Kipping beklagt „rassistischen Shitstorm“ gegen Özil

Kipping beklagt „rassistischen Shitstorm“ gegen Özil - bei Kurznachrichten Plus

Kipping beklagt „rassistischen Shitstorm“ gegen Özil - Politik in Berlin

In der Debatte um den zurückgetretenen Fußball-Nationalspieler Mesut Özil hat Linke-Chefin Katja Kipping zunehmende Unmenschlichkeit in Deutschland beklagt. Zwar sei nicht das ganze Land rassistisch, sagte Kipping den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben). Doch habe es in den vergangenen Jahren "eine Rechtsverschiebung" gegeben.

Was als sagbar und machbar gelte, sei "immer mehr ins Unmenschliche verschoben worden". So werde diskutiert, "ob man Flüchtlinge im Mittelmeer retten oder einfach ersaufen lassen soll". Als Özil seinen Rücktritt erklärt habe, sei "ein rassistischer Shitstorm" über ihn hereingebrochen. Es habe Kommentare im Netz gegeben, die "ganz klar darauf abstellten, dass Özil nicht rein deutsch, sondern deutsch-türkisch ist". Einigen im Deutschen Fußball-Bund (DFB) sei diese Debatte nach dem Misserfolg in Russland als Ablenkung sehr gelegen gekommen. Kipping forderte "ein deutlich erweitertes Asylrecht" in Deutschland. "Wir sollten Umweltkatastrophen und geschlechtsspezifischer Verfolgung als Fluchtgründe anerkennen", sagte sie. Auf europäischer Ebene müsse die Asylfrage solidarisch gelöst werden. "Jeder EU-Mitgliedstaat sollte entsprechend seiner wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit einen bestimmten Prozentsatz der Geflüchteten aufnehmen", forderte sie. Überraschend lobte die Linke-Chefin Papst Franziskus. "Ich bin konfessionslos und war sehr skeptisch, als er gewählt wurde", sagte sie. "Aber dieser Papst hat mich positiv überrascht mit seinem entschiedenen Eintreten für Geflüchtete und auch mit seiner Kapitalismuskritik."

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