-Chef. Der Gegenwind, den die SPD erwarte, wenn sie Kurs auf soziale Gerechtigkeit nehme und auch halte, werde stark. „Hier erwarte ich von Schulz, dass er nicht einknickt“, sagte Riexinger. Die Grünen-Spitze bleibt zwar offiziell bei ihrem Kurs, einen eigenständigen Wahlkampf zu führen und auf eine Koalitionsaussage zu verzichten. Doch der Kurs bröckelt. „Die Menschen wollen die Große Koalition nicht mehr — und Rot-Rot-Grün ist die politische Antwort auf diesen Veränderungswunsch“, sagte Peter Meiwald, umweltpolitischer Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, der Zeitung. „Unser Angebot für einen Politikwechsel müssen wir in den kommenden Monaten deutlich machen und uns nicht hinter der bisherigen Ansage aus der Zeit vor Martin Schulz verstecken, wir wollten keine Koalitionsaussage treffen.“

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Deutschland EU Politik Türkei

Weber: EU-Vollmitgliedschaft der Türkei „wird es nie geben“

Der Chef der EVP-Fraktion im EU-Parlament, Manfred Weber (CSU), hat einen „Neustart“ im europäisch-türkischen Verhältnis gefordert. „Wir müssen endlich dazu stehen, dass es eine Vollmitgliedschaft der Türkei in der EU nie geben wird. Wir müssen weg von dieser verlogenen Debatte von Rot-Grün“, sagte Weber der „Rheinischen Post“ (Mittwochsausgabe).

Sie sei nie real gewesen. Sie habe dem Verhältnis zwischen EU und Türkei mehr geschadet als genutzt. „Sie hat den Dialog mit der Türkei vergiftet, weil beide Seiten gespürt haben, dass die Vollmitgliedschaft nicht realistisch ist.“ Weber betonte auch: „Erdogan muss wissen, dass er uns mehr braucht, als wir ihn brauchen.“ In Europa seien eine Reihe von Themen auf dem Tisch, an denen der Türkei gelegen sei, sagte Weber und nannte Visa-Erleichterungen, finanzielle Unterstützungen und die Zollunion.

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Deutschland Politik Wahlen

Bosbach: Wähler wollen Union „auch kämpfen sehen“

Der CDU-Politiker Wolfgang Bosbach fordert angesichts des Höhenfluges von SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz von der Union „Leidenschaft“: Die Wähler wollten CDU und CSU „auch kämpfen sehen“, sagte Bosbach der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Mittwoch). Die Union müsse „mit Leidenschaft für einen Wahlsieg arbeiten“. Zugleich sprach sich Bosbach dafür aus, die Wähler „nicht allzu lange darauf warten lassen“, mit welchen Themen und Zukunftskonzepten die Union bei der Bundestagswahl antreten werde.

Mit Blick auf die Saarland-Wahl am Sonntag plädierte der Christdemokrat für Gelassenheit, auch wenn die SPD-Umfragewerte gestiegen seien. „Es gibt keinen Grund für Hektik oder gar Panik“, sagte Bosbach. Die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) habe „hohe Sympathiewerte, sie gilt als fleißig, kompetent und bürgernah“. Und die Union werde bis zur Öffnung der Wahllokale „für ein hervorragendes Wahlergebnis kämpfen“. CSU-Chef Horst Seehofer stellte mit Blick auf die guten Umfragewerte der SPD fest, dass die Union an ihrer Form im Wahlkampf arbeiten müsse. „Auch wir in der CSU“, sagte Seehofer der „Süddeutschen Zeitung“. Die Sozialdemokratie sei „nach vielen Jahren der Lähmung sehr motiviert und in Schwung“.

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Asyl Gemischtes Gesundheit

DRK meldet Rückgang bei Blutspenden

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) meldet einen Rückgang bei den Blutspenden. Im vergangenen Jahr hätten insgesamt 1,9 Millionen Spender fast drei Millionen Mal ihr Blut gespendet, berichtet die „Heilbronner Stimme“ (Mittwoch) unter Berufung auf das DRK. Es seien rund 42.000 Blutspendetermine vom DRK durchgeführt worden. „Damit sicherten die sechs DRK-Blutspendedienste bundesweit die Patientenversorgung zu 70 Prozent“, sagte DRK-Sprecherin Kerstin Schweiger der Zeitung.

Im Februar und März 2017 seien allerdings „bundesweit die Auswirkungen der ausgedehnten Grippewelle im Bereich der DRK-Blutspende durch temporäre, regional unterschiedliche Spendenrückgänge“ zu spüren gewesen, fügte Schweiger hinzu. Bei einer Infektion sei eine Blutspende nicht möglich, erst nach Ausheilung beziehungsweise bei Einnahme von Antibiotika vier Wochen nach Ende der Einnahme. Insgesamt habe es weniger Blutspenden gegeben als in den Vorjahren. 2015 wurden 2.978.073 Vollblutspenden entnommen, aufbereitet und getestet, 48.491 Vollblutspenden mehr als 2016. Ein noch deutlicheres Minus ergibt sich zu den Zahlen von 2014 mit 3.187.918 Vollblutspenden.